© © Polygram
Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Mit The Big Lebowski: Die 7 besten Kifferfilme auf Netflix

Mit The Big Lebows­ki ist der wom­öglich beste Kif­fer­film aller Zeit­en ganz frisch auf Net­flix gelandet. Grund genug für uns, mal die sieben besten, aktuell auf Net­flix stream­baren Ston­er-Filme vorzustellen – es darf gelacht werden.

The Big Lebowski: Der Dude chillt

Die Kif­fer-Kultkomödie The Big Lebows­ki aus dem Jahr 1998 lan­det regelmäßig auf Platz 1 der besten Kif­fer­filme aller Zeit­en – so etwa in ein­er 2013 vom Mag­a­zin Rolling Stone erstell­ten Liste.

Alles begin­nt mit ein­er Ver­wech­slung: Der „Dude“ Jef­frey Lebows­ki (abso­lut göt­tlich: Jeff Bridges) wird mit seinem Namensvet­ter ver­wech­selt – einem Mul­ti­mil­lionär. Der hat Prob­leme mit Geldein­treibern. Blöd nur, dass diese stattdessen beim Dude auf­tauchen und ihm auf seinen Tep­pich pinkeln. Da dieser das Zim­mer aber ger­ade erst so richtig gemütlich gemacht hat, macht sich der Dude zum zweit­en Lebows­ki (David Hud­dle­ston) auf, um Ersatz zu fordern.

Stattdessen engagiert ihn der Alte aber für eine Geldüber­gabe im ver­meintlichen Ent­führungs­fall sein­er jun­gen Frau Bun­ny (Tara Reid). Es ist der Beginn ein­er wah­n­witzi­gen Abfolge von Ereignis­sen, in die „El Dud­eri­no“ unfrei­willig hineinge­zo­gen wird…

Das Bild zeigt Jeff Bridges

Der Dude und sein Tep­pich: eine Liebesgeschichte | © Polygram

Genau genom­men ist die „eigentliche“ Geschichte in The Big Lebows­ki aber zweitrangig. So lässt sich der Dude dann auch eher ziel­los durch die ern­sten Angele­gen­heit­en treiben und bewahrt dabei immer die ihm eigene Läs­sigkeit. Schließlich darf seine Lieblings­beschäf­ti­gung, das Bowl­ing, trotz der tur­bu­len­ten Ereignisse nicht ver­nach­läs­sigt werden.

Das Bild zeigt John Goodman

Dem cho­lerischen Wal­ter bren­nen öfter mal die Sicherun­gen durch | © Polygram

Joel und Ethan Coen (Far­go, Burn After Read­ing) „Ston­er-Com­e­dy trifft Noir-Detek­tivs­to­ry“ lebt dabei von den genialen, abso­lut schrä­gen und son­der­baren Gestal­ten wie dem aus­ge­flippten, leicht reizbaren Dude-Fre­und und Viet­namvet­er­an Wal­ter („Bin ich denn hier der einzige Idiot, dem Regeln noch irgend­was bedeuten?“) oder John Tur­tur­ros verurteil­tem Kinder­schän­der und Bowl­ing-Gott Jesus.

All diese Fig­uren haben sich ins kollek­tive Gedächt­nis eingebrannt…

Sausage Party: Nichts für Kinder!

Sausage Par­ty kommt kindlich daher, ist aber unfass­bar schweinisch für einen Ani­ma­tions­film: Hot­dog-Würstchen Frank (Stimme im Orig­i­nal: Seth Rogen) lebt wie alle Lebens­mit­tel in den Regalen des Supermarktes.

Der größte Traum aller ist es, von den Göt­tern (den men­schlichen Shop­pern), gekauft zu wer­den. Hin­ter der großen Ein­gangstür des Super­mark­tes ver­muten sie das Paradies.

© Sony Pictures

Noch ahnen die naiv­en Würstchen nichts | © Sony Pictures

Hot­dog-Brötchen Bren­da hat es Pro­tag­o­nist Frank beson­ders ange­tan. Zu gerne würde er sein Würstchen in ihr Brötchen steck­en – hey, das ist ja schließlich vom Her­steller so vorgesehen.

Die fröh­liche Super­markt-Exis­tenz der Lebens­mit­tel erlei­det jedoch einen her­ben Dämpfer, als ein Honigsenf-Glas zurück­gegeben wird: Frank, Bren­da und die bei­den Würstchen Carl und Bar­ry erfahren vom Hor­ror der Küche!

