Eltern-Ratgeber digital
Die goldenen Regeln der Internetnutzung für Kids
Für Kinder ist das Internet eine Welt voller neuer Erfahrungen und Abenteuer. Dass sie diese Welt nicht allein und ohne Schutz entdecken sollten, steht außer Frage. Wie Du Dein Kind auf dem Weg zu einer sicheren Internetznutzung unterstützen kannst, zeigen wir Dir in unserer Reihe „Die goldenen Regeln der Internetnutzung“.
Tipp #1: Erste Schritte für Internet-Einsteiger
Internetfähige Geräte gehören für Kinder immer früher zum Alltag. Gerade deshalb ist es wichtig, sie altersgerecht an Onlinemedien heranzuführen – möglichst ohne erhobenen Zeigefinger und strikte Verbote. Denn Onlinekompetenz will gelernt sein und braucht Dich als Vorbild.
Begleite Dein Kind bei den ersten Schritten im Netz
Wo Abenteuer warten, schlummern auch Gefahren. Über diese Risiken solltest Du mit Deinem Kind vor der ersten Entdeckungsreise durchs Netz sprechen. Erkläre ihm zum Beispiel, warum es nicht auf jede x-beliebige Seite klicken oder persönliche Informationen von sich preisgeben soll. Die ersten Ausflüge ins Internet unternehmt Ihr natürlich gemeinsam und könnt dabei grundlegende Fragen klären.
Erst wenn Dein Kind wichtige Sicherheitsregeln kennt und vor allem gut lesen und schreiben kann, kann es mit Deiner Erlaubnis auch mal ohne Aufsicht surfen. Als Ansprechpartner:in bei Fragen und Problemen solltest Du trotzdem immer in der Nähe sein.
Schaffe Zugang zu kinderfreundlichen Inhalten
Mit pädagogisch begleiteten und geprüften Angeboten können auch schon Vorschulkinder mit Dir gemeinsam Spannendes im Netz entdecken. Auf werbefreien und intuitiven Kinderseiten wie Kikaninchen, Sandmann oder Die Gürbels lernen sie spielerisch, sich im Netz zu bewegen und Online-Inhalte zu nutzen. Mit Geschicklichkeitsspielen, ausgewählten Filmbeiträgen und Bastelangeboten führt zum Beispiel Die Elefantenseite vom WDR Kinder ab vier Jahren an die digitale Mediennutzung heran.
Tipp: Wenn Dein Kind schon größer ist und ohne Dich ins Internet darf, ist es sinnvoll, eine kinderfreundliche Startseite im Browser einzurichten. Die Themenfester (Widgets) kannst Du den Interessen Deines Kindes anpassen und individuell gestalten.
Vereinbart gemeinsam Internet-Regeln
Wie in vielen Erziehungsfragen ist auch bei digitalen Medien das richtige Maß entscheidend. Feste Internetzeiten sorgen dafür, dass andere Interessen, die Schule und Freunde Deines Kindes nicht zu kurz kommen. Dafür überlegt Ihr Euch am besten gemeinsam Regeln für die Internetnutzung und haltet diese schriftlich fest.
Für Kinder ab zehn Jahren bietet sich ein Wochenkontingent an, das sie sich ähnlich wie das Taschengeld selbstständig einteilen können. Dieses Kontingent sollte sich auf die freizeitliche Mediennutzung beziehen, nicht auf die Zeit, die Dein Kind im Netz mit Hausaufgaben oder Lernen verbringt.
Einen Leitfaden bieten zum Beispiel die Netzregeln von surfen-ohne-risiko.net. Mit einem Mediennutzungsvertrag bekommt das Ganze etwas „Erwachsenes“ und eine gewisse Ernsthaftigkeit. Die Vorlage könnt ihr je nach Altersgruppe (6 bis 12 oder 12+) gemeinsam gestalten und ausformulieren. Neben allgemeinen Regeln und Zeitvorgaben lassen sich auch Vereinbarungen zur Handy-, PC-, TV- und digitalen Spielenutzung treffen.
