Serienmörder Yoo Young-chul
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Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea – die wahre Geschichte von Yoo Young-chul

Net­flix zeigt ab dem 22. Okto­ber eine Dokurei­he über einen der blutig­sten Krim­i­nalfälle Asiens. Wir erzählen die wahre Geschichte hin­ter der Net­flix-Serie „Der Regen­man­tel-Killer: Mörder­jagd in Korea”.

“Frauen soll­ten keine Schlam­p­en sein, und die Reichen soll­ten wis­sen, was sie getan haben.” Mit dieser haarsträuben­den Erk­lärung ver­sucht der kore­anis­che Serienkiller Yoo Young-chul zu erk­lären, warum er 20 Men­schen umge­bracht hat. Dabei han­delte es sich vornehm­lich um junge Pros­ti­tu­ierte und reiche alte Leute.

Zwis­chen Sep­tem­ber 2003 und Juli 2004 zieht Yoo eine Blut­spur durch Seoul. Der Killer geht mit äußer­ster Bru­tal­ität vor: Er erschlägt seine Opfer zuerst mit einem Ham­mer, anschließend ver­stüm­melt er die Leichen. Bei sein­er Vernehmung behauptet er, die Lebern einiger sein­er Opfer gegessen zu haben. Der Fall geht als eine der schlimm­sten Mord­se­rien in die kore­anis­che Krim­i­nalgeschichte ein.

Net­flix rekon­stru­iert den Fall in der dre­it­eili­gen Dokurei­he Der Regen­man­tel-Killer: Mörder­jagd in Korea. Sie ist ab dem 22. Okto­ber auf Net­flix zu sehen. Wir erzählen hier die wahre Geschichte des Regenmantel-Killers.

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Der Regenmantel-Killer: Die wahre Geschichte von Yoo Young-chul

Seinen ersten Mord bege­ht Yoo Young-chu am 24. Sep­tem­ber 2003. Dabei bricht er in das Haus eines wohlhaben­den älteren Ehep­aars ein. Er tötet Lee Deok-su – einen Pro­fes­sor im Ruh­e­s­tand – mit einem Messer­stich in den Nack­en. Lees Frau erschlägt er mit einem Ham­mer. Bevor Yoo vom Tatort ver­schwindet, lässt er die Szene wie einen Raubüber­fall ausse­hen. Allerd­ings ver­gisst er, Gegen­stände zu entwenden.

Gut zwei Wochen später bege­ht er die näch­ste Tat: Yoo ermordet eine 85-jährige Frau, deren Tochter sowie den Enkel­sohn mit einem Ham­mer in ihrem Haus. Eine weit­ere Woche später tötet er die 60-jährige Mil­lionärs­gat­tin Yoo Joon-he – eben­falls in ihrem Haus mit einem Hammer.

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Am 19. Novem­ber über­fällt Yoo die Vil­la der 87-jähri­gen Kim Jong-seok. Er erschlägt die Frau und ihre Haushäl­terin. Um Spuren zu ver­wis­chen, zün­det er das Haus an. Dann legt der Serienkiller eine Pause vom Töten ein, als er eine Frau ken­nen­lernt. Lange hält die Beziehung aber nicht.

Die junge Frau ent­deckt sehr bald, dass Yoo Young-chul ein langes Vorstrafen­reg­is­ter hat. Sie tren­nt sich von ihm. Er set­zt seine Tötungsserie anschließend fort. Zunächst erscheinen seine Opfer eher zufäl­lig ausgewählt.

Das Motiv? Mord aus Rache

Von Feb­ru­ar bis April 2004 fall­en ihm weit­ere drei Men­schen zum Opfer, darunter ein Straßen­händler, der ihn mit gefälscht­en Poten­zpillen bet­ro­gen hat­te. Ab Mai wählt Yoo einen andere Vorge­hensweise: Von nun an konzen­tri­ert er sich auss­chließlich auf Frauen, die im Rotlicht­m­i­lieu arbeit­en. Die Tren­nung von sein­er Kurzzeit-Fre­undin scheint ihn schw­er getrof­fen zu haben – und Frauen­hass bes­timmt seinen Weg.

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Yoo Young-chul mordet nun in immer kürz­eren Abstän­den. Die Leichen entsorgt er nach der Tat in den Hügeln hin­ter einem bud­dhis­tis­chen Tem­pel im Seouler Stadtvier­tel Seo­dae­mun-gu. Das erste Opfer dieser Morde ist die 25-jährige Kim Hee-sun.

