Frau sitzt vor Laptop und hält Smartphone in beiden Händen
© picture alliance | PhotoAlto | Frédéric Cirou
Frau schaut auf ihr iPhone
Hand hält Smartphone, auf dem Display die Zahl 18, im Hintergrund das Apple-Logo

Antivirus-Apps fürs iPhone: Brauche ich eine – und wenn ja, welche?

Viren kön­nen auf Win­dows-Com­put­ern und Android-Smart­phones großen Schaden anricht­en. Aber wie sieht es eigentlich beim iPhone aus? Wir erk­lären, ob Antivirus-Apps fürs iPhone sin­nvoll sind – und wenn ja, welche.

Antivirus-App für das iPhone: Warum es als sicher gilt

Tro­jan­er, Viren und andere Mal­ware bedro­hen Win­dows-Com­put­er und Android-Smart­phones. Im schlimm­sten Fall leg­en sie diese lahm, spi­onieren Dat­en aus oder ner­ven mit unge­fragter Wer­bung. Nutzer:innen kön­nen diese Geräte mit einem Viren­scan­ner schützen, der Schad­soft­ware auf­spürt und unschädlich macht.

Wenn Du ein Apple-Handy ver­wen­d­est, sieht es anders aus. Im App Store find­est Du so gut wie keine echt­en Antivirus-Apps fürs iPhone. Apple sagt, dass Viren­scan­ner auf seinen Smart­phones über­flüs­sig sind. 2015 hat­te der Her­steller sog­ar alle entsprechen­den Anwen­dun­gen aus dem App Store entfernt.

Der Grund: Das Betrieb­ssys­tem iOS gilt als sehr sich­er. Apple liefert regelmäßig Sicher­heit­sup­dates, auch für ältere iPhone-Gen­er­a­tio­nen. Jede App und das Sys­tem laufen zudem in ein­er eige­nen Sand­box, also ein­er geschützten Umge­bung. Darin sind sie vor Zugrif­f­en ander­er Apps geschützt – auch vor Mal­ware und vor Antivirus-Apps. Es ist also gar nicht möglich, dass Viren­schutz-Pro­gramme Anwen­dun­gen auf dem iPhone auf Schad­soft­ware hin untersuchen.

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Oben­drein kann Mal­ware nur schw­er auf das iPhone gelan­gen. Diese steckt in der Regel in Pro­gram­men, die Nutzer:innen instal­lieren. Aber iPhone-Besitzer:innen kön­nen Apps nur aus dem offiziellen App Store herun­ter­laden. Alle Anwen­dun­gen wer­den von Apple genau geprüft, bevor sie zum Down­load bere­it­ste­hen. Bei Android-Smart­phones ist das anders: Apps kön­nen aus vie­len Quellen stam­men – die Gefahr, dass sich Mal­ware ein­schle­icht, ist viel höher.

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Achtung vor Apps, die Daten auslesen wollen

Selb­st wenn es eine Spi­onage-App schaf­fen würde, sich in den App Store von Apple einzuschle­ichen, kön­nte sie von Haus aus nicht viel anricht­en. Denn der Her­steller hat weit­ere Sicher­heitsmech­a­nis­men einge­baut: Jede Anwen­dung muss um Erlaub­nis fra­gen, wenn sie auf Funk­tio­nen zugreifen oder Infor­ma­tio­nen ausle­sen will – so wie etwa das Adress­buch. Ohne Deine explizite Zus­tim­mung geht das nicht.

Allerd­ings möcht­en auch Mes­sen­ger auf Deine Kon­tak­te zugreifen, beispiel­sweise What­sApp. Andere Anwen­dun­gen wollen Deinen Stan­dort abrufen. Das kann je nach Funk­tio­nen sin­nvoll sein. Allerd­ings weißt Du nicht, was die Anbieter:innen anschließend mit Deinen Dat­en anstellen. Eine Antivirus-App fürs iPhone kön­nte Dich vor ein­er solchen Daten­samm­lung nicht schützen. Du soll­test immer genau über­legen, welch­er Anwen­dung Du was erlaub­st. Achte vor der Instal­la­tion im App Store auf den Punkt „Daten­schutz” und sieh Dir an, welche Berech­ti­gun­gen eine App haben will.

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iPhones mit Jailbreak sind nicht sicher

Aber nicht alle iPhones sind sich­er. Wenn Du ein Apple-Handy mit Jail­break nutzt, kannst Du Dir leicht Mal­ware ein­fan­gen. Jail­break heißt, dass das Betrieb­ssys­tem so verän­dert wird, dass Du vollen Zugriff auf das Sys­tem des iPhones hast. Dann kannst Du unter anderem Apps instal­lieren, die nicht aus Apples App Store stam­men – und die kön­nen Schad­soft­ware enthalten.

Ein Jail­break ist aber ohne­hin nicht empfehlenswert: Du kannst die Garantie für Dein iPhone ver­lieren. Außer­dem kannst Du Updates nicht immer direkt zum Release einspielen.

