Gemälde, Bilder, Portraits und Texte, die durch KI entstanden sind, in einer Collage.
© NVIDIA
Auf dem symbolischen Bild zum Thema „Was ist Mixed Reality“ steht ein Mann mit Mixed-Reality-Brille in einem leeren Raum und interagiert mit einem digital eingeblendeten Schreibtisch samt Monitor, Stuhl und Kaffeetasse. Die Szene zeigt beispielhaft, wie virtuelle Objekte nahtlos in die reale Umgebung projiziert werden und veranschaulicht das Potenzial von Mixed Reality im Arbeitsalltag.
Das Wort "Wi-Fi" und das Symbol für WLAN sind auf einem Handy abgebildet, das jemand hochhält.

Kuriose KI: Die ungewöhnlichsten Anwendungen für künstliche Intelligenz

Chat­bots, Gesicht­serken­nung und Sprachas­sis­ten­ten: Kün­stliche Intel­li­genz (KI) erle­ichtert Dir schon heute den All­t­ag enorm. Doch es gibt auch verblüf­fende Anwen­dun­gen, die mit dem All­t­ag rein gar nichts mehr zu tun haben. Von der dich­t­en­den Shake­speare-KI über maschinelle Lehrer für Fremd­sprachen bis zu einem selb­stler­nen­den Schach-Genie – Wie klingt das für Dich? Wir haben für Dich die ungewöhn­lich­sten KI-Anwen­dun­gen zusammengestellt.

In Deinem per­sön­lichen All­t­ag ist KI vielerorts zu find­en. Die an den Verkehr angepasste Route nach Hause oder die Gesicht­serken­nung zum Entsper­ren Deines Smart­phones zum Beispiel. Sie sind teil­weise so gut in unseren All­t­ag inte­gri­ert, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Im Gegen­satz dazu treiben es unsere ungewöhn­lichen Fund­stücke auf die Spitze. Denn dabei geht es um beein­druck­ende Fähigkeit­en, die die Tech­nik heute schon beherrscht.

Ein Mann sitzt mit Kopfhörern und seinem Tablet auf dem Bett.

KI ist schon längst im All­t­ag inte­gri­ert - zum Beispiel, wenn Du bei Spo­ti­fy oder Deez­er Musikvorschläge bekommst.

KI komponiert beeindruckende Songs

Während All­t­ags-KIs Dir die richti­gen Songs aus men­schlich­er Fed­er vorschla­gen, kom­poniert AIVA selb­st schon Sound­tracks für Filme und Games. AIVA ste­ht für Arti­fi­cial Intel­li­gence Vir­tu­al Artist, also frei über­set­zt so viel wie kün­stlich-intel­li­gen­ter virtueller Kün­stler. Und diese KI richtet sich beim Kom­ponieren ganz nach Dir. Per Mausklick kannst Du der KI Deine Vorstel­lun­gen für den näch­sten Song mit­teilen und sog­ar Inspi­ra­tions­musik hochladen, an der sich die KI anschließend ori­en­tiert. Kurze Zeit später ist der Track fer­tig. Du drückst bloß noch den Play-But­ton und schon lauschst Du den soeben frisch für Dich kom­ponierten Klän­gen. Bei Bedarf lassen sich die Titel im Nach­hinein auch noch detail­liert anpassen, klin­gen aber auch so ziem­lich beeindruckend.

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AIVA wurde von Ihren Schöpfern Pierre Bar­reau, Vin­cent Bar­reau und Denis Shte­fan aus Lux­em­burg mit 30.000 mehrstim­mi­gen Kom­po­si­tio­nen der größten men­schlichen Kom­pon­is­ten gefüt­tert und hat es außer­dem mith­il­fe von Deep Learn­ing ver­standen, ein Gespür für Musik zu entwick­eln. So entste­hen einzi­gar­tige Songs über zahlre­iche Musik-Gen­res hinweg.

Kunstwerke gemeinsam mit KI erschaffen

Ein Chip von Nvidia lässt Künstler:innen erstaunliche Werke schöpfen. Was Men­sch und KI zusam­men erschaf­fen kön­nen, zeigte Nvidia auf der der GPU Tech­nol­o­gy Con­fer­ence (GTC) 2021. Der Kreativ­ität waren dabei keine Gren­zen geset­zt. Und wie sehen die fer­ti­gen Kunst­werke aus? Davon kannst Du Dir in der Nvidia-Galerie selb­st ein Bild machen.

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Ver­net­zte Kun­st – geht das? Klar! Wie das Malen in der Zukun­ft funk­tion­ieren kön­nte, präsen­tiert Dir das Voda­fone 5G Portrait.

Eine andere Kun­st­form, die über­haupt erst durch KI möglich gewor­den ist, zeigt das Dalí-Muse­um im amerikanis­chen St. Peters­burg. Dort ist näm­lich Sal­vador Dalí sozusagen aufer­standen und im Rah­men des Pro­jek­ts „Dalí Lives“ als Per­son zurückgekehrt.

