Mann fotografiert den Mond
Frau schaut auf ihr iPhone
eine frau telefoniert

Den Mond fotografieren: So erzeugst Du fantastische Aufnahmen

Um den Mond zu fotografieren und ein­drucksvolle, scharfe Bilder zu schießen, brauchst Du das richtige Equip­ment und viel Geduld. Zudem sollte Dir Petrus wohlgeson­nen sein.

Ob Halb­mond, Voll­mond oder Neu­mond, der Erd­tra­bant präsen­tiert sich inner­halb eines Monats in unter­schiedlich­sten Vari­a­tio­nen. Seit Jahrtausenden fasziniert der Mond die Men­schheit und einige der bedeu­tend­sten Fotografien zeigen den Him­mel­skör­p­er. Soll Deine Auf­nahme später keine über­be­lichtete Kugel oder ein ver­formtes Ei sein, schau Dir unseren Rat­ge­ber an.

Diese Ausrüstung benötigst Du für eine Mondfotografie

Vor­ab: Auch wenn neue Smart­phones wie etwa das Huawei P30 mit außergewöhn­lich guten Kam­eras glänzen, ist ihre Qual­ität noch nicht aus­re­ichend für eine hochw­er­tige Fotografie des Mon­des. Es bedarf ein­er angemesse­nen Aus­rüs­tung. Da Du Dein Motiv möglichst groß abbilden willst, empfehlen wir ein Teleob­jek­tiv. Mit diesem kannst Du nah her­an­zoomen. Achte darauf, dass es eine Bren­nweite von 200mm hat, damit Du nahe genug herankommst.

Um Dein Mond-Foto vor Verwack­lern zu schützen, ist ein Sta­tiv unab­d­ing­bar. Es erlaubt Dir zudem, den Bil­dauss­chnitt exakt zu bes­tim­men. Um auf Num­mer sich­er zu gehen, emp­fiehlt sich auch ein Draht- oder Fer­naus­lös­er. Dazu soll­test Du auch eine Stirn­lampe im Gepäck haben, da Du Deine Auf­nah­men ja in der Dunkel­heit machst.

Welche äußeren Bedingungen sind optimal für die Fotografie des Mondes?

Am aller­wichtig­sten ist eine freie Sicht. Ein wolken­ver­hangener Him­mel oder Regen sind Gift für Deine Bilder. Dein wichtig­stes Hil­f­s­mit­tel ist also zunächst die Wet­ter-App. Da sich die äußeren Bedin­gun­gen nicht länger als drei Tage im Voraus valide pla­nen lassen, soll­test Du eine Prise Spon­taneität in Dir tra­gen. Ver­suche zudem die Stadt zu ver­lassen. Auf dem Land gelin­gen Dir in jedem Fall bessere Mond-Fotografien. Straßen­later­nen sind beispiel­sweise ganz schlechte Begleiter.

Vollmond

Der Voll­mond ist unter Hob­by­fo­tografen ein beliebtes Motiv.

Informiere Dich im Voraus über den Mondaufgang

Bist Du gut informiert und hast die richtige Aus­rüs­tung dabei, ist das schon die halbe Miete für einen gelun­genen Auf­nahme. Im Inter­net find­est Du sämtliche Dat­en zu den weltweit­en Mon­dauf und -untergän­gen. Schaue vorher auch in Deinen Kalen­der, denn um den Mond gut zu fotografieren, soll­test Du viel Zeit einplanen.

Über­lege darüber hin­aus, wann genau Du Deine Auf­nah­men täti­gen willst. Ein Mond­bild in der Däm­merung macht ordentlich was her, ein Halb­mond kurz nach Son­nenun­ter­gang aber eben­so. Beson­ders imposante Bilder entste­hen aber, wenn der Mond kurz über dem Hor­i­zont schwebt.

Diese Kameraeinstellungen solltest Du vornehmen

Jet­zt geht‘s ans Eingemachte: die Kam­er­ae­in­stel­lun­gen. Die richtige Belich­tung und Fokussierung sind bei Mond-Fotografien enorm wichtig. Du soll­test die Ein­stel­lun­gen dabei manuell vornehmen, damit der Tra­bant nichts über­strahlt. Stelle zunächst die Aus­lö­sev­erzögerung und die Spiegelvo­raus­lö­sung ein, um Wack­ler bei der Auf­nahme zu ver­mei­den. Stelle im näch­sten Schritt die ISO-Automatik und den Bild­sta­bil­isator aus. Richte die Kam­era dann so ein, dass Du mit RAW fotografierst. Achte bei der Belich­tungszeit darauf, diese möglichst kurz zu hal­ten, da sich der Mond bewegt und Deine Fotografie andern­falls Schlieren zieht.

