Ein Notarzt, dessen Jacke mit Aufschrift man von hinten sieht.
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drei Freunde schauen gemeinsam den Super Bowl 57
Apple AirTags

Europäischer Tag des Notrufs 112: So unterstützen Dich Mobilfunk-Technologien im Notfall

Niemals möcht­est Du sie erleben: Die Sit­u­a­tion, in der Du zum Tele­fon greifen und den Notruf wählen musst. Trotz­dem soll­ten im Ern­st­fall alle sofort wis­sen, was zu tun ist. Zum Tag des Europäis­chen Notrufs am 11. Feb­ru­ar zeigen wir Dir, wie Dich mod­erne Tech­nolo­gien bei einem Anruf über die 112 unter­stützen und wie Du Dich im Ern­st­fall ver­hältst.

Im Jahr 1991 hat der Min­is­ter­rat der europäis­chen Gemein­schaft die 112 als ein­heitliche Notrufnum­mer in Europa fest­gelegt. Diese ein­fache Zahlenkom­bi­na­tion soll sich­er­stellen, dass sich alle an die Notrufnum­mer erin­nern kön­nen – auch in Stress- und Aus­nahme­si­t­u­a­tio­nen. Um die Bekan­ntheit der europäis­chen Notrufnum­mer zu erhöhen, hat die EU 2009 den Europäis­chen Tag des Notrufs einge­führt. Am 11. Feb­ru­ar ruft der jährliche Aktion­stag ins Gedächt­nis, wie Du mit einem Anruf Leben ret­ten kannst.

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Europäischer Tag des Notrufs: Europaweit kostenloser Notruf mit der 112

In Deutsch­land und eini­gen anderen Län­dern ist die 112 schon seit den 70er-Jahren als Notrufnum­mer für Ret­tungs­di­enst und Feuer­wehr bekan­nt. Seit 2008 ist die Notrufnum­mer in den EU-Mit­gliedsstaat­en aus allen Fest- und Mobil­funknet­zen kosten­frei erre­ich­bar. Eine wichtige Beson­der­heit: Anrufe an die 112 wer­den grund­sät­zlich pri­or­isiert und unab­hängig vom Net­zan­bi­eter weit­ergeleit­et. Das heißt: Wer die 112 wählt, wird auch dann durchgestellt, wenn das Netz des eige­nen Anbi­eters ger­ade nicht ver­füg­bar oder aus­ge­lastet ist. Im Zweifels­fall wer­den auch beste­hende Verbindun­gen für den Notruf gekappt – denn Leben ret­ten geht vor. Die europäis­che Notrufnum­mer 112 funk­tion­iert auch in eini­gen Län­dern außer­halb der EU, zum Beispiel in der Schweiz und in Südafri­ka.

Jede Sekunde zählt: Darauf kommt es beim Notruf an

Im Ern­st­fall kön­nen Sekun­den Leben ret­ten. Deshalb sind bei einem Anruf unter der 112 konkrete Angaben für die Zuständi­gen in der Ret­tungsleit­stelle wichtig. Wer die 112 wählt, sollte möglichst kurz und genau Fra­gen wie diese klären:

  • Wo ist der Not­fall passiert?
  • Wer ruft an?
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Ver­let­zte gibt es?

Je genauer Deine Angaben sind, desto schneller und bess­er kön­nen die Ein­satzkräfte vor Ort Hil­fe leis­ten. Warte dabei auf weit­ere Rück­fra­gen der Expert:innen der Leit­stelle.

Wichtig: Scherzan­rufe kön­nen die Reak­tio­nen auf echte Not­fälle verzögern und ste­hen unter Strafe. Hast Du die 112 aus Verse­hen gewählt, soll­test Du auf keinen Fall ein­fach aufle­gen. Sage dem oder der Zuständi­gen am Tele­fon, dass alles in Ord­nung ist. Andern­falls wird ein Ret­tungswa­gen los­geschickt, um zu prüfen, ob wirk­lich ein Not­fall vor­liegt.