© Sony Pictures

Die schreck­liche Erken­nt­nis in der Küche | © Sony Pictures

Hin­ter Sausage Par­ty steck­en die Autoren Seth Rogen und Evan Gold­berg. Sie hat­ten die Idee zum ab 16 Jahren freigegebe­nen Erwach­se­nen-Ani­ma­tion­ss­paß im Gewand eines Kinderfilms.

Das Erfol­gs-Duo ver­fasste bere­its die Skripte zu so großar­ti­gen (nicht-ani­mierten) Komö­di­en wie Super­bad, Das ist das Ende, The Inter­view oder dem näch­sten Platz in unser­er Liste: Ananas Express. Ger­ade Seth Rogen ist auch als Darsteller extrem erfol­gre­ich und machte auf der großen Lein­wand den Slack­er als Typ und Fig­ur salon­fähig: ein erwach­sen­er Mann, der gerne kifft, infan­til ist und jede Menge Blödsinn anstellt.

© Sony Pictures

Erd­nuss­but­ter kann’s nicht fassen: Nie wieder Marme­lade | © Sony Pictures

Mit Sausage Par­ty haben sie einen Ani­ma­tions­film im Stil und Look der Pixar-Stu­dios (WALL·E, Find­et Nemo) auf die Lein­wand geza­ubert, der vor schlüpfrigen Sexwitzen und Pop­kul­tur-Anspielun­gen nur so überquillt. Neben Sausage Par­ty sind auch einige andere grandiose Ani­ma­tions­filme ganz ein­deutig nicht nur an Kinder gerichtet.

Wer also die Ner­ven für „ver­störende“ Szenen wie die ein­er Der Sol­dat James Ryan-Per­si­flage hat, sollte sich dieses ein­fall­sre­iche Küchen­mas­sak­er nicht ent­ge­hen lassen. Wo son­st bekommt man schließlich noch eine Nudel­dose zu sehen, deren „Gedärme“ aus dem wegge­fet­zten „Bauch“ her­aushän­gen? Gek­ifft wird natür­lich auch nicht zu knapp …

Ananas Express: Kiffen galore

Eine DER Kif­fer-Komö­di­en, so abge­fahren witzig und lock­er entspan­nt, wie es in diesem Genre eben sein muss:

Mittzwanziger Dale Den­ton (Seth Rogen) raucht den ganzen Tag Joints und hat eine 18-jährige Fre­undin (Amber Heard). Bei seinem ver­peil­ten Deal­er Saul Sil­ver (James Fran­co) erwirbt der Slack­er „Ananas Express“, ein beson­ders potentes Super-Gras. Doch direkt im Anschluss wird er Zeuge eines Mords: Unter­welt­boss Ted (Gary Cole) erschießt einen Konkurrenten.

© Sony Pictures

James Fran­co und Seth Rogen in Ananas Express | © Sony Pictures

Über­hastet lässt Dale einen ger­ade erst erwor­be­nen Ananas Express-Joint am Tatort fall­en – und Mörder Ted, der genau diese Sorte Mar­i­hua­na vertreibt, kommt so Deal­er Saul und seinem Kun­den auf die Spur. Die Flucht vor den Gang­stern wird für die bei­den Chaoten durch ihren Dauerkon­sum nicht ger­ade erleichtert…

Die Action-Komödie Ananas Express ist ein Hei­denspaß, und man muss zu ihrem Genuss auch nicht in rauschhaften Zustän­den unter­wegs sein, um das bunte Treiben so richtig zu genießen.

© Sony Pictures

Das Chaos-Trio kom­plett | © Sony Pictures

Schließlich kom­biniert Regis­seur David Gor­don Green seine sym­pa­this­chen Darsteller mit einem orig­inellen Drehbuch. Das lebt vor allem von eini­gen, nir­gend­wo und über­all hin­führen­den Mono- und Dialo­gen, die die teils her­rlich witzi­gen, ausufer­n­den Gedankengänge der zuge­dröh­n­ten Pro­tag­o­nis­ten wiedergeben. Kom­biniert mit eini­gen abge­dreht­en Action-Ein­la­gen und aber­witzi­gen Ein­fällen ste­ht einem gelun­genen Couch­abend vor dem Fernse­her nichts mehr im Wege.

