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Ein Tag im POC

Ein Tag im POC

Was passiert im „POC“? Ein Einblick in das Frankfurter Playout-Center

Die riesige Antenne auf dem Dach des Vodafone-Playout-Centers in Frankfurt-Rödelheim nimmt fast das halbe Dach in Anspruch. Es ist die erste Station auf unserem Rundgang durch das Vodafone-„POC“, Schaltzentrale und eines der Herzstücke des digitalen Fernsehens im Vodafone-Netz.

„Was Sie da sehen, ist eine Multifeed-Antenne“, erklärt Bernd Hansen, Bereichsleiter TV Operations Group. „Die deckt einen sehr, sehr weiten Radius im Orbit ab und empfängt die Signale des Satelliten. Wir nutzen sie als Signalquelle und Backup, falls die Signale nicht über unsere zwei getrennten Glasfaserringe angeliefert werden.“ Ziemlich imposant für ein Backup.

Doch dem Prinzip der doppelten, drei- oder sogar vierfachen Absicherung werden wir im POC immer wieder begegnen. So stehen auf dem Gelände gleich vier große Dieselmotoren, die das POC im Falle eines Stromausfalls mit Energie versorgen. „Viele unserer Strukturen sind redundant, also mehrfach aufgebaut“, bestätigt Bernd Hansen. „Sollte einmal ein System ausfallen, schalten wir nahtlos auf das nächste um. Die Kunden merken also im Idealfall gar nichts.“

Kabelfernsehen: So kommt das TV-Signal ins Wohnzimmer

Probing, Monitoring, Testing

Für diesen reibungslosen TV-Empfang arbeiten im Playout-Center Frankfurt 35 Mitarbeiter. „Alle mit Fernsehblut und hochspezialisiert für einen der vielen Abläufe im POC“, so Hansen. „Wir haben viele Experten, beispielsweise für die Signal-Aggregation sowie für die Compression, das Monitoring und die engmaschigen Probings, also Tests.“

Wenn das TV-Signal im POC ankommt, hat es noch einen weiten Weg vor sich. Bernd Hansen erklärt den Ablauf: „Die ankommenden TV-Signale werden erst einmal vollautomatisch geprüft. Sind sie einwandfrei, werden sie verarbeitet und angereichert mit digitalen Services wie elektronischen Programm-Guides, Teletext, Jugendschutz-PINs oder Verschlüsselungen für Pay-TV-Sender. Nach jedem Arbeitsschritt wird das Signal noch einmal gecheckt, so können wir eventuell auftretende Fehler sofort eingrenzen. Nach dem letzten Probing geben wir das Signal dann raus in die nächste Netzebene, die TV-Pops.“

Technik bis unter die Decke

Die Rechenleistung, die für all das gebraucht wird, ist enorm – und entsprechend viele Technikflächen gibt es auch im Frankfurter POC, das für uns als Besucher ein wahres Labyrinth aus Gängen, Treppen und Türen ist. Hinter einigen dieser Türen ist es laut: Hier stehen Serverschränke dicht an dicht, Kabelstränge verlaufen an den Decken, es riecht leicht chemisch und die Kühlungen rauschen 24 Stunden am Tag. Ein eindrucksvoller Arbeitsplatz – aber bei der Kälte und Lautstärke auch eine Herausforderung.

Elmar Gunkel, Head of Group TV Signal Processing und ebenfalls unser Begleiter, winkt ab: „Hier arbeitet in der Regel niemand, sondern alles ist hoch automatisiert. Tatsächlich sind viele unserer Experten im Homeoffice. Die haben dort zwar etwas mehr stehen als ein kleines Notebook, aber im Grunde funktioniert das bei uns so wie in anderen Unternehmen auch.