Ungewöhnliche KI kreiert Parfüm

Erin­nerst Du Dich noch an Jean-Bap­tiste Grenouille, die Haupt­fig­ur aus Patrick Süskinds Roman „Das Par­fum“? Er ver­fügt über einen unglaublichen Geruchssinn und ver­fol­gt die Vision, zum größten Par­fümeur aller Zeit­en zu wer­den. Konkur­renz macht ihm die Kün­stliche Intel­li­genz Phi­lyra von der Inter­na­tion­al Busi­ness Machines Cor­po­ra­tion (IBM). Denn dem deutschen Par­fümher­steller Sym­rise ist es gelun­gen, mith­il­fe von Phi­lyra gle­ich zwei Düfte zu kreieren. Diese sind bere­its im Jahr 2019 in Brasilien auf den Markt gekom­men, wie Forbes in einem Artikel berichtet.

In Zusam­me­nar­beit mit dem J. Wat­son Research Cen­ter von IBM ließ der Dufther­steller die KI rund 1,7 Mil­lio­nen Duft­formeln aus seinem Bestand analysieren. Zusät­zlich wurde Phi­lyra mit Infor­ma­tio­nen über Stan­dorte und Alters­grup­pen der Kund:innen ver­sorgt. Ent­standen sind zwei Duft­noten, die extra an den brasil­ian­is­chen Markt angepasst sind. So erin­nert ein­er der Düfte an den Geruch der exo­tis­chen Küche, während der zweite Duft hinge­gen eine flo­rale Note hat.

Die Duft-Kreation ver­langt eine beson­ders präzise Arbeitsweise, selb­st min­i­male Abwe­ichun­gen von vorgegebe­nen Men­gen zer­stören den Duft oder kreieren eine völ­lig andere Note. Aus diesem Grund arbeit­et die Kün­stliche Intel­li­genz gemein­sam mit Men­schen. Denn Phi­lyra entwick­elt Duftvorschläge, die dann von Sym­rise-Par­fümeur David Apel aus­gear­beit­et und vere­delt werden.

KI-Sonette à la Shakespeare von IBM

William Shake­speare schrieb vor über 400 Jahren 38 Dra­men, epis­che Vers­dich­tun­gen und ganze 154 Sonette. Forscher:innen von IBM Aus­tralien haben die als Grund­lage für eine eigens entwick­elte Kün­stliche Intel­li­genz herange­zo­gen. Der Com­put­er sollte anhand der Orig­i­nal-Verse selb­st das Dicht­en erler­nen. Zum Testen und Entwick­eln bekam die KI auch noch 2.600 zusät­zliche Sonette von Project Guten­berg unter die virtuellen Augen.

Her­aus­gekom­men ist zumin­d­est eine poet­is­che Intel­li­genz, die auf den ersten Blick ganz ordentliche Verse abliefert. Echte Literaturkritiker:innen kon­nte der Bot bis­lang jedoch noch nicht überzeu­gen. Denn der virtuelle Shake­speare mit dem Namen Deep­s­peare habe schlicht zu wenig Emo­tio­nen in die Sonette gebracht. Reim und Rhyth­mus sei der Dich­tungs-Mas­chine allerd­ings gelun­gen. Das ist auch die Erken­nt­nis der IBM-Forscher:innen. Die Intel­li­genz, um Sonette zu schreiben, ließe sich nun auch bei anderen KI und auf anderen Gebi­eten nutzen. Sollte eine KI also mal Langeweile haben, schreibt sie vielle­icht in Zukun­ft ja ein­fach ein paar Verse.

Kuriose KI

KI löst Zauberwürfel in Rekordzeit

Rubik’s Cube, der bunte Zauber­wür­fel aus den 80ern, ist das wohl bekan­nteste Dreh­puz­zle. Wer den Zauber­wür­fel lösen möchte, ver­bringt beim Kno­beln viel Zeit mit dem Drehen der Seit­en. Der Guin­ness-Wel­treko­rd bei men­schlichen Zauberwürfel-Spieler:innen liegt aktuell bei über­ra­gen­den 3,47 Sekun­den. Mod­erne Robot­er wür­den darüber wohl nur müde lächeln, wenn sie es kön­nten. Denn die absolute KI-Bestzeit im Lösen eines Zauber­wür­fels liegt seit März 2018 liegt bei sagen­haften 0,38 Sekun­den. Ein kom­plett ver­drehter Wür­fel ist mit­tler­weile so schnell gelöst, dass ein men­schlich­es Auge die einzel­nen Züge gar nicht mehr wahrnehmen kann.

Laut den Entwick­lern Ben Katz und Jared Di Car­lo ließe sich mit etwas Fein­tun­ing der Hard­ware wohl auch noch eine weit­ere Zehn­telsekunde aus dem Robo herausholen.

