Olof Palme sammelt 1975 Spenden für Spanien
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Auf dem Bild zum Scrubs Reboot sind die Hauptcharaktere aus der Serie in einer humorvollen Gruppenaufnahme zu sehen. Von links nach rechts stehen Dr. Bob Kelso (Ken Jenkins) mit einem Skelett, Dr. Cox (John C. McGinley) mit verschränkten Armen, Dr. Elliot Reid (Sarah Chalke) in blauer Kleidung, J.D. (Zach Braff) sitzend mit Stethoskop, Turk (Donald Faison) in grüner Kleidung, der Hausmeister (Neil Flynn) mit einem Wischmopp und Carla (Judy Reyes) in orangefarbener Kleidung. Die Szene ist lebendig und voller Witz.
Auf dem Bild in dem Artikel zu den Reality-Shows 2026 ist eine Hand mit einer Fernbedienung im Vordergrund zu sehen, die auf einen großen, leicht verschwommenen Fernseher gerichtet ist. Auf dem Bildschirm erscheinen zahlreiche bunte Vorschaubilder.

Der unwahrscheinliche Mörder: Die wahre Geschichte hinter dem Mord an Olof Palme

Wer hat das Atten­tat verübt, bei dem der dama­lige schwedis­che Min­is­ter­präsi­dent Olof Palme ums Leben gekom­men ist? Von dem spek­takulären Fall sowie dem mut­maßlichen Killer erzählt die Net­flix-Serie „Der unwahrschein­liche Mörder” – wir beleucht­en die wahre Geschichte dahinter.

Der unwahrscheinliche Mörder: Wer war Olof Palme? Die wahre Geschichte

Der Schwede Olof Palme war ein­er der bekan­ntesten europäis­chen Poli­tik­er der 1970er- und 1980er-Jahre. Zweimal war er Min­is­ter­präsi­dent seines Lan­des. Geboren wurde Palme 1927 in Stock­holm, später studierte er Rechtswis­senschaften. Schon als Stu­dent engagierte er sich in der sozialdemokratis­chen Partei.

Ab Anfang der 1960er-Jahre legte er eine steile Kar­riere in der Regierung hin: Zunächst über­nahm er einen Min­is­ter­posten, 1969 fol­gte das Amt des Min­is­ter­präsi­den­ten. 1976 ver­lor seine Partei die Wahlen. Doch 1982 wurde Palme erneut zum Regierungschef ernan­nt und bek­lei­dete diese Posi­tion bis zu seinem Tod 1986.

Olof Palme war inter­na­tion­al bekan­nt für seine soziale Poli­tik. Sein Ziel war eine gerechtere Welt zwis­chen Kap­i­tal­is­mus und Kom­mu­nis­mus. Außer­dem set­zte er sich für Abrüs­tung, gegen die Apartheid in Südafri­ka und für die Belange ärmer­er Län­der ein. Mit seinem Engage­ment machte er sich einige Feinde.

So demon­stri­erte er 1968 in Moskau gegen den Viet­namkrieg und verärg­erte damit die USA. In Schwe­den brachte Palme sozialpoli­tis­che Refor­men auf den Weg, etwa zur Gle­ich­berech­ti­gung und steuer­lichen Gle­ich­stel­lung von Eheleuten. Seine Regierung baute das staatliche Gesund­heitssys­tem aus, unter­stützte die Gew­erkschaften und förderte Schulen und Universitäten.

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Der Mord an Olof Palme: Was geschah am 28. Februar 1986?

Olof Palme wollte auch als Min­is­ter­präsi­dent ein möglichst nor­males Fam­i­lien­leben führen. Seinen Leib­wächtern gab er darum oft frei – auch am Abend des 28. Feb­ru­ar 1986. Palme und seine Frau Lis­beth fuhren spon­tan mit der U-Bahn in die Stock­holmer Innen­stadt. Dort schaut­en sie sich im Kino eine schwedis­che Komödie an.

Auf dem Heimweg und mit­ten auf ein­er belebten Straße geschah das Atten­tat: Um 23:21 Uhr schlich sich der Täter hin­ter­rücks an die Eheleute her­an. Aus einem Abstand von nicht ein­mal einem Meter schoss er zweimal auf das Ehep­aar Palme. Die erste Kugel traf den 59-jähri­gen Min­is­ter­präsi­den­ten in den Rück­en. Sie durchtren­nte die Aor­ta und zer­schmetterte die Wirbel­säule. Die zweite Kugel war für seine Frau bes­timmt, streifte sie aber nur. Olof Palme starb inner­halb weniger Sekun­den, seine Frau wurde nur leicht verletzt.

