Michael Shannon als James Garfield in einer Szene von "Death by Lightning"
© Larry Horricks/Netflix © 2025
Auf dem Bild zum Scrubs Reboot sind die Hauptcharaktere aus der Serie in einer humorvollen Gruppenaufnahme zu sehen. Von links nach rechts stehen Dr. Bob Kelso (Ken Jenkins) mit einem Skelett, Dr. Cox (John C. McGinley) mit verschränkten Armen, Dr. Elliot Reid (Sarah Chalke) in blauer Kleidung, J.D. (Zach Braff) sitzend mit Stethoskop, Turk (Donald Faison) in grüner Kleidung, der Hausmeister (Neil Flynn) mit einem Wischmopp und Carla (Judy Reyes) in orangefarbener Kleidung. Die Szene ist lebendig und voller Witz.
Der vietnamesische Kriegsfotograf Nguyễn Thành Nghệ

Death by Lightning: Die wahre Geschichte hinter dem Präsidentendrama

Ger­ade ein­mal 6,5 Monate lang ist James Garfield als US-Präsi­dent im Amt, dann stirbt er nach einem Atten­tat. Der Täter: ein ent­täuschter Parteifre­und. Jet­zt hat Net­flix mit „Death by Light­ning” die wahre Geschichte hin­ter der Tragödie verfilmt.

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Eine wahre Geschichte: Das steckt hinter Death by Lightning

James A. Garfield ist im Jahr 1881 der 20. Präsi­dent der Vere­inigten Staat­en von Ameri­ka. Sein wichtig­stes Vorhaben: Er will gegen Kor­rup­tion im Beam­ten­tum vorge­hen. Doch nur vier Monate nach seinem Amt­santritt tre­f­fen ihn in einem Bahn­hof­s­ge­bäude zwei Kugeln. Der Atten­täter ist Charles Gui­teau, der den Poli­tik­er eigentlich bewun­dert hat­te, aber sich nun rächen will.

Garfield über­lebt zwar schw­er ver­let­zt, stirbt aber 79 Tage später an den Fol­gen von Infek­tio­nen und man­gel­hafter medi­zinis­ch­er Behand­lung. Ger­ade ein­mal 6,5 Monate war er im Amt – nur William Hen­ry Har­ri­son hat­te eine kürzere Amt­szeit als US-Präsi­dent (32 Tage).

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Es wirkt im Nach­hinein fast so, als hätte Garfield sein Schick­sal erah­nt. Zwei Wochen nach sein­er Wahl zum Präsi­den­ten schreibt er in einem Brief: „Assas­si­na­tion can no more be guard­ed against than death by light­ning”, auf Deutsch: Man kann sich vor einem Anschlag genau­so wenig schützen wie vor einem tödlichen Blitzschlag. Ein Jahr später ist er tat­säch­lich tot.

Der Geschichte der bei­den ungle­ichen Män­ner wid­met sich das his­torische Sach­buch „Des­tiny of the Repub­lic: A Tale of Mad­ness, Med­i­cine and the Mur­der of a Pres­i­dent”. Das Werk von Can­dice Mil­lard erschien 2011 und ist bish­er nicht auf Deutsch zu haben.

Aus der Geschichte macht­en die „Game of Thrones”- und „3 Body Prob­lem”-Schöpfer David Benioff und D.B. Weiss eine Minis­erie mit Starbe­set­zung. Die Haup­trollen spie­len Michael Shan­non als James A. Garfield und Matthew Mac­fadyen als Charles Gui­teau. Die ins­ge­samt vier Fol­gen starten am 6. Novem­ber 2025 bei Net­flix – im Fol­gen­den erfährst Du die wahre Geschichte, die „Death by Light­ning” erzählt.

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Death by Lightning: Die wahre Geschichte von US-Präsident James A. Garfield

James Abram Garfield kommt am 19. Novem­ber 1831 im ländlichen Ohio zur Welt. Der Junge wächst in beschei­de­nen Ver­hält­nis­sen auf und wird religiös erzo­gen. Als Jugendlich­er heuert er zunächst auf einem Schiff an, geht aber dann doch weit­er zur Schule. Seine Aus­bil­dung an Akademie und Uni­ver­sität finanziert er sich als Lehrer und mit einem Job in ein­er Zimmerei.

