Barney Ross (Sylvester Stallone).
© EX4 Productions, Inc. 2022
Zorro, Lysop, Ruffy, Nami und Sanji in Staffel 1 von ONEPIECE
Das Gesicht einer jungen Indonesierin mit gesenktem Blick ist frontal zwischen verschiedenen Zeitungsausschnitten zu sehen.
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The Expendables 4 | Kritik: Der Anbruch einer neuen Action-Ära?

Seit ihrem let­zten Lein­wan­dauftritt sind ganze neun Jahre ver­gan­gen, doch nun sind sie zurück. In unser­er Filmkri­tik zu „The Expend­ables 4“ ver­rat­en wir Dir, warum sich das Come­back der sprüchek­lopfend­en Truppe als absoluter Tota­laus­fall ent­pup­pt und wie es um die Zukun­ft der Action­rei­he ste­ht.

Mit „The Expend­ables“ hat Sylvester Stal­lone 2010 eine Action­rei­he ins Leben gerufen, die die größten Stars des Gen­res vor der Kam­era vere­int. Neben Stal­lone selb­st kon­ntest Du in den ersten drei Fil­men Hol­ly­wood-Größen wie Arnold Schwarzeneg­ger, Har­ri­son Ford, Mel Gib­son, Jet Li, Bruce Willis, Jean-Claude Van Damme und sog­ar Chuck Nor­ris bei ihren tödlichen Mis­sio­nen begleit­en. Nun beschert Dir „Act of Valor“-Regisseur Scott Waugh mit The Expend­ables 4 ein neues Aben­teuer mit den schießwüti­gen Alther­ren. Ob uns der Streifen gefall­en hat, erfährst Du in unser­er Filmkri­tik zu The Expend­ables 4.

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The Expendables 4: Eine neue (aber altbekannte) Mission

Während das titel­gebende Team von Söldner:innen im drit­ten Film noch aus ein­er Vielzahl an Damen und Her­ren bestand, ist die Grup­pierung in The Expend­ables 4 ein wenig geschrumpft. Anführer Bar­ney Ross (Sylvester Stal­lone) erhält einen Auf­trag von einem ein­sti­gen Wegge­fährten und ver­sam­melt die alt­bekan­nten Pri­vat­sol­dat­en Lee Christ­mas (Jason Statham), Gun­ner Jensen (Dolph Lund­gren), Toll Road (Randy Cou­ture) sowie die Neuzugänge Easy Day (50 Cent) und Galan (Jacob Sci­pio). Ihr Ziel: Die von Suar­to Rah­mat (Iko Uwais) ange­führte Ter­ro­ror­gan­i­sa­tion daran zu hin­dern, nuk­leare Sprengköpfe abzuschießen und damit einen Weltkrieg auszulösen.

Auch wenn The Expend­ables 4 mit einem neuen Auf­trag daherkommt: Eine der­ar­tige Prämisse wirkt alt­back­en und diese Art von Geschichte dürftest Du bere­its leicht abge­wan­delt in etlichen Action­fil­men gese­hen haben. Vor allem als „James Bond“- oder „Mis­sion: Impos­si­ble“-Fan dürfte Dir dieses Bedro­hungsszenario über­aus bekan­nt vorkom­men. Im Ver­lauf der Hand­lung erwarten Dich zudem einige „Über­raschun­gen“, die größ­ten­teils recht vorherse­hbar sind und ziem­lich plump wirken. Um nicht zu Spoil­ern, ver­rat­en wir Dir hier nichts Genaueres dazu. Aber wenn man ehrlich ist: Nie­mand geht für die Sto­ry in einen Expend­ables-Film. Statt ein­er aus­gek­lügel­ten Hand­lung set­zt das Fran­chise viel mehr auf die Star-Pow­er, kla­maukige Sprüche und wenig zim­per­liche Action, sodass man daher über die wenig über­raschende Geschichte leichter hin­wegse­hen kann.

Altbackene Action mit den üblichen Genre-Mankos

Soll­test Du bere­its einen Expend­ables-Film gese­hen haben, weißt Du, dass es in den Action-Krachern ordentlich zur Sache geht. Mit Aus­nahme vom drit­ten Teil haben alle Ableger der Rei­he eine FSk-18-Freiga­be in Deutsch­land erhal­ten. Das heißt, dass Dich auch in The Expend­ables 4 erneut ziem­lich bru­tale Gewal­teska­paden erwarten. Denn die kon­flik­t­freudi­gen Söld­ner zeigen wenig Gnade und im Ver­lauf der 103 Minuten lan­den diverse Klin­gen und Kugeln in diversen Kör­pern.

Während die Action ins­beson­dere in den ersten zwei Fil­men – The Expend­ables (2010) und „The Expend­ables 2“ (2012) – noch wuchtig und brachial war, wirken die Kämpfe in The Expend­ables 4 mit­tler­weile ein wenig abge­droschen und nicht mehr so mitreißend wie zuvor. Die Pro­duzen­ten Kevin King-Tem­ple­ton und Les Wel­don ver­ri­eten jüngst in einem Inter­view, dass das hohe Alter der Darsteller:innen zu Anpas­sun­gen bei den Action-Sequen­zen geführt hat und das merkt man eini­gen Szenen deut­lich an. Extrem viele Schnitte und steife Bewe­gun­gen nehmen der Action schlichtweg den Wind aus den Segeln.

