Bild aus der Doku: Der Fall Nathan Carman
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Nahaufnahme der Titelfigur des Films: Ein bedrohlicher Riesenteddy.

Der Fall Nathan Carman - Die wahre Geschichte hinter dem Verschwinden von Linda Carman

Bei Net­flix startet die True-Crime-Doku „Der Fall Nathan Car­man”. Sie befasst sich mit der wahren Geschichte eines Ange­laus­flugs, der mit einem mys­ter­iösen Ver­schwinden endet. Nathan Car­man wird nach acht Tagen von einem Ret­tungs­floß gerettet - seine Mut­ter Lin­da bleibt spur­los ver­schwun­den. Erfahre hier alles zu den wahren Begeben­heit­en hin­ter der Dokumentation.

Im Sep­tem­ber 2016 bricht Nathan Car­man mit sein­er Mut­ter Lin­da zu einem Ange­laus­flug vor der Küste von Rhode Island auf. Acht Tage später wird der damals 22-Jährige allein in einem Schlauch­boot treibend gefun­den. Doch was ist aus sein­er Mut­ter geworden?

Die Doku­men­ta­tion „Der Fall Nathan Car­man” bei Net­flix rekon­stru­iert die Ereignisse und zeigt, warum dieser Fall die US-Jus­tiz jahre­lang beschäftigte. Wir haben alle Infos für Dich zusammengefasst.

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Der Fall Nathan Carman: Wer ist Nathan Carman?

Nathan Car­man wächst in Con­necti­cut auf und wird im Autismus-Spek­trum diag­nos­tiziert. Er hat Schwierigkeit­en soziale Beziehun­gen aufzubauen. Sein Groß­vater John Chaka­los, ein wohlhaben­der Immo­bilienen­twick­ler, nimmt sich beson­ders sein­er an..

Laut Aus­sagen der Fam­i­lie ist Nathan das „gold­ene Kind” seines Groß­vaters. Während die anderen Fam­i­lien­mit­glieder um Aufmerk­samkeit kämpfen, erhält Nathan beson­dere Priv­i­legien und finanzielle Unter­stützung. Diese bevorzugte Behand­lung führt zu Span­nun­gen inner­halb der Familie.

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Nach der High School inter­essiert sich Nathan für Schiff­fahrt und erwirbt ein Fis­cher­boot namens „Chick­en Pox”. Er ver­bringt viel Zeit damit, es zu mod­i­fizieren – Verän­derun­gen, die später zu einem zen­tralen Punkt der Ermit­tlun­gen werden.

Linda Carman: Eine Mutter verschwindet auf See

Lin­da Car­man ist die Tochter von John Chaka­los und lebt in Mid­dle­town, Con­necti­cut. Sie arbeit­et als Immo­bilien­mak­lerin und pflegt eine enge Beziehung zu ihrem Sohn Nathan. Im Sep­tem­ber 2016 stimmt sie zu, mit ihm auf einen mehrtägi­gen Ange­laus­flug zu fahren.

Am 17. Sep­tem­ber 2016 ver­lassen Nathan und Lin­da den Hafen von South Kingstown, Rhode Island. Nathan gibt später an, das Boot sei in der Nacht gesunken, und er habe seine Mut­ter im dun­klen, kalten Wass­er verloren.

Acht Tage später wird Nathan allein in einem Ret­tungs­floß gefun­den, etwa 100 Meilen südlich von Martha’s Vine­yard. Er ist dehy­dri­ert, aber bei Bewusst­sein. Von Lin­da Car­man fehlt jede Spur – ihre Leiche wird nie gefunden.

Die wahre Geschichte hinter dem Verschwinden

Die Ermit­tlun­gen konzen­tri­eren sich schnell auf Nathan und sein Boot. Tauch­er kön­nen das Wrack nicht lokalisieren. Ermit­tler stellen fest, dass Nathan vor der Fahrt erhe­bliche Mod­i­fika­tio­nen am Boot vorgenom­men hat­te, die das Schiff möglicher­weise weniger seetüchtig machten.

Bild aus der Doku: Der Fall Nathan Carman

Nathan fährt mit sein­er Mut­ter Lin­da Car­man raus, um einen Ange­laus­flug zu unternehmen. — Bild: Net­flix

Nathan hat­te wichtige Stützbalken ent­fer­nt und Löch­er in den Rumpf gebohrt, die er nur not­dürftig wieder ver­schlossen hat­te. Staat­san­wälte argu­men­tieren später, diese Verän­derun­gen seien absichtlich vorgenom­men wor­den, um das Boot zum Sinken zu brin­gen. Nathan bestre­it­et dies vehe­ment und erk­lärt, er habe lediglich Repara­turen vorgenommen.

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Der ungeklärte Mord an John Chakalos

Die Ereignisse von 2016 lenken die Aufmerk­samkeit zurück auf ein ungelöstes Ver­brechen aus dem Jahr 2013: den Mord an Nathan Car­mans Groß­vater. Am 23. Dezem­ber 2013 wird der 87-jährige John Chaka­los in seinem Haus in Wind­sor, Con­necti­cut, erschossen aufge­fun­den.

Der Täter erschießt Chaka­los mit mehreren Schüssen. Die Polizei find­et keine Ein­bruchsspuren, was darauf hin­deutet, dass der Mörder Zugang zum Haus hat­te. Trotz umfan­gre­ich­er Ermit­tlun­gen wird nie­mand für den Mord angeklagt.