Er tritt als Predi­ger auf, ist Vor­sitzen­der einiger Stu­den­ten­clubs und Her­aus­ge­ber des Uni­ver­sitäts­magazins. Später wird er zum Präsi­den­ten eines Col­leges. Trotz seines Glaubens set­zt er durch, dass Fäch­er wie Geschichte und Natur­wis­senschaft gegenüber The­olo­gie bevorzugt wer­den. Er will Schüler dazu ani­mieren, selb­st­ständig und kri­tisch zu denken.

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1858 heiratet Garfield seine Ver­lobte Lucre­tia Rudolph und schließt drei Jahre später eine Anwalt­slehre ab. Immer wieder tritt er als poli­tis­ch­er Red­ner für die Repub­likanis­che Partei ein, die sich für die Abschaf­fung der Sklaverei ein­set­zt. Seine Parteifre­unde drän­gen ihn, sich für das Repräsen­tan­ten­haus auf­stellen zu lassen: 1863 wird er tat­säch­lich gewählt.

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Fast zwei Jahrzehnte lang set­zt er sich dort für Bil­dungsre­for­men, Bürg­er­rechte und gegen Kor­rup­tion ein. Allerd­ings zeigt er in seinen Anträ­gen auch eine verächtliche Ein­stel­lung gegenüber der indi­ge­nen Bevölkerung.

1880 nominiert ihn seine Partei über­raschend als Kom­pro­mis­skan­di­dat­en für die Präsi­dentschaftswahl – und er gewin­nt. Am 4. März 1881 tritt Garfield sein Amt als US-Präsi­dent an.

Charles Guiteau: Der glühende Anhänger, der zum Attentäter wird

Charles Gui­teau hat auf den ersten Blick einiges mit James Garfield gemein­sam: Bei­de Män­ner wur­den religiös erzo­gen und sind Juris­ten. Aber der 1841 in Illi­nois geborene Gui­teau ist nicht sehr erfol­gre­ich. Er übt keinen fes­ten Beruf aus, son­dern lebt haupt­säch­lich von der Erb­schaft seines Groß­vaters. Er glaubt schon früh, dass er für wichtige Ämter berufen ist.

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Gui­teau ist außer­dem überzeugter Unter­stützer der Repub­likanis­chen Partei. Er hält sich ständig im Haup­tquarti­er in New York auf, wird jedoch nicht ernst genom­men. Vor der Präsi­dentschaftswahl 1880 schreibt er sog­ar eine Rede für Garfields Kam­pagne, die aber nie gehal­ten wird. Als dieser tat­säch­lich Präsi­dent wird, schickt Gui­teau ihm mehrere Briefe und besucht ihn sog­ar im Weißen Haus.

Matthew Macfadyen als Charles Guiteau in "Death by Lightning"

Matthew Mac­fadyen als Charles Gui­teau in ein­er Szene von „Death by Light­ning”. — Bild: LARRY HORRICKS/NETFLIX

Dabei erteilt er ihm Ratschläge und ver­langt einen Posten, unter anderem als Botschafter in Wien, obwohl er dafür nicht qual­i­fiziert ist. Er habe Garfield schließlich zum Wahlsieg ver­holfen. Gui­teau beruft sich auf das „Spoils-Sys­tem”: Bei dieser Prax­is der US-Poli­tik belohnen Wahlsieger:innen ihre Unterstützer:innen mit Jobs und Ämtern. Genau dieses Vorge­hen will Garfield abschaffen.

Er und seine Mitar­beit­er reagieren nicht auf Gui­teaus Vorschläge. Die Schreiben klin­gen wirr, der Mann wird nicht ernst genom­men. Das ärg­ert ihn so sehr, dass er nur noch ein Ziel hat: den Wider­sach­er zu ermor­den. Ab Mitte Mai 1881 plant er das Atten­tat, dem sich „Death by Light­ning” widmet.

Das Attentat auf James A. Garfield: Die wahre Geschichte hinter Death by Lightning 

Am 2. Juli 1881 betritt James Garfield gegen 9:30 Uhr mit zwei sein­er Söhne und Außen­min­is­ter James G. Blaine die Bahn­hof­shalle in Wash­ing­ton D.C. Der Präsi­dent will nach New Jer­sey reisen, wo sich seine Ehe­frau Lucre­tia von ein­er Malar­ia-Erkrankung erholt.

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Doch dort wartet Charles Gui­teau auf James Garfield. Er schießt aus näch­ster Nähe und von hin­ten auf ihn. Der erste Schuss streift den Arm, der zweite dringt in den Rück­en ein und lan­det nahe der Wirbel­säule. Zwar kann der Atten­täter fliehen, aber er wird noch in der Halle von einem Polizis­ten festgenommen.