Anfang Mai lockt Yoo die junge Frau in seine Woh­nung und bringt sie dort um. Wieder benutzt er seinen Ham­mer. Anschließend tren­nt er den Kopf von der Leiche und ver­gräbt die Über­reste. Bis zum 13. Juli 2004 lassen acht weit­ere Frauen auf diese Weise ihr Leben.

Am Ende sein­er Tötungsserie mordet er in Zeitab­stän­den von weni­gen Tagen. Der Zuhäl­ter einiger der ver­mis­sten Frauen wird schließlich mis­strauisch und alarmiert die Polizei.

Die wahre Geschichte des Regenmantel-Killers: Yoo Young-chul wird verhaftet

Die Polizei ver­fol­gt die Tele­fon­num­mer eines Anrufers zurück, der sich kurz vor den Mor­den nach den Frauen erkundigt hat­te. Am 15. Juli 2004 wird Yoo Young-chul schließlich festgenom­men. Er ist geständig und wird wegen zwanzig­fachen Mordes angeklagt.

Im Dezem­ber 2004 wird er schuldig gesprochen. Wegen der beson­deren Schwere der Tat verurteilt ihn das Gericht zum Tode. In Korea ist die Todesstrafe bis heute nicht abgeschafft, gilt aber als umstrit­ten und wurde zulet­zt 1997 ver­hängt. Aber bei Yoo ist das Gericht der Mei­n­ung, die Todesstrafe sei angesichts sein­er Tat­en unumgänglich.

Die Vorgeschichte von Yoo Young-chul

Eine Antwort darauf, warum Yoo so hem­mungs­los mordete, hat auch das Gericht nicht. Yoo erlebte eine schwierige Kind­heit. Das recht­fer­tigt seine Tat­en nicht, erk­lärt aber, warum er ins Abseits geri­et. Seine Eltern tren­nen sich früh, er wächst zeitweise bei sein­er Groß­mut­ter auf.

Die Fam­i­lie steckt fort­laufend in finanziellen Schwierigkeit­en, auf der Schule wird er gemobbt. Yoo Young-chul entwick­elt eine Lei­den­schaft für Kun­st und will auf eine spezielle Schule wech­seln. Aber schlechte Noten und Geld­man­gel ver­bauen ihm den Weg.

Nach dem Schu­la­b­schluss gerät er auf die schiefe Bahn und lan­det im Knast. 1993 heiratet er seine Jugend­fre­undin und bekommt mit ihr einen Sohn. Trotz­dem set­zt Yoo seine krim­inelle Lauf­bahn fort. Schließlich wan­dert er im Jahr 2000 wegen Verge­wal­ti­gung für län­gere Zeit ins Gefäng­nis. Seine Frau lässt sich später von ihm scheiden.

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Am 11. Sep­tem­ber 2003 kommt Yoo aus der Haft frei. 13 Tage später greift er das erste Mal zum Ham­mer und startet eine Art Rachefeldzug gegen alle, die sich sein­er Mei­n­ung nach gegen ihn ver­schworen haben.

Yoo Young-chul: Wo befindet er sich heute?

Der 51-jährige Yoo Young-chul sitzt bis heute im Seoul Deten­tion Cen­ter ein, nach­dem die Voll­streck­ung der Todesstrafe aus­ge­set­zt wurde. Neben Yoo ist auch Park Geun-hye in dem Gefäng­nis inhaftiert: Die ehe­ma­lige Präsi­dentin von Süd­ko­rea wurde nach Kor­rup­tionsvor­wür­fen 2016 von ihrem Amt sus­pendiert und später im Laufe mehrerer Gerichtsver­fahren zu 22 Jahren Haft verurteilt.

Vorlage für einen Film: The Chaser basiert auf dem Fall von Yoo Young-chul

Die Polizei ist nach der Durch­suchung sein­er Woh­nung der Ansicht, Filme wie “Pub­lic Ene­my” und “Very Bad Things” hät­ten Yoo als Vor­lage für seine Gewalt­tat­en gedi­ent. Der Täter selb­st nen­nt einen anderen kore­anis­chen Serienkiller als „Inspi­ra­tionsquelle”.

Yoos Geschichte wurde später zur Vor­lage für den kore­anis­chen Thriller “The Chas­er” (2008): In dem Film fah­n­det ein Zuhäl­ter und Ex-Polizist nach seinen ver­schwun­de­nen Mädchen.

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Ein spek­takulär­er Fall, eine fürchter­lich wahre Geschichte: Wirst Du Dir den Regen­man­tel-Killer auf Net­flix ansehen?

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