Nathan Car­man gerät schnell ins Visi­er der Ermit­tler. Er hat­te kurz vor dem Mord eine Schuss­waffe gekauft – eine Sig Sauer, Kaliber .308, die nie gefun­den wird. Nathan gibt an, die Waffe sei ihm gestohlen wor­den, kann aber keine Beweise vor­legen. Die Polizei kann jedoch nie nach­weisen, dass diese Waffe die Tat­waffe war.

Das Erbe und das Motiv

John Chaka­los hin­ter­lässt ein Ver­mö­gen von fast 50 Mil­lio­nen US-Dol­lar. Seine vier Töchter, darunter Lin­da Car­man, sind die Haupter­ben. Bei Lin­das Tod würde ihr Anteil an Nathan fallen.

Die Staat­san­wälte entwick­eln eine The­o­rie: Nathan habe zunächst seinen Groß­vater getötet, um den Erbprozess in Gang zu set­zen. Als seine Mut­ter als Erbin zwis­chen ihm und dem Ver­mö­gen stand, habe er auch sie beseit­igt. Die Anklage beze­ich­net dies als kalt­blüti­gen Plan, um an Mil­lio­nen zu gelangen.

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Neue Erkenntnisse aus „Blood in the Water”

Der Best­seller­autor Casey Sher­man hat den Fall in seinem 2025 erschiene­nen Buch „Blood in the Water: The Untold Sto­ry of a Fam­i­ly Tragedy” neu unter­sucht. Joy Wash­burn, die Ver­wal­terin des Chaka­los-Anwe­sens, berichtet von einem schock­ieren­den Vor­fall: Etwa zwei Wochen vor dem Mord an John Chaka­los habe ein „Fam­i­lien­mit­glied” – nicht Nathan – sie kon­tak­tiert und gefragt, ob sie Chaka­los bei einem Jag­daus­flug erschießen könne. Als Bezahlung seien 10.000 Dol­lar ange­boten worden.

Bild aus der Doku: Der Fall Nathan Carman

Nathans Groß­vater wird Ende 2013 in seinem Haus erschossen. — Bild: Net­flix

FBI-Ermittler:innen bestätigten Sher­man, dass Wash­burn als „äußerst glaub­würdig” eingestuft wurde. Diese Infor­ma­tion wurde in einem offiziellen FBI-302-Bericht doku­men­tiert. Wer das Fam­i­lien­mit­glied gewe­sen ist, das der Ver­wal­terin den Mor­dauf­trag geben wollte, ist aber nicht öffentlich bekannt.

Der Prozess, der nie stattfand

Im Mai 2022 wird Nathan Car­man in Ver­mont ver­haftet. Die Bun­de­san­waltschaft klagt ihn wegen Betrugs und Mordes ersten Grades im Tod sein­er Mut­ter an. Die Anklageschrift erwäh­nt auch den Mord an John Chaka­los, klagt Nathan aber nicht formell dafür an.

Nathan plädiert auf nicht schuldig. Seine Anwälte kri­tisieren die Anklage scharf und argu­men­tieren, es gebe keine direk­ten Beweise – keine Zeu­gen, keine Tat­waffe, keine Leiche. Der Prozess wird für Okto­ber 2023 ange­set­zt. Zur Ver­hand­lung soll es aber nicht mehr kommen.

Nathan Carmans Tod im Gefängnis

Am 15. Juni 2023, um etwa 2:30 Uhr mor­gens, wird Nathan Car­man tot in sein­er Einzelzelle im Cheshire Coun­ty Jail in Keene, New Hamp­shire, aufge­fun­den. Er ist zu diesem Zeit­punkt 29 Jahre alt.

Seine Anwälte bericht­en, dass Nathan offen­bar einen Abschieds­brief hin­ter­lassen hat. Der Inhalt wurde nie öffentlich gemacht. Kurz darauf reicht die Staat­san­waltschaft einen Antrag auf Ein­stel­lung des Ver­fahrens ein, da der Angeklagte ver­stor­ben ist.

Was geschah wirklich? Offene Fragen zum Fall Nathan Carman

„Der Fall Nathan Car­man“ bleibt bis heute ein Rät­sel. Es gibt keine ein­deuti­gen Beweise, die zweifels­frei seine Schuld oder Unschuld bele­gen. Beim Ver­schwinden von Lin­da Car­man ist bis heute unklar, ob das Boot auf­grund der Mod­i­fika­tio­nen absichtlich sank oder ob es sich um einen Unfall handelte. 

Auch der Mord an John Chaka­los wirft weit­er­hin Fra­gen auf. Es kon­nte nie bewiesen wer­den, ob Nathan Car­mans gekaufte Waffe tat­säch­lich die Tat­waffe war. Unklar bleibt auch, wer das Fam­i­lien­mit­glied war, das Joy Wash­burn zwei Wochen vor dem Mord kon­tak­tierte und sie für einen fin­gierten Jag­dun­fall anheuern wollte. Ob Lin­da Car­man selb­st ein Motiv hat­te, ihren Vater zu töten, ist eben­falls nicht geklärt.

Casey Sher­man, der monate­lang zu dem Fall recher­chierte, kommt zu einem bemerkenswerten Schluss: „Wenn ich in der Jury gewe­sen wäre, hätte ich für Freis­pruch gestimmt.” 

Er weist darauf hin, dass Nathan nur zwei Men­schen liebte – seinen Groß­vater und seine Mutter.

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