Ist eine Antivirus-App fürs iPhone trotzdem hilfreich?

In Apples App Store find­est Du trotz allem Apps von namhaften Sicher­heits­fir­men, etwa Avast, Avi­ra oder McAfee. Aber dabei han­delt es sich meist nicht um klas­sis­che Antivirus-Apps für das iPhone, son­dern um Secu­ri­ty-Tools. Sie schützen Dich zum Beispiel vor bösar­ti­gen Web­seit­en, war­nen Dich, wenn Deine Kon­ten gehackt wur­den oder brin­gen Anti-Dieb­stahl-Funk­tio­nen mit.

Auch Apple selb­st bietet ähn­liche Fea­tures: Wenn Du etwa Dein iPhone ver­loren hast oder es gestohlen wurde, kannst Du es wiederfind­en. Und im mobilen Safari-Brows­er kannst Du Dich vor betrügerischen Web­seit­en war­nen lassen, die etwa Deine Dat­en auss­pi­onieren wollen. Dazu aktivierst Du die Option „Betrugswar­nung” in den „Ein­stel­lun­gen”.

Das Prob­lem: Solche Mal­ware- und Phish­ing-Seit­en entste­hen in kürzester Zeit und ver­schwinden wieder. Der Betrugss­chutz kann sie nicht immer umge­hend erken­nen. Dieses Prob­lem haben aber auch die Sicher­heits-Apps vom Frem­dan­bi­etern. Du soll­test also selb­st aufmerk­sam sein und nicht leicht­fer­tig sen­si­ble Dat­en herausgeben.

Im Ver­gle­ich zu den Apple-Tools bieten die exter­nen Secu­ri­ty-Apps oft das eine oder andere Extra. Damit kön­nen sie sin­nvoll sein – wenn auch nicht als klas­sis­che Antivirus-App fürs iPhone, ob kosten­los oder nicht.

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Sicherheits-Apps fürs iPhone: Diese Programme sind hilfreich

Avast Mobile Security

Die Sicher­heits-App für das iPhone von Avast schützt vor gefälscht­en und bösar­ti­gen Web­seit­en. Der Vorteil: Das erledigt sie bei jedem Brows­er, den Du auf dem Apple-Handy nutzt, nicht nur bei Safari. Außer­dem warnt Dich die Anwen­dung, wenn ein offenes WLAN unsich­er ist. Mit Mobile Secu­ri­ty kannst Du zusät­zlich prüfen, ob Deine Pass­wörter gestohlen wur­den; und Dich benachrichti­gen lassen, wenn eins Dein­er Online-Kon­ten gehackt wurde. In einem Foto-Tre­sor bewahrst Du Bilder sich­er auf, falls jemand Dein iPhone in die Hand bekommt.

Avast Mobile Secu­ri­ty im App Store herunterladen

Den Scan auf Bedro­hun­gen und Schwach­stellen, den Avast zusät­zlich bietet, brauchst Du eigentlich nicht, wie oben erk­lärt. Avast Mobile Secu­ri­ty ist gratis, in der Pre­mi­umver­sion kannst Du mehr Bilder und Kon­ten absich­ern sowie ein VPN nutzen. Das ist vor allem beim Sur­fen im öffentlichen WLAN sin­nvoll, weil es einen zusät­zlichen Schutz bei ein- und aus­ge­hen­den Dat­en bietet.

Avira Mobile Security

Die Secu­ri­ty-App des deutschen Anbi­eters Avi­ra set­zt nicht auf klas­sis­chen Viren­schutz, der beim iPhone sowieso nicht notwendig ist. Die App bringt stattdessen ver­schiedene nüt­zliche Tools mit. Sie zeigt zum Beispiel die Aus­las­tung des Spe­ich­ers und Arbeitsspe­ich­ers an und lis­tet alle Geräte auf, die mit dem Net­zw­erk ver­bun­den sind. Mith­il­fe ein­er Block­ierliste kannst Du uner­wün­schte Anrufer:innen sperren.

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Enthal­ten sind in dem Pro­gramm weit­er­hin Anti-Dieb­stahl- und Ortungswerkzeuge. Eine Back­up-Funk­tion ermöglicht es, alle Deine Kon­tak­te an Deine Mailadresse, in die Drop­box oder zu Google Dri­ve zu senden. Apple sichert diese von Haus aus in der iCloud. Prak­tisch an der App von Avi­ra ist das inte­gri­erte VPN, um im öffentlichen WLAN sicher­er zu sur­fen. In der Gratisver­sion sind aber nur 100 Megabyte Daten­vol­u­men enthal­ten, damit kommst Du nicht weit. Willst Du mehr, holst Du Dir die Premiumvariante.

Wün­schst Du Dir eine klas­sis­che Antivirus-App fürs iPhone? Wenn ja, warum? Ver­rate es uns in den Kommentaren!

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