ein Frau in einem roten Kleid geht über einen Dorfplatz.
© Netflix
Predator: Badlands: Eine junge Frau mit blonden, zerzausten Haaren und Narben im Gesicht steht dicht neben einem furchteinflößenden außerirdischen Wesen mit gepanzerter Haut und markanten Fangzähnen.
Dion und Jeje sind sichtlich geschockt.

Das Monster von Florenz: Die wahre Geschichte hinter der unheimlichen Mordserie

Die ital­ienis­che Minis­erie „Das Mon­ster von Flo­renz” erzählt auf Net­flix von einem bes­tialis­chen Serien­mörder. Schon gewusst? Hin­ter „Das Mon­ster von Flo­renz” steckt eine wahre Geschichte! Sie han­delt von ein­er mys­ter­iösen Mord­serie, schwieri­gen Ermit­tlun­gen und ein­er bis heute zweifel­haften Täterschaft. 

Das Wichtigste in Kürze

  • „Das Mon­ster von Flo­renz” erzählt die wahre Geschichte hin­ter ein­er rät­sel­haften Mord­serie, die in die ital­ienis­che Jus­tizgeschichte einging.
  • Zwis­chen den Jahren 1974 und 1985 fie­len dem Täter min­destens 14 Men­schen zum Opfer.
  • Ein ital­ienis­ch­er Bauer wurde schließlich für das Ver­brechen verurteilt, wenig später jedoch freigesprochen.
  • Die ein­deutige Täter­schaft ist ungek­lärt: Der wahre Mörder kön­nte noch auf freiem Fuß sein.

Das Monster von Florenz: Eine Mordserie, die ganz Italien erschüttert

Oliven­haine, Wein­berge, san­fte Hügel und malerische Ortschaften prä­gen die Land­schaft der Toskana. Sie ist ein Traumziel für Tourist:innen aus aller Welt, die ital­ienis­che Leben­sart genießen wollen. Aber sie ist auch Kulisse für eine Mord­serie, die Öffentlichkeit, Polizei und Jus­tiz in Ital­ien seit Jahrzehn­ten beschäftigt.

Spätestens ab 1974 ist ein Mörder in den Hügeln rund um die toskanis­che Haupt­stadt Flo­renz unter­wegs. Er schlägt in dun­klen Voll­mond­nächt­en zu, immer zwis­chen Juli und Okto­ber, immer mit ein­er Beretta-Pis­tole Kaliber 22. Bis Sep­tem­ber 1985 fall­en dem soge­nan­nten Mon­ster von Flo­renz 14 Men­schen zum Opfer.

Unklar ist, ob ein weit­er­er, in der Region verübter Dop­pel­mord von 1968 auf das Kon­to des Killers geht. Die meis­ten der weib­lichen Opfer ver­stüm­melt er aber nach ihrem Tod mit einem Mess­er, vor allem im Schambereich.

Ein Mann schaut auf der Ferne auf ein Auto, das nachts in der Feldmark parkt.

Das Mon­ster von Flo­renz schlägt gerne in Voll­mond­nächt­en zu. — Bild: Net­flix

Das sind die Opfer des Monsters von Florenz

Der Täter pirscht sich an Pärchen her­an, die auf ein­samen Schot­ter­pis­ten oder abgele­ge­nen Plätzen in ihren Autos sitzen – häu­fig während oder kurz nach­dem sie Sex hatten.

Wie bei der 18-jähri­gen Stef­fa­nia Pet­ti­ni und ihrem ein Jahr älteren Fre­und Pasquale Gen­til­core: Das Paar wird am 14. Sep­tem­ber 1974 nahe der Kle­in­stadt Bor­go San Loren­zo in ihrem Fiat 127 erschossen aufge­fun­den, die junge Frau mit 96 Stich­wun­den in Brust- und Schambereich.

Zwei Deutsche sind eben­falls unter den Opfern des Mon­sters von Flo­renz: Die Stu­den­ten Horst Wil­helm Mey­er und Jens-Uwe Rusch aus Mün­ster, ver­mut­lich eben­falls ein Paar, ster­ben in ihrem VW-Bus am südlichen Stad­trand von Flo­renz auf einem Campingplatz.

In der Nacht vom 9. auf den 10. Sep­tem­ber 1983 ist Neu­mond: Weil es sehr dunkel ist und zudem ein­er der bei­den jun­gen Män­ner lange blonde Haare trägt, hält der Täter die bei­den möglicher­weise für Mann und Frau. Nach­dem er die Camper mit sieben Schüssen getötet hat, öffnet er die Schiebetür des Wagens und bemerkt seinen Irrtum, ver­mutet die Polizei.

