Tipps & Tricks
Die Mondfinsternis 2018 via Smartphone aufnehmen: So geht’s
Am Freitag, den 27. Juli 2018, kannst Du über Deutschland die längste totale Mondfinsternis dieses Jahrhunderts bestaunen. Sie wird mehr als 100 Minuten dauern und kann dank vorhergesagtem wolkenlosen Himmel wohl perfekt mit dem Smartphone eingefangen werden. Die besten Bedingungen für die Beobachtung findest Du hierbei im Süden und Osten Deutschlands.
Eine Mondfinsternis mit dem Smartphone einzufangen, ist deutlich leichter, als dies beispielsweise bei einer Sonnenfinsternis der Fall ist. Schließlich brauchst Du keine speziellen Filter, um Deine Augen oder die empfindliche Kameraoptik zu schützen. Trotzdem solltest Du einige grundlegende Dinge berücksichtigen.
Dieses Equipment benötigst Du
Um optimale Bilder und vielleicht sogar ein kleines Video vom Geschehen am Abendhimmel zu erhalten, brauchst Du prinzipiell drei Dinge:
- Ein möglichst aktuelles Smartphone mit hochwertiger Kamera
- Ein kleines, verstellbares Smartphone-Stativ
- Eine Foto-App, bei der Du die ISO-Zahl und die Belichtungszeit sowie einen Selbstauslöser einstellen kannst
Wenn Du Foto-Neuling bist, solltest Du zunächst einen Blick in unseren Ratgeber zu den Grundlagen des Fotografierens via Smartphone werfen. Außerdem solltest Du, falls noch nicht geschehen, über die Anschaffung eines kleinen Stativs nachdenken, damit Deine Aufnahme wegen der längeren Belichtungszeit gegenüber einem normalen Foto nicht verwackelt. Lade Dir nun noch eine passende Foto-App wie beispielsweise die Open Camera-App für Android oder ProCamera für iOS herunter – dann kann es losgehen. Falls Du derzeit kein aktuelles Smartphone besitzt, wirst Du in unserem Shop oder bei Deinem Händler vor Ort garantiert fündig.
Video: YouTube / Huawei Mobile Deutschland
So gelingen spektakuläre Aufnahmen der totalen Mondfinsternis vor Ort
Mit diesem Rüstzeug ausgestattet machst Du Dich nun auf den Weg zu einem geeigneten Beobachtungspunkt. In Deutschland wird die totale Mondfinsternis vor allem im Süden und im Osten gut zu beobachten sein – doch auch in anderen Regionen kannst du das Ereignis verfolgen.
Für die Wahl des richtigen Beobachtungsortes solltest Du auf folgende Dinge achten:
- Wähle einen Ort, an dem möglichst wenig störende Lichtquellen vorhanden sind – beispielsweise einen erhöhten Aussichtspunkt abseits der Stadt.
- Achte darauf, dass Du freien Blick Richtung Südosten hast. Dein Smartphone verrät Dir im Zweifel, wo sich diese Himmelsrichtung an Deinem Standort befindet.
- Vor allem im Norden solltest Du freien Blick zum Horizont sicherstellen, da der Mond zum Zeitpunkt seines Aufgangs hier bereits teilweise verdunkelt sein wird.
Zur Zeit seines Aufgangs um 20:48 Uhr (in München) und 21:28 Uhr (auf Norderney) solltest Du den Mond bereits grob im Visier haben. Die totale Mondfinsternis beginnt um 21:30 Uhr, hat ihr Maximum um 22:22 Uhr und geht um 23:13 Uhr zuende. Beschäftige Dich am besten vorher schon mit den Kameraeinstellungen. Hierbei solltest Du Dich auf folgende Einstellungen konzentrieren:
- Während der Halbschattenphase sollte die ISO-Zahl bei 200 und die Belichtungszeit bei etwa 2/100 Sekunden liegen. Die Blendenzahl sollte hierbei auf den maximal möglichen Wert eingestellt werden.
- Wenn die Mondscheibe komplett verdeckt ist, wird sie unterschiedlich dunkel aussehen. Hierbei solltest Du unbedingt das Stativ und möglichst den voreingestellten Selbstauslöser verwenden, um das Bild nicht zu verwackeln. Die Belichtungszeit sollte zwischen einer und zehn Sekunden betragen und der ISO-Wert sollte bei 400 oder 800 liegen.
- Nach der Mondfinsternis kannst Du auch weiterhin schöne Fotos vom Mond machen. Stelle hierzu die ISO-Zahl auf 100 und die Belichtungszeit auf 1/100 Sekunden bei maximalem Blendenwert.
- Schalte den Autofokus aus und setze den Fokus Deines Geräts für die Dauer der Foto-Session auf „Unendlich”. Die Blitzfunktion solltest Du ebenfalls abschalten.
Suche Dir nun einen sicheren Standpunkt für Dein Stativ und befestige Dein Smartphone darauf. Anschließend solltest Du ein paar Testbilder machen und das Resultat auf dem Bildschirm überprüfen. Während der eigentlichen Mondfinsternis kannst Du nun je nach verwendeter Speicherkarte oder Speicherplatz auf Deinem Smartphone quasi beliebig viele Bilder machen und diese später Deinen Freunden schicken. Am Ende hast du hoffentlich jede Menge gelungene Aufnahmen unseres Erdtrabanten und vielleicht sogar vom direkt daneben befindlichen Mars in schönstem Vodafone-Rot „im Kasten”.
Video: YouTube / DER STANDARD
Zusammenfassung
- Am 27. Juli 2018 gibt es über Deutschland eine totale Mondfinsternis.
- Du kannst das seltene Himmelsereignis auch mit Deinem Smartphone fotografieren.
- Schaffe Dir hierzu ein Stativ an und lade Dir eine passende Foto-App herunter, bei der Du professionelle Einstellmöglichkeiten hast.
- Begib Dich an einen Ort mit wenigen störenden Lichtquellen und verwende den Selbstauslöser des Gerätes während Du fotografierst.
- Im Süden und Osten Deutschlands ist die Mondfinsternis vermutlich besser zu beobachten als im Norden oder Westen.
Wie wirst Du Dich auf die kommende Mondfinsternis vorbereiten? Welches Smartphone macht die besten Bilder bei Nacht? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.