Unsere Techniker können von zuhause aus überwachen, programmieren und sogar entstören.“ Bernd Hansen ergänzt: „Und das übrigens nicht nur in Deutschland. Wir arbeiten länderübergreifend an denselben Techniken. Ich bin auch zuständig für die TV-Versorgung u. a. in Spanien, Portugal, Rumänien und Neuseeland. Wenn Rumänien ein Problem hat, können wir von hier aus eingreifen.“

Das POC als zweite Entstörungsinstanz

Durch die ständigen Kontrollen werden mögliche Fehler meist aufgespürt, bevor sie für den TV-Zuschauer sichtbar werden. Und wenn ein Kunde doch einmal eine Beschwerde hat?

Elmar Gunkel: „Als Erstes wird der Kunde durch unser Kunden Service Center betreut, also durch die technische Hotline. Hier wird die Störung im Regelfall bereits beseitigt. Falls dies nicht gelingt, erfolgt die weitere Bearbeitung durch die sogenannten Schwerpunkt-Teams. Die haben erweiterte Tools und können das Problem noch tiefer analysieren.
Zu uns kommen schließlich nur noch ca. ein bis zwei Fälle pro Woche, die dann durch unsere Spezialisten bearbeitet werden. Das Gleiche passiert, wenn in einem Anschlussgebiet zwei Störungen gemeldet werden, denn das reicht bereits, um den Alarm für eine ‚Massenstörung‘ zu triggern.“

Serverraum, Rödelheim

Set-Top-Boxen-Testraum: Fernsehen aus Kundenperspektive

In so einem Fall werden die Techniker im Set-Top-Boxen-Testraum aktiv. Im Testraum steht neben zahlreichen Bildschirmen auch ein großes Regal mit allen gängigen TV-Boxen und Receivern. Das Fernsehbild kommt hier genauso an wie bei den Kunden, so dass der Qualitäts-Check unter „Real-Life“-Bedingungen erfolgt. In proaktiven Tests werden die neu hinzugefügten Funktionen wie Programm-Guide oder Pause- und Replay-Button geprüft – aber auch reaktiv Fehlermeldungen nachgestellt und analysiert. „Unsere Mitarbeiter sehen aber nicht den ganzen Tag fern“, klärt Elmar Gunkel auf.

„Wenn eine Störung auftritt – beispielsweise ein Strich, der in etwa stündlichen Abständen auf dem Bildschirm erscheint – setzen wir ein extra dafür geschriebenes Überwachungsprogramm ein. Das nimmt den Fehler auf und liefert uns nur die relevanten Videoschnipsel. An denen können wir dann erkennen, wo das Problem liegt.“

Entstörung im Schnelltempo

Ständiger Begleiter der Technik-Experten ist dabei ein gewisser Zeitdruck, denn es ist Ziel, die Störung zu beheben, bevor der Kunde es bemerkt. „Unsere MTTR, also die ‚Mean time to repair‘, liegt bei hohen Prioritäten bei einer Stunde“, erläutert Bernd Hansen. „Durch unsere redundanten Strukturen lässt sich oft ein Workaround finden. Unsere Mitarbeiter arbeiten eigenverantwortlich. Wenn sich aber abzeichnet, dass das Entstören zu lange dauert, alarmieren sie uns, das Management-Team. Wir prüfen, ob und wo Notwendigkeit besteht zu unterstützen, um letztendlich die Störung im Sinne unserer Kunden zügig zu beheben.“

Gute Nachrichten also für die 15 Millionen Kunden, die das POC Frankfurt-Rödelheim mit Fernsehen versorgt: Ihr Fernseherlebnis ist in vielen guten Händen. Und wie sieht die Zukunft des POCs aus? Bernd Hansen: „Wir werden noch viel digitaler werden. Produkt-Innovationszirkel werden immer kürzer und bei der Überwachung und Wartung im POC geht es deutlich in Richtung künstliche Intelligenz und Predictive Maintenance. Außerdem werden neue Technologien mit Virtual Reality im TV-Bereich Einzug halten. Wir merken jetzt schon, dass das nonlineare Fernsehen zunimmt.“

Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass im Vodafone-Playout-Center Frankfurt bald noch mehr Serverräume rauschen, wenn das ohnehin sehr dynamische Medium Fernsehen den nächsten Entwicklungsschritt macht.

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