Ein Mann gerät in eine Demo.
© Netflix
Ein Schwertkämpf unter Männern
Geralt, Ciri und Yennefer stehen nebeneinander auf einer Wiese
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Paradise: Das Ende des Netflix-Thrillers mit Kostja Ullmann erklärt

Deutsch­land in naher Zukun­ft: Ein Berlin­er Biotech-Konz­ern macht sich daran, den Tod zu über­winden. Der Preis für ewiges Leben ist jedoch unver­schämt hoch in diesem span­nen­den Thriller mit Iris Berben und Kost­ja Ull­mann. Hier find­est Du das Ende von „Par­adise” erk­lärt.

Was wäre, wenn sich der Alterung­sprozess nicht nur stop­pen, son­dern sog­ar umkehren ließe, wenn Men­schen ihr Leben ver­längern kön­nten, indem sie Leben­szeit von ein­er anderen Per­son gespendet bekom­men? Das ist die Prämisse des deutschen Net­flix-Thrillers Par­adise.

Das Ende von Paradise erklärt: Zeit ist Geld

Der Film, ein Mix aus Sci­ence-Fic­tion, Tech-Thriller und Dystopie, spielt in der nahen Zukun­ft. Und in der sieht vieles so aus, wie wir es aus der Gegen­wart ken­nen.

Große Tech-Konz­erne beherrschen die (Wirtschafts-)Welt, und Inno­va­tio­nen aus Forschung und Tech­nik ver­sprechen eine sichere Zukun­ft, während weit­er Mil­lio­nen Migrant:innen nach Europa strö­men. Im Mit­telpunkt der Sto­ry ste­hen Max Toma (Kost­ja Ull­mann) und seine Frau Ele­na (Mar­lene Tanczik, später Corin­na Kirch­hoff).

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Max arbeit­et als Dona­tion Man­ag­er für das Biotech-Unternehmen AEON. Sein Job ist es, Men­schen dazu zu überre­den, gegen Geld einen Teil ihrer Leben­szeit zu spenden. Einem jun­gen Geflüchteten etwa kauft er 15 Jahre für 700.000 Euro ab.

Sein Argu­ment: Mit dem Geld könne er seine Fam­i­lie nach Europa holen und hier eine neue Exis­tenz auf­bauen. Es ist ein Deal mit dem Teufel – und der Teufel heißt hier ganz klar Kap­i­tal­is­mus, wo nor­maler­weise Arbeit­skraft gegen Lohn getauscht wird.

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In Par­adise ist es die nack­te Exis­tenz selb­st, die zur Ware wird. Und wer Zeit spendet, wird aus­ge­beutet. Denn 700.000 Euro sind nicht viel wert in ein­er Welt, in der ein Apart­ment wie das der Tomas 2,5 Mil­lio­nen Euro kostet. Leben­szeit aber ist ein echt­es Luxu­sgut.

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Und das kön­nen sich nur die Reichen leis­ten – sie sind die Kund:innen von AEON, die sich mit­tels eines kleinen Ein­griffs die erkaufte Leben­szeit implantieren lassen. Die Armen ster­ben in Par­adise früher, während die Reichen immer jünger wer­den. Auch diese Gle­ichung ken­nen wir aus der Gegen­wart.

Wer arm ist, hat eine gerin­gere Lebenser­wartung, wer im Wohl­stand lebt, hat zahlre­iche Möglichkeit­en, das Leben zu ver­längern: gesunde Ernährung, weniger (kör­per­lich) harte Arbeit, eine gute medi­zinis­che Ver­sorgung: Par­adise treibt diese Ver­hält­nisse auf die Spitze. AEON saugt den mit­tel­losen Spender:innen das Leben aus und verkauft es an die ver­mö­gende Elite.

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Die Frau an der Spitze

An der Spitze von AEON ste­ht Sophie Theis­sen (Iris Berben), CEO und Mas­ter­mind des Konz­erns. Sie ist durch das Unternehmen zur reich­sten Frau Europas gewor­den und ver­fol­gt einen per­fi­den, bru­tal eigen­nützi­gen Plan.

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Denn Sophie Theis­sen hat bis­lang noch keine Spenderin gefun­den, die genetisch mit ihr kom­pat­i­bel ist. Sie altert unaufhalt­sam, während sie ihrer Kund­schaft Ver­jün­gungskuren verkauft. Aber sie weiß, dass Ele­na Toma eine geeignete Spenderin ist. Denn die hat­te, um den Kauf der über­teuren Woh­nung zu finanzieren, ihre Leben­szeit als Sicher­heit bei der Bank hin­ter­legt.