Alterskontrolle fürs Netz: Nutze technische Sicherheitstools
Vertrauen ist gut. Doch wenn es um die Sicherheit Deiner Kinder im Internet geht, sind Vorsichtsmaßnahmen besser. Um Altersbeschränkungen durchzusetzen und den Überblick über die Online-Aktivitäten zu behalten, kannst Du auf nahezu allen internetfähigen Geräten Sicherheitstools installieren. Damit Dein Kind nicht versehentlich über ungeeignete Apps und Webseiten stolpert, sind Filter- und Jugendschutzprogramme eine effektive Ergänzung zur aufmerksamen Medienerziehung.
Von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) wird das Jugendschutzprogramm JusProg empfohlen, das kostenfrei und ohne Registrierung auf allen Endgeräten (Windows, Mac, Android, iOS) installiert werden kann. Die Filtersoftware blockiert ungeeignete Webseiten und lässt nur geprüfte oder freigegebene Inhalte zu. Welche Seiten über den Browser aufgerufen werden können, kannst Du für verschiedene Altersstufen festlegen. Die Einstellungen solltest Du gelegentlich überprüfen und den Zugang mit einem sicheren Passwort sperren.
Vodafone Secure Net: Internetschutz für die ganze Familie
Noch umfangreicheren Internetschutz für die ganze Familie bieten die Security-Lösungen von Vodafone. Kabel- und DSL-Kunden können Vodafone Secure Net einfach für die „hauseigenen“ Modems, die Easybox und den Kabelrouter nachrüsten. Das Sicherheitspaket wehrt nicht nur Viren, Trojaner und andere Malware ab, sondern bietet auch maßgeschneiderte Tools für den Kinderschutz.
Es lassen sich zum Beispiel Zugangsprofile mit Internetberechtigungen anlegen. Außerdem kannst Du bestimmte Zeiten und Limits für die Internet-Aktivitäten definieren. Altersbeschränkungen für kritische Webseiten oder Medieninhalte richtest Du mit Filtern ein, die der Whitelist von JusProg entsprechen und individuell ergänzt werden können.
Behalte die Datennutzung im Blick – auch auf mobilen Geräten
An den meisten internetfähigen Geräten kannst Du weitere Sicherheitseinstellungen vornehmen. Sinnvoll ist zum Beispiel, über das Betriebssystem des Computers einen eigenen Account für den Nachwuchs einzurichten und schon dort Funktionen einzuschränken, zum Beispiel den Download und die Installation von Programmen. Solche Einstellungsmöglichkeiten gibt es auch für Smartphones und in den App-Stores.
Tipp #2: Gefahren erkennen: So schiebst Du Hackern und Malware einen Riegel vor
Sicherheitsregeln und Aufklärung über die Gefahren im Internet sind im digitalen Zeitalter ein wichtiger Teil der Kindererziehung. Bedrohungen wie Cyber-Kriminalität, Datendiebstahl und Betrug, Diskriminierung und Mobbing, Meinungsmache und Manipulation gehören zum World Wide Web leider dazu und lassen sich kaum vollständig meiden. Umso wichtiger ist, dass Du Dein Kind frühzeitig für diese Risiken sensibilisierst. Wir geben Dir einen Überblick über häufige Risiken, die wichtigsten Begriffe und Tipps, wie Du Dich und Dein Kind davor schützen kannst:
Hacker
Hacker sind Personen, die sich unerlaubt Zugriff auf fremde Computer, Programme, Webseiten und private Accounts verschaffen, um sensible Daten wie Passwörter und Bankverbindungen herauszufinden.
Tipp: Um Hackern das kriminelle Handwerk zu erschweren, solltest Du alle Plattformen, Apps und Geräte mit unterschiedlichen Passwörtern sichern, die nicht leicht zu erraten sind.