Im Jahr 1985 endet die Mord­serie dann plöt­zlich. Am 8. Sep­tem­ber 1985 erschießt der Täter bei San Cas­ciano das franzö­sis­che Liebe­spaar Jean Michel Krave­ichvili (25) und Nadine Mau­ri­ot (36). Nadines Kör­p­er ist zudem mit einem Mess­er verstümmelt.

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Langwierige Ermittlungen, viele Verdächtige und keine klaren Antworten

Die franzö­sis­chen Touris­ten sind die mut­maßlich let­zten Opfer des Mon­sters von Flo­renz. Aber es dauert noch Jahre, ehe sich ein Verdächtiger vor Gericht für die Morde ver­ant­worten muss. Die Behör­den brin­gen Mitte der 80er-Jahre die größte Fah­n­dungsak­tion der ital­ienis­chen Geschichte ins Rollen. Aber die Ermit­tlun­gen sind von Beginn an von Pan­nen und Pein­lichkeit­en gekennzeichnet.

Cara­binieri und Staat­spolizei ermit­teln par­al­lel, anstatt zusam­men­zuar­beit­en. Unter­schiedliche Staat­san­wälte und Richter sind mit dem Fall befasst. Und die Menge an Hin­weisen und Anhalt­spunk­ten ist über­wälti­gend. Die Polizei befragt Zehn­tausende Men­schen, über­prüft sog­ar rund 40.000 reg­istri­erte Besitzer:innen ein­er Beretta-Pistole.

Doch die Ermit­tlun­gen enden in ein­er Sack­gasse; fünf Verdächtige müssen sog­ar wieder aus der Haft ent­lassen wer­den. Die Speku­la­tio­nen, denen die Behör­den nachge­hen, klin­gen teils aben­teuer­lich. So ger­at­en die Mafia, ital­ienis­che Geheim­di­en­ste, eine Ver­schwörung promi­nen­ter Per­sön­lichkeit­en und eine obskure Sek­te ins Visier.

Polizei, Jus­tiz, Medi­en – sie alle tap­pen im Dun­klen. Dabei war bere­its kurz nach dem let­zten Dop­pel­mord ein anonymes Schreiben bei der Polizei einge­gan­gen. Es denun­ziert den ort­san­säs­si­gen Bauern Pietro Pac­ciani. Aber erst im Juni 1990 ermit­telt die Polizei gegen den damals 65-jähri­gen Pacciani.

Ein Verdächtiger muss sich vor Gericht verantworten.

Ob bei den Ermit­tlun­gen oder vor Gericht – immer wieder gerät die Aufk­lärung der Fälle ins Stocken.

Ist Pietro Pacciani das Monster von Florenz?

Der Bauer kann mit Schuss­waf­fen umge­hen und ist ein­schlägig vorbe­straft. Er war bere­its 1951 wegen Mordes verurteilt und Jahre später erneut straf­fäl­lig gewor­den: Er hat­te seine Frau geschla­gen und seine bei­den Töchter verge­waltigt. Von 1987 bis 1991 ver­büßt Pietro Pac­ciani daher eine Haftstrafe.

Bei ein­er Haus­durch­suchung find­en die Ermit­tler unter anderem eine Patrone des Typs, den das Mon­ster von Flo­renz ver­wen­dete. Zudem find­en sie einen Notizblock, der nahe Osnabrück gekauft wor­den war, eine Spur zu den deutschen Opfern. Die Polizei stellt zudem die Kopie eines Gemäldes sich­er, auf der ein Mäd­chen eine Hals­kette im Mund trägt. Das ver­weist auf eines der Opfer, dem der Täter die Hals­kette im Mund drapiert hatte.

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Pac­ciani sitzt ab 1987 hin­ter Git­tern. Das kön­nte erk­lären, warum die Mord­serie im Jahr 1985 endete. Im Jan­u­ar 1993 ver­haftet die Polizei schließlich Pac­ciani. Er wird angeklagt und am 1. Novem­ber 1994 in Flo­renz zu 14-mal lebenslanger Haft verurteilt. Doch damit endet die wahre Geschichte des Mon­sters von Flo­renz nicht.

Das Monster von Florenz: Die wahre Geschichte – gab es Mittäter?

Die Men­schen in Flo­renz und Umge­bung atmen zwar auf. Das Urteil gegen Pietro Pac­ciani ist aber von Anfang an umstrit­ten. Es fußt auf Indizien, nicht auf Beweisen. Pac­ciani beteuert seine Unschuld, legt Beru­fung ein – und gewin­nt. Das Beru­fungs­gericht spricht ihn im Feb­ru­ar 1996 frei.

