Schauspieler John David Washington
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

The Creator: Das Ende des Sci-Fi-Thrillers erklärt

Kün­stliche Intel­li­genz und men­schliche Exis­tenz in einem glob­alen Machtkampf ver­strickt: In diesem Block­buster geht es um alles – und um unser Ver­hält­nis zu KI. Hier find­est Du das Ende von „The Cre­ator” erklärt.

The Cre­ator wird von der Kri­tik als visionäres Sci-Fi-Epos gefeiert. Der Film von Regis­seur Gareth Edwards („Rogue One”) bietet auf alle Fälle pralles Actionk­i­no, bildge­waltige Effek­te und eine Sto­ry, die wie die Faust aufs Auge zu ein­er aktuellen Diskus­sion passt, die seit Monat­en Men­schen und Medi­en beschäftigt.

Das Ende von The Creator erklärt

The Cre­ator spielt in ein­er nicht näher beze­ich­neten Zukun­ft, in der sich ein Teil der Men­schheit einen erbit­terten Krieg mit kün­stlichen Intel­li­gen­zen liefert. Halb Los Ange­les liegt nach einem Atom­schlag in Trüm­mern. Ver­ant­wortlich für die Attacke ist, so sieht es die US-Regierung, die KI.

Das Imperi­um und mit ihm der soge­nan­nte West­en schlägt mit­tels der gigan­tis­chen Raum­sta­tion NOMAD zurück, die jeden Fleck auf der Erde mit Rake­te­nan­grif­f­en überziehen kann. In Asien tick­en die Uhren allerd­ings anders: Dort leben Bevölkerung und die zahlre­ichen KI-Geschöpfe in friedlich­er Koexistenz.

The Cre­ator: Alles zu Hand­lung, Cast und Release des KI-Thrillers

Ange­blich soll der mys­ter­iöse KI-Architekt Nir­ma­ta eine mächtige Waffe entwick­elt haben, die die gesamte Men­schheit aus­löschen kön­nte. US-Elitesol­dat Joshua (John David Wash­ing­ton) soll Entwick­ler und Waffe aus­find­ig machen und eliminieren.

So begin­nt die Hand­lung in The Cre­ator, deren Ver­lauf einige Fra­gen aufwirft. Haben wir erst mal das Ende von The Cre­ator erk­lärt, dürften einige dieser Fra­gen beant­wortet sein.

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Wer ist The Creator?

The Cre­ator, also der Schöpfer, ist eine Schöpferin. Es ist Joshuas ver­schol­lene Ehe­frau Maya (Gem­ma Chan). Die KI-Exper­tin, damals schwanger, kam offen­bar vor fünf Jahren bei einem Angriff der US-Stre­itkräfte ums Leben.

Maya hat­te eine Mis­sion: die Gemein­schaft der KI-Wesen vor den men­schlichen Angreifern beschützen. Daher entwick­elte sie einen Plan, NOMAD zu zer­stören. Dazu arbeit­ete sie an der näch­sten Stufe der KI-Evo­lu­tion: der biol­o­gisch-tech­nis­chen Verbindung von Men­sch und Maschine.

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Sie erschuf Alphie, ein KI-Wesen mit men­schlich­er DNA ihres unge­bore­nen Kindes. Alphie (Madeleine Yuna Voyles) ist in diesem Sinne das gemein­same Kind von Maya und Joshua. Und Alphie ent­pup­pt sich tat­säch­lich als eine Art Waffe: Sie erscheint so men­schlich, ver­let­zlich und ein­fühlsam, dass Sol­dat Joshua rasch eine enge Bindung zu dem KI-Kind auf­baut und seinen ursprünglichen Auf­trag ignoriert.

Obwohl seine Vorge­set­zten behaupten, dass dieses Kind die Exis­tenz der Men­schheit gefährdet und Joshua den Befehl erteilen, es zu töten, schützt er Alphie. Er ver­set­zt sie in den Stand-by-Modus und ver­hil­ft ihr damit zur Flucht.

Schauspielerin Madeleine Yuna Voyles

Ein ganz beson­deres Kind: Alphie (Madeleine Yuna Voyles). — Bild: pic­ture alliance/ASSOCIATED PRESS

Maya und Joshua, im Tode vereint

Mit Alphie ver­bun­den ist auch eine sehr emo­tionale Episode ganz am Schluss des Films. Nach der Zer­störung von NOMAD gibt es nur noch eine Ret­tungskapsel an Bord. Sie ist zu klein für zwei Personen.

Joshua über­lässt selb­st­los dem Kind den ret­ten­den Platz. Der Men­sch opfert sich für eine (halbe) Mas­chine, nicht die Mas­chine sich für den Menschen.

Das an sich ist schon eine bemerkenswerte Umkehrung des üblichen Ver­hält­niss­es zwis­chen Men­sch und KI, die unserem heuti­gen Ver­ständ­nis nach ja nichts weit­er als ein Hand­langer für seine men­schlichen Instruk­toren sein soll.

