Konsolenspiele
The Last of Us Part II: So erklärt Naughty Dog das umstrittene Ende
Das Ende von „The Last of Us Part II” spaltet die Gamer-Community. Der Ausgang des finalen Kampfes gefällt vielen Nutzern nicht. Serienschöpfer Neil Druckmann erklärt nun in einem Interview, was hinter dem letzten Kapitel steckt.
Druckmann hat mit Eurogamer über das umstrittene Ende von „The Last of Us Part II” gesprochen. An dieser Stelle trotzdem zur Sicherheit der Hinweis, dass Dich heftiger Spoiler erwarten. Die „The Last of Us”-Reihe lebt schließlich unter anderem von der exzellent inszenierten Story – auch wenn insbesondere das Ende polarisiert. Wenn Du noch ganz am Anfang stehst, empfehlen wir Dir stattdessen unseren Ratgeber für „The Last of Us Part II”-Einsteiger.
Das Ende des Vorgängers
Um das Finale erklären zu können, müssen wir zunächst ausholen und zurück in den ersten Teil von „The Last of Us” wechseln: Dort soll sich Ellie am Ende des Spiels einer OP unterziehen, damit die Fireflies einen Impfstoff gegen den Zombiepilz herstellen können. Ihr Ziehvater Joel findet jedoch heraus, dass das Mädchen den Eingriff nicht überleben würde. Er stürmt daher den OP-Saal und tötet jeden, der sich ihm in den Weg stellt – darunter auch den leitenden Arzt.
Video: Youtube/With Hiro
Rache befriedigt nicht
Dessen Tochter Abby lernen wir in „The Last of Us Part II” als spielbaren Charakter kennen. Das Mädchen schwört Rache und quält Joel einige Zeit später zu Tode. Daraufhin trachtet Ellie wiederum Abby nach dem Leben. Die beiden inzwischen herangewachsenen jungen Frauen kämpfen im Laufe der Story mehrfach gegeneinander – verschonen sich dabei jedoch gegenseitig. So auch im finalen Kapitel als Ellie ihre Erzfeindin Abby letztlich doch nicht ertränkt.
Neil Druckmann erklärt, die beiden seien auf einer Reise gewesen, hätten aber unterschiedliche Ziele verfolgt. Während Ellie hoffe, mit Rache die Lücke füllen zu können, die der Tod von Joel hinterließ, sei Abby bereits einen Schritt weiter. Sie habe sich bereits gerächt, die erhoffte Genugtuung sei jedoch ausgeblieben. Sie suche daher nach Erlösung, weshalb sie sich um die beiden Kinder Lev und Yara kümmere, so Druckmann.
Video: Youtube/BabyZone
Emotionale Bindung zu Ellie stärker
Im finalen Kampf erkennt Ellie noch rechtzeitig, dass Rache sie nicht befriedigen und der Tod von Abby Joel nicht zurückbringen wird. Die Hoffnung der Spielemacher sei gewesen, dass die Spieler Emotionen für beide Charaktere entwickeln kann, da schließlich nicht die echte Abby Joel umgebracht habe, sondern eine Person, die viel gelitten habe und nicht sie selbst gewesen sei. „Als Spieler hat man den nötigen Kontext für beide Charaktere und man versteht, wie zwecklos dieser Kampf ist”, so Druckmann.
Dass viele Fans dennoch nicht das nötige Verständnis haben, lässt sich aus unserer Sicht aber auch leicht erklären. Sie haben auf der einen Seite (aufgrund des ersten „The Last of Us”) eine viel größere emotionale Bindung zu Ellie und Joel aufgebaut. Was erschwerend hinzukommt: Während Abby mit Lev aufs offene Meer schippert und auf der Insel Catalina ein neues Leben beginnen kann, bestraft das Schicksal Ellie für ihre Entscheidung. Für ihren Rachefeldzug hatte sie ihre glückliche Familie, Dina und JJ, verlassen. Beide zogen bei Ellies Rückkehr aus. Aufgrund zweier im Kampf verlorener Finger bleibt es Ellie überdies verwehrt, „Future Days” auf der Gitarre spielen – jenen Song, der sie mit Joel verbindet.
Vielleicht gibt es in der Serie zu „The Last of Us” bald ein anderes Ende zu sehen. Das Spiel kommt nämlich ins Fernsehen. Welche Games noch zu Serien werden, liest Du in unserer Übersicht.
Wie fandest Du das Ende von „The Last of Us Part II”? Schreibe und Deine Meinung gerne in die Kommentare.