Jungle Cruise Kritik: Plakat zum Film.
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Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Jungle Cruise-Kritik: Fluch der Karibik auf dem Amazonas?

Nach Fluch der Karibik kommt mit „Jun­gle Cruise“ der näch­ste große Block­buster nach ein­er Dis­ney­land-Attrak­tion in die Kinos. Doch kann das Dschun­gel-Aben­teuer mit Dwayne John­son und Emi­ly Blunt der Magie des gefeierten Pirat­en-Welth­its das Wass­er reichen? Erfahre es in unser­er Kritik.

Heutzu­tage gibt es kaum noch einen Schaus­piel­er, der die Zuschauer:innen so zuver­läs­sig an die Kinokassen lockt wie Dwayne John­son. Egal ob Fast & Furi­ous, Hobbs & Shaw, Juman­ji oder das kom­mende DC-Spek­takel Black Adam: Der 1,96 Meter große Charme­bolzen ist ger­ade der Mann in Hol­ly­wood, der allein durch seine bloße Anwe­sen­heit ein Fran­chise nach dem anderen aus dem Boden stampft und im Vor­feld für Aufmerk­samkeit in den sozialen Medi­en sorgt.

Da ist es also auch kein Wun­der, dass sich Dis­ney aus­gerech­net den mit­tler­weile 49-jähri­gen Ex-Wrestler aus­ge­sucht hat, um die neueste Ver­fil­mung ihrer Theme-Park-Adap­tion Jun­gle Cruise zum Erfolg zu führen. Zur Seite ste­ht ihm dabei nie­mand Gerin­geres als A Qui­et Place-Star Emi­ly Blunt, die erst auf John­sons Wun­sch und seine Bemühun­gen zum Cast dazugestoßen ist.

Dwayne Johnson und Emily Blunt in Jungle Cruise

Jun­gle Cruise schickt Dwayne John­son und Emi­ly Blunt in ein aufre­gen­des Aben­teuer. — Bild: Dis­ney

Doch Jun­gle Cruise hat wesentlich mehr zu bieten als nur große Namen. Denn tat­säch­lich ent­pup­pt sich die titel­gebende Boots­fahrt durch den brasil­ian­is­chen Dschun­gel als angenehm alt­modis­ches, tur­bu­lentes Action-Aben­teuer, das mit jed­er Menge Witz, spritzig-trock­en­er Dialoge, absur­der Fig­uren und einem ganzen Batzen Star-Chemie punk­ten kann.

Darum geht’s in Jungle Cruise

Am Ufer des Ama­zonas im Jahr 1916: Der redege­wandte Dampf­schiff-Kapitän Frank Wolff (Dwayne John­son) ist ein aus­gemacht­es Schlit­zohr. Tag für Tag lockt er ganze Heer­scharen an europäis­chen Tourist:innen auf sein Boot und zieht ihnen während gemäch­lich­er Flussfahrten mit aller­hand Tricks das Geld aus den Taschen.

Dwayne Johnson in Jungle Cruise

Frank Wolff ist mit allen Wassern gewaschen. — Bild: Dis­ney

Als eines Tages die so aben­teuer­lustige wie schlagfer­tige Wis­senschaft­lerin Dr. Lily Houghton (Emi­ly Blunt) in das ver­schlafene Tropennest gespült wird, muss Frank jedoch schnell ein­se­hen, dass er dies­mal an ein ganz anderes Kaliber ger­at­en ist. Denn Lily hat sich mit ihrem Brud­er Mac­Gre­gor (Jack White­hall) und einem geheimnisvollen Arte­fakt in der Tasche auf die Suche nach ein­er mys­tis­chen Blüte begeben, die der Leg­ende nach heilende Kräfte besitzt.

Frank erk­lärt sich dazu bere­it, die bei­den mit seinem Dampf­schiff zu ihrem Ziel zu brin­gen. Doch auf ihrem Weg erwarten sie nicht nur die Gefahren des Flusses und der umgeben­den Flo­ra und Fau­na: Auch der deutsche Prinz Joachim (Jesse Ple­mons) will die leben­schenk­ende Blüte in seine Fin­ger bekom­men, während in den Tiefen des Dschun­gels der ver­fluchte Kon­quis­ta­dor Aguirre (Edgar Ramírez) auf seine Chance nach Erlö­sung lauert.

Da müssen Frank und Lily ihre ständi­gen Zankereien schon mal ein­stellen, wenn sie diese Fahrt in die Tiefen des brasil­ian­is­chen Dschun­gels über­leben wollen.