Der Präsi­dent bekommt schnell medi­zinis­che Hil­fe. Ver­schiedene Ärzte unter­suchen den Schusskanal mit unge­wasch­enen Fin­gern, aber sie kön­nen die Kugel nicht her­aus­holen. Dann wird Garfield ins Weiße Haus gebracht. 30 Medi­zin­er und das Opfer selb­st gehen davon aus, dass sein Zus­tand hoff­nungs­los ist. Aber er über­lebt den Nach­mit­tag, die Nacht und die kom­menden Wochen.

Krankheit und Tod des Präsidenten – und die Folgen

Jeden Tag veröf­fentlichen die Ärzte Bul­letins über Garfields Zus­tand, in denen sie sich opti­mistisch äußern. Das Volk nimmt große Anteil­nahme. Zudem kommt es zu ein­er Ver­fas­sungs­de­bat­te: Wer soll sein Amt übernehmen, bis er sich erholt hat? Der Vizepräsi­dent lehnt ab.

Immer wieder ver­suchen Medi­zin­er verge­blich, die Kugel mit Fin­gern und Instru­menten her­auszu­holen – ohne die Hände zu waschen oder die Geräte zu ster­il­isieren. Dadurch gelan­gen Bak­te­rien in die Wunde, was zu Infek­tio­nen, Abszessen und ein­er Blutvergif­tung führt. Die bahn­brechen­den Ideen zur Wund­hy­giene des Medi­zin­ers Joseph Lis­ter sind zu diesem Zeit­punkt erst seit kurzem bekan­nt und haben sich noch nicht durchgesetzt.

Der Präsi­dent kann sich kaum bewe­gen und nimmt stark ab, weil er keine feste Nahrung zu sich nehmen kann. Im Laufe sein­er Krankheit kom­men ver­schiedene Inno­va­tio­nen zum Ein­satz: Weil dieser Som­mer sehr heiß ist, wird in seinem Zim­mer der Vor­läufer ein­er Kli­maan­lage aufge­baut. Die Kugel soll mith­il­fe eines Met­allde­tek­tors aufge­spürt wer­den, den Alexan­der Gra­ham Bell entwick­elt, der Erfind­er des Tele­fons. Wegen der met­allis­chen Bet­tfed­ern kommt es jedoch zu Störsignalen.

Nick Offerman als Vizepräsident Chester A Arthur in "Death by Lightning".

Nick Offer­man spielt in „Death by Light­ning” die Rolle von Vizepräsi­dent Chester A. Arthur. — Bild: LARRY HORRICKS/NETFLIX

Garfields Zus­tand ver­schlechtert sich immer mehr. Eine Gesicht­shälfte ist gelähmt, er hat Hal­luz­i­na­tio­nen. Weil er glaubt, dass er sich am Meer bess­er erholt, wird ein Eisen­bah­n­wag­gon umge­baut. In der Nacht vor dem Trans­port wer­den zusät­zliche Schienen ver­legt, die bis zur Pen­sion reichen.

Aber auch die Seeluft hil­ft nicht: Vier Tage später, am 19. Sep­tem­ber 1881, stirbt der US-Präsi­dent – nicht direkt durch die Kugel, son­dern durch medi­zinis­che Fehler und die Fol­gen man­gel­nder Hygiene.

Die wahre Geschichte hinter Death by Lightning: Was nach dem Tod des Präsidenten passiert

Vizepräsi­dent Chester A. Arthur wird am 20. Sep­tem­ber 1881 als 21. Präsi­dent der Vere­inigten Staat­en verei­digt. Garfields Tod löst eine lan­desweite, empörte Debat­te über das „Spoils Sys­tem” aus, das der Kurzzeit-Präsi­dent ändern wollte. Unter­stützt durch Arthur, kommt es 1883 tat­säch­lich zu Refor­men, unter anderem mit Eig­nung­sprü­fun­gen für Beamte. Außer­dem begin­nt eine öffentliche Diskus­sion über medi­zinis­che Hygiene.

Charles Gui­teau wird im Novem­ber 1881 angeklagt und plädiert auf Unzurech­nungs­fähigkeit. Einige Experten hal­ten ihn für „geis­tes­gestört”. Trotz­dem wird er am 30. Juni 1882 hingerichtet.

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