Porträt von Kirat, der Protagonistin in "Sweet Bobby"
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Auf dem Bild zu Reality Queens Staffel 2 steht der Influencer Twenty4Tim vor Bäumen. Er trägt ein Safari-Outfit mit breitem Hut und hält lächelnd eine Karte mit dem Logo der Sendung "Reality Queens – Auf High Heels durch den Dschungel" in der Hand.
Bild aus Almost Cops: Zwei Hilfspolizisten in Uniform stehen sich in einer Umkleide gegenüber. Während der eine grinsend auf den anderen zeigt, blickt ihn dieser wütend an.

Sweet Bobby: Mein Catfishing-Albtraum – die wahre Geschichte hinter der Doku

Die True-Crime-Doku „Sweet Bob­by: Mein Cat­fish­ing-Alb­traum” erzählt die erschüt­ternde Geschichte von Kirat Assi, die beina­he zehn Jahre lang Opfer eines kom­plex­en Online­be­trugs wurde. Die wahre Geschichte hin­ter Sweet Bob­by erfährst Du hier.

In der heuti­gen dig­i­tal­en Welt ist die Gefahr, Opfer eines soge­nan­nten Cat­fish­ing-Betrugs zu wer­den, all­ge­gen­wär­tig. Kirat Assi wurde fast ein ganzes Jahrzehnt von ein­er falschen Online-Iden­tität getäuscht. Sie glaubte, die große Liebe gefun­den zu haben – doch die Real­ität sah anders aus. Bere­its 2021 griff der Pod­cast „Sweet Bob­by“ ihre Geschichte auf. Nun bringt Net­flix die pack­ende Geschichte mit der Doku­men­ta­tion Sweet Bob­by: Mein Cat­fish­ing-Alb­traum auf die Bildschirme.

The Deliv­er­ance: Die wahre Geschichte hin­ter dem Horrorfilm

Für die Pro­duk­tion der Doku zeich­nen die Mach­er des Net­flix-Hits „Der Tin­der-Schwindler“ ver­ant­wortlich. Sweet Bob­by: Mein Cat­fish­ing-Alb­traum zeigt in ein­drucksvollen Bildern, mit Screen­shots und exk­lu­siv­en Inter­views den umfan­gre­ichen Betrug und die psy­chis­chen Lei­den, die Kirat Assi erfahren musste.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn Jahre lang führte Kirat Assi eine Onlinebeziehung mit ein­er Per­son, die es so gar nicht gab.
  • Hin­ter dem Fake­pro­fil steck­te ihre eigene Cou­sine Simran.
  • Sim­ran hat­te dutzende Fake­pro­file angelegt und gepflegt, um den Schwindel glaub­haft wirken zu lassen.
  • Die Polizei nahm Kirat nicht ernst. Sie musste vor Gericht ziehen – und gewann.
  • Doch noch heute lei­det sie an den psy­chis­chen Fol­gen des extremen Catfishings.

Sweet Bobby – eine wahre Geschichte

Alles begin­nt 2009 mit ein­er harm­losen Face­book-Nachricht. Ein gewiss­er JJ kon­tak­tiert die Mar­keting­ex­per­tin und Radiosprecherin Kirat Assi und bit­tet sie um Rat in Liebes­din­gen. Daraus entwick­elt sich eine Fre­und­schaft. Als JJ ange­blich bei einem Unfall stirbt, tröstet Kirat seinen Brud­er Bob­by Jan­du. Der gibt sich als New York­er Kar­di­ologe aus.

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Kirat baut über fast zehn Jahre eine tiefe emo­tionale Beziehung zu Bob­by auf. Sie schreiben sich unzäh­lige Nachricht­en und führen stun­den­lange Videochats – allerd­ings immer ohne Bild. Was Kirat nicht ahnt: Sowohl bei JJ als auch bei Bob­by han­delt es sich um Fake­pro­file. Dahin­ter steckt ihre eigene Cou­sine Sim­ran Bho­gal. Sie hat ein kom­plex­es Net­zw­erk aus über 50 falschen Online-Iden­titäten erschaf­fen. Jahre­lang manip­uliert sie Kirat und sog­ar ihren Fre­un­des- und Familienkreis.