Jungle Cruise: Die richtigen Lehren aus Fluch der Karibik

Ver­fluchte Geis­ter-Schatz­such­er, ein mys­ter­iös­es, um den Hals getra­genes Arte­fakt, hin­ter dem alle her sind und ein windi­ger Kapitän, dem trotz sein­er flot­ten Sprüche nie gän­zlich zu trauen ist: Welch­er Filmti­tel am häu­fig­sten während des Pitch-Meet­ings zu Jun­gle Cruise genan­nt wor­den sein dürfte, ste­ht außer Frage.

Doch trotz der offen­sichtlichen Par­al­le­len zu Fluch der Karibik kann das neue Fluss-Aben­teuer aus dem Hause Dis­ney sehr wohl auf eige­nen Beinen ste­hen. Zu ver­danken ist dies vor allem auch dem Umstand, dass Regis­seur Jaume Col­let-Ser­ra (The Shal­lows) und sein Autor:innen-Team genau die richti­gen Lehren aus dem Pirat­en-Vor­bild und seinen Nach­fol­gern gezo­gen haben.

Jack Whitehall, Dwayne Johnson und Emily Blunt in Jungle Cruise

Wie schon in Fluch der Karibik 1: Die Fig­uren sind hier die echt­en Stars. — Bild: Dis­ney

Denn obwohl die zahlre­ichen Actionein­la­gen in Jun­gle Cruise dank spaßiger Ein­fälle und her­vor­ra­gen­der Set­pieces dur­chaus zu überzeu­gen wis­sen, machen die Fig­uren, ihre trock­en-humoris­tis­chen Wort­ge­fechte und nicht zulet­zt ihre Beziehun­gen zueinan­der den eigentlichen Kern des Films aus.

Und damit erin­nert Jun­gle Cruise zwar deut­lich an den ersten Fluch der Karibik, bevor der zunehmende Bom­bast der Fol­ge­filme den eigentlichen Charme des Fran­chis­es weit­ge­hend erstick­en ließ, kann dank dem spiel­freudi­gen Cast und der sym­pa­thisch bis ver­rück­ten Fig­uren aber auch ganz eigene Akzente setzen.

Dwayne Johnson und Emily Blunt: Sympathische Star-Chemie

Im Zen­trum der ereignis­re­ichen Flus­sex­pe­di­tion ste­hen natür­lich Dwayne John­son und Emi­ly Blunt, die einen Großteil des Films damit ver­brin­gen, sich in amüsan­ten Wort­ge­fecht­en gegen­seit­ig zu beharken. Dank der per­fekt auf die Stars zugeschnit­te­nen Dialoge eine echte Freude.

Dabei weiß vor allem Emi­ly Blunts Lily mit ein­er Mis­chung aus spitz­züngigem Humor, ehrlich­er Gutherzigkeit und einem gehöri­gen Maß an aktion­is­tis­ch­er Star­rköp­figkeit das Pub­likum auf ihre Seite zu ziehen und im wahrsten Sinne des Wortes festzuset­zen, wer hier die Hosen anhat. Was jedoch nicht heißen soll, dass Dwayne John­son sein­er Kol­le­gin in Jun­gle Cruise in irgend­was nachsteht.

Dwayne Johnson und Emily Blunt in Jungle Cruise

Dwayne John­son und Emi­ly Blunt har­monieren gut miteinan­der. — Bild: Dis­ney

Schließlich weiß der sym­pa­this­che Hüne Blunts unver­gle­ich­lich trock­en­em Charme seine ganz eigene, Larg­er-than-life-Strahle­mann-Per­for­mance ent­ge­gen­zuset­zen. Die mag ihm zwar ger­ade dann in die Quere kom­men, wenn der notorische Betrüger Frank ger­ade ambiva­lent rüberkom­men sollte, let­zten Endes entwick­elt sich zwis­chen den bei­den Stars aber eine solch mitreißende Chemie, dass man mit ihnen ein­fach mit­fiebern muss.

Etwas schwierig wird es nur dann, wenn sich Gefüh­le zwis­chen den bei­den andeuten. Dwayne John­son sieht näm­lich auch im Dampfer­kapitän­skostüm noch aus wie ein riesiger, muskel­bepack­ter Hal­b­gott, was die Romanze zwis­chen den bei­den nie gän­zlich glaub­würdig wirken lässt. Schließlich witzelte Emi­ly Blunt selb­st in einem Inter­view, dass sie neben John­son wie sein Kind wirkt.

