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Reminiscence: Das Ende des Sci-Fi-Thrillers erklärt
Können Erinnerungen täuschen? Im Sci-Fi-Noire-Thriller „Reminiscence“ versucht Hugh Jackman das Rätsel um seine verschwundene Geliebte zu lösen. Doch wer ist die mysteriöse Frau wirklich? Und was hat das Ende zu bedeuten? Wir liefern Dir die Erklärungen zu Reminiscence: Die Erinnerung stirbt nie.
Was ist die Handlung von Reminiscence?
Die Erde in der nahen Zukunft: Der steigende Meeresspiegel hat das Antlitz der Welt von Grund auf verändert. Kriminalität, Kriege, Flüchtlingsbewegungen und soziale Unruhen prägen das Leben der Menschen, die in den überschwemmten Städten um ihre Existenz kämpfen.
So auch Privatdetektiv Nick Bannister (Hugh Jackman) und seine Angestellte Emily „Watts“ Sanders (Thandiwe Newton) im wasserdurchfluteten Miami. Die Kriegsveteranen haben sich darauf spezialisiert, mithilfe von modernster Technik auf die Erinnerungen und verlorenen Gedanken von Menschen zuzugreifen.
Ein einträgliches Geschäft, denn hier sucht jeder nach dem Trost, den das Vergangene noch bietet. Doch eines Tages betritt die geheimnisvolle Mae (Rebecca Ferguson) sein Geschäft, in die sich Nick Hals über Kopf verliebt. Die beiden stürzen sich in eine leidenschaftliche Beziehung – bis Mae eines Tages ohne jede Spur verschwindet.
Ist Mae etwas zugestoßen? Oder hat Nick sie doch nicht so gut gekannt, wie er dachte? Er begibt sich auf die Suche nach Antworten und verliert sich immer tiefer in einer Obsession, die bald nicht nur seine Karriere, sondern auch sein Leben aufs Spiel setzt.
Wer ist Mae wirklich?
Die Reminiscence-Regisseurin und -Drehbuchautorin Lisa Joy (Westworld) macht schon sehr früh klar, dass Mae nicht die Frau ist, für die Nick sie gehalten hat. Bei seinen Ermittlungen findet er heraus, dass die Verschwundene zuvor die Geliebte des Gangsterbosses Saint Joe (Daniel Wu) in New Orleans war und dort abhängig von einer gefährlichen Droge wurde.
Schon hier spielte Mae ein falsches Spiel, wie Nick in den Erinnerungen des komatösen Kriminellen bei der Polizei sehen kann. Mae bestahl Saint Joe und machte sich mit einer Drogenladung aus dem Staub nach Miami. Dabei wird jedoch nicht ganz klar, ob sie dies aus eigenem Antrieb oder unter dem persönlichkeitsverändernden Einfluss der Droge gemacht hat.
Doch wieso ließ sich Mae auf eine Beziehung mit Nick ein, nur um kurz darauf zu verschwinden? Wurde sie gekidnappt? Spielte sie einfach nur ein Spiel mit ihm? Oder war sie am Ende Teil einer Verschwörung, worauf im Laufe von Reminiscence immer mehr hindeutet?
All diese Fragen beantworten die Erinnerungen des Auftragskillers Cyrus Boothe (Cliff Curtis), die ihm Nick nach ihrem Kampf mithilfe seines Apparates entlockt.
Reminiscence erklärt: War Mae Teil einer Verschwörung?
Boothe war früher ein korrupter Polizist, der Mae im Umfeld von Saint Joe in New Orleans kennenlernte. In seinen Erinnerungen kann man sehen, wie er Mae Jahre später in Miami aufsucht und auf Nick ansetzt. Der Grund? Eine Vertuschungsaktion.
Wie sich schon zuvor herausstellte, unterhielt der vor kurzem verstorbene Milliardär Walter Sylvan (Brett Cullen), der Teil der sogenannten Führungselite der „Barone“ war, eine Affäre mit der jüngeren Elsa (Angela Sarafyan), einer Stammkundin von Nicks Erinnerungsgeschäft. Aus dieser Beziehung ging auch ein Sohn hervor.
