Poster zu Army of Thieves
© Netflix
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Army of Thieves | Kritik: Zombie-Prequel ohne den gewissen Biss

Mit „Army of Thieves“ startet jet­zt bei Net­flix das Pre­quel zu Zack Sny­ders brachialem Zom­bie-Action­er „Army of the Dead“ – noch dazu mit Matthias Schweighöfer in der Haup­trol­le und im Regi­es­tuhl. Kann da noch was schiefge­hen? Erfahre es in unser­er Kri­tik zu Army of Thieves

Zack Sny­ders „Army of the Dead“ lieferte blutig-bru­tale Action, spek­takuläre Bilder und aller­hand abge­drehte Ideen, nahm seinen span­nungs­ge­lade­nen Las-Vegas-Raubzug aber trotz untoten Tigern und Super­zom­bies erfrischend ernst. Nicht umson­st bescheinigten wir dem Net­flix-Film in unser­er Kri­tik ordentlich Spaßpo­ten­tial und B-Movie-Charme.

Auch der deutsche Schaus­piel­er Matthias Schweighöfer wusste als Nerd-Safek­nack­er Dieter zu überzeu­gen und mutierte schnell zum Pub­likum­sliebling. Selb­st Zack Sny­der scheint ein Fan von Schweighöfer gewor­den zu sein, immer­hin hat er ihm für sein Pre­quel Army of Thieves neben der Haup­trol­le auch gle­ich noch das Regie-Zepter übergeben.

Matthias Schweighöfer und Nathalie Emmanuel in Army of Thieves

Matthias Schweighöfers Safe-Knack­er Dieter ist zurück! — Bild: Stanislav Honzik/ Netflix

Doch wie der Titel schon andeutet: In Army of Thieves ste­hen keine Untoten im Zen­trum, son­dern eine Crew von Dieb:innen, die es auf vier leg­endäre Safes abge­se­hen haben. Her­aus­gekom­men ist ein handw­erk­lich solid­er, jedoch weit­ge­hend durch­schnit­tlich­er Heist-Thriller, der sich wed­er zu der Welt von Army of the Dead beken­nen – noch ihr ganz abschwören will.

Die Handlung von Army of Thieves: Die Safes von Wagner

Rhein­gold, Walküre, Siegfried und Göt­ter­däm­merung: So heißen die vier sagenum­wobe­nen Safes, die nach Richard Wag­n­ers Opernzyk­lus Der Ring der Nibelun­gen benan­nt wur­den. Einst sollen sie vom berühmten Safe-Bauer Hans Wag­n­er kon­stru­iert wor­den sein, der ihr Geheim­nis mit in sein Grab nahm. Sei­ther gel­ten die vier Einzel­stücke als unknackbar.

Matthias Schweighöfer in Army of Thieves

Noch heißt Dieter Sebas­t­ian Sch­lencht-Wöh­n­ert und ist ein gewöhn­lich­er Bankangestell­ter. — Bild: Stanislav Honzik/ Netflix

Sebas­t­ian Sch­lencht-Wöh­n­ert (Matthias Schweighöfer) ist schon seit sein­er Kind­heit von dieser Leg­ende fasziniert. In sein­er Freizeit ver­sucht er sich als Hob­by-Safe-Knack­er. Anson­sten fris­tet er jedoch ein eher lang­weiliges Spießer­leben als Banker in ein­er Kle­in­stadt. Das ändert sich eines Tages drama­tisch, als plöt­zlich die mys­ter­iöse Gwen­do­line (Nathalie Emmanuel) vor ihm steht.

Die schöne Taschendiebin bietet Sebas­t­ian näm­lich einen Job und noch dazu die Chance seines Lebens an. Denn während aus den USA erste Nachricht­en eines Zom­bie-Aus­bruchs ein­trudeln, will Gwen­do­line zusam­men mit ihrem Team aus­gerech­net die über Europa ver­streuten Wag­n­er-Safes aus­rauben. Als Safe-Knack­er soll sich Sebas­t­ian um das Öff­nen der Tre­sore kümmern.

Nathalie Emmanuel, Ruby O. Fee und Stuart Martin in Army of Thieves

Die gewiefte Gwen­do­line hat mit ihrer Truppe Großes vor. — Bild: Stanislav Honzik/ Netflix

Sebas­t­ian willigt ein und beg­ibt sich auf einen ras­an­ten Diebeszug, der ihn zu dem Mann machen wird, der einige Monate später unter dem Namen Lud­wig Dieter im zom­biev­erseucht­en Las Vegas landet.