Ist Dir das erste Bild zu hell, ver­rin­gere den ISO-Wert – auf 200 oder sog­ar nur 100 – erhöhe die Blenden­zahl und belichte noch kürz­er. Ist Deine erste Auf­nahme hinge­gen zu dunkel, belichte etwas länger oder schraube den ISO-Wert hoch. Dabei gilt wie immer: Je höher der ISO-Wert, desto mehr musst Du mit Bil­drauschen rechnen.

Die größte Schwierigkeit bei der Fotografie des Mon­des ist es, eine möglichst gute Bal­ance zwis­chen ISO, Blende und Belich­tung zu find­en. Klein­er Tipp: Belichte lieber zu wenig als zu viel. Belicht­est Du das Foto über, ist es nicht mehr zu retten.

Dies sind natür­lich nur Grund­la­gen. Mit der Zeit wirst Du selb­st her­aus­find­en, welche Ein­stel­lun­gen am besten zu der von Dir bevorzugten Fotoart passen. Dabei ist vor allem wichtig, welche Erwartun­gen Du an die Auf­nah­men hast.

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Video: Youtube / UniversitaetzuKoeln

Eine Mondfinsternis fotografieren

Den Mond abzulicht­en, ist schon Her­aus­forderung genug. Willst Du aber noch einen Schritt weit­er gehen, ver­suche es mit ein­er Mondfin­ster­n­is. Die größte Schwierigkeit dabei ist allerd­ings nicht die kom­plexe Ein­stel­lung Dein­er Kam­era, son­dern eine Mondfin­ster­n­is über­haupt auszu­machen. Dieses astronomis­che Phänomen tritt näm­lich nur alle Jubel­jahre in Deutsch­land auf.

Ist der Mond ein­mal in den Kern­schat­ten der Erde einge­treten, färbt er sich rot, weshalb Du viel Licht­stärke vom Objek­tiv benötigst. Wenn der Mond ger­ade aus dem Schat­ten tritt, beste­ht dieser aus einem sehr dun­klen und einem sehr hellen Bere­ich. Diesen enor­men Kon­trast kann keine Kam­era der Welt ein­fan­gen, weshalb Du Deine Bilder stark unter­be­licht­en soll­test. Da sich der Mond in dieser Phase rel­a­tiv schnell bewegt, ist auch hier eine Langzeit­be­lich­tung schwierig.

Es emp­fiehlt sich die Nach­bear­beitung am Rech­n­er, um ein gelun­ge­nes Endergeb­nis zu haben. Hier unsere Empfehlun­gen für die RAW-Nach­bear­beitung.

Mondfinsternis

Die näch­ste in Deutsch­land sicht­bare Mondfin­ster­n­is ist am 16. Mai 2022.

Wann kannst Du die nächste totale Mondfinsternis in Deutschland erleben?

Ein wenig musst Du Dich noch gedulden, bis zur näch­sten, in Deutsch­land sicht­baren Mondfin­ster­n­is. Hier find­est Du die kom­menden Termine:

  • 16. Mai 2022: Totale Mondfin­ster­n­is in Nord- und Südameri­ka, in Wes­teu­ropa (auch Deutsch­land), in Afri­ka und im Nahen Osten.
  • 14. März 2025: Totale Mondfin­ster­n­is in Nord- und Südameri­ka, in Wes­teu­ropa (auch Deutsch­land), in Teilen Afrikas, im Nahen Osten und in Nordostasien.
  • 31. Dezem­ber 2028: Totale Mondfin­ster­n­is in Teilen Nor­damerikas, in Wes­teu­ropa (auch Deutsch­land), in Afri­ka, in Asien, in Aus­tralien und im Nahen Osten.

Und nun viel Spaß in der Natur und beim Fotografieren des Mondes.

Zusammenfassung

  • Besorge Dir für Mond-Fotos zunächst die richtige Ausrüstung.
  • Informiere Dich über die äußeren Bedingungen.
  • Im Inter­net erfährst Du alles über Mon­dauf und -untergänge.
  • Nimm die Kam­er­ae­in­stel­lun­gen vor und ändere sie, wenn Du mit dem Ergeb­nis unzufrieden bist.
  • Noch kom­pliziert­er als den Mond zu fotografieren ist es, eine Mondfin­ster­n­is abzulichten.

Du ent­deckst ger­ade Dein Tal­ent für Fotografie? Dann schau Dir doch unsere weit­eren Rat­ge­ber zu abstrak­ter Fotografie, Makro­fo­tografie, Schwarz-Weiß-Bildern oder dem Ablicht­en von Wildtieren an.

Hast Du noch weit­ere Tipps für die Fotografie des Mon­des parat? Teile sie doch in einem Kom­men­tar mit der Community.

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