Barney Ross (Sylvester Stallone) & Easy Day (50 Cent)

Bar­ney Ross (Sylvester Stal­lone) & Easy Day (50 Cent) in „The Expend­ables 4”. — Bild: © EX4 Pro­duc­tions, Inc. 2022

Für einige Sequen­zen haben sich die Film­schaf­fend­en ein paar kreative Absur­ditäten ein­fall­en lassen, die etwas Spaß aufkom­men lassen – wie zum Beispiel eine Ver­fol­gungs­jagd auf mit Maschi­nengewehren bestück­ten Motor­rädern über ein Schiff – doch oft­mals wirkt die Action zu gener­isch und gehet­zt. Durch die wack­li­gen Bilder ver­lierst Du aber schnell den Überblick und kannst den tur­bu­len­ten Machen­schaften der Söld­ner teils nur mit Anstren­gung fol­gen. Action-High­lights wie „John Wick: Kapi­tel 4“ und „Mis­sion: Impos­si­ble – Dead Reck­on­ing Teil Eins“ haben dieses Jahr bere­its demon­stri­ert, wie selb­st super chao­tis­che Sit­u­a­tio­nen grandios einge­fan­gen wer­den kön­nen. Bei The Expend­ables 4 fehlt von ein­er der­ar­tig kun­stvollen Insze­nierung lei­der jegliche Spur.

Billige Effekte trotz hoher Produktionskosten

Als wirk­lich katas­trophal erweisen sich jedoch die visuellen Effek­te in The Expend­ables 4. Obwohl das Pro­duk­tions­bud­get des vierten Ablegers mit 100 Mil­lio­nen US-Dol­lar (umgerech­net 93,37 Mio. Euro) eben­so hoch war wie bei den zwei Vorgängern, führt der Streifen mit seinen Effek­ten zu einem gewalti­gen Stirn­run­zeln. Manche Flugzeugszenen erin­nern an eine Zwis­chense­quenz aus einem Videospiel und wenn beispiel­sweise ein Helikopter auf einem Frachter lan­det, fehlt nur noch die Schnur, die das Flugge­fährt als Attrappe ent­tarnt. Der­ar­tige Momente wirken extrem lächer­lich und reißen Dich prompt aus der Immer­sion.

Eine neue Ära wird eingeleitet

Wenn Du ein Fan der Action­rei­he bist, dann wird es Dich sich­er freuen, dass Sylvester Stal­lone in The Expend­ables 4 mit seinen mit­tler­weile stolzen 77 Jahren die Führung an seinen langjähri­gen Kol­le­gen Jason Statham übergibt. Der vierte Ableger leit­et eine neue Ära ein und soll den Auf­takt ein­er neuen Expend­ables-Trilo­gie bilden, die wom­öglich noch ein Spin-off mit weib­lichen Action-Stars her­vor­brin­gen kön­nte. Kevin King-Tem­ple­ton und Les Wel­don sagten im zuvor erwäh­n­ten Inter­view zumin­d­est, dass sie solange Expend­ables-Filme pro­duzieren wer­den, bis die Fans keine Lust mehr auf die Action­rei­he haben.

Die neue EXPENDABLES-Crew vereint (v.l.n.r.): Gunnar Jensen (Dolph Lundgren), Toll Road (Randy Couture), Easy Day (50 Cent), Lash (Levy Tran) und Galan (Jacob Scipio).

Die neue Expend­ables-Crew vere­int (v.l.n.r.): Gun­nar Jensen (Dolph Lund­gren), Toll Road (Randy Cou­ture), Easy Day (50 Cent), Lash (Levy Tran) und Galan (Jacob Sci­pio). — Bild: © EX4 Pro­duc­tions, Inc. 2022

The Expendables 4 in der Kritik: Unser Fazit

Sollte die Expend­ables-Rei­he fort­ge­führt wer­den, wäre es schön, wenn sich die Film­schaf­fend­en mehr auf die ihnen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Vorzüge ver­lassen wür­den. Als Parade­beispiel sei hier die Mar­tial-Arts-Exper­tise von Tony Jaa und Iko Uwais genan­nt. Da haben die Filmemacher:innen bere­its zwei über­aus erfahrene Kampfkün­stler am Set und darüber das Stunt-Team von Jack­ie Chan als Unter­stützung gewin­nen kön­nen, doch die Fähigkeit­en von Tony Jaa und Iko Uwais wer­den im Film nur sehr sparsam einge­set­zt. Wenn die Crew schon eine Geheimwaffe in Form von zwei Super­tal­en­ten an Bord hat, sollte sie diese auch würdig ein­set­zen.

Decha (Tony Jaa)

Decha (Tony Jaa) in „The Expend­ables 4”. — Bild: © EX4 Pro­duc­tions, Inc. 2022

Unser Faz­it:  The Expend­ables 4 ent­pup­pt sich als absoluter Tota­laus­fall. Die Action wirkt alt­back­en, die Kämpfe abge­droschen und nicht mehr so mitreißend wie in vorheri­gen Teilen. Katas­trophale visuelle Effek­te run­den den Streifen ab. Statt ein­er aus­gek­lügel­ten Hand­lung set­zt das Fran­chise merk­lich auf seine Star-Beset­zung. Wenn Du aber bru­tale Action magst und nicht zu großen Wert auf die Sto­ry legst, oder ein­fach wis­sen möcht­est, wie die Expend­ables-Rei­he weit­erge­ht, dann kön­nte Dir der vierte Teil den­noch gefall­en.

The Expend­ables 4

Genre: Action
Bun­desstart: 21. Sep­tem­ber 2023
Laufzeit: 103 Minuten
FSK: Ab 18 freigegeben
Regie: Scott Waugh
Drehbuch: Kurt Wim­mer, Tad Dag­ger­hart, Max Adams

Du bist ein wahrer Sylvester Stal­lone-Fan? Dann ver­rate uns gerne in den Kom­mentaren, welche Filme mit der Action-Leg­ende zu Deinen absoluten Favoriten zählen.

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