Szenenbild aus Unglaubliche Diebstähle auf Netflix
© Courtesy of NETFLIX
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Netflix’ Unglaubliche Diebstähle: Die wahre Geschichte hinter dem Pappygate

In der Rei­he „Unglaubliche Dieb­stäh­le“ befasst sich Net­flix mit ver­schiede­nen Ver­brechen, die zu ihren Zeit­en Schlagzeilen macht­en. Wir erzählen hier die wahre Geschichte hin­ter einem dieser unglaublichen Dieb­stäh­le: dem Pappygate-Skandal.

In der sech­steili­gen True-Crime-Doku Unglaubliche Dieb­stäh­le beleuchtet Net­flix drei Ver­brechen, bei denen die Täter:innen um ein Haar entkom­men wären. Eines davon geht als Pap­py­gate in die US-Geschichte ein: Dem Mitar­beit­er ein­er US-Des­til­lerie gelingt es, über Jahre hin­weg Fäss­er und Flaschen mit Luxus-Bour­bon zu stehlen – darunter auch der „Pap­py Van Win­kle“, ein­er der wertvoll­sten Whiskeys der Welt. Obwohl die Polizei inten­siv nach den Täter:innen fah­n­det, dauert es mehrere Jahre, bis sie den Fall aufklären.

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Unglaubliche Diebstähle: Die wahre Geschichte hinter dem Pappygate

Die Des­til­lerie Buf­fa­lo Trace wen­det sich 2013 an die Polizei und meldet ein Ver­brechen: 65 Kisten mit wertvollem Pap­py-Van-Win­kle-Bour­bon seien aus ihrem Lager gestohlen worden.

Unter Whiskey-Liebhaber:innen gilt dieser Bour­bon als eine Art Heiliger Gral. Seinen Namen bekam der Bour­bon von dem US-Geschäfts­mann Julian „Pap­py“ Van Win­kle. Er galt zu seinen Lebzeit­en als eine der wichtig­sten Fig­uren in der US-amerikanis­chen Whiskeyin­dus­trie. Van Win­kle begann eines Tages, 20- bis 23-jähri­gen Whiskey herzustellen und unter dem Marken­na­men „Pap­py Van Win­kle“ zu verkaufen.

Seit 2010 hat sich ein regel­rechter Hype um das Getränk entwick­elt. Es wird nur zweimal pro Jahr und in gerin­gen Men­gen aus­geliefert. Die Händler:innen, die den Whiskey erhal­ten, verkaufen die Flaschen meist an Stammkund:innen, die sich in Wartelis­ten einge­tra­gen haben. Manche Geschäfte ver­anstal­ten sog­ar eine Lot­terie, um den begehrten Whiskey unter die Leute zu bringen.

Bild aus "Unglaubliche Diebstähle".

Jede Flasche Pap­py-Van-Win­kle-Whiskey ist beim Weit­er­verkauf mehrere tausend US-Dol­lar wert. — Bild: Cour­tesy of NETFLIX

Der Bour­bon kostet im Erstverkauf in der Regel zwis­chen 80 und 240 US-Dol­lar pro Flasche. Es sind die Weit­er­verkäufe, die den Preis gehörig in die Höhe treiben: Über 20 Jahre alter Pap­py-Van-Win­kle-Whiskey kostet dann mehrere tausend US-Dol­lar. Das macht ihn zu einem der teuer­sten Bour­bons der Welt. Grund für den hohen Preis ist das Missver­hält­nis zwis­chen Ange­bot und Nach­frage: Pro Jahr gehen nur 6.000 bis 7.000 Kästen in den Verkauf. Zum Ver­gle­ich: Im Jahr 2020 wur­den beispiel­sweise 12,3 Mil­lio­nen Ein­heit­en von „Jack Daniel’s” verkauft.

Die Ermittlungen: Wer steckt hinter dem Pappygate?