Gedenktafel am Ort des Mordanschlags auf Olof Palme

Dort, wo Olof Palme ermordet wurde, erin­nert eine Gedenk­tafel an ihn und das Atten­tat. — Bild: pic­ture alliance / Patrik Oster­berg | Patrik Osterberg/TT

Die Ermittlungen und Pannen nach dem Palme-Mord

Der Mörder entkam unerkan­nt in eine Seit­en­gasse. Und aus dem Atten­tat auf den beliebten schwedis­chen Regierungschef entwick­elte sich ein spek­takulär­er Krim­i­nal­fall. Mehr als 30 Jahre lang ermit­telte die Polizei – ohne Erfolg. Die Mord­waffe wurde nie gefun­den, es han­delte sich wohl um ein Mod­ell des Kalibers .357 Magnum.

Die Unter­suchun­gen waren von Anfang an von Pan­nen geprägt: Der Tatort wurde nicht kor­rekt gesichert, wodurch Passant:innen wichtige Spuren ver­nichtet haben kön­nten. Außer­dem fan­den die Beamt:innen die bei­den Pis­tolenkugeln nicht. Eine vor­beige­hende Per­son ent­deck­te sie ein paar Tage später zufäl­lig. Es gab viele falsche Spuren und wech­sel­nde Verdächtige.

Mal geri­eten Einzeltäter:innen ins Visi­er, so wie der vorbe­strafte Chris­ter Pet­ters­son. Er wurde 1989 sog­ar als Mörder verurteilt. Lis­beth Palme habe ihn als Angreifer iden­ti­fiziert – anson­sten gab es aber nur Indizien. In zweit­er Instanz wurde Pet­ters­son wegen man­gel­nder Beweise freige­sprochen. Trotz­dem gab es jahrzehn­te­lang Speku­la­tio­nen, ob er nicht doch der Mörder gewe­sen war – und Diskus­sio­nen darüber, ob Lis­beth Palme wirk­lich sich­er war, ihn wieder­erkan­nt zu haben.

Christer Pettersson, mutmaßlicher Mörder von Olof Palme

Chris­ter Pet­ters­son wurde zunächst für den Mord an Olof Palme ver­haftet – dann aber wieder freige­lassen. — Bild: pic­ture alliance / TT NEWS AGENCY | Anders Holmström

Anschließend ging die Polizei von ein­er poli­tisch motivierten Ver­schwörung aus. Sie verdächtigte etwa die kur­dis­che Organ­i­sa­tion PKK, den südafrikanis­chen Geheim­di­enst und eine schwedis­che Ter­ror­gruppe. Beweisen kon­nten sie nichts. Über 130 ange­bliche Attentäter:innen melde­ten sich bei den Behör­den, aber keine Per­son war glaubwürdig.

Es entwick­el­ten sich unzäh­lige Gerüchte, Ver­mu­tun­gen und Ver­schwörungs­the­o­rien. 150 Büch­er sind zum Mord­fall Olof Palme erschienen. Auch der schwedis­che Thriller-Autor und Jour­nal­ist Stieg Lars­son („Millennium”-Trilogie) recher­chierte jahre­lang zu dem Fall.

Stig Engström: Der wahrscheinliche Mörder

2020 melde­ten die Fahnder:innen dann, sie hät­ten den Täter wahrschein­lich ermit­telt. Der Schwede Stig Engström soll für den Mord ver­ant­wortlich gewe­sen sein. Der Mann hat­te sich allerd­ings 20 Jahre zuvor umge­bracht. Das Ermit­tlungsver­fahren wurde deshalb eingestellt, und der Mord offiziell nie aufgeklärt.