Phishing
Phishing ist im Internet weit verbreitet. Dahinter verbergen sich Nachrichten (zum Beispiel E-Mails oder Direct Messages über soziale Netzwerke) mit Links oder Anhängen von vermeintlich seriösen Absendern, die Dir Passwörter und Zugangsdaten entlocken wollen.
Tipp: Phishing erkennst Du oft an Rechtschreibfehlern, einer falschen Grammatik oder besonders verlockenden Angeboten wie hohen Gewinnsummen. Nachrichten von unbekannten Absendern sollten am besten gar nicht erst geöffnet werden.
Malware
Malware ist der Oberbegriff für Schadsoftware und umfasst zum Beispiel Viren, Würmer, Trojaner, Ransomware und Spyware. Die kleinen Programme werden über das Internet verbreitet und schleusen sich auf PCs ein, um dort schädliche Funktionen auszuführen, etwa weitere Sicherheitslücken zu öffnen oder Daten zu sammeln.
Spyware
Spyware ist eine Art Spionage-Programm, das auf Deinem Computer Daten ausspäht, um diese an Dritte weiterzugeben, zum Beispiel an Werbetreibende oder auch an Hacker, die sich damit Zugang zu weiteren Konten und Accounts verschaffen können.
Trojaner
Trojaner tarnen sich als kleine, nützliche Anwendungen. Einmal heruntergeladen, können Sie aber vielfältigen Schaden in einem System anrichten, zum Beispiel öffnen sie eine sogenannte „Hintertür“ für Hacker und weitere Malware. So bekommen die Hacker die Kontrolle über den Rechner.
Ransomware
Ransomware ist auch als Erpressungs-Trojaner oder Krypto-Trojaner bekannt. Besonders tückisch sind diese Programme, weil sie wichtige, vertrauliche Daten auf Deinem Computer verschlüsseln oder den Zugriff auf das komplette System sperren. Ähnlich wie bei einer Geiselnahme erpressen Hacker auf diese Weise Lösegeld.
Clickjacking
Clickjacking ist eine Technik, bei der Hacker eine Internetseite durch eine Fake-Website überlagern. Scheinbar harmlose Klicks oder Tastatureingaben führen dann zu unbeabsichtigten Aktionen, zum Beispiel zu einem Kauf oder Abo.
Tipp: Bei Webseiten, die mit unglaublich tollen Angeboten wie Gutscheinen, Gewinnen oder spektakulären Videos zu Klicks verleiten, ist Vorsicht geboten.
Grundsätzlich gilt: Überall, wo Du aufgefordert wirst, vertrauliche Daten wie Passwörter oder gar Bank- und Kreditkartennummern anzugeben, solltest Du genau hinsehen, wer hinter einer E-Mail oder Website steckt. Sichere Online-(Shopping-)Portale erkennst Du an Zertifikaten wie „Trusted Shops“.
So kannst Du Dich und Deine Familie schützen
Aus technischer Sicht ist ein Antivirenprogramm oder „Virenscanner“ vor allem auf Windows- und Android-Geräten die wichtigste Grundlage, um sich gegen Hacker und Malware zu schützen. Eine Sicherheitssoftware wie Vodafone Secure Net kann verschiedene Arten von Malware aufspüren, auf Webseiten blockieren und gegebenenfalls von einem befallenen System entfernen. Zu einem guten Antivirenprogramm gehört auch eine Firewall, die Netzwerke und Computer vor Zugriffen von außen schützt.
Tipp #3: Offener Austausch über Inhalte und Umgangsformen im Netz
Neben technischen Schwachstellen gibt es im Netz noch andere Gefahren, auf die man beim Surfen leicht treffen kann. Dazu gehören problematische Inhalte, die nicht für Kinderaugen bestimmt sind. Um diese zu erkennen und richtig einzuordnen, braucht es eine altersgerechte Aufklärung und einen offenen Austausch.