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Sweet Bobby – eine Beziehung, die es nie gab

Was wie eine roman­tis­che Geschichte begin­nt, entwick­elt sich zu einem manip­u­la­tiv­en Alb­traum. Kirat wird emo­tion­al abhängig vom Kon­takt zu Bob­by und isoliert sich zunehmend von ihrem gesamten Umfeld – während Bob­by immer mehr die Kon­trolle über ihr Leben übern­immt. Sie ver­liert ihr Herz an ihn, ver­traut ihm intime Geheimnisse an und plant eine gemein­same Zukun­ft und sog­ar Kinder mit ihm.

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Allerd­ings ist er real nicht greif­bar. Wann immer sie ihn tre­f­fen will: Bob­by hat keine Zeit. Jede Verabre­dung platzt in let­zter Minute – mal wegen Not­fällen im Kranken­haus, dann auf­grund haarsträuben­der Zwis­chen­fälle wie ein­er Schussver­let­zung oder der Teil­nahme an einem Zeu­gen­schutzpro­gramm. Kirat glaubt all das. Schließlich bestäti­gen zahlre­iche Onlinekon­tak­te Bob­bys Geschicht­en. Sie ahnt nicht, dass auch Bob­bys kom­plet­ter Fre­un­deskreis aus der Fed­er ihrer Cou­sine stammt. Erst 2018 fliegt der jahre­lange Betrug auf.

Die Auswirkungen der Täuschung

Der Film zeigt nicht nur die schmerzhafte Enthül­lung der Täuschung, son­dern auch die tief­greifend­en psy­chis­chen und sozialen Fol­gen für Kirat. Der jahre­lange emo­tionale Miss­brauch und die Manip­u­la­tion führen dazu, dass sie die Kon­trolle über ihr eigenes Leben ver­liert. Kirat muss sich gegen Vorurteile und gesellschaftliche Stig­ma­tisierung wehren – und kämpft mit Polizeibehör­den, die den Fall nicht als krim­inell einstufen.

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Denn als Kirat bei der Polizei Anzeige gegen ihre Cou­sine Bho­gal erstat­tet, sagt man ihr, das Opfer sei nicht sie – son­dern der echte Bob­by, dessen Iden­tität gestohlen wurde. Die Polizei teilt Kirat mit, dass die Täuschung ihr gegenüber in Großbri­tan­nien kein Ver­brechen sei. Den­noch reicht sie Zivilk­lage gegen Bho­gal ein: wegen Beläs­ti­gung, Miss­brauch pri­vater Infor­ma­tio­nen und Daten­schutzver­let­zun­gen. Am Ende erzielt sie einen Ver­gle­ich, der ihr eine beträchtliche Summe einbringt.

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Doch die Ver­let­zun­gen sitzen tief und schmerzen auch nach Jahren. Kirat sagt: „Es war eine langsame Zer­störung von allem, was ich hat­te – mein­er Kar­riere, mein­er Träume, mein­er Hoff­nun­gen, mein­er Beziehung zur Fam­i­lie, zu Fre­un­den, meines Studi­ums“. Kirat hat sich dazu entsch­ieden, ihre Geschichte öffentlich zu machen. Sie will andere vor Cat­fish­ing war­nen und auf die ver­heeren­den Fol­gen solch­er Online­be­trügereien aufmerk­sam machen. „Ich hätte in dieser Zeit jeman­den ken­nen­ler­nen und ein Baby bekom­men kön­nen“, sagt sie traurig.

Was ist Catfishing überhaupt?

Der Begriff Cat­fish­ing beschreibt die Erstel­lung ein­er falschen Online-Iden­tität, um andere Men­schen zu täuschen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Der Begriff stammt aus dem Englis­chen und beschreibt bild­haft ein bes­timmtes Vorge­hen beim Angeln: Dabei wird ein Wels (englisch: cat­fish) zum Anlock­en eines Opfers genutzt (in diesem Fall ein Kabeljau).

Die Motive für Cat­fish­ing kön­nen unter­schiedlich sein – von harm­losen Stre­ichen bis hin zu krim­inellen Absicht­en wie Betrug, Erpres­sung oder Stalk­ing. Oft­mals wer­den Fotos und Infor­ma­tio­nen von realen Per­so­n­en gestohlen und für das Fake­pro­fil ver­wen­det. Wie im Fall von Kirat Assi kön­nen Cat­fish­ing-Beziehun­gen jahre­lang andauern und schw­er­wiegende psy­chis­che Fol­gen für die Opfer haben.

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