Doch Walters legitimer Sohn Sebastian (Mojean Aria) will sein Erbe nicht teilen, weshalb er Boothe anheuerte, um die Konkurrenz auszuschalten. Elsa und ihr Sohn waren aber unauffindbar. Also zwang Boothe Mae dazu, Nick zu verführen und so an den Safe heranzukommen, in dem die Erinnerungsspeicher von Nicks Kunden gelagert sind.
Auf einem dieser Chips waren auch die Erinnerungen von Elsa gespeichert, mit deren Hilfe Boothe den Aufenthalsort der Gesuchten herausfinden kann. Und tatsächlich: Nach wochenlangem Studieren von Nicks Gewohnheiten kam Mae dahinter, dass der Safe mit einer gesummten Melodie aus Nicks Kindheit geöffnet werden kann.
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Warum verschwindet Mae spurlos?
Nachdem Mae Elsas Erinnerungen gestohlen und Boothe übergeben hat, verschwindet sie, was die eigentliche Handlung von Reminiscence erst in Gang setzt. In Boothes Erinnerung stellt sich aber heraus, dass Mae durchaus ein Gewissen besitzt und Nick bei ihr wohl doch nicht so falsch lag.
Als Boothe nämlich Walters Geliebte Elsa findet und ermordet, springt Mae ein und verhindert, dass er auch noch das Kind tötet. Im Anschluss bringt sie den Jungen in Sicherheit und versteckt ihn vor seinen Verfolgern.
Tatsächlich versucht Mae sogar, Nick aufzusuchen und um Hilfe zu bitten, der aber viel zu spät auf ihr Klopfen an der Türe reagiert. Boothe kann sie rechtzeitig abgefangen und in seine Gewalt bringen, bevor Nick an der Türe erscheint. Mae hinterlässt aber ihren Ohrring als Hinweis, den Nick dann auch findet.
Zu einer Wiedervereinigung von Mae und Nick soll es in Reminiscence aber trotzdem nicht mehr kommen. Damit Boothe den Aufenthaltsort des Jungen diesmal nicht aus ihren Erinnerungen stehlen kann, begeht Mae Selbstmord.
Was bedeutet das Ende von Reminiscence?
Kurz vor ihrem Tod schickt Mae über die Erinnerungen von Boothe noch eine letzte Botschaft: Sie gesteht Nick ihre Liebe und erklärt, warum sie so handelte, wie sie es tat. Nick tötet aus Wut Boothe, indem er mit seinem Erinnerungsgerät dessen Hirn überlastet und ihn mit seinen schlimmsten Erinnerungen mehr oder minder zu Tode foltert.
Jemand auf diese Weise zu töten, ist jedoch in der Welt von Reminiscence ein schweres Verbrechen. Im Bewusstsein, dass sein Leben vermutlich sowieso verwirkt ist, besucht Nick den Mann, der durch seine Gier für den Tod von Elsa und Mae verantwortlich ist: Sebastian Sylvan.
Er kann ein Geständnis von ihm provozieren und übergibt seine Erinnerungen auf einem Chip an seine einzige Freundin Emily. Als Gegenleistung für die Beweismittel gegen Sebastian Sylvan hat Nick jedoch einen Deal für sich herausgehandelt: Anstatt die gewöhnliche Strafe für seinen Mord an Boothe zu erhalten, darf er sich für den Rest seines Lebens an seine Maschine anschließen.
Hier bekommt er das, was er sich offenbar am sehnlichsten wünscht: Für immer in den Erinnerungen zu leben, die er von seiner großen Liebe Mae hat. In der letzten Szene sieht man, dass Nick wohl nie wieder aus diesem Traum aufwachen wird, da seine Haare grau geworden und wohl schon viele Jahre vergangen sind.
Wie er in dem Erinnerungsgerät, das einsam in einer Halle steht, über diese lange Zeit ernährt und gepflegt wird, bleibt jedoch ein andere Frage…
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