Umgangsformen: Der richtige Ton im Internet
Nicht nur verstörende Fotos oder Videos, falsche Informationen (Fake-News) und Nutzer:innen mit fragwürdigen Absichten machen das Internet unsicher. Die Anonymität im Netz verleitet einige Menschen zu einem rauen Umgangston und Äußerungen, die sie in einem persönlichen Gespräch vermutlich nicht von sich geben würden. Damit Dein Kind den richtigen Umgangston erlernt und für sich klare Grenzen ziehen kann, sollte es wissen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist.
Tipp: Um das leicht verständlich zu machen, kann man es mit einer Hausordnung, die es an Schulen gibt, vergleichen. Auch in der Schule redet man mit seinen Mitschüler:innen in einem netten Ton und behandelt sein Gegenüber so, wie man auch selbst gern behandelt werden möchte. Im Internet verhält man sich wie im echten Leben.
Sollte Dein Kind Anfeindungen, Belästigungen oder Mobbing erleben, gibt es Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Zum Beispiel lassen sich auf den meisten Plattformen Kontakte blockieren und Verstöße gegen die Richtlinien melden.
Privatsphäre und Datenschutz sind Grundrechte
Auch Privatsphäre gehört zu den Rechten im Internet. Um diese zu schützen, solltest Du Deinem Kind erklären, warum es nicht leichtfertig private Informationen oder gar Fotos von sich preisgeben sollte. Vor allem in sozialen Netzwerken kann das eigene Profil oft mit vielen persönlichen Angaben ausgeschmückt werden, von der Anschrift und Telefonnummer bis hin zur Religiosität, Sexualität und politischen Ansichten – Informationen, die niemand Fremdes etwas angehen.
Tipp: Um Deinem Kind verständlich zu erklären, was Datenschutz ist, muss es erstmal verstehen, was der Unterschied zwischen privat und öffentlich ist. Privat ist etwas, das nicht alle über einen wissen sollten und öffentlich ist das, was jeder erfahren darf. Zur Veranschaulichung kann man das Internet mir einem öffentlichen Platz vergleichen, auf dem jeder hören kann, was der andere sagt. Frag Dein Kind, ob die Information, um die es geht, etwas ist, was es jedem erzählen würde. Wenn dem nicht so ist, sollte es auch nicht im Internet preisgegeben werden.
Datenschutz fängt aber schon beim Surfen an: Cookies auf Webseiten werden zum Beispiel eingesetzt, um das Verhalten und die Präferenzen von Usern zu tracken. Beim Aufruf einer Seite sollte Dein Kind, wenn möglich nur „essenzielle Cookies“ zulassen und das Häkchen für Präferenzen, Marketing, Analysen und Statistiken entfernen.
Onlinewerbung und ihre Absichten
Schwieriger wird es bei der Registrierung auf Plattformen. Wer soziale Medien und Apps nutzen möchten, muss in der Regel den AGB zustimmen und stimmt damit oft auch der Heraus- und Weitergabe privater Daten zu. Werbetreibende nutzen diese Daten unter anderem, um gezielt personalisierte Werbung zu platzieren. Gerade für junge Menschen können die Anzeigen verlockend sein und (kostspielige) Wünsche wecken. Deinem Kind sollte deshalb bewusst sein, dass hinter Werbeanzeigen im Netz immer eine Absicht steckt.
Tipp: Erkläre Deinem Kind, dass hinter der Werbung die Absicht steckt etwas zu verkaufen. Es hilft auch, wenn Dein Kind bereits Erfahrungen mit Taschengeld hat und weiß, dass man bezahlen muss, wenn man etwas einkauft. Veranschaulichen kann man eine Onlinewerbung auch, indem man sie mit einem Werbespot im Fernsehen oder einem Werbeplakat an einer Litfaßsäule vergleicht.
