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Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Free-D: 3D-Druck gegen moderne Sklaverei

3D-Druck und Sklaverei? Das klingt nach Begrif­f­en aus zwei völ­lig ver­schiede­nen Wel­ten. Das Start-up Free-D bringt sie zusam­men, um unter­drück­ten Frauen und Opfern von Men­schen­han­del den Weg in ein freies Leben zu ermöglichen. Dafür bietet der F-LANE-Final­ist aus Lon­don 3D-Druck-Kurse in Indi­en an.

Sklaverei existiert nicht nur in Geschichts­büch­ern, son­dern noch immer in vie­len Län­dern der Welt. Vor allem Frauen und Mäd­chen sind vom mod­er­nen Men­schen­han­del bedro­ht. Ohne schulis­che Bil­dung und beru­fliche Per­spek­tiv­en ger­at­en sie in Abhängigkeit, wer­den Opfer von häus­lich­er Gewalt oder krim­inellen Organ­i­sa­tio­nen. Das Lon­don­er Start-up Free-D kämpft seit 2016 dafür, diesen Frauen ein selb­st­bes­timmtes Leben zu ermöglichen – und zwar mit kreativem Handw­erk und 3D-Druck-Tech­nolo­gie.

Moderne Technik im Kampf gegen Menschenhandel

Dass 3D-Druck bei indus­triellen Fer­ti­gung­sprozessen einge­set­zt wird, leuchtet ein. Weniger selb­sterk­lärend ist die Idee, mit der Tech­nolo­gie ein soziales Prob­lem lösen zu wollen. Doch Free-D (abgeleit­et von „freed“ (befre­it) und „3D“) hat einen außergewöhn­lichen Plan. Das Start-up möchte gefährdete Frauen und Opfer von Men­schen­han­del im Umgang mit dig­i­tal­en Tech­nolo­gien schulen, um sie an einen zukun­ftssicheren, langfristi­gen Arbeit­splatz zu brin­gen. Die Kursteil­nehmerin­nen wer­den zu Schmuck­her­stel­lerin­nen aus­ge­bildet. Ihr wichtig­stes Werkzeug ist der 3D-Druck­er.

Start in Indien: 3D-Druck gegen die Unterdrückung von Frauen

Als Test­feld hat das dreiköp­fige Free-D-Team Indi­en auserko­ren. Allein hier sollen 14 Mil­lio­nen Frauen in Sklaverei leben, von denen 40 Prozent auch nach ein­er Befreiung wieder in Abhängigkeit ger­at­en. Warum? Weil die Reha­bil­i­ta­tion­s­maß­nah­men fehlschla­gen oder es gar keine gibt.  Die handw­erk­liche Aus­bil­dung soll den Frauen helfen, diesen Teufel­skreis zu durch­brechen.

Doch im Gegen­satz zu den bei­den Free-D-Grün­dern Kather­ine Prescott und Siavash Mah­davi, die seit Jahren in der Soft­ware- und 3D-Print­ing-Branche arbeit­en, haben die meis­ten Frauen in Indi­en kein­er­lei Erfahrung mit Smart­phones, Tablets und Co. Der Lehrplan sieht deshalb zunächst ein Grund­la­gen-Train­ing vor, um den „dig­i­tal­en Anal­pha­betismus“ zu bewälti­gen und Unsicher­heit­en mit den High­tech-Geräten auszuräu­men. Erst dann begin­nt die handw­erk­liche Aus­bil­dung zur Schmuck-Designer­in.

Mit Technik und lokaler Unterstützung in ein neues Leben  

2017 testete das Free-D-Team sein Pro­gramm bere­its mit ein- bis dre­itägi­gen Work­shops. Mit­tler­weile ist in Mum­bai das erste Langzeit­pro­jekt ges­tartet, an dem zehn Frauen teil­nehmen. Um ihre teils trau­ma­tis­chen Erleb­nisse aufzuar­beit­en, erhal­ten sie bei der Schu­lung auch soziale und psy­chis­che Unter­stützung durch lokale NGOs wie Kshama­ta. Mit dem Her­steller Imag­i­nar­i­um kon­nte das Start-up außer­dem die größte 3D-Druck­erei in Indi­en als Part­ner gewin­nen, bei dem die Frauen ihre neun­monatige Aus­bil­dung mit einem Prak­tikum been­den kön­nen. Im Aus­tausch mit anderen lokalen Pro­duzen­ten ver­sucht Free-D, die Bedürfnisse poten­zieller Arbeit­ge­ber zu ver­ste­hen und ihre Anforderun­gen an das Lehrkonzept anzu­passen.

3D-Druck-Skills für einen zukunftssicheren Arbeitsplatz

Einen Busi­ness­plan haben die Grün­der schon aus­gear­beit­et. Die Kurse sollen kün­ftig von Unternehmen finanziert wer­den, die in die Aus­bil­dung ihrer Mitar­bei­t­erin­nen investieren. Denn mit den Schu­lun­gen löst Free-D auch ein Prob­lem viel­er Her­steller, die kein qual­i­fiziertes Per­son­al für ihre 3D-Druck-Pro­duk­tio­nen find­en. Ob Brück­en, Fahrräder oder Sports­chuhe – die Tech­nolo­gie find­et mit­tler­weile in nahezu jed­er Branche Anwen­dung, wodurch der Bedarf an Mitar­beit­ern mit 3D-Druck-Fähigkeit­en steigt. In Mum­bai seien diese Kom­pe­ten­zen vor allem in der Schmuckin­dus­trie gefragt. Langfristig möchte Free-D aber auch außer­halb von Indi­en aktiv wer­den und hat dafür glob­al agierende 3D-Druck-Unternehmen wie Mate­ri­alise oder Shape­ways als mögliche Part­ner im Visi­er.

Free-D beim Final-Pitch des Start-up-Accelerators F-LANE

Die Chan­cen, mit ihrem vielver­sprechen­den Konzept auch inter­na­tion­al durchzus­tarten, kön­nten sich am 2. Mai beim finalen F-LANE-Pitch auf der Repub­li­ca in Berlin erhöhen. Als ein­er von fünf Final­is­ten des Start-up-Accel­er­a­tors F-LANE vom Voda­fone Insti­tut wird Free-D seine Geschäft­sidee vor Entschei­dern und Inve­storen der Dig­i­tal­branche pitchen. Auf dieses Event haben sich die Grün­der in den let­zten Wochen mit den vier anderen F-LANE-Final­is­ten Mam­aBird, Breast­IT, Fin­Marie und Doc­to­ry bei einem inten­siv­en Coach­ing vor­bere­it­et.

Kle­in­ster gemein­samer Nen­ner aller Konzepte: Sie fördern Frauen in tech­nol­o­gis­chen Bere­ichen oder bieten Lösun­gen, um das Leben benachteiligter Frauen durch mod­erne Tech­nik zu verbessern. Wie der Final-Pitch bei der Repub­li­ca-Kon­ferenz am 2. Mai aus­ge­ht, erfährst Du natür­lich bei uns.

Hat Free-D Dich schon überzeugt? Schreib uns, ob und warum Du von der 3D-Druck-Idee beein­druckt bist!

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