Als Heist-Film nur durchschnittlich

Die eigentlichen Höhep­unk­te des Films, die Ein­brüche in die Banken, offen­baren schon früh ein grundle­gen­des Prob­lem. Denn Army of Thieves ver­ste­ht sich vor allem als Heist-Film, jedoch man­gelt es ger­ade hier an inszena­torischen Ideen und Glaubwürdigkeit.

Egal ob der Safe in Paris, Prag oder in St. Moritz ste­ht: Kein­er der Raubzug­pläne wirkt son­der­lich raf­finiert oder sollte nach der chao­tis­chen Umset­zung von Erfolg gekrönt sein. Während sich die eine Hälfte des Teams irgend­wie in den Tre­sor­raum mogelt, schaut der Rest halb­wegs taten­los zu oder wird vom Drehbuch sinn­los in Aktion genötigt.

Dass die Diebe trotz der durch­weg lax­en Sicher­heitsvorkehrun­gen nahezu jedes Mal auf­fliegen, lässt die ange­blichen Spezial­is­ten nicht ger­ade kom­pe­tent erscheinen. Was eigentlich Dieter vor­be­hal­ten bleiben sollte, der zwar auch mal aus dem Nichts und ohne Erk­lärung zum hals­brecherischen Stunt-Rad­fahrer mutiert, son­st aber vor jedem der leg­endären Safes erst­mal Musik von Richard Wag­n­er anwirft und mit seinem Geplap­per die Zeit verschwendet.

Ob die Musik oder sein Wag­n­er-Wis­sen Dieter beim Knack­en der nach den Opern benan­nten Safes über­haupt helfen, wird übri­gens nie so ganz klar. Dabei hätte es eigentlich span­nend sein kön­nen, wenn er in den Stück­en oder Tonab­fol­gen nach Hin­weisen für die Öff­nung der Schließmech­a­nis­men gesucht hätte.

Matthias Schweighöfer in Army of Thieves

Das Öff­nen der Safes hätte ele­gan­ter gelößt wer­den kön­nen. — Bild: Stanislav Honzik/ Netflix

Stattdessen wer­den jedoch immer wieder die gle­ichen com­put­era­n­imierten Darstel­lun­gen des Safe-Innen­lebens gezeigt, die nicht nur wie ein Min­ispiel aus einem Videogame ausse­hen, son­dern sich auch genau­so unspek­takulär anfühlen. Die Schwierigkeit und schweißtreibende Anspan­nung, die das Öff­nen der ange­blich unknack­baren Safes eigentlich bein­hal­ten sollte, wer­den so nie wirk­lich greifbar.

Running-Gags und Deutschland-Klischees

Wer schon in Army of the Dead das Gefühl hat­te, dass Dieter etwas zu sehr auf den nerdi­gen Deutschen reduziert wurde, dem wird es im Pre­quel kaum anders erge­hen. Einge­führt wird er schließlich als Bankangestell­ter in ein­er deutschen Klis­chee-Kle­in­stadt – Fam­i­lien­fo­to vor dem Bran­den­burg­er Tor und eigen­er YouTube-Kanal inklusive.

Die Run­ning Gags in Army of Thieves tre­f­fen lei­der immer ins Ziel. — Bild: Stanislav Honzik/ Netflix

Dieter heißt jet­zt erst­mal Sebas­t­ian Sch­lencht-Wöh­n­ert – die logis­che oder erzäh­lerische Notwendigkeit dafür will sich aber auch nach der arg bemüht­en Erk­lärung für seinen späteren Namenswech­sel nicht ganz erschließen. Dafür muss der deutsche Dop­pel­name für einen mauen Run­ning Gag ob sein­er schw­eren Aussprache hin­hal­ten, der auch nach zig Wieder­hol­un­gen nicht so ganz zün­den mag.

Immer­hin kann Matthias Schweighöfer wieder viel von dem naiv­en Charme rüber­brin­gen, der seinen Dieter in Army of the Dead so beliebt gemacht hat. Zwar wer­den dem Charak­ter keine neuen Facetten hinzuge­fügt, aber seine skur­rile Art und sein offen­herziger Eifer lassen automa­tisch mit dem New­com­er-Safe-Knack­er mitfiebern.

Armee der Schablonen

Die restlichen Charak­tere in Army of Thieves kom­men dage­gen lei­der kaum über die Sch­ablo­nen ihrer Funk­tion hin­aus. Zumin­d­est endet die Fig­uren­ze­ich­nung der etwas rup­pi­gen Hack­erin Kori­na (Ruby O.Fee), des oppor­tunis­tis­chen Flucht­wa­gen­fahrers Rolph (Guz Khan) sowie des testos­teron-getrieben „Action­helden“ Brad Cage (Stu­art Mar­tin) weit­ge­hend da, wo ihre plaka­tive Vorstel­lung auch ange­fan­gen hat.