Aber wer war Stig Engström und warum soll er der Täter gewe­sen sein? Tat­säch­lich war er mehrmals ins Visi­er der Ermit­tlun­gen ger­at­en, wurde aber als Verdächtiger aus­geschlossen. Pein­lich für die Polizei: Denn der 52-Jährige hat­te sich am Mor­gen nach dem Ver­brechen als Zeuge gemeldet. Engström hat­te wider­sprüch­liche Aus­sagen zu seinem Ver­hal­ten am Tatort gemacht. Auch hat­te er kein Ali­bi für die Zeit des Mordes und trug an dem Tag des Atten­tats sog­ar Klei­dung, die zu den Aus­sagen mehrerer Zeug:innen passte.

Szenenbild aus der Netflix-Serie Der unwahrscheinliche Mörder

Robert Gustafs­son spielt in Der unwahrschein­liche Mörder den mut­maßlichen Atten­täter Stig Engström. — Bild: Netflix/Johan Paulin

Der unwahrscheinliche Mörder – die wahre Geschichte: Der „Skandia-Mann”

Engström wurde später „Skan­dia-Mann” genan­nt. Den Namen erhielt er, weil er als Wer­be­grafik­er in einem Gebäude der Skan­dia-Ver­sicherung in der Nähe des Tatorts gear­beit­et hat­te. Nach dem Mord hat­te er dort sog­ar dreist Inter­views vor laufend­en Fernsehkam­eras gegeben.

Das schwedis­che Mag­a­zin „Fil­ter” hat­te zwölf Jahre lang zu Engström recher­chiert. Sie fan­den unter anderem her­aus, dass er im Schützen­vere­in gewe­sen war. Außer­dem hat­te er einen Waf­fen­samm­ler zum Fre­und, der Pis­tolen mit dem Kaliber besaß, das bei dem Atten­tat auf Olof Palme ver­wen­det wurde. Aber welch­es Motiv sollte Engström für den Mord gehabt haben? Ange­blich war er in recht­sex­tremen Kreisen unter­wegs gewe­sen und hat­te Palme gehasst.

Zweifel an dem Olof-Palme-Mörder bleiben

Die Polizei ist zwar davon überzeugt, dass sie mit Engström den Palme-Mörder gefun­den hat. Doch einige Expert:innen zweifeln an der The­o­rie – und nur ein Fün­f­tel der schwedis­chen Bevölkerung glaubt daran. Das ergab eine Umfrage des Mei­n­ungs­forschungsin­sti­tutes Sifo. Ein Prob­lem ist, dass die Mord­waffe nicht aufge­taucht ist. Zudem ist rät­sel­haft, wie der Täter wis­sen kon­nte, wo sich Olof Palme wann am 28. Feb­ru­ar 1986 aufhal­ten würde.

Das heizt die Gerüchteküche weit­er an: Hat­te vielle­icht jemand aus dem Umfeld von Palme den Täter informiert? Oder steck­te doch jemand anderes hin­ter dem Mord? Manche glauben, dass in Wahrheit die schwedis­che Polizei dahin­ter­steckt – oder der Geheim­di­enst, der ange­blich von Rechtsextremist:innen unter­wan­dert gewe­sen sein soll.

Andere hal­ten es weit­er­hin für möglich, dass der südafrikanis­che Geheim­di­enst das Ver­brechen verübt hat: Ein Agent der Organ­i­sa­tion befand sich am Tag des Mordes in Stock­holm. Der Mord an Olof Palme wird wegen der vie­len Ungereimtheit­en wahrschein­lich nie zweifels­frei aufgek­lärt wer­den können.

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Der unwahrscheinliche Mörder – die wahre Geschichte bei Netflix?

Die schwedis­che Minis­erie Der unwahrschein­liche Mörder bzw. „The Unlike­ly Mur­der­er” auf Net­flix wid­met sich dem Mord­fall. In den fünf Fol­gen erzählt sie allerd­ings die fik­tive Geschichte von Stig Engström – und was ihn zu dem Mord getrieben haben könnte.

Die Regie über­nah­men Char­lotte Bränd­ström und Simon Kai­js­er. Bränd­ström arbeit­ete unter anderem bei mehreren Fol­gen der Serien „Out­lander”, „Wal­lan­der” und „Away” mit. Kai­js­er führte Regie bei Thrillern und Krim­is­e­rien wie „Mörderische Zweifel” und „Before We Die”.

Was glaub­st Du ist die wahre Geschichte hin­ter Der unwahrschein­liche Mörder und dem Olof-Palme-Mord? Schreib es in die Kommentare!

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