Für den Notruf gerüstet: Das Smartphone macht’s möglich

Seit der Ein­führung der europäis­chen Notrufnum­mer im Jahr 1991 hat sich tech­nisch viel getan. Immer öfter wird die 112 nicht über das Fes­t­netz gewählt, son­dern per Smart­phone. Schon 1992 hat Voda­fone als erster Net­z­be­treiber in Deutsch­land den kosten­losen Notruf per Mobil­funk einge­führt und sein Notruf-Konzept seit­dem ständig weit­er­en­twick­elt. Wenn Du unter­wegs bist und mit dem Smart­phone die 112 wählst, muss Du mit­tler­weile nicht ein­mal genau wis­sen, wo Du Dich befind­est. Mit der Mobil­funk-Tech­nolo­gie AML (Advanced Mobile Loca­tion) wird Dein Stan­dort bei einem Notruf automa­tisch an die Ret­tungsleit­stelle weit­ergegeben.

Nicht nur am Tag des Notrufs: AML leitet Retter:innen schneller zum Einsatzort

Ger­ade in ländlichen Regio­nen ist es manch­mal gar nicht so ein­fach, seinen exak­ten Stan­dort zu beschreiben. Genau diese Info ist aber wichtig, damit die Ein­satzkräfte ohne Umwege am Unglück­sort sein kön­nen. Mit Notruf AML wird der Stan­dort der anrufend­en Per­son bis auf wenige Meter genau erkan­nt und vom Smart­phone direkt an die Leit­stelle über­mit­telt. Das spart wertvolle Zeit und hil­ft Ret­tungskräften, schneller zum Ein­sat­zort zu find­en. Eine große Hil­fe ist die Tech­nolo­gie auch, wenn jemand vor Aufre­gung die Adresse ver­gisst oder eine falsche Anschrift nen­nt.

Die Notruf-Tech­nolo­gie ist seit Okto­ber 2019 in den Mobil­funknet­zen aller Net­z­be­treiber in Deutsch­land aktiviert und wird von allen gängi­gen Smart­phone-Betrieb­ssys­te­men unter­stützt. Stand 2022 kön­nen über 95 Prozent der deutschen Bevölkerung durch den Zugriff der zuständi­gen Leit­stelle auf AML-Dat­en erre­icht wer­den. Bere­its bei rund 70 Prozent aller Notrufe in Deutsch­land wur­den diese automa­tisch über­mit­telt.

Auf einer Deutschlandkarte ist markiert, wo die Mobilfunk-Technologie AML eingesetzt wird.

Entschei­dend miten­twick­elt und ini­ti­iert wurde AML von Voda­fone in Zusam­me­nar­beit mit eini­gen Ret­tungsleit­stellen.

Emergency Eye unterstützt Ersthelfer:innen per Videochat

Eine weit­ere Notruf-Tech­nolo­gie, die Voda­fone seit 2019 unter­stützt, ist Emer­gen­cy­Eye von dem Voda­fone UPLIFT-Part­ner Corevas. Wenn ein Notruf bei ein­er Leit­stelle einge­ht, wird dem oder der Ers­thelfend­en per SMS ein Link zuge­sendet. Mit einem Klick kann er oder sie automa­tisch den GPS-Stan­dort über­mit­teln. Nach Zus­tim­mung startet dann eine Live-Videoüber­tra­gung. So verbindet die Soft­ware Ersthelfer:innen am Unfal­lort mit den Expert:innen in der Ret­tungsleit­stelle. Diese ver­schaf­fen sich über die Kam­er­aauf­nah­men einen Überblick und geben erste Anweisun­gen, damit Laien Ruhe bewahren und die richti­gen Entschei­dun­gen tre­f­fen.

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Der Emer­gen­cy­Eye-Ser­vice kostet Dich als Anrufer:in wed­er Geld noch Daten­vol­u­men und funk­tion­iert mit jedem üblichen Smart­phone. Mit­tler­weile ist die Soft­ware deutsch­landweit in fast allen Leit­stellen imple­men­tiert und kommt jedes Jahr mehr als 60.000 Mal zum Ein­satz.

Ein Mann ruft mithilfe der Technologie EmergencyEye über sein Smartphone den Notruf, um einem bewusstlosen Autofahrer zu helfen.