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Ihre Gegen­spiel­er, der besessene Inter­pol-Agent Delacroix (Jonathan Cohen) und seine Kol­le­gin Beat­rix (Noémie Nakai), stellen dage­gen so wenig Gefahren­po­ten­tial dar, dass sie trotz häu­figer Auftritte nie so wirk­lich sicht­bar werden.

Dafür weiß sich „Game of Thrones“-Star Nathalie Emmanuel als so sym­pa­this­che wie knall­harte Gwen­do­line umso stärk­er in den Vorder­grund zu spie­len. Zwar muss auch sie damit leben, dass ihrer Fig­ur gle­ich zwei unglaub­würdi­ge Romanzen auf den Leib geschrieben wur­den, eine bru­tale Prügelei zwis­chen ihr und zwei Wach­män­nern sorgt aber für einen der eigentlichen Höhep­unk­te im Film.

Nathalie Emmanuel in Army of Thieves

Nathalie Emmanuels Gwen­do­line zählt zu den Stärken von Army of Thieves. — Bild: Stanislav Honzik/ Netflix

Auch die restliche Action bewegt sich auf einem sehr soli­den Niveau – abge­se­hen von Gwen­do­lines Ver­mö­belse­quenz sollte man aber keine ganz großen Aus­reißer erwarten.

Army of the Dead 2: Wird Zack Sny­ders Zom­bie-Aben­teuer fortgesetzt?

Army of Thieves: Zombie wer?

Eine let­zte Schwäche offen­bart Army of Thieves dann aus­gerech­net in sein­er Verbindung zu Army of the Dead. Denn obwohl bei­de in der gle­ichen Welt spie­len, kann sich das Pre­quel nicht wirk­lich entschei­den, ob es dem Vorgänger­film nun Bedeu­tung schenken soll oder nicht.

So wird der Untoten-Aus­bruch in Neva­da zu Beginn zwar kurz in einem Fernse­hbericht erwäh­nt, ver­schwindet im Anschluss aber fast kom­plett aus dem Film. An sich wäre dies ja sog­ar löblich. Army of Thieves bleibt eigen­ständig und konzen­tri­ert sich auf seinen Raubzug-Plot. Die Zom­bies aus Army of the Dead kön­nen in der Wüste bleiben.

Tun sie aber nicht.

Nathalie Emmanuel und Stuart Martin in Army of Thieves

Ganz ohne Zom­bies kann Army of Thieves dann doch nicht. — Bild: Stanislav Honzik/ Netflix

Denn ganz ignori­ert wer­den die Zom­bies dann eben doch nicht. In gle­ich zwei Traum­se­quen­zen sieht sich Dieter von Untoten attack­iert. Warum der deutsche Safe-Knack­er ohne jeglichen Zom­biekon­takt plöt­zlich von ebendiesen in seinen Träu­men ver­fol­gt wird? Ungek­lärt. Was diese Szenen jedoch umso deut­lich­er in Erin­nerung rufen: In dieser Welt existieren Zombies.

Und dann lan­det man als Zuschauer:in schnell bei dem gle­ichen Gedanken, den auch Inter­pol-Agentin Beat­rix dur­chaus kri­tisch äußert: „Wir soll­ten nicht vergessen, dass in der Welt ger­ade eine Zom­bieapoka­lypse stat­tfind­et. Also warum investieren wir Zeit in das hier, und nicht in Angele­gen­heit­en, die sich mit den Zom­bies befassen?“

Eine berechtigte Frage. Denn so viel Raum die Jagd nach den Wag­n­er-Safes in Army of Thieves ein­nimmt – die spaßige Zom­bie-Apoka­lypse aus dem Vorgänger lässt sich so leicht eben doch nicht vergessen…

Army of Thieves-Kritik: Das Fazit zum Army of the Dead-Prequel

Lei­der kann Army of Thieves nicht ganz das Spaßpo­ten­tial erre­ichen, das seinen Vorgänger vom Genre-Ein­er­lei abge­hoben hat. Wed­er ein „Oceans Eleven“ im Zom­bie-Land noch Army of the Dead ohne Zom­bies, leg­en die blassen Fig­uren und das doch etwas zu ein­fach gestrick­te Drehbuch den eigentlichen Stärken des Films Steine in den Weg. Den vielver­sprechen­den Cast und die an sich span­nende Grun­didee – näm­lich ein Mil­lio­nen­raubzug mit ein­er Zom­bie-Epi­demie als Ablenkung – weiß Army of Thieves aber nicht voll­ständig auszunutzen.

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