Obwohl die Polizei ihre Ermit­tlun­gen rasch ausweit­et und sog­ar täglich Pressekon­feren­zen hält, gerät sie schnell in eine Sack­gasse. Es dauert zwei Jahre, bis die Ermittler:innen einen wichti­gen Hin­weis erhal­ten. Er führt sie zu einem Mann namens Gilbert „Toby“ Curtsinger und mehreren gestohle­nen Fässern voller „Wild Turkey“-Whiskey. Die Fäss­er sind oben und unten schwarz besprüht wor­den – wahrschein­lich, um zu ver­schleiern, dass sie aus ein­er Des­til­lerie stammen.

Toby Curtsinger arbeit­et bere­its seit 26 Jahren für die Buf­fa­lo Trace Des­tillery. Er weiß, wie er die Sicher­heits­bes­tim­mungen umge­hen kann. Die Ermit­tlun­gen der Polizei ergeben, dass Curtsinger bere­its seit mehreren Jahren Flaschen mit wertvollen Bour­bon-Sorten aus dem Lager schmuggelt und auf dem Schwarz­markt verkauft, unter anderem an Mit­glieder seines Softballteams.

In einem Inter­view gibt Curtsinger an, 2003 mit sein­er Dieb­stahlserie begonnen zu haben – nach­dem ihm sein Vorge­set­zter erlaubt habe, Fäss­er aus dem Lager zu nehmen, die nicht den Pro­duk­tion­s­stan­dards entsprechen.

Bild aus der Netflix-Doku "Unglaubliche Diebstähle".

Unglaubliche Dieb­stäh­le erzählt die wahre Geschichte hin­ter dem soge­nan­nten Pap­py­gate. — Bild: Cour­tesy of NETFLIX

Unglaubliche Diebstähle: Die wahre Geschichte von Toby Curtsinger

Nach sein­er Fes­t­nahme 2015 wird Toby Curtsinger sofort von Buf­fa­lo Trace ent­lassen. Ihm und neun anderen Per­so­n­en wird vorge­wor­fen, über mehrere Jahre hin­weg Fäss­er und Flaschen mit Whiskey aus zwei Bren­nereien gestohlen und verkauft zu haben. Curtsinger ist let­ztlich aber der Einzige, der von ein­er Grand Jury in Zusam­men­hang mit dem „Pap­py­gate“ angeklagt wird. 2018 trifft Curtsinger eine Vere­in­barung mit der Staat­san­waltschaft: Er beken­nt sich der Dieb­stäh­le schuldig. Das Gericht verurteilt ihn daraufhin zu 15 Jahren Gefängnis.

Aber: Der Verurteilte muss lediglich 90 Tage absitzen, bevor er in eine soge­nan­nte Schock­be­währung ent­lassen wird. Hin­ter dieser Art von Bewährung ste­ht die The­o­rie, dass eine kurze Gefäng­nis­strafe Krim­inelle so schock­ieren kann, dass sie ihr Ver­hal­ten ändern.

Staat­san­walt Zachary Beck­er erhebt laut Medi­en­bericht keinen Ein­wand gegen Curtsingers Freilas­sung. Als Grund führt der Anklagev­ertreter an, dass der Verurteilte „inner­halb und außer­halb des Gerichtssaals“ genug bestraft wor­den sei. Außer­dem ste­he das Gefäng­nis­sys­tem von Ken­tucky auf­grund der Opi­oid-Epi­demie kurz vor dem Zusam­men­bruch – es kön­nte sein, dass bald keine Zellen mehr frei sind. Es gebe Drogendealer:innen und Gewalttäter:innen, die Curtsingers Zelle im Gefäng­nis mehr ver­di­en­ten als er, so Becker.

Kan­ntest Du die wahre Geschichte hin­ter einem der unglaublichen Dieb­stäh­le bere­its? Hin­ter­lasse uns gerne einen Kommentar!

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