iOS-Tipps
Antivirus-Apps fürs iPhone: Brauche ich eine – und wenn ja, welche?
Viren können auf Windows-Computern und Android-Smartphones großen Schaden anrichten. Aber wie sieht es eigentlich beim iPhone aus? Wir erklären, ob Antivirus-Apps fürs iPhone sinnvoll sind – und wenn ja, welche.
Antivirus-App für das iPhone: Warum es als sicher gilt
Trojaner, Viren und andere Malware bedrohen Windows-Computer und Android-Smartphones. Im schlimmsten Fall legen sie diese lahm, spionieren Daten aus oder nerven mit ungefragter Werbung. Nutzer:innen können diese Geräte mit einem Virenscanner schützen, der Schadsoftware aufspürt und unschädlich macht.
Wenn Du ein Apple-Handy verwendest, sieht es anders aus. Im App Store findest Du so gut wie keine echten Antivirus-Apps fürs iPhone. Apple sagt, dass Virenscanner auf seinen Smartphones überflüssig sind. 2015 hatte der Hersteller sogar alle entsprechenden Anwendungen aus dem App Store entfernt.
Der Grund: Das Betriebssystem iOS gilt als sehr sicher. Apple liefert regelmäßig Sicherheitsupdates, auch für ältere iPhone-Generationen. Jede App und das System laufen zudem in einer eigenen Sandbox, also einer geschützten Umgebung. Darin sind sie vor Zugriffen anderer Apps geschützt – auch vor Malware und vor Antivirus-Apps. Es ist also gar nicht möglich, dass Virenschutz-Programme Anwendungen auf dem iPhone auf Schadsoftware hin untersuchen.
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Obendrein kann Malware nur schwer auf das iPhone gelangen. Diese steckt in der Regel in Programmen, die Nutzer:innen installieren. Aber iPhone-Besitzer:innen können Apps nur aus dem offiziellen App Store herunterladen. Alle Anwendungen werden von Apple genau geprüft, bevor sie zum Download bereitstehen. Bei Android-Smartphones ist das anders: Apps können aus vielen Quellen stammen – die Gefahr, dass sich Malware einschleicht, ist viel höher.
Achtung vor Apps, die Daten auslesen wollen
Selbst wenn es eine Spionage-App schaffen würde, sich in den App Store von Apple einzuschleichen, könnte sie von Haus aus nicht viel anrichten. Denn der Hersteller hat weitere Sicherheitsmechanismen eingebaut: Jede Anwendung muss um Erlaubnis fragen, wenn sie auf Funktionen zugreifen oder Informationen auslesen will – so wie etwa das Adressbuch. Ohne Deine explizite Zustimmung geht das nicht.
Allerdings möchten auch Messenger auf Deine Kontakte zugreifen, beispielsweise WhatsApp. Andere Anwendungen wollen Deinen Standort abrufen. Das kann je nach Funktionen sinnvoll sein. Allerdings weißt Du nicht, was die Anbieter:innen anschließend mit Deinen Daten anstellen. Eine Antivirus-App fürs iPhone könnte Dich vor einer solchen Datensammlung nicht schützen. Du solltest immer genau überlegen, welcher Anwendung Du was erlaubst. Achte vor der Installation im App Store auf den Punkt „Datenschutz” und sieh Dir an, welche Berechtigungen eine App haben will.
iPhones mit Jailbreak sind nicht sicher
Aber nicht alle iPhones sind sicher. Wenn Du ein Apple-Handy mit Jailbreak nutzt, kannst Du Dir leicht Malware einfangen. Jailbreak heißt, dass das Betriebssystem so verändert wird, dass Du vollen Zugriff auf das System des iPhones hast. Dann kannst Du unter anderem Apps installieren, die nicht aus Apples App Store stammen – und die können Schadsoftware enthalten.
Ein Jailbreak ist aber ohnehin nicht empfehlenswert: Du kannst die Garantie für Dein iPhone verlieren. Außerdem kannst Du Updates nicht immer direkt zum Release einspielen.
Ist eine Antivirus-App fürs iPhone trotzdem hilfreich?