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Und die Gle­ich­stel­lung zwis­chen den bei­den Exis­ten­z­for­men geht noch weit­er. Bevor Joshua die lebenser­hal­tenden Geräte abschal­tet, um die im Koma liegende Maya friedlich ster­ben zu lassen, überträgt er ihr Bewusst­sein auf eine Festplatte.

Nach dem Abschied von Alphie trifft er auf ein KI-Wesen, das Maya ähn­lich sieht. Er trans­feriert das Bewusst­sein sein­er ver­stor­be­nen Frau auf die KI und erlebt so noch einige sehr gefüh­lvolle und intime Momente mit Maya. Oder doch nur mit ein­er Maschine?

Die US Army und ihre Vergangenheit

Regis­seur Gareth Edwards entwirft in The Cre­ator eine eben­so ver­störende wie ver­lock­ende Vision kün­stlich­er Intel­li­genz in naher Zukun­ft. Die Anspielun­gen auf jün­gere Kon­flik­te aus unser­er Zeit­geschichte sind dabei überdeutlich.

Der US-Mil­itärap­pa­rat kommt in seinem Film nicht gut weg. Die Mil­itärs ver­nicht­en rig­oros alles, was sich den Inter­essen des Lan­des in den Weg stellt. Dabei sind sie unfähig, eigene Fehler zu erken­nen und zu korrigieren.

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Die US-Stre­itkräfte hin­ter­lassen in Asien eine Schneise der Ver­wüs­tung. Wenn Reis­felder und Dör­fer in Flam­men ste­hen, wer­den Erin­nerun­gen an die Schreck­en des Viet­namkriegs wach. Als Joshua von seinem Offizier los­geschickt wird, die mys­ter­iöse Geheimwaffe zu zer­stören, ist auch der Irakkrieg gemeint.

Einst zog die US Army mit der Behaup­tung gegen den irakischen Dik­ta­tor Sad­dam Hus­sein in den Krieg, dieser hätte eine Massen­ver­nich­tungswaffe im Arse­nal. Das stellte sich später als Lüge her­aus. Es war nur ein Vor­wand, die Panz­er rollen zu lassen.

Der Atom­schlag im Film auf Los Ange­les ist eben­falls Teil ein­er Lügen­erzäh­lung. Denn er ist nicht, wie von Mil­itär und Poli­tik behauptet, von kün­stlichen Intel­li­gen­zen aus­ge­führt wor­den, son­dern auf men­schlich­es Ver­sagen zurückzuführen.

Wie menschlich können Maschinen sein?

Men­schen sind in The Cre­ator wie Maschi­nen, auch das gehört zum Ende erk­lärt: Wenn sie näm­lich mit einem gewalti­gen Ver­nich­tungsap­pa­rat wie NOMAD rück­sicht­s­los über fremde Län­der, Men­schen und andere Wesen her­fall­en. Maschi­nen wiederum kön­nen men­schlich­er sein als ihre Schöpfer, denn sie wollen in Frieden leben und haben kein­er­lei Aggressionspotenzial.

Das ist das Bild, das The Cre­ator von KI entwirft. Nicht zufäl­lig lässt der Regis­seur sog­ar KI-Wesen in bud­dhis­tis­chen Mönch­skut­ten auftreten, was ele­mentare Fra­gen aufwirft: Wie men­schlich kön­nen Maschi­nen sein? Müssen wir KI Gefüh­le und Empathie, gar Selb­st­bes­tim­mung zugestehen?

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Und was unter­schei­det uns dann noch von ein­er Mas­chine? Diese Fra­gen sind auch im Kino nicht neu, Film­fans ken­nen sie spätestens aus “Blade Run­ner” von 1982. The Cre­ator beant­wortet sie nicht, liefert aber Hin­weise. Und eine Vision, wie es mit dem Ver­hält­nis Mensch/Maschine weitergeht.

Ein Blick in die Zukunft

Mit Alphie erre­icht kün­stliche Intel­li­genz ein ganz neues Lev­el der Entwick­lung. Das KI-Kind ist einzi­gar­tig. Es ist nicht ent­standen als bloße Ansamm­lung von Codes, son­dern eine Verknüp­fung von men­schlich­er DNA und Chips.

Alphie ist die Brücke zwis­chen Men­schen und KI. Gäbe es ein der­ar­tiges Wesen, würde es unser Ver­ständ­nis von KI kom­plett über den Haufen wer­fen. Wir hät­ten es mit ein­er neuen Spezies zu tun.

Der Film sug­geriert, dass diese Entwick­lung möglich und sog­ar wün­schenswert sei: The Cre­ator erk­lärt am Ende die KI zum besseren Men­schen. Und noch mehr: Weit­ere Inno­va­tio­nen kön­nten nicht bloß den Welt­frieden nach KI-Wesen-Art sich­ern, son­dern sog­ar den Tod selb­st besiegen.

Das Tool dazu ist im Film eine Fest­plat­te: Darauf spe­ichert Joshua das Bewusst­sein sein­er ster­ben­den Frau, um es später via KI-Wesen aufleben zu lassen. Im Prinzip ist Maya damit unsterblich. Nur Joshua lei­der nicht, der stirbt beim Unter­gang der NOMAD.

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