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Mord unter Mormonen: Die wahre Geschichte hinter den Bombenanschlägen von 1985

Am 3. Feb­ru­ar erscheint „Mord unter Mor­mo­nen“ bei Net­flix: Die True-Crime-Serie nimmt die Bombe­nan­schläge von 1985 in Salt Lake City unter die Lupe, die die Mor­mo­nenge­mein­schaft in Angst und Schreck­en ver­set­zte. Hier erfährst Du die wahre Geschichte hin­ter Mord unter Mor­mo­nen – und dem Mörder sowie Fälsch­er Mark Hof­mann.

Zum Hintergrund: Die Mormonen und ihre Kirche in Salt Lake City

Wer sind die Mor­mo­nen eigentlich? Wir erk­lären es Dir kurz: Das Mor­mo­nen­tum ist eine christliche Glaubens­ge­mein­schaft. Als ihre Grund­lage gilt neben der Bibel das Buch „Mor­mon“, das – so die Über­liefer­ung – 1827 von einem Mann namens Joseph Smith gefun­den und über­set­zt wurde.

Die größte Kirche des Mor­mo­nen­tums ist die soge­nan­nte Kirche der Jesu Christi der Heili­gen der Let­zten Tage. Deren größter Tem­pel ste­ht in Salt Lake City, der Haupt­stadt des US-Bun­desstaats Utah. 1985 kam es dort zu ver­heeren­den Bombe­nan­schlä­gen, die die Mor­mo­nenge­mein­schaft in ihren Grund­festen erschüt­tern soll­ten.

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Die Bombenanschläge von 1985: Wer steckt dahinter?

Am 15. Okto­ber 1985 stieg Mor­mo­nen­bischof Steven Chris­tensen auf dem Weg zu seinem Büro aus dem Fahrstuhl. An der Bürotür beugte er sich nach unten und hob ein an ihn adressiertes Paket auf. Sofort explodierte das Paket, eine mit Granat­split­tern gefüllte Bombe, und tötete ihn. Keine zwei Stun­den später kam es zu einem weit­eren Anschlag: Die Haus­frau Kath­leen Sheets hob an der Garage ihres Haus­es neugierig ein Päckchen auf, das den Namen ihres Mannes trug. Wie im Fall von Chris­tensen explodierte das Paket und tötete sein Opfer.

Die Polizei ging zunächst davon aus, dass hin­ter bei­den Anschlä­gen ein geplatzter Deal stand: Sheets Ehe­mann Gary war Präsi­dent von CFS Finan­cial Corp., ein­er krisel­nden Invest­ment­ge­sellschaft – und Steven Chris­tensen ein­er sein­er Busi­ness­part­ner.

Die Gerüchteküche ver­mutete jedoch ein kom­plett anderes Motiv: Wie Chris­tensen gehörte auch Sheet der mor­monis­chen Glaubens­ge­mein­schaft an. Bei­de Män­ner hat­ten einige Zeit zuvor ein kon­tro­ver­s­es Doku­ment veröf­fentlicht. Dieses stellte die Ursprünge der mor­monis­chen Kirche in Frage. Dem Brief zufolge stammte das Buch Mor­mon nicht von einem Engel Gottes, wie es über­liefert war. Stattdessen erwäh­nte der Brief einen weißen Sala­man­der, auf den Smith bei ein­er Aus­grabung gestoßen war und der sich daraufhin in einen alten Geist ver­wan­delte.

Szenenbild aus "Mord unter Mormonen".

Die wahre Geschichte von Mord unter Mor­mo­nen: Wer steckt hin­ter den Bombe­nan­schlä­gen? — Bild: Cour­tesy of Net­flix © 2021

Der Brief implizierte nicht nur, dass Volks­magie zur Ent­deck­ung der Schrift geführt hat­te. Er bestätigte auch einige Kon­tro­ver­sen im Hin­blick auf Smith: Bere­its früher war dieser beschuldigt wor­den, Schätze auszu­graben. Steven Chris­tensen hat­te das Doku­ment für 40.000 US-Dol­lar gekauft – von einem Mann namens Mark Hof­mann, der mit mor­monis­chen Doku­menten han­delte.

Viele Anwohn­er glaubten, der durch den Brief aus­gelöste Kirchen­stre­it sei Grund für die Anschläge. Vielle­icht sog­ar ein Racheakt? Schon einen Tag später schienen sich ihre Ver­mu­tun­gen zu bestäti­gen: Als Mark Hof­mann in sein Auto stieg, explodierte eine Rohrbombe und ver­let­zte ihn schw­er.