In Apples App Store findest Du trotz allem Apps von namhaften Sicherheitsfirmen, etwa Avast, Avira oder McAfee. Aber dabei handelt es sich meist nicht um klassische Antivirus-Apps für das iPhone, sondern um Security-Tools. Sie schützen Dich zum Beispiel vor bösartigen Webseiten, warnen Dich, wenn Deine Konten gehackt wurden oder bringen Anti-Diebstahl-Funktionen mit.
Auch Apple selbst bietet ähnliche Features: Wenn Du etwa Dein iPhone verloren hast oder es gestohlen wurde, kannst Du es wiederfinden. Und im mobilen Safari-Browser kannst Du Dich vor betrügerischen Webseiten warnen lassen, die etwa Deine Daten ausspionieren wollen. Dazu aktivierst Du die Option „Betrugswarnung” in den „Einstellungen”.
Das Problem: Solche Malware- und Phishing-Seiten entstehen in kürzester Zeit und verschwinden wieder. Der Betrugsschutz kann sie nicht immer umgehend erkennen. Dieses Problem haben aber auch die Sicherheits-Apps vom Fremdanbietern. Du solltest also selbst aufmerksam sein und nicht leichtfertig sensible Daten herausgeben.
Im Vergleich zu den Apple-Tools bieten die externen Security-Apps oft das eine oder andere Extra. Damit können sie sinnvoll sein – wenn auch nicht als klassische Antivirus-App fürs iPhone, ob kostenlos oder nicht.
Sicherheits-Apps fürs iPhone: Diese Programme sind hilfreich
Avast Mobile Security
Die Sicherheits-App für das iPhone von Avast schützt vor gefälschten und bösartigen Webseiten. Der Vorteil: Das erledigt sie bei jedem Browser, den Du auf dem Apple-Handy nutzt, nicht nur bei Safari. Außerdem warnt Dich die Anwendung, wenn ein offenes WLAN unsicher ist. Mit Mobile Security kannst Du zusätzlich prüfen, ob Deine Passwörter gestohlen wurden; und Dich benachrichtigen lassen, wenn eins Deiner Online-Konten gehackt wurde. In einem Foto-Tresor bewahrst Du Bilder sicher auf, falls jemand Dein iPhone in die Hand bekommt.
Avast Mobile Security im App Store herunterladen
Den Scan auf Bedrohungen und Schwachstellen, den Avast zusätzlich bietet, brauchst Du eigentlich nicht, wie oben erklärt. Avast Mobile Security ist gratis, in der Premiumversion kannst Du mehr Bilder und Konten absichern sowie ein VPN nutzen. Das ist vor allem beim Surfen im öffentlichen WLAN sinnvoll, weil es einen zusätzlichen Schutz bei ein- und ausgehenden Daten bietet.
Avira Mobile Security
Die Security-App des deutschen Anbieters Avira setzt nicht auf klassischen Virenschutz, der beim iPhone sowieso nicht notwendig ist. Die App bringt stattdessen verschiedene nützliche Tools mit. Sie zeigt zum Beispiel die Auslastung des Speichers und Arbeitsspeichers an und listet alle Geräte auf, die mit dem Netzwerk verbunden sind. Mithilfe einer Blockierliste kannst Du unerwünschte Anrufer:innen sperren.
Avira Mobile Security im App Store herunterladen
Enthalten sind in dem Programm weiterhin Anti-Diebstahl- und Ortungswerkzeuge. Eine Backup-Funktion ermöglicht es, alle Deine Kontakte an Deine Mailadresse, in die Dropbox oder zu Google Drive zu senden. Apple sichert diese von Haus aus in der iCloud. Praktisch an der App von Avira ist das integrierte VPN, um im öffentlichen WLAN sicherer zu surfen. In der Gratisversion sind aber nur 100 Megabyte Datenvolumen enthalten, damit kommst Du nicht weit. Willst Du mehr, holst Du Dir die Premiumvariante.
Wünschst Du Dir eine klassische Antivirus-App fürs iPhone? Wenn ja, warum? Verrate es uns in den Kommentaren!