The Last Kingdom und Vikings
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Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

The Last Kingdom vs. Vikings: Wer gewinnt das Serien-Duell?

„Vikings” und „The Last King­dom” haben es geschafft: Nach Zom­bies und Vam­piren haben sie die Wikinger zum Pop­kul­tur-Phänomen gemacht. Seit sechs beziehungsweise vier Staffeln begeis­tern uns die bei­den Topse­rien, die erstaunlich viele Über­schnei­dun­gen haben. Da drängt sich die Frage auf: Welche ist die bessere Wikinger- Serie?

Genau das schauen wir uns an und nehmen bei­de Serien genau unter die Lupe. Aber sei gewarnt: Ganz ohne Spoil­er kom­men wir dabei nicht aus!

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Video: Youtube / GigaTV Mag

Die Charaktere

Sto­ry hin oder her: Üblicher­weise sind es die Charak­tere, die uns als Zuschauer zuerst ins Geschehen ziehen. „Vikings” legt in diesem Punkt richtig vor und liefert uns schon in den ersten Staffeln sehr charis­ma­tis­che Fig­uren, die beina­he alle im Gedächt­nis bleiben. Allen voran natür­lich Rag­nar Loth­brok, gespielt von Travis Fim­mel, der die Geschichte über weite Streck­en kom­plett allein trägt. Mit sein­er teil­weise ver­schmitzten und auch leicht irren und unberechen­baren Art hat es Rag­nar in Nul­lkom­manichts zum Kultcharak­ter geschafft. Das sah bei Uhtred (Alexan­der Drey­mon), der Haupt­fig­ur in „The Last King­dom”, anders aus – er hat­te so seine Startschwierigkeiten.

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Aber nicht nur Rag­nar ist ein bemerkenswert­er Charak­ter in „Vikings”: Auch Lagertha, Flo­ki, Björn Eisen­seite, Ubbe, Rol­lo und Ivar der Knochen­lose sind sehr gut aus­gear­beit­ete Fig­uren, die den Fans ans Herz gewach­sen sind. Wir find­en: Hier kann „The Last King­dom” nicht ganz mithal­ten. Auch wenn die Net­flix-Serie mit Bri­da und Ubba Rag­nars­son eben­falls gute Haupt­fig­uren hat, brauchen sie etwas länger, um sich zu profilieren.

Story und Drehbuch

Während sich „Vikings” im Laufe sein­er 89 Fol­gen auch mal eine erzäh­lerische Pause gön­nt, ist bei „The Last King­dom” Dauer­feuer ange­sagt. Die Uhtred-Serie hat kaum Leer­lauf und drückt in den bish­er gezeigten 36 Fol­gen richtig aufs Tem­po – eine klare Stärke. Außer­dem auf­fäl­lig: „Vikings” geht zum let­zten Drit­tel hin die Luft aus. Manche Drehbuchentschei­dun­gen und Charak­ter­tode, beispiel­sweise der von Rag­nar, tun der Geschichte nicht gut. Auch spätere Fig­uren wie Bischof Heah­mund (Jonathan Rhys Mey­ers) wirken eher lust­los erzählt. Ob das Spin-off „Vikings: Val­hal­la” es wieder bess­er macht?

„The Last King­dom” hinge­gen prof­i­tiert von der sehr soli­den Buchvor­lage von Bernard Corn­well. Die Rei­he „Das let­zte Kön­i­gre­ich” umfasst mit­tler­weile 13 Büch­er und strotzt nur so vor inter­es­san­ten Plots. Bei Sto­ry und Drehbuch punk­tet unseres Eracht­ens ganz klar „The Last Kingdom”.

Die Kampfszenen

Wenn es um epis­che Wikinger-Schlacht­en geht, liegt „Vikings” klar vorn. Die His­to­ry-Chan­nel-Pro­duk­tion lebt von ihrer Action und den großar­tig insze­nierten, riesen­großen Schlacht­feldern. Der mehrere Fol­gen umspan­nende Angriff auf Paris, die große Schlacht um Kat­te­gat zwis­chen Ivar und Björn sowie die Schlacht von York, in der Ivar zu Höch­st­form aufläuft, sind Kino pur. „The Last King­dom” set­zt auf boden­ständi­gere Action und klare Duelle Mann gegen Mann, wie beispiel­sweise den beein­druck­enden Kampf zwis­chen Uhtred und Ubba. Unterm Strich hat „Vikings” für uns hier die Nase vorn, denn bom­bastis­che Schlacht­en sind ein­fach eine große Stärke der Wikingerserie.

