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Monsters Inside: Die 24 Gesichter des Billy Milligan – die wahre Geschichte hinter der Doku

Net­flix nimmt einen weit­eren Seri­en­täter unter die Lupe: „Mon­sters Inside: Die 24 Gesichter des Bil­ly Mil­li­gan” wid­met sich einem sehr speziellen Fall. Wir erzählen Dir, was die wahre Geschichte von Bil­ly Mil­li­gan so ungewöhn­lich und vor allem so erschreck­end macht. 

Trig­ger­war­nung: Wir befassen uns im Fol­gen­den mit schw­eren Fällen sex­ueller Gewalt und psy­chis­chen Erkrankun­gen. Soll­ten Dich diese The­men trig­gern, lies hier lieber nicht weit­er.

Der Text enthält außer­dem mas­sive Spoil­er zur wahren Geschichte von Bil­ly Mil­li­gan, die auch in der Net­flix-Doku the­ma­tisiert wird.

Wer war Billy Milligan?

William Stan­ley Mil­li­gan ist 1955 in Flori­da geboren wor­den und hat­te eine ziem­lich schwierige Kind­heit. Sein Vater John­ny Mor­ri­son war depres­siv, spiel­süchtig und hat­te ein ern­sthaftes Alko­hol­prob­lem. Als Bil­ly vier Jahre alt war, nahm John­ny sich das Leben.

Seine Mut­ter zog mit ihm und den bei­den Geschwis­tern nach Ohio. Dort heiratete sie nach ein­er weit­eren gescheit­erten Beziehung Chalmer Mil­li­gan. Keine gute Wahl: Dieser soll seine Frau und die Kinder schw­er mis­shan­delt und ver­nach­läs­sigt haben. In den schreck­lichen Erleb­nisse liegt offen­bar der Grund dafür, dass Bil­ly schon früh eine Per­sön­lichkeitsstörung entwick­elte.

Billy Milligans wahre Geschichte: Welche Verbrechen hat er begangen?

Im Jahr 1975 wurde er zum ersten Mal auf­fäl­lig. Damals ver­haftete die Polizei Mil­li­gan wegen Verge­wal­ti­gung und bewaffnetem Über­fall, entließ ihn aber zwei Jahre später auf Bewährung.

Kurz darauf wurde er erneut gefasst, weil er drei Frauen auf dem Cam­pus der Ohio State Uni­ver­si­ty verge­waltigt haben soll. Eines der Opfer hat­te ihn im Reg­is­ter für Sex­u­al­straftäter wieder­erkan­nt. Er hat­te außer­dem Fin­ger­ab­drücke auf dem Auto eines anderen Opfers hin­ter­lassen.

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Die Waf­fen, die er benutzt hat, um die Frauen zu über­fall­en, fand die Polizei in der Nähe seines Zuhaus­es. Bil­ly Mil­li­gan wurde schließlich in je drei Fällen von Kid­nap­ping, Ent­führung und Raub angeklagt, dazu kamen vier Fälle von Verge­wal­ti­gung.

Dissoziative Persönlichkeitsstörung: Was hat es mit der Krankheit auf sich?

In Vor­bere­itung auf das Ver­fahren unter­zog sich Mil­li­gan eini­gen Unter­suchun­gen. Zwei Ärzt:innen diag­nos­tizierten bei dem Angeklagten akute Schiz­o­phre­nie und eine dis­sozia­tive Iden­titätsstörung. Bei diesem Krankheits­bild übernehmen ver­schiedene Per­sön­lichkeit­szustände abwech­sel­nd die Kon­trolle über Han­deln, Denken und Fühlen der Patient:innen.

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Jede Iden­tität hat dabei einen eige­nen Charak­ter. Bei den Betrof­fe­nen kön­nen Erin­nerungslück­en auftreten. Episo­den, in denen eine Per­sön­lichkeit übern­immt, bekom­men die anderen mitunter nicht mit.

Ursache sind oft trau­ma­tis­che Erleb­nisse in der Kind­heit. Um diese von sich fernzuhal­ten, erschaf­fen die Erkrank­ten weit­ere Per­sön­lichkeit­en und blenden bes­timmte Ereignisse so aus.

Monsters Inside: Die vielen Persönlichkeiten von Billy Milligan

Bei weit­eren Unter­suchun­gen in staatlichen Kranken­häusern fan­den Psycholog:innen zehn Per­sön­lichkeit­en in Bil­ly Mil­li­gan vor. Später ent­deck­ten sie weit­ere 14. Diese wer­den in den Akten „The Unde­sir­ables”, also „Die Uner­wün­scht­en”, genan­nt. Die Charak­tere, die in Mil­li­gan lebten, waren dabei ganz unter­schiedlich.

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Zu den ersten zehn gehörten unter anderem Arthur, ein Englän­der, der sich bestens mit Wis­senschaft und Medi­zin auskan­nte, der manip­u­la­tive Allen sowie Ent­fes­selungskün­stler Tom­my.

Ragen Vadas­covinich, ein Kom­mu­nist aus Jugoslaw­ien, machte Mil­li­gan für die Raubüber­fälle ver­ant­wortlich. Adalana, eine homo­sex­uelle 19-Jährige, die alle anderen Per­sön­lichkeit­en bekocht hat, lebte eben­falls in Bil­ly. Sie soll diejenige gewe­sen sein, die während der Verge­wal­ti­gun­gen präsent war.

Wahre Geschichte: Das überraschende Urteil

Was seinen Fall so beson­ders macht: Für seine grausamen Ver­brechen musste Bil­ly Mil­li­gan nicht ins Gefäng­nis. Denn seine Vertei­di­gung plädierte wegen der vie­len unter­schiedlichen Per­sön­lichkeit­en auf Unzurech­nungs­fähigkeit. Er wurde in ein­er Rei­he von staatlichen Kranken­häusern behan­delt und 1988 ent­lassen.

Eine Zeit lang lebte er danach in Kali­fornien. Wo sich Bil­ly Mil­li­gan später aufhielt, ist nicht bekan­nt. 2014 starb er im Alter von 59 Jahren an Krebs.

Andere Filme und Serien über Billy Milligan

Der Hor­ror­film „Split” mit James McAvoy aus dem Jahr 2016 basiert lose auf dem Leben von Bil­ly Mil­li­gan. Im Mit­telpunkt der Geschichte ste­hen drei Mäd­chen, die von einem Unbekan­nten ent­führt wer­den. In ihrer Gefan­gen­schaft stellen sie fest, dass sie es mit mehr als ein­er Per­sön­lichkeit zu tun haben.

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Bil­ly Mil­li­gan ist außer­dem The­ma in dem neuen Apple-Orig­i­nal „The Crowd­ed Room”. In der ersten Staffel der Antholo­gieserie spielt Tom Hol­land den Seri­en­täter. Inhaltlich basiert die Sto­ry auf dem Buch „The Minds of Bil­ly Mil­li­gan” von Daniel Keyes. Ein Start­ter­min bei Apple TV+ ste­ht aktuell noch nicht fest.

Monsters Inside: Die 24 Gesichter des Billy Milligan auf Netflix

Mon­sters Inside: Die 24 Gesichter des Bil­ly Mil­li­gan ist ab dem 22. Sep­tem­ber 2021 auf Net­flix ver­füg­bar. Mehr Details zur True-Crime-Doku find­est Du in unser­er Über­sicht zu Mon­sters Inside.

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