Cell Broadcast: Bundesweites Frühwarnsystem informiert bei Katastrophen

Eine neue Mobil­funk-Tech­nolo­gie, die eben­falls Leben ret­ten kann, ist das soge­nan­nte Cell Broad­cast, das Dich bei bevorste­hen­den oder bere­its einge­trete­nen Katas­tro­phen warnt. Ob Hochwass­er, Brände, Erd­beben oder gefährliche Wet­terex­treme wie Stürme mit Orkan­böen: Das bun­desweite Früh­warn­sys­tem informiert in kürzester Zeit per Textnachricht alle Men­schen in den betrof­fe­nen Gebi­eten. Die Warn­mel­dun­gen wer­den über das Mobil­funknetz über­tra­gen und automa­tisch an alle Geräte in ein­er Funkzelle adressiert, ähn­lich wie beim Radioemp­fang – daher auch die Beze­ich­nung „Cell Broad­cast“. Das Ganze funk­tion­iert ohne eigene App, ohne Daten­vol­u­men und ohne Inter­netverbindung.

Um den kosten­freien Ser­vice nutzen zu kön­nen, muss Dein Handy oder Smart­phone nur eingeschal­tet, emp­fangs­bere­it und mit Cell Broad­cast kom­pat­i­bel sein. Zum bun­desweit­en Warn­tag am 8. Dezem­ber 2022 wurde das Sys­tem erst­mals deutsch­landweit getestet. Voda­fone hat Cell Broad­cast schon zuvor in anderen europäis­chen Län­dern einge­führt und kon­nte bei der Umset­zung in Deutsch­land in vie­len wichti­gen Fra­gen berat­en.

Mehr zum Warn­sys­tem erfährst Du hier: Start für das neue Warn­sys­tem Cell Broad­cast

Vodafone stellt den Notruf für einen sicheren Datentransfer um

Um weit­er­hin eine sichere und schnelle Über­mit­tlung bei einem Notruf garantieren zu kön­nen, hat Voda­fone 2021 die Bay­erische Polizei unter­stützt, das Notruf­sys­tem zu mod­ernisieren. Früher wur­den Notruf-Gespräche in den Ein­satzzen­tralen mit der mit­tler­weile ver­al­teten ISDN-Tech­nolo­gie real­isiert. Mit der IP-Tech­nolo­gie wer­den diese nun in die Ein­satzzen­tralen ver­mit­telt und dort über­gangsweise noch über ein Gate­way in ISDN-Sig­nale „rück­ge­wan­delt“. Dies ermöglicht es, die polizeilichen IT-Infra­struk­tur tem­porär opti­mal weit­erzu­ver­wen­den, was zusät­zlich die hohe Ver­füg­barkeit des Notrufs gewährleis­tet. Mit­tel­fristig erfol­gt dann die kom­plette Umstel­lung auf IP-Tech­nolo­gie.

Es gibt viele weit­ere Beispiele, wie mod­erne Mobil­funk-Tech­nolo­gien im Not­fall Hil­fe leis­ten kön­nen. Ret­tungskräften sind Fälle bekan­nt, in denen eine Smart­watch mit eSIM-Karte zum Leben­sret­ter wurde. Wer beim Joggen oder Wan­dern im Wald ohne Smart­phone unter­wegs ist, kann mit den smarten Geräten am Handge­lenk auf Knopf­druck Hil­fe rufen und seine GPS-Dat­en über­mit­teln.

Die wichtig­ste Grund­lage für den schnellen und unkom­plizierten Notruf ist aber nach wie vor die ein­heitliche Notrufnum­mer 112. Der Europäis­che Tag des Notrufs ist eine gute Gele­gen­heit, Dir bewusst zu machen, dass Du jed­erzeit zum oder zur Lebensretter:in wer­den kannst.

Hast Du schon mal die 112 wählen müssen? Und kon­nten Dir neue Mobil­funk-Tech­nolo­gien in dem Not­fall weit­er­helfen? Schreib uns von Deinen Erfahrun­gen in den Kom­mentaren!

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