Altersgerechte Aufklärung: Bleib offen für die Fragen Deines Kindes
Bei der Vielzahl an problematischen Inhalten ist Jugendschutz im Internet ein schwieriges Unterfangen. Von Pornografie und Gewaltdarstellungen, Anleitungen zum Suizid oder Selbstverletzungen bis hin zu Verschwörungstheorien, Rechtsextremismus oder Salafismus ist die Spannweite an heiklen Themen groß. Wann und wie Du mit Deinem Kind über solche Themen sprichst, hängt vom Alter und der Reife des Kindes ab, manchmal aber auch von der Situation.
Wichtig ist, dass Du für alle Fragen offenbleibst und Interesse zeigst. Dafür könnt ihr zum Beispiel die Regel vereinbaren, dass Dein Kind Dir oder einer anderen erwachsenen Vertrauensperson immer davon erzählt, wenn es auf merkwürdige oder verstörende Inhalte gestoßen ist. Der Austausch hilft dabei, Negativerfahrungen zu verarbeiten und nimmt Deinem Kind mögliche Scham oder das Gefühl, etwas verkehrt gemacht zu haben.
Tipp #4: So findest Du kindgerechte Webseiten und Suchmaschinen
Altersgerechte Online-Angebote bieten einen geschützten Raum, in dem sich Kinder ausprobieren und Erfahrungen sammeln können. Doch woran erkennst Du gute Internetseiten für Kinder? Die folgenden Kriterien der EU-Initiative Klicksafe können Dich bei der Auswahl unterstützen:
Eine gute Internetseite für Kinder …
- ist leicht verständlich: Die Seite ist übersichtlich aufgebaut, einfach zu bedienen und spricht Kinder mit vielen Bildern oder Animationen an.
- bietet Unterhaltung und Förderung: Die Seite regt die Fantasie an, macht Kinder neugierig und vermittelt spielerisch Wissen.
- zeigt nur relevante Inhalte: Die Seite sollte keine Werbung, keine kostenpflichtigen Erweiterungen und keine Verlinkungen zu externen Seiten oder sozialen Netzwerken enthalten.
- ist gewaltfrei: Die Seite stellt ausschließlich Inhalte dar, die dem Alter der angegebenen Zielgruppe entsprechen.
- erfordert keine Anmeldung: Gute Kinderseiten verzichten auf eine Registrierung und die Angabe von persönlichen Daten.
Soweit die Theorie. Damit Du nicht lange suchen musst, um passende Online-Inhalte zu finden, haben wir ein paar Empfehlungen für Dich. Auf diesen Internet-Seiten können Deine Kids bedenkenlos surfen und sich ausprobieren.
Geolino – wissen, was Sache ist
Geolino ist Deutschlands größtes Wissensmagazin für Kinder und Jugendliche. Die gleichnamige Website ist vollgepackt mit erstaunlichen, spannenden und gut recherchierten Geschichten. Mit unterschiedlichen Kategorien wie einem Tierlexikon lernen Kinder zwischen 8 und 14 Jahren die Welt besser kennen, verstehen und schätzen.
Internet-ABC – Surfen macht Schule
Die werbefreie Plattform Internet-ABC richtet sich gleichermaßen an Kinder von 5 bis 12 Jahren sowie an Eltern und Pädagog:innen. Hier wird der Nachwuchs altersgerecht auf die Möglichkeiten und Gefahren der digitalen Welt vorbereitet und kann bei einem kleinen Quiz einen „Surfschein“ für das Internet machen.
Kindersache – Ernstes einfach aufbereitet
Kindersache gehört zu den Webseiten des Deutschen Kinderhilfswerks. Das Mitmach-Angebot für Kinder zwischen 8 und 13 Jahren informiert mit Videos, Trickfilmen und leicht verständlichen Artikeln über Kinderrechte. Sämtliche Inhalte und Kommentare werden von einer Redaktion gesichtet, bevor sie freigegeben werden.
