Auf dem symbolischen Bild zum Thema „Was ist Mixed Reality“ steht ein Mann mit Mixed-Reality-Brille in einem leeren Raum und interagiert mit einem digital eingeblendeten Schreibtisch samt Monitor, Stuhl und Kaffeetasse. Die Szene zeigt beispielhaft, wie virtuelle Objekte nahtlos in die reale Umgebung projiziert werden und veranschaulicht das Potenzial von Mixed Reality im Arbeitsalltag.
Das Wort "Wi-Fi" und das Symbol für WLAN sind auf einem Handy abgebildet, das jemand hochhält.

Sprachmodell PEER: Mit dieser KI-Schreibassistenz will Meta die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine verbessern

Mit PEER hat Meta ein Sprach­mod­ell entwick­elt, das den gemein­schaftlichen Schreibprozess mit ein­er kün­stlichen Intel­li­genz (KI) ermöglicht. Men­schen kön­nen damit nachvol­lziehen, wie die KI zu einzel­nen Textstellen gekom­men ist und bess­er ein­greifen. Gle­ichzeit­ig kann die KI sich selb­st beib­rin­gen, Kor­rek­turen und Updates in ihren eige­nen Tex­ten vorzunehmen. Wie das funk­tion­iert und was das Vor­bild dafür war, ver­rat­en wir Dir jetzt. 

Kün­stliche Intel­li­gen­zen haben sich in den ver­gan­genen Jahren rasend schnell entwick­elt. Auch bei geschrieben Tex­ten find­en sie immer öfter Anwen­dung. Derzeit sind Sprach-KIs wie GPT-3 von Ope­nAI oder OPT von Meta in der Lage, eigen­ständig Nachrich­t­en­texte zu schreiben, die selb­st von Muttersprachler:innen kaum noch von men­schlich ver­fassten zu unter­schei­den sind. Oben­drauf kön­nen sie bei der Ideen­find­ung für fik­tionale Geschicht­en aushelfen und sog­ar Gedichte schreiben.

Die aktuellen KIs basieren auf neu­ronalen Deep-Learn­ing-Net­zw­erken, die mit Hil­fe von Mil­liar­den von Lern­pa­ra­me­tern trainiert sind. Sie brauchen nur min­i­malen men­schlichen Input, um neue Texte zu ver­fassen. Was allerd­ings dabei auf der Strecke bleibt, ist der Prozess der Kol­lab­o­ra­tion, bei dem men­schliche Autor:innen und Lek­to­ri­erende in den Text ein­greifen, kor­rigieren und ergänzen. So lässt sich bei derzeit­i­gen KI-Tex­ten nur schw­er nachvol­lziehen, woher genau zum Beispiel eine bes­timmte Infor­ma­tion kommt, oder wie eine einzelne Aus­sage zus­tande gekom­men ist. Die men­schliche Kon­trolle über die maschinell erstell­ten Tex­ten zu behal­ten, ist schwierig und aufwändig. PEER, das neue Sprach­mod­ell von Meta, will dies ändern.

 

So funktioniert Metas neueste KI-Schreibassistenz PEER

Metas PEER soll die Zusam­me­nar­beit zwis­chen Men­sch und großen Sprach­mod­ellen vere­in­fachen und gemein­schaftlich geschriebene Texte ermöglichen. PEER ste­ht für Plan, Edit, Explain, Repeat (deutsch: Pla­nen, Bear­beit­en, Erk­lären, Wieder­holen) und beschreibt die Arbeitss­chritte des kol­lab­o­ra­tiv­en Sprach­mod­ells schon sehr deutlich.

Ein Men­sch kann für einen vorhan­de­nen KI-Text einen Plan erstellen, wie dieser über­ar­beit­et wer­den soll. Das kann etwa die Kor­rek­tur von möglichen Fehlin­for­ma­tio­nen, das Ergänzen von Quel­lenangaben und Fußnoten, For­matierun­gen oder Updates sein. PEER kann dann den Text edi­tieren und seine Änderun­gen Schritt für Schritt nachvol­lziehbar erk­lären. Dieser Vor­gang kann beliebig oft wieder­holt wer­den, bis die Lesenden zufrieden mit dem Text sind. Die KI kann diesen Prozess aber auch eigen­ständig durch­laufen und sich selb­st korrigieren.

Vorbild für die Schreib-KI ist die Wikipedia-Bearbeitung

So gut wie jed­er men­schliche Text, der redak­tionell in Büch­ern, Mag­a­zi­nen und Onlineme­di­en veröf­fentlicht wird, durch­läuft Feed­back- und Kor­rek­turschleifen. Dabei sind mehrere Kor­rigierende beteiligt. PEER bringt sich diesen Prozess dort bei, wo er massen­haft akribisch doku­men­tiert und online frei ver­füg­bar ist: bei Wikipedia. Durch maschinelles Ler­nen trainiert die KI sich anhand Mil­lio­nen men­schlich­er Vor­bilder, die im Laufe der Jahre unzäh­lige Anpas­sun­gen, Kor­rek­turen und Diskus­sio­nen vorgenom­men haben.

In dem Whitepa­per zu PEER (PDF) beschreiben die KI-Forscher:innen, dass sie  PEER so trainieren wollen, dass es jegliche men­schlichen Instruk­tio­nen ver­ste­hen und umset­zen kann, auch über Wikipedia hin­aus. Dafür wird das Sprach­mod­ell unter anderem darauf getrimmt, einen bere­its edi­tierten Text mit Hil­fe ursprünglich­er Doku­mente so zu bear­beit­en, dass es den ursprünglichen Text ohne Änderun­gen pro­duziert. Eine Art Reverse Engi­neer­ing für Texte sozusagen. Die Entwick­lung der KI-Schreibassis­tenz ist ein wichtiger Schritt hin zu ein­er Tech­nolo­gie, die zuver­läs­sigere Texte ver­fassen kann. Da der Schreibprozess hier­durch bess­er nachvol­lziehbar wird und Men­schen gezielt prüfen und ein­greifen kön­nen, kön­nten die Sprach­mod­elle trans­par­enter, glaub­würdi­ger und bess­er werden.

Chat­bots, Gesicht­serken­nung und Sprachas­sis­ten­ten: KI erle­ichtert Dir schon heute den All­t­ag enorm. Doch es gibt auch verblüf­fende Anwen­dun­gen, die mit dem All­t­ag rein gar nichts mehr zu tun haben:

Kuriose KI: Die ungewöhn­lich­sten Anwen­dun­gen für kün­stliche Intelligenz

Mehr über die Geschichte der KI liest Du in unser­er zweit­eili­gen Artikel-Serie „Die Geschichte der Kün­stlichen Intel­li­genz

Was glaub­st Du, welchen Ein­fluss KIs als Schreibassis­tenz und eigen­ständi­ge maschinelle Autor:innen in Zukun­ft für einen Ein­fluss haben wer­den? Schreib uns Deine Gedanken in die Kommentare!

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