Und so treibt Sophie Theis­sen Ele­na und Max in den Ruin: Sie lässt das Apart­ment der Tomas in Flam­men aufge­hen. Die Ver­sicherung zahlt nicht, stattdessen muss nun Ele­na Leben­szeit spenden – ganze 38 Jahre im Rah­men ein­er gerichtlich ange­ord­neten Zwangsvoll­streck­ung. Sophie Theis­sen wäh­nt sich am Ziel: Sie ver­jüngt sich auf Kosten Ele­nas.

Was haben die Nobelpreisträger:innen mit AEON zu tun?

Was haben die vie­len Nobelpreisträger:innen zu bedeuten, die Sophie Theis­sen in ihrer Ver­jün­gungsklinik behan­deln lässt? Die AEON-Chefin behauptet stets, selb­st­los zu han­deln. Dafür hat sie eine Stiftung gegrün­det, die gratis Leben­szeit an geniale Wissenschaftler:innen verteilt. So hät­ten die Genies mehr Zeit, um drin­gend benötigte Lösun­gen für die großen Prob­leme der Men­schheit zu find­en. Es scheint sog­ar, als sei der Kli­mawan­del in Par­adise gestoppt.

Aber halt: Die schein­bar großzügige Geste ist nichts weit­er als ein Ablenkungs­man­över, ein PR-Stunt. Denn Sophie Theis­sen dient die Stiftung als Vor­wand, alle Prof­ite des Unternehmens in die Forschung zu steck­en. Sie ver­fol­gt das einzige Ziel, endlich auch eine passende Spenderin zu find­en, beziehungsweise das Prob­lem nicht kom­pat­i­bler Spender:innen zu lösen.

Zwei Frauen im Clinch

Ele­na (Corin­na Kirch­hoff) will Leben­szeit von Marie (Lisa-Marie Koroll). — Bild: Net­flix

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Was in den let­zten Minuten des Films passiert, stellt noch ein­mal die Ver­hält­nisse auf den Kopf. Das Ende von Par­adise ist nicht erk­lärt, wenn wir nicht die Beweg­gründe der bei­den Haupt­fig­uren kurz beleucht­en.

Die Tomas machen eine heftige moralis­che Wand­lung durch und gehen am Ende sog­ar getren­nte Wege. Die Zeit­spende zer­stört die Ehe von Max und Ele­na. Max wird von sein­er Fir­ma sog­ar als Man­ag­er des Jahres aus­geze­ich­net. Doch das nützt ihm nichts und sein­er Frau eben­so wenig.

Max rebel­liert gegen die Spende und will die Über­tra­gung der Leben­szeit rück­gängig machen. Dazu will er Sophie Theis­sen ent­führen. Stattdessen erwis­cht er aber Sophies Tochter Marie.

Ele­na scheint sich zunächst mit ihrem neuen Alter abzufind­en, obwohl sie während der Zeit­spende in der Klinik ihr unge­borenes Kind ver­loren hat. Max will Maries Leben­szeit abzapfen, doch Ele­na lehnt ein neues Leben auf Kosten ein­er Unschuldigen ab.

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Später tauschen die Tomas ihre Moralvorstel­lun­gen. Marie ver­sucht, Ele­na umzubrin­gen. Die dreht den Spieß jedoch um: Ele­na lässt sich in ein­er ille­galen Klinik Leben­szeit von Marie über­tra­gen und bekommt ihre 38 Jahre zurück.

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Zur gle­ichen Zeit hat Max aber begrif­f­en, dass das Sys­tem AEON der Feind ist, nicht eine einzelne Per­son. Er schließt sich der Unter­grund­gruppe an, die bere­its Anschläge auf den Konz­ern verübt hat. Dabei star­ben auch zahlre­iche Nobelpreisträger:innen. Max ist let­ztlich entschlossen, zu töten, um „unsere Kinder zu ret­ten”, also das Über­leben der Men­schheit zu sich­ern.

Ele­na sieht in ihrer Ver­jün­gung hinge­gen die Chance, wieder schwanger zu wer­den und endlich ihren Wun­sch nach einem Kind zu erfüllen. Ele­na han­delt also ego­is­tisch, ganz im Sinne von Sophie Theis­sen. Max agiert am Ende von Par­adise selb­st­los, weil er sich auf der richti­gen Seite der Geschichte wäh­nt.

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