Jesse Plemons als Prinz Joachim: DAS Jungle Cruise-Highlight

Als echt­es High­light in Jun­gle Cruise erweist sich außer­dem Jesse Ple­mons als so größen­wahnsin­niger wie skru­pel­los­er Sohn von Kaiser Wil­helm, Prinz Joachim, der Frank und Lily in seinem U-Boot (!!!!) über den Ama­zonas jagt. Nicht nur ist sein Deutsch in der englis­chen Orig­i­nal­fas­sung schlichtweg zum Run­ter­brechen, son­dern ste­ht damit auch noch in aber­witzigem Kon­trast zu der nuanciert-dia­bolis­chen Darstel­lung, die der Judas And The Black Mes­si­ah-Star gle­ichzeit­ig abliefert.

Jun­gle Cruise Trailer
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Wenn Prinz Joachim dann auch noch mit ein­er Fluss­wass­er-Pipette ver­fluchte spanis­che Kon­quis­ta­doren zum Leben erweckt oder später in seinem U-Boot mit herum­sum­menden Bienen Pläne schmiedet, ist der Wahnsinn kom­plett. Zu schade, dass die Drehbuchschreiber:innen ihn offen­bar über den hal­ben Mit­tel­teil des Films kom­plett vergessen zu haben scheinen. Von ihm hät­ten wir gern mehr gesehen.

Noch nicht genug von The Rock? Hier find­est Du die besten Filme mit Dwayne John­son.

Jungle Cruise leistet sich auch einige Schwächen

So stark der Cast, die mitreißende Action und ungezwun­gene Aben­teuer-Atmo­sphäre wiegen, kön­nen sie doch nicht darüber hin­wegtäuschen, dass sich Jun­gle Cruise auch einige Schwächen leis­tet. An vorder­ster Front sind dabei die oft­mals nur mäßi­gen CGI-Effek­te zu nen­nen, die ins­beson­dere bei den häu­fig gezeigten Tieren ganz schön störend auffallen.

Das ist beson­ders ärg­er­lich, weil der Film anson­sten wirk­lich gut aussieht und vor allem in den Fluss- und Dschun­gel­szenen für einen Fan­ta­sy-Action-Film ein angenehm organ­is­ches Gefühl ausstrahlt.

Jack Whitehall, Dwayne Johnson und Emily Blunt in Jungle Cruise

Vor allem die ani­mierten Tiere machen keine gute Fig­ur. — Bild: Dis­ney

Hinzu kommt die gener­ische Film­musik, von der – im Gegen­satz zum ewigen Ohrwurm aus Fluch der Karibik – wohl schon nach dem Abspann nicht viel in Erin­nerung bleiben sollte. Die einzige Aus­nahme dürfte wohl eine ein­mal mehr nur mäßige Cov­er-Ver­sion eines bekan­nten Rock­songs sein, dies­mal Noth­ing Else Mat­ters, die nach den Nir­vana-Fans bei Black Wid­ow dies­mal wohl die Metal­li­ca-Anhänger auf die Bar­rikaden treiben wird.

Ins­beson­dere, weil der Kult-Song aus­gerech­net als Titelmelodie für alles ansatzweise Spanis­che in Jun­gle Cruise her­hal­ten muss.

Jungle Cruise-Kritik: Das Fazit zum turbulenten Dschungel-Abenteuer

Jun­gle Cruise ist ein bunt-ras­antes Fan­ta­sy-Action-Aben­teuer, das zu gle­ichen Teilen Staunen und Lachen, bisweilen aber auch ein wenig Grusel aus­löst. Die tollen Schauw­erte dienen jedoch nur als Bühne für die Stars Dwayne John­son und eine wieder mal grandios auf­spie­lende Emi­ly Blunt, deren wun­der­bar witzige Schlagabtäusche ganz klar das Herz des Films bilden.

Trotz des etwas übereifrigen CGI-Ein­satzes und gewiss­er Län­gen im Schlus­sakt bleibt Jun­gle Cruise eine tur­bu­lente Reise im Geiste von Fluch der Karibik, die nicht zulet­zt wegen Jesse Ple­mons her­rlich fiesem deutschen Prinzen ein­fach nur Spaß macht.

Was kannst Du son­st noch auf der Lein­wand genießen? Schau doch in unsere Über­sicht der span­nend­sten Kinofilme 2021.

Hast Du Jun­gle Cruise schon gese­hen? Wie hat Dir der Film gefall­en? Ver­rate uns Deine Mei­n­ung in den Kommentaren!

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