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Optik und Produktionsdesign

Bei­de Serien wollen uns ein real­is­tis­ches Bild vom Wikinger­leben rund um das achte und neunte Jahrhun­dert ver­mit­teln. Bei­de sind ohne Frage sehr hochw­er­tig pro­duziert und ziehen die Zuschauer mit einem glaub­würdi­gen Look direkt ins Geschehen. Unser­er Mei­n­ung nach macht „Vikings” es allerd­ings etwas bess­er. Das mag auch daran liegen, dass in manchen „Füller-Fol­gen” die Sto­ry etwas in den Hin­ter­grund tritt und der Fokus auf den Schauw­erten liegt.

Uns haben die Schau­plätze in „Vikings” defin­i­tiv umge­hauen: Der Detail­re­ich­tum der großen Halle in Kat­te­gat, die wun­der­schöne Bucht von Kat­te­gat und die rauen Küsten Eng­lands spie­len prak­tisch eine eigene Rolle in der Serie. Neben den wun­der­schö­nen Land­schaft­sauf­nah­men sind es auch die opu­len­ten Led­er­rüs­tun­gen und Fel­lumhänge sowie die kun­stvoll frisierten Haare der Darsteller, die „Vikings” so beson­ders machen. Da kann „The Last King­dom” mit seinem Fokus auf die Sto­ry und ein­er eher boden­ständi­gen Pro­duk­tion nicht ganz mithal­ten, find­en wir.

GigaTV Film-Highlights

Historische Genauigkeit

Sowohl „Vikings” als auch „The Last King­dom” greifen viele Fig­uren auf, die tat­säch­lich existiert haben, beispiel­sweise Rag­nar Loth­brok, König Alfred der Große und König Aethelred. Bei­de Serien the­ma­tisieren his­torische Geschehnisse, wie den Angriff der Nord­män­ner und -frauen auf das Kloster Lind­is­farne im Jahr 793, der den Beginn der Wikingerzeit markierte. Rag­nar ist hier allerd­ings ein Son­der­fall: Ob er wirk­lich existierte, ist bis heute nicht ein­deutig gek­lärt. Seine Saga kön­nte auch auf den Tat­en mehrerer Per­so­n­en beruhen. Eine The­o­rie sei, dass sich diese Geschicht­en über die Jahrhun­derte ver­mis­cht­en und so Rag­nar Loth­brok als Fig­ur entstand.

Doch die Herange­hensweise ist unter­schiedlich: Wo „The Last King­dom” auf das Wis­sen des his­torisch sehr ver­sierten Bernard Corn­well zurück­greift, nimmt sich Drehbuchau­tor Michael Hirst in „Vikings” sehr viel mehr Frei­heit­en. Er fügt Dinge und Per­so­n­en zusam­men, die eigentlich nicht zusam­menge­hören (beispiel­sweise waren Rol­lo und Rag­nar Loth­brok keines­falls ver­wandt). Und er lässt Ereignisse, die eigentlich 100 Jahre oder mehr auseinan­der­la­gen, direkt hin­tere­inan­der stat­tfind­en. Es gab außer­dem gele­gentlich Kri­tik an Epochen­de­tails, die nicht dem Stand der Forschung entsprechen. Das tut dem Enter­tain­ment-Fak­tor zwar keinen Abbruch, doch der spielt in der Kat­e­gorie „His­torische Genauigkeit” eben keine große Rolle. Deshalb geht hier der Punkt an „The Last Kingdom”.

Fazit: Wer gewinnt das Serien-Duell?

In unserem Serien-Duell hat „Vikings” mit 3:2 knapp die Nase vorn. Wir sehen die Stärken der Geschichte von Michael Hirst vor allem in den Charak­teren und den Schauw­erten, die auch die Kampf­szenen umfassen. „Vikings” ist eine Serie mit viel Dra­ma, die auf große Momente set­zt, dabei mitunter jedoch die Sto­ry aus den Augen ver­liert. „The Last King­dom” hinge­gen bleibt der wahren Wikinger-Geschichte treu und erzählt eine sehr gute Geschichte auf hohem Niveau. Die Serie ist boden­ständi­ger und etwas weniger Hol­ly­wood als „Vikings”.

Kennst Du bei­de Wikinger-Serien? Welche ist Dein Favorit? Ver­rate es uns in den Kommentaren!

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