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KI im Klassenzimmer: Dieser Roboter soll japanischen Kindern Englisch beibringen

Das japanis­che Bil­dungsmin­is­teri­um möchte in Zukun­ft ganz offiziell in 500 Klassen­räu­men im Land englis­chsprachige Robot­er ein­set­zen. Diese sollen sowohl Schüler:innen als auch Lehrer:innen beim Erler­nen der frem­den Sprache helfen. Der Grund dafür ist ein­fach: Laut Straits Times fehlen an japanis­chen Schulen qual­i­fizierte Englischlehrer:innen. Deswe­gen sind seit dem Jahr 2019 kleine Robot­er im Ein­satz. Sie beherrschen die englis­che Sprache und sind so intel­li­gent, dass sie sich mit den Kindern unter­hal­ten kön­nen und unter anderem deren Aussprache verbessern sollen.

Um auch außer­halb des Klassen­z­im­mers Lern­fortschritte zu erzie­len, hat die nor­wegis­che Fir­ma No Iso­la­tion eine Lösung entwick­elt: Kinder, die wegen ein­er chro­nis­chen Erkrankung län­gere Zeit nicht zur Schule gehen kön­nen, ver­passen nicht nur Lern­stoff, son­dern ver­mis­sen oft den Kon­takt zu Mitschüler:innen und Freund:innen. Der Robot­er AV1 ist ein Telepräsenz-Avatar, der es ermöglicht, von zu Hause aus am Unter­richt teilzunehmen. Dafür sitzt der Robot­er im Klassen­z­im­mer und lei­ht Schüler:innen seine Augen, Stimme und Ohren. Über eine inte­gri­erte Voda­fone-SIM-Karte kön­nen Erkrank­te den Robot­er mit ein­er App auf dem Tablet fern­s­teuern und mit Mitschüler:innen kommunizieren.

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Streetview-KI sagt zukünftiges Stadtbild voraus

Im Gegen­satz zu den 154 Shake­speare-Sonet­ten der dich­t­en­den IBM-Robos kon­nten die Forscher:innen des Mass­a­chu­setts Insti­tute of Tech­nol­o­gy (MIT) in den USA aus dem Vollen schöpfen. Sat­te 1,6 Mil­lio­nen Streetview-Auf­nah­men von Straßen­ver­läufen aus amerikanis­chen Städten bekam die KI zu sehen. Der Clou dabei: Es han­delt sich um Bild­paare, die jew­eils ein paar Jahre auseinan­der liegen.

So lernte die ungewöhn­liche KI, wie sich einzelne Stadteile mit der Zeit entwick­elt haben. Mit diesem Wis­sen soll es auch möglich sein, das zukün­ftige Ausse­hen von anderen Nach­barschaften vorauszuse­hen. Die Ergeb­nisse kön­nen etwa bei der Stad­ten­twick­lung helfen und zeigen, welche Auswirkun­gen ver­schiedene Fak­toren wie Durch­schnitt­seinkom­men, Bil­dungs­stand, angren­zende Nach­barschaften und das Alter der Gebäude auf die Stad­ten­twick­lung haben können.

Alpha-Zero: In nur vier Stunden zum Schach-Genie

Erin­nerst Du Dich noch an Alpha-Go? Die KI aus dem Hause Google machte vor ein paar Jahren Schlagzeilen, als sie die weltbesten Go-Spieler:innen (Go ist ein strate­gis­ches Brettspiel) besiegte. In der Zwis­chen­zeit hat Google die Intel­li­genz selb­stver­ständlich weit­er­en­twick­elt. Heute hört sie auf den Namen Alpha-Zero und kann sich selb­st neue Spiele beib­rin­gen. Dazu braucht sie bloß die Spiel­regeln zu ken­nen und einen Nach­mit­tag Zeit, um gegen sich selb­st zu spie­len. Als Stre­ber kann man Alpha-Zero schon gar nicht mehr beze­ich­nen. Denn was der Bot zus­tande gebracht hat, geht weit über konzen­tri­ertes Ler­nen hin­aus. Nur vier Stun­den, nach­dem Alpha Zero die Schach-Regeln gel­ernt hat­te, galt es, ein Match aus 100 Par­tien gegen den bis­lang stärk­sten Schachcom­put­er der Welt zu bestre­it­en. Das Resul­tat ist ein­deutig: Alpha Zero hat kein einziges Spiel verloren.

Schneller, schlauer, besser

Die ver­schiede­nen Fer­tigkeit­en, die unseren ungewöhn­lichen KI-Fund­stück­en zugrunde liegen, find­en auch in ganz anderen Feldern Anwen­dung. Die Fähigkeit­en von Kün­stlich­er Intel­li­genz wer­den deshalb in den kom­menden Jahren immer weit­er zunehmen. Wir Men­schen wer­den davon weit­er­hin prof­i­tieren, wie wir es heute schon ganz selb­stver­ständlich tun. Die Zukun­ft bleibt spannend.

Welche KI-Fea­tures nutzt Du mit Deinem Smart­phone heute schon? Hin­ter­lasse uns einen selb­st­geschriebe­nen Kommentar.

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