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Nemesis, Mike Tyson, Kane und Co.: Die coolsten Endgegner, Bösewichte und Bosse
Nicht nur der Held macht ein gutes Spiel aus, sondern auch sein Erzfeind. In der Geschichte der Videospiele sind manche Endgegner sogar populärer, als ihre guten Widersacher. Mittlerweile gibt es unzählige, toll geschriebene Charaktere – sie alle in einer Liste zu vereinen, scheint unmöglich. Wir haben uns die besten Vertreter herausgesucht.
Antagonisten sind in fast jeder Geschichte die Underdogs. Warum? Jeder Spieler weiß, dass sein Held früher oder später stark genug ist, um den Oberbösewicht über den Jordan zu schicken. Auch wenn der Endgegner aus Storytelling-Gründen am Anfang eines jeden Spiels übermächtig wirkt.
Umso wichtiger ist es aus Entwicklersicht, den „Ursprung des Bösen” einzigartig zu machen. Dabei müssen die Figuren gar nicht toll aussehen, wirklich böse oder unheimlich stark sein: Sie müssen sich aber in die Erinnerung einbrennen und unvergesslich werden. Das ist zum einen nicht einfach und natürlich auch eine Frage des Geschmacks. Deswegen gibt es kein Ranking sondern eine Aufzählung.
Mike Tyson macht in Punch-Out!! die Lichter aus
Punch-Out!! ist ein Boxspiel, das 1984 von Konami für Nintendo entwickelt wurde. In klassischer Arcade-Manier geht es darum, seinen Gegner mit wenigen Tasten in einem Boxkampf K.O. zu schlagen. In einer späteren Version, die 1987 herauskam, konnte man gegen Mike Tyson höchstpersönlich antreten – selbstverständlich als Endgegner. Den womöglich aggressivsten Knock-Outer der Geschichte herauszufordern, ist aber auch virtuell keine gute Idee. Wer es trotzdem probiert, braucht nerven aus Stahl. Ein Fehler und „Lights out” – da kann Dich auch Mario (der den Schiedsrichter spielt) nicht retten. Übrigens plant Tyson wohl einen Rückkampf gegen Evander Holyfield, wie Sport1 berichtet.
Video: Youtube / Chiefton
Warum Mike Tyson ein knallharter Endgegner ist:
- Jeder Schlag schickt Dich auf die Bretter (wie Tyson in den 80ern).
- Tyson war teilweise auch im echten Leben ein Bösewicht.
- Du kannst ihn mit Fleiß und Glück besiegen (wie Tyson in den 90ern).
Wenn Dracula Dich zu Tode nervt, dann spielst Du Castlevania
Nachdem Du Dich als Dämonenjäger Simon Belmont durch tausende Monster geschnetzelt hast, um das „Wahre Böse” zu erledigen, erwartet Dich der echte Test. Und zwar Vlad Țepeș, Dracula, auch bekannt als der Mike Tyson der Fledermäuse. Der Endgegner von Konamis Castlevania (erschien 1986 zuerst in Japan für das NES) ist zugleich der schwierigste Widersacher im ganzen Spiel und hat so einige Spieler dazu gebracht, die Peitsche ins Korn zu werfen. Warum? Schau es Dir selbst an (und den Trick, wie man Draculas zweite Form besiegen kann).
Video: Youtube / Jrose11
Warum Dracula ein cooler Endgegner ist:
- Dracula ist der Anführer aller Vampire.
- Er ist unfassbar stark und ziemlich schlau.
- Ihm wurden viele Filme und Serien gewidmet.
Diablo: Der Teufel mit der heißen Ware und den komischen Gefolgsleuten
Nicht besonders stark, (auf „Normal”) nicht besonders schwer, aber trotzdem ikonisch. Der Teufelskerl, der im Multiplayer millionenfach aus niedrigen Beweggründen (Unique Items) ermordet wurde, ist spätestens seit Diablo II (2000, Blizzard Entertainment) im Bewusstsein der zockenden Zunft. Zwar interessierten sich die Wenigsten für die Story der Mutter des „Hack and Slay”-Genres, Diablo, Geschichtenerzähler Deckard Cain und „der Butcher” bleiben in Erinnerung. Im Schatten von Diablo, aber auch episch: Die Namen seiner Monster in der deutschen Version von Diablo 2. „Darmwolke”, „Bauch-Wurm der Unheilige”, „Schimmel-Zerreisser der Zerstörer”, „Rotz-Schlächter der Jäger” oder der weltweit bekannte „Dungsoldat” sind glorreiche Krieger! So wie die mit Äxten bewaffneten Kühe. Übrigens wird Diablo 4 gerade entwickelt.