HanisauLand – was Kleine am großen Weltgeschehen interessiert
Hanisauland ist ein Web-Comic der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), der wöchentlich erweitert wird. Die Webseite bildet eine fiktive Welt ab, in der Hasen, Nilpferde und Wildsauen versuchen, eine Demokratie aufzubauen. So lernen Kinder spielerisch politische Abläufe und Strukturen kennen.
TOGGO – für ordentlich Spaß beim Surfen
Toggo.de ist die Internetseite zum gleichnamigen Kinderprogramm des Senders Super RTL, das sich an 6- bis 13-Jährige richtet. Mit abwechslungsreichen Games, lustigen Videos und altersgerechten Gewinnspielen sorgt die Internetseite bei der jungen Zielgruppe für beste Unterhaltung.
Auditorix – für Podcaster:innen und Musiker:innen der nächsten Generation
Auditorix will Kinder beim Erfinden, Lesen und Schreiben von (Hör-)Geschichten unterstützen und sie für Musik sowie Akustik im Allgemeinen begeistern. Hochwertig produzierte Hörspiele und simple Tipps regen dazu an, kreativ zu werden und sich mit auditiven Techniken auszuprobieren: vom Training der Stimme und Sprache bis hin zu Aufnahmetechniken oder musikalischer Vertonung.
Die Seite mit der Maus – Lach- und Sachgeschichten
Die Seite mit der Maus bietet genau das, was der Name verspricht: Hier finden Kinder alles rund um „Die Maus und ihre Freunde“, „Sendungen mit der Maus“, Filme, Spiele und schlaue Antworten zu Maus-Themen.
Suchmaschinen für Kinder
Nicht nur Kinderseiten, sondern auch einige Suchmaschinen richten sich mit ausgewählten Inhalten gezielt an Internet-Einsteiger. Die Alternativen zu Google, Yahoo und Co. filtern Suchergebnisse nach strengen Kriterien, sodass ausschließlich geprüfte Webseiten aufgerufen werden können.
Blinde Kuh
Die älteste Kinder-Suchmaschine in Deutschland ist Blinde-Kuh.de. Seit 1997 sammelt der Suchdienst ausgewählte Online-Seiten für Nachwuchs-Surfer zwischen 6 und 12 Jahren. Die Webseiten der Schlagwortsuche werden teilweise von Hand geprüft, damit kein unangemessener Inhalt durchrutscht.
FagFINN
Die Raupe Finn „futtert“ sich durch das Internet und zeigt Kindern mit ihrer Suchmaschine fragfinn.de kindgerechte Seiten, die von Medienpädagon:innen geprüft und freigegeben wurden. Den Kinder-Suchdienst gibt es auch als App fürs Smartphone und Tablet.
Seitenstark
Rund 60 Webseiten für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren bündelt die Suchmaschine Seitenstark. Mit Lernspielen, Videos, interaktiven Tools und Lexika zu vielfältigen Themen für die Schule und Freizeit bietet es einen geschützten Übungsraum für Internet-Neulinge.
Tipp #5: Die besten Apps für Kinder
Was beim Surfen am PC oder Laptop Spaß macht, funktioniert natürlich auch über kleine, mobile Anwendungen. Mit den passenden Apps müssen Deine Kids nicht erst im Internet suchen, sondern können ihre Lieblingsspiele, Lerninhalte und digitalen Abenteuer direkt auf dem Smartphone oder Tablet abrufen. Ebenso wie Internetseiten sollten auch Apps für Kinder leicht verständlich und intuitiv bedienbar sein.
Dabei kann es sich auch lohnen, ein paar Euro für den Download auszugeben, um Werbung sowie Optionen für In-App-Käufe zu vermeiden. Die Apps kannst Du gemeinsam mit Deinem Kind aussuchen und installieren. Nach dem Download überprüfst Du am besten, ob alle Einstellungen kindersicher sind, bevor sich Dein Nachwuchs allein mit der Anwendung austoben kann.