Im Innen­raum seines Toy­otas fan­den Ermit­tler allerd­ings weit­ere Mit­tel zur Her­stel­lung von Bomben. Das machte sie stutzig: Hat­te Hof­mann aus Verse­hen seine eigene Bombe gezün­det? Für die Polizei rück­te er nun in den Fokus der Ermit­tlun­gen: Wer war Mark Hof­mann?

Die wahre Geschichte hinter Mord unter Mormonen: Wer ist Mark Hofmann?

Mark Hof­mann wurde 1954 in Salt Lake City geboren. Seine Eltern gehörten der Kirche der Jesu Christi der Heili­gen der Let­zten Tage an. Ihr Sohn wurde eben­falls religiös erzo­gen. Mit der Zeit ver­lor dieser aber das Ver­trauen in die mor­monis­che Kirche. Wie Hof­mann später berichtete, habe er mit 14 Jahren erfahren, dass seine Großel­tern müt­ter­lich­er­seits heim­lich Polyg­a­mie prak­tiziert haben sollen. Dies sollte seinen Glauben zutief­st erschüt­tern.

1980 gelang es ihm schließlich, ein his­torisches mor­monis­ches Doku­ment erfol­gre­ich zu fälschen. An dessen Echtheit glaubend, soll die mor­monis­che Kirche es für 20.000 US-Dol­lar gekauft haben. Hof­mann brach daraufhin sein Studi­um an der Uni­ver­sität ab und machte sich als Samm­ler und Händler für mor­monis­che Doku­mente einen Namen. Schon bald fab­rizierte er weit­ere his­torische Schriften. Es gelang ihm nicht nur, die Ober­häupter der mor­monis­chen Kirche zu täuschen, son­dern auch Experten und His­torik­er.

Der Jour­nal­ist Richard Ostling und seine Frau Joan schrieben in ihrem Buch „Mor­mon Amer­i­ca: The pow­er and the promise“ (1999) später, dass hin­ter Hof­manns krim­inellen Machen­schaften nicht nur Gier steck­te. Auch das Ver­lan­gen, die mor­monis­che Kirche in Ver­legen­heit zu brin­gen, soll eine Rolle gespielt haben.

Bild aus "Mord unter Mormonen".

Mark Hof­mann fälschte erfol­gre­ich zahlre­iche his­torische Doku­mente. — Bild: Cour­tesy of Net­flix © 2021

So kam die Polizei Mark Hofmann auf die Spur

1984 tauchte schließlich der soge­nan­nte Sala­man­der­brief auf – das his­torische Doku­ment, das Chris­tensen später für 40.000 US-Dol­lar erwer­ben sollte. Obwohl der Brief von der his­torischen Abteilung der mor­monis­chen Kirche als authen­tisch eingestuft wurde, kamen bald erste Zweifel an dessen Echtheit auf. Auch Chris­tensen begann offen­bar, an der Authen­tiz­ität zu zweifeln.

Hof­mann war indes trotz sein­er Erfolge hoch ver­schuldet. Er hat­te aber nicht nur Prob­leme, seine Schulden zu begle­ichen: Er stand kurz davor, als Fälsch­er ent­larvt zu wer­den. Um Zeit zu gewin­nen, tötete er am 15. Okto­ber 1985 erst Chris­tensen und kurz danach Kath­leen Sheets. Wenig später wurde Hof­mann selb­st ver­let­zt, als eine Rohrbombe in seinem Auto explodierte.

Die Polizei durch­suchte daraufhin sein Haus und ent­deck­te Beweise für seine Fälschun­gen. Im Jan­u­ar 1986 wurde Hof­mann schließlich ver­haftet und unter anderem wegen Mordes angeklagt. Um der Todesstrafe zu ent­ge­hen, traf er eine Vere­in­barung mit den Staat­san­wäl­ten und bekan­nte sich schuldig. Er erhielt eine lebenslange Haft­strafe.

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Mord unter Mormonen – Netflix enthüllt die wahre Geschichte

Die True-Crime-Doku Mord unter Mor­mo­nen beleuchtet die ganze Sto­ry jet­zt noch ein­mal – von der Fälschung der Doku­mente über die Bombe­nan­schläge bis hin zur Fes­t­nahme von Mark Hof­mann. Die dre­it­eilige Minis­erie ist ab dem 3. März 2021 bei Net­flix ver­füg­bar.

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Die wahre Geschichte hin­ter Mord unter Mor­mo­nen: Kan­ntest Du den Fall bere­its vorher? Hin­ter­lasse uns gerne einen Kom­men­tar!

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