Virtual Reality
Android bald mit mehr AR-Funktionen? ARCore soll Entwickler unterstützen
Das Thema Augmented Reality ist spätestens seit der virtuellen Monsterjagd bei Pokémon Go in aller Munde. Auch die beliebten Snapchat-Filter, mit denen Du Dir Blumen ins Haar oder lustige Brillen auf die Nase setzen kannst, basieren auf AR-Technologie. Google geht jetzt einen Schritt weiter und will Augmented Reality mit ARCore stärker für Entwickler öffnen.
Live-Navigation unter Einblendung interessanter Details, Gesichts-Morphing und simulierter Schneefall im Bild – die Realität des Kamerabildes mit digitalen Informationen zu erweitern, ist von Google zur Priorität erklärt worden und soll noch deutlich realistischer werden. Die bislang von Google vorangetriebene Tango-Technologie soll Schritt für Schritt durch ARCore, eine Sammlung an Entwickler-Tools, abgelöst oder zumindest ergänzt werden und schon bald auf bis zu 100 Millionen Geräten verwendbar sein.
Diese neuen Funktionen bietet ARCore
Bislang war es nur möglich, dem Comic-Figur, ein Hinweis in Textform an einer bestimmten Stelle oder eine virtuelle Krone, die sich auf das Haar legt. ARCore geht noch einige Schritte weiter: So soll die neue Technologie demnächst auch die Umgebungshelligkeit und andere Faktoren berücksichtigen. Um die Verfügbarkeit wirklich realistischer, virtueller Kameraeinblendungen nicht wie bei der seit 2013 von Google angebotenen Tango-Plattform auf bestimmte Geräte wie beispielsweise das ASUS Zenfone AR beschränken zu müssen, will Google nun vor allem bestehende Hardware nutzen. Das hat den Vorteil, dass Entwickler demnächst für eine viel breitere Zahl an Geräten entwickeln können. Insgesamt sollen vor allem drei wesentliche Informationen ausgewertet werden:
- Bewegungserkennung – erlaubt es dem Smartphone, seine aktuelle Position im Verhältnis zur Umwelt noch besser zu erfassen
- Umgebungserkennung – hiermit wird analysiert, ob und wo sich im Bild beispielsweise flache Oberflächen wie der Boden oder ein Couchtisch befinden
- Beleuchtungsverhältnisse – wie ist der aktuelle Lichteinfall und welche Lichtquellen spielen eine Rolle?
So könnte als Beispiel demnächst schon ein Blick in die AR-Kamera reichen, um die geplante neue Wohnzimmereinrichtung anzuschauen und festzustellen, ob sie denn auch farblich sowie von der Größe her ins Zimmer passt.
Video: YouTube/Google VR
Welche Geräte werden aktuell unterstützt? Kann ich als Entwickler schon jetzt loslegen?
ARCore ist momentan darauf ausgelegt, auf einer Vielzahl von Android-Geräten ab dem Samsung Galaxy S8 nutzbar. Sobald die ersten möglichen Anfangsfehler in der Entwicklungsplattform beseitigt sind, soll das große Rollout für Nougat-Geräte folgen.
Zusammenfassung
- Google stellt mit ARCore eine neue Entwicklungsplattform für Augmented Reality-Apps zur Verfügung.
- Die Plattform wird auf Dauer wohl die von spezieller Hardware abhängige Tango-Umgebung ablösen.
- Entwickler können das Toolkit schon jetzt verwenden und Anwendungen für das Google Pixel-Gerät und das Samsung Galaxy S8 programmieren.
- Etwa 100 Millionen Geräte werden schon bald folgen.
- Mit ARCore wird die Auswertung der Bewegung des Smartphones, seiner Umgebung und der Beleuchtungsverhältnisse deutlich realistischer möglich sein.
Nutzt Du schon jetzt AR-Funktionen in Apps wie Pokémon Go oder Snapchat? Was sollte Deiner Meinung nach noch verbessert werden? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.