Harold & Kumar: Roadtrip des Wahnsinns

In der Kif­fer-Kult-Komödie Harold & Kumar rauchen die Titelfig­uren erst­mal einen Joint (klar!). Dann sehen die von Kal Penn und John Cho gespiel­ten Ston­er im Fernse­hen einen Werbespot für den Burg­er­laden „White Cas­tle“ – und beschließen, dass sie jet­zt diesen und nur diesen Ham­burg­er essen müssen!

© Constantin Film

Die kif­f­end­en Pro­tag­o­nis­ten | © Con­stan­tin Film

Doch damit gehen die Prob­leme los: Das näch­st­gele­gene White Cas­tle hat zugemacht! So begeben sich Harold und Kumar auf eine Road­trip-mäßige Odyssee, während sie – unter anderem – auf einen aggres­siv­en Waschbären und Neil Patrick Har­ris auf Ecsta­sy treffen.

© Constantin Film

Malin Aker­man macht den bei­den ein­deutige Ange­bote | © Con­stan­tin Film

Strenggenom­men han­delt es sich bei der Kif­fer-Komödie Harold & Kumar - inzwis­chen zur Trilo­gie gewor­den - um einen Episo­den-Film bzw. eine Sketch-Com­e­dy-Show. Die lose ver­bun­de­nen Szenen fügen sich ste­toskopar­tig zu einem her­rlich schrul­li­gen, ver­rück­ten Ganzen zusam­men. Der anfängliche Burg­er-Wun­sch bringt hier die Hand­lung beziehungsweise den Road­trip lediglich ins Rollen.

Und das ist vor allem wegen sein­er bei­den hochsym­pa­this­chen Kind­skopfhelden ein reines Vergnügen.

Ali G in da House: Wicked!

Ein Kif­fer­film-Klas­sik­er von Allzweck-Com­e­dy-Kanone Sacha Baron Cohen (Borat): Im Lon­don­er Vorort Staines lebt Ghet­to-Kid und Los­er Ali G (Baron Cohen) bei sein­er Groß­mut­ter und bezieht Sozial­hil­fe. Durch eine Protest-Aktion wird Finanzmin­is­ter David Carl­ton (Charles Dance) auf Ali G aufmerk­sam und macht ihn zum Kan­di­dat­en der Regierungspartei für das britis­che Parlament.

© United International Pictures

Ali G mis­cht die Poli­tik auf | © Unit­ed Inter­na­tion­al Pictures

Doch die Aktion ist eine poli­tis­che Intrige des Min­is­ters: Der Plan ist, dass Ali G die Wahl ver­liert! So will der hin­ter­hältige Carl­ton den amtieren­den Pre­mier­min­is­ter beerben.

Der Plan geht allerd­ings nach hin­ten los, denn Ali G ist schnell erfol­gre­ich­er als gedacht. Als Stimme der Jugend zieht der Möchte­gern-Gang­ster ins Unter­haus ein (da House) und macht auch danach munter weit­er poli­tis­che Kar­riere – und das alles trotz sein­er absoluten Inkompetenz …

© United International Pictures

Möchterg­ern-Gang­ster Ali G | © Unit­ed Inter­na­tion­al Pictures

Ali G-Darsteller Sacha Baron Cohen hat schon einige geniale Fig­uren erschaf­fen: Neben dem kasachis­chen „Jour­nal­is­ten“ Borat und Mode-Experte Brüno ist Ali G jedoch ein­deutig eine der bekan­ntesten und beliebtesten.

In der Kun­st-Fig­ur Ali G ver­men­gen sich Gang­ster Rap-Attitü­den und die Nachah­mung der schwarzen urba­nen Kul­tur durch weiße Jugendliche, die möglichst „hart“ herüberkom­men wollen („Wig­ger“).

Hot Tub - Der Whirlpool… ist ’ne verdammte Zeitmaschine

Hot Tub - Der Whirlpool… ist ’ne ver­dammte Zeit­mas­chine ist nicht auf den ersten Blick eine Ston­er-Komödie. Auf den zweit­en dafür umso mehr, denn die abge­drehte, wilde Hand­lung lässt eine berauschte Gesellschaft von Mitvierzigern ange­führt von John Cusack auf einen abge­dreht­en Trip durch Zeit und Raum antreten.

Zur Sto­ry: Die Fre­unde Adam (John Cusack), Lou (Rob Corddry) und Nick (Craig Robin­son) steck­en in ein­er ver­i­ta­blen Midlife-Cri­sis: Par­ty-Ani­mal Lou hat ger­ade einen Selb­st­mord­ver­such hin­ter sich. Um den „Vio­la­tor“ genan­nten Lou abzu­lenken, fahren die drei Fre­unde in einen Skiort in den Bergen, wo sie als junge Män­ner eine rauschende Par­ty gefeiert haben.

© Twentieth Century Fox

Die vier Pro­tag­o­nis­ten in ihrer Zeit­mas­chine | © Twen­ti­eth Cen­tu­ry Fox

Nachts lassen sie es im Hotel-Whirlpool krachen, und ver­schüt­ten dabei den ille­galen rus­sis­chen Ener­gy-Drink „Cher­nobly“ über die Elek­trik. Der Pool wird zur Zeit­mas­chine, die drei Fre­unde und Adams Neffe Jacob (Clark Duke) reisen ins Jahr 1986 und sehen für ihre Mit­men­schen plöt­zlich wieder so jung aus wie damals …

Zeit­maschi­nen kom­men in Fil­men in sehr unter­schiedlich­er Form daher (man denke nur an den leg­endären DeLore­an aus Zurück in die Zukun­ft). Doch auf die urkomis­che Idee, einen Whirlpool als ein solch­es Vehikel zu zeigen, ist wohl in der Filmgeschichte bish­er noch nie­mand gekommen.

Spring Breakers: Hedonismus & Gewalt

Und zum Abschluss ein klein­er Skan­dal­film, der ähn­lich kon­tro­verse Reak­tio­nen her­vor­rief wie Dar­ren Aronof­skys hoch-metapho­risches Werk moth­er!:

In Spring Break­ers bege­hen die Col­lege-Stu­dentin­nen Can­dy (Vanes­sa Hud­gens), Brit (Ash­ley Ben­son) und Cot­ty (Rachel Korine) einen Über­fall, um sich ihren Spring Break-Urlaub zu finanzieren. Gemein­sam mit der schüchter­nen, religiösen Faith (Sele­na Gomez) fahren sie nach Flori­da, feiern wild und lan­den im Knast.

Gang­ster Alien (James Fran­co) stellt über­raschend die Kau­tion und die Par­ty­girls feiern ein­fach mit dem wohl abge­dreht­esten Dro­gen­deal­er der Stadt in dessen Vil­la weit­er. Bald fol­gen Raubüber­fälle und wilde Schießereien…

© A24

Sex­is­tisch oder sub­ver­siv? Die Mei­n­un­gen gehen auseinan­der | © A24

Spring Break­ers ist ein­er jen­er Filme, denen man mit ein­er Zusam­men­fas­sung der Hand­lung so gar nicht gerecht wird. Den hal­luzino­genen Trip von Regis­seur Har­mo­ny Korine (Gum­mo) muss man selb­st gese­hen haben, denn der sub­ver­sive Gang­ster- und Par­ty-Streifen ist in erster Lin­ie eine sinnliche Erfahrung.

Neben Korines Insze­nierung, die an Musikvideos erin­nert, hängt das in erster Lin­ie mit dem grandiosen Darstel­lerin­nen zusam­men: Sele­na Gomez, Vanes­sa Hud­gens und Ash­ley Ben­son sind ehe­ma­lige Kinder- und Teen-Stars, die hier durchgängig aufreizend und kom­plett im Gegen­satz zu ihrem vorheri­gen Image in Szene geset­zt wer­den (was dann auch teils heftige Reak­tio­nen hervorrief).

© A24

Neon­far­ben und Posen en masse in Spring Break­ers | © A24

Nichts­destotrotz ist Spring Break­ers ein visuell faszinieren­des Werk, in dem ganz neben­bei auch James Fran­co mit ein­er Tour de Force-Per­for­mance glänzt.

Nicht unähn­lich des 2017er Fran­co-Werkes The Dis­as­ter Artist, in dem der Tausend­sas­sa den gren­zde­bil-genialen Tom­my Wiseau verkör­pert und die Hin­ter­grundgeschichte zu The Room liefert, der als ein­er der schlecht­esten Filme aller Zeit­en gilt.

Das könnte Dich auch interessieren