Quelle: Youtube / WCLadranas
Warum Diablo ein echter Boss ist:
- Er droppt tolle Items.
- Kann einstecken und austeilen
- Sein Wille, die Welt zu unterjochen, ist ungebrochen: Egal wie oft Du ihn fertig machst, er stellt sich Dir jedesmal aufs Neue.
- Hat Handlanger mit den coolsten Namen
Nemesis aus Resident Evil: Die etwas andere Rachegöttin
„S.T.A.R.S”: Dieses unverkennbare Grunzen des Resident-Evil-Obermutanten Nemesis hat Kultstatus und verrät gleichzeitig seine Mission – er will der Racoon-City-Spezialeinheit an den Kragen. Schon in der Urversion Resident Evil 3: Nemesis (1999) war der Namensgeber als unbesiegbarer Häscher hinter uns her. Mal kam er aus der Wand gesprungen, mal stand er auf einmal vor uns. Ob mit oder ohne Raketenwerfer, Angst vor dem Vieh hatte wohl jeder. Das gleiche gilt für die kürzlich veröffentlichte Neuauflage des Spiels. Wofür Nemesis nun Rache nehmen möchte, wer er überhaupt ist und was er will, das weiß Resident-Evil-Strippenzieher Albert Wesker (wir natürlich auch, aber wir verraten es nicht). Ihn wollen wir nicht unerwähnt lassen, da der zwielichtige Ex-S.T.A.R.S-Kapitän tatsächlich zu den bösesten aller Bösewichte gehört.
Video: Youtube / AMHarbringer
Warum ist Nemesis der furchteinflössendste Endboss?
- Er wird im Laufe des Abenteuers immer furchterregender.
- Raketen sind für ihn wie Nerf-Gun-Pfeile.
- Nemesis redet nicht viel und ist immer sauer.
Kane ist der Anführer der Revolution: Cut-Scenes waren nie besser
Die Cutscenes zwischen den Missionen vom Retro-Game Command & Conquer (C&C) gehören zu den besten Trash-Filmen unserer Ära. Die meisten Schauspieler kommen aus Entwicklerteam von Westwood, so auch der Bilderbuch-Anti-Held Kane. Er ist charismatisch, narzisstisch und strahlt ein unheimliches Selbstbewusstsein aus. Nicht ohne Grund: Der Anführer der „Bruderschaft von Nod” ist Veteran mehrerer Tiberium-Kriege (das radioaktive Zeug, um das Aliens, Nod und GDI kämpfen) und hatte wohl auch im Sowjetregime seine Finger im Spiel. Obwohl er mehrmals getötet wurde, tauchte der kahle Schädel immer wieder auf. Viele seiner Anhänger halten ihn für unsterblich: „Alte Bauernregel (…), man kann den Messias nicht töten“, sagte er einst zu einem GDI-Spion. Es gibt auch Gerüchte, Kane sei überhaupt kein Mensch, sondern ein Außerirdischer. Kane heißt übrigens im echten Leben Joseph David Kucan und war ursprünglich Audio-Ingeniuer bei Westwood.
Video: Youtube / SilentRich 69 Gaming
Warum Kane der coolste Sektenboss ist:
- Man weiß nicht, was er ist, wie alt er ist oder sonst irgendwas. Okay, er ist ein Top-Schauspieler!
- Der biblische Kain (der seinen Bruder umgebracht hat) siedelte in Nod.
- Kane schlägt dem Tod ein ums andere Mal ein Schnippchen.
Die coolsten Endgegner, Bosse und Bösewichter: Die featured-Ruhmeshalle
Wir können nicht jeden einzelnen Anti-Helden mit dem Platz würdigen, den er eigentlich verdient. Ganz unerwähnt wollen wir sie aber nicht lassen:
- Ganondorf, The Legend of Zelda
- LeChuck, The Secret of Monkey Island
- Bowser, Super Mario Bros.
- Desann, Jedi Knight II: Jedi Outcast
- GlaDOS, Portal
- Sarah Kerrigan, Star Craft
- Psycho Mantis, Metal Gear Solid
- Arthas, Warcraft 3
- Dr. Robotnik (Eggman), Sonic the Hedgehog
- M. Bison, Street Fighter II
- Team Rocket, Pokemon
- Vergil, Devil May Cry
- Kefka Palazzo, Final Fantasy VI
- Die Walküren, God of War (2018)
- Goro, Mortal Kombat
- Sephiroth, Final Fantasy VII
- Letho, The Witcher 2
Natürlich gibt es noch viele wunderbare Tunichtguts, die hier nicht erwähnt wurden. Und es werden weitere kommen.
Welche Bösewichte gehören zu deinen Favoriten? Schreib uns gerne einen Kommentar.