Die App-Stores von Google und Apple sind gut gefüllt mit digitalem Kids-Content zum Lernen, Spielen und Entdecken. Um die Auswahl zu erleichtern, haben wir fünf Empfehlungen für Dich zusammengestellt.
Entdecke das Sonnensystem mit Professor Astrokatz
Düse durch den Weltraum und lerne die Wunder des Universums kennen: Mit der Lern- und Quiz-App Das Sonnensystem – Astrokatz nehmen angehende Astronaut:innen mit Professor Astrokatz und seinem Assistenten Astromaus an einem Weltraumprogramm teil und stürzen sich in ein intergalaktisches Abenteuer.
Bei der Reise erforschen sie die Grenzen des Sonnensystems, entdecken Planeten, Monde, Raumschiffe und Sterne, füllen ihren Raketenrucksack mit neuem Wissen, sammeln Medaillen für bestandene Jetpack-Aufgaben und bauen am Ende sogar eine eigene Rakete. Die iOS-App basiert auf dem Bestseller „Professor Astrokatz: Universum ohne Grenzen“ und kostet einmalig 4,49 Euro.
Kids Paint: Bunte Mal-App für kleine Künstler:innen
Kritzeln, zeichnen, kreativ sein: Kids Paint bringt den klassischen Mal-Spaß vom Papier auf Android-Geräte. Die kostenlose App bietet eine breite Palette an Farben, „magischen“ Pinseln und Zeichenwerkzeugen sowie Design-Vorlagen, mit denen kleine Künstler:innen ganz einfach wunderschöne Gemälde zaubern können. Die fertigen Werke lassen sich in einer Bildergalerie speichern und teilen.
Animal Sounds: Wie klingt die Tierwelt?
Können Nilpferde brüllen? Geben Giraffen Laute von sich? Und summen Bienen anders als Hummeln? Mit der Lern-App Animals Sounds werden nicht nur Kinder schlauer. Die kostenfreie Android-Anwendung sammelt Geräusche und Stimmen von mehr als 150 Tieren aus der ganzen Welt. Auswählbar sind verschiedene Kategorien wie Bauernhof, Savanne und Wüste, Dschungel, Insekten, Meer, Wald und Stadt. Die App kann als englischsprachige Version heruntergeladen werden, die Tiernamen werden jedoch in verschiedene Sprachen übersetzt.
Lach- und Sachgeschichten mit der ElefantenApp
Mit der ElefantenApp vom WDR können Vorschulkinder zwischen drei und sechs Jahren die bunte Welt des blauen Elefanten entdecken. Neben Lach- und Sachgeschichten sowie aktuellen Folgen der „Sendung mit dem Elefanten“ finden Deine Kids hier viele Such- und Sammel-Spiele, Kinderportraits, Tierfilme, Lieder und Rätsel. Besonders praktisch für Eltern: Mit der kostenfreien iOS- und Android-App kannst Du die Spielzeit Deines Kindes mit dem „Elefantenwecker“ im Auge behalten und die Online-Zeit einstellen.
Brauner Bär: Unterwegs zur musikalischen Tierparade
Die Bilderbuch-App Brauner Bär – Tierparade lädt zu einem interaktiven Spaziergang mit dem Braunen Bären ein. Auf dem Weg trifft er seine Tierfreunde und veranstaltet mit ihnen eine bunte Musikparade. Die 3D-App ist für Vorschulkinder konzipiert und an den Bestseller „Brauner Bär, Brauner Bär, wen siehst denn du?“ von Eric Carles angelehnt. Sowohl die iOS-App, die für 4,49 Euro erhältlich ist, als auch die Android-Version, von der es eine kostenlose Demoversion gibt, können offline genutzt werden.
Tipp #6 Social Media erklärt: TikTok, Snapchat, Reddit und Co.
Damit Du Deinem Kind in Sachen Social Media eine Hilfe sein kannst, brauchst Du Expertise. Wenn sich Dein Kind für eine Plattform interessiