Joshua Jackson als Christopher Duntsch im Trailer zu "Dr. Death"
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Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Dr. Death alias Christopher Duntsch – die wahre Geschichte hinter dem Skandal

Die True-Crime-Serie „Dr. Death“ ist in Deutsch­land ges­tartet: Sie erzählt von dem Neu­rochirur­gen Christo­pher Duntsch, der mehrere Patient:innen grausam ver­stüm­melt hat und erst Jahre später dafür zur Rechen­schaft gezo­gen wird. Die Hand­lung basiert auf der wahren Geschichte von Christo­pher Duntsch, den die Medi­en Dr. Death tauften.

Dr. Death alias Christopher Duntsch: Sein Aufstieg zum Starchirurgen

Christo­pher Duntsch wird am 3. April 1971 im US-Bun­desstaat Mon­tana geboren. Seine Jugend ver­bringt er vor allem in Mem­phis, Ten­nessee. Nach seinem Schu­la­b­schluss möchte er eigentlich Foot­ball­profi wer­den. Doch diese Pläne scheit­ern und Duntsch entschließt sich, stattdessen eine Kar­riere als Neu­rochirurg anzustreben.

Er absolviert eine Facharz­taus­bil­dung an der Uni­ver­si­ty of Ten­nessee und spezial­isiert sich später auf die Behand­lung von Wirbel­säu­len­prob­le­men. Obwohl ihm nachgewiesen wird, dass er unter dem Ein­fluss von Kokain operiert hat, darf er seine Aus­bil­dung fort­set­zen, nach­dem er ein Pro­gramm für Ärzt:innen mit Dro­gen­prob­le­men absolviert hat.

Duntsch lässt sich 2010 schließlich in Dal­las, Texas nieder und steigt dort zum Starchirur­gen auf. Er prahlt in TV-Spots sog­ar damit, der beste Neu­rochirurg in ganz Dal­las zu sein – bis zwei sein­er Kol­le­gen einen dun­klen Skan­dal ans Licht bringen.

Dr. Death: 32 Verstümmelungen, zwei Todesopfer

Christo­pher Duntsch soll in Dal­las inner­halb von 18 Monat­en 37 Oper­a­tio­nen durchge­führt haben – 32 davon enden laut Medi­en­bericht­en mit schw­eren Ver­stüm­melun­gen. Einige Patient:innen erwachen quer­schnitts­gelähmt, andere lei­den an schw­eren Nervenschäden.

Die Liste an Duntschs Ver­brechen liest sich wie ein Hor­ror­ro­man: Da ist Jer­ry Sum­mers, ein Kind­heits­fre­und von Duntsch. Der junge Mann wacht nach sein­er OP als soge­nan­nter Tetraplegik­er auf. Alle vier Extrem­itäten sind gelähmt, weil Duntsch während der Behand­lung die Wirbe­lar­terie ver­let­zt hat.

Da ist Lee Pass­more, der hofft, eine Oper­a­tion kön­nte seine Schmerzen und seine daraus resul­tierende Medika­menten­sucht lin­dern. Er wen­det sich an Christo­pher Duntsch. Der Chirurg ent­fer­nt einen Teil von Pass­mores Wirbel­säule – und lässt ihn mit Ner­venkrämpfen zurück, die das Gehen erschweren.

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Und da ist Mary Efurd, die nach ihrer OP vor Schmerzen schreiend aufwacht und fest­stellt, dass sie ihre Beine nicht mehr bewe­gen kann. Sie sitzt seit­dem im Rollstuhl.

Für zwei Men­schen enden die Oper­a­tio­nen von Dr. Death tödlich: Floel­la Brown stirbt nach einem Schla­gan­fall, der durch eine Durchtren­nung der Wirbe­lar­terie aus­gelöst wird, Kel­ly Mar­tin nach mas­sivem Blutverlust.

Die wahre Geschichte des Dr. Death: Der Kampf um Gerechtigkeit

Die Dok­toren Robert Hen­der­son und Ran­dall Kir­by ver­suchen schließlich, gegen Duntsch vorzuge­hen. Kir­by schickt eine detail­lierte Beschw­erde an das Texas Med­ical Board, das ärztliche Zulas­sun­gen ver­wal­tet. In sein­er Erk­lärung beschreibt er Christo­pher Duntsch als „Soziopa­then“, der eine Gefahr für die Bürger:innen von Texas darstelle.

Und obwohl die lei­t­ende Ermit­t­lerin schon früh emp­fiehlt, dem Neu­rochirur­gen seine Lizenz zu entziehen, zögert der Vor­stand des Texas Med­ical Board. Es dauert Monate, bis sie ein ihrer Mei­n­ung nach überzeu­gen­des Muster an Ver­let­zung von Patient:innen find­en. Vie­len Vor­standsmit­gliedern fällt es ange­blich schw­er zu glauben, dass ein aus­ge­bilde­ter Chirurg so inkom­pe­tent ist.

Erst am 26. Juni 2013 wird Duntsch sus­pendiert. Am 6. Dezem­ber wird ihm die Lizenz kom­plett ent­zo­gen. Der Ex-Chirurg zieht anschließend nach Den­ver, Col­orado. Dort meldet Insol­venz an, wird wegen Trunk­en­heit am Steuer ver­haftet und sog­ar wegen Ladendieb­stahls festgenommen.

Im Juli 2015 erhebt das Büro des Bezirksstaat­san­waltes Anklage gegen Duntsch – vier Monate, bevor die Ver­jährungs­frist sein­er Ver­brechen abläuft. Zwei Jahre später geht der Fall vor Gericht: Die Jury braucht nur vier Stun­den, um ihn für schuldig zu befind­en. Am 20. Feb­ru­ar 2017 wird Christo­pher Duntsch zu lebenslanger Haft verurteilt.

Wie konnte es dazu kommen? Das Versagen des US-Gesundheitssystems

Wie kon­nte Christo­pher Duntsch so lange ein­er Verurteilung ent­ge­hen? Laut Medi­en wie der FAZ war der Neu­rochirurg geschickt darin, andere Men­schen für seine Fehler ver­ant­wortlich zu machen – Anästhesist:innen, OP-Per­son­al und sog­ar Patient:innen. Und die Kliniken hät­ten Angst gehabt, ihren Ruf zu schädigen.

Christo­pher Duntsch alias Dr. Death hätte sich zudem als lukra­tiv­er „Starchirurg“ und Genie der Stam­mzel­len­forschung verkauft. Er behauptete, einen Dok­tor­ti­tel in Mikro­bi­olo­gie zu besitzen – obwohl Medi­en­berichte Zweifel an dieser Behaup­tung aufkom­men ließen. Und jedes Mal, wenn es eng für den Arzt wurde, suchte er sich ein­fach einen neuen Arbeitsplatz.

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Die dama­lige Geset­zes­lage in Texas erschw­erte die Lage zusät­zlich: Bis 2003 hat­te es ein Regel­w­erk gegeben, das Patient:innen vor ärztlichen Kun­st­fehlern schützen sollte. Doch die Geset­ze wur­den nach und nach abgebaut.

Ärzt:innen waren am Ende bess­er geschützt als ihre Patient:innen: Um ein Kranken­haus wegen eines Behand­lungs­fehlers zur Rechen­schaft zu ziehen, musste man nach­weisen, dass die Klinik das Risiko gekan­nt und bewusst ignori­ert hat­te – also mit Vor­satz gehan­delt hat­te. Außer­dem wur­den Strafen für ärztliche Kun­st­fehler auf 250.000 US-Dol­lar begrenzt.

Dr. Death: Wo ist Christopher Duntsch heute?

Das Beru­fungs­gericht bestätigte 2018 die Strafe gegen Christo­pher Duntsch. Er sitzt heute in Ellis Unit ein, einem Gefäng­nis des tex­anis­chen Jus­tizmin­is­teri­ums außer­halb von Huntsville. Der Ex-Medi­zin­er hat bis 2045 keinen Anspruch auf Bewährung – dann wäre er 74 Jahre alt.

Die wahre Geschichte von Dr. Death: Hier kannst Du die True-Crime-Serie streamen

Dr. Death ist eine Serie des US-Stream­ing­di­en­stes Pea­cock und vor Kurzem bei TVNow ges­tartet. Sie basiert auf dem gle­ich­nami­gen Pod­cast, der den Skan­dal beleuchtet und inzwis­chen die Marke von 50 Mil­lio­nen Down­loads gek­nackt hat.

Die Adap­tion umfasst acht Episo­den. In den Haup­trollen sind Joshua Jack­son (als Christo­pher Duntsch), Chris­t­ian Slater (als Ran­dall Kir­by) und Alec Bald­win (als Robert Hen­der­son) zu sehen.

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