Die Begrün­dung: Es gebe erhe­bliche Zweifel an der Einzeltäterthe­o­rie und zahlre­iche Hin­weise, die auf bish­er unbekan­nte Mit- oder Haupt­täter hinwiesen.

Tat­säch­lich ver­haftet die Polizei wenig später zwei sein­er ange­blichen Kom­plizen, Mario Van­ni und Gian­car­lo Lot­ti, und stellt sie eben­falls vor Gericht. Es verurteilt die bei­den wegen Beteili­gung an vier Mor­den zu lan­gen Haft­strafen. Pietro Pac­ciani lan­det eben­falls erneut auf der Anklagebank.

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Der Ober­ste Gericht­shof hebt näm­lich seinen Freis­pruch auf und ord­net eine neue Ver­hand­lung an. Zu dieser kommt es jedoch nicht mehr. Am 22. Feb­ru­ar 1998, am Vor­abend des ersten Ver­hand­lungstags, wird Pac­ciani tot in sein­er Woh­nung aufge­fun­den – Todesur­sache Herz­in­farkt, die näheren Umstände sind allerd­ings ungeklärt.

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Zweifel, Rätsel und neue Spuren: Ist der Fall wirklich gelöst?

Ungek­lärt bleibt der Fall bis heute für viele. So bekommt die wahre Geschichte des Mon­sters von Flo­renz immer neue Facetten – auch Jahrzehnte nach den Mor­den. Die drei Verdächti­gen Pac­ciani, Van­ni und Lot­ti sind alle tot. Kein­er der drei Män­ner hat sich zu Lebzeit­en zu den Tat­en bekan­nt, ein überzeu­gen­des Motiv fehlt ebenfalls.

1995 übern­immt mit Michele Giut­tari ein neuer Chefer­mit­tler den Fall. Er ist überzeugt, dass mehr als die kranke Fan­tasie eines Einzeltäters hin­ter den Mor­den steckt. Schon 1998 aber muss er den Fall wieder abgeben. Später schreibt Giut­tari mehrere Büch­er über das Mon­ster von Florenz.

Eines der Fahrzeuge, in dem ein Paar ermordet wurde. Die Beifahrertür steht offen.

Sämtliche Mor­dopfer hat das Mon­ster von Flo­renz in ihren Fahrzeu­gen erschossen. — Bild: Net­flix

Er glaubt, dass während der Ermit­tlun­gen immer wieder Doku­mente und Hin­weise unter­schla­gen wur­den. Giut­tari ist sich­er, dass der Täter im Auf­trag Drit­ter gehan­delt hat, die an Leichen­teilen der ermorde­ten Frauen für satanis­che Messen inter­essiert waren – Auf­tragge­ber, die sein­er Ansicht nach bis heute frei herumlaufen.

Die Geschichte bekommt im August 2024 einen weit­eren Dreh: Der in den USA arbei­t­ende ital­ienis­che Arzt Loren­zo Iovi­no unter­sucht DNA-Proben, die bei den Ermit­tlun­gen bei mehreren Tat­en sichergestellt wor­den waren. Sie stim­men übere­in, stam­men also von ein­er Quelle.

Die DNA lässt sich keinem der drei der ver­stor­be­nen Verdächtigten zuord­nen, auch nicht den Mor­dopfern. Gibt es also einen bish­er noch unbekan­nten Täter? Oder ist das wieder das Pro­dukt schlampiger Ermit­tlun­gen, weil das Fach­per­son­al sein­erzeit die Proben verun­reinigt hat?

Das Monster von Florenz: Netflix hat die wahre Geschichte verfilmt

Die wahre Geschichte hin­ter „Das Mon­ster von Flo­renz” kommt also wom­öglich nie voll­ständig ans Tages­licht. Net­flix hat den Fall als Vor­lage für eine vierteilige Dra­maserie genutzt, die am 22. Okto­ber 2025 bei dem Stream­ing­di­enst ges­tartet ist. Sie begin­nt mit dem Dop­pel­mord von 1968. Idee und Drehbuch zur Serie stam­men von Ste­fano Sol­li­ma und Leonar­do Fasoli, bei­de unter anderem bekan­nt für ihre Arbeit an „Gom­or­rha – Die Serie”.

Noch mehr True Crime gefäl­lig? Aus ein­er weit­eren wahren Geschichte hat Net­flix eine Doku­men­ta­tion gemacht – und erneut geht es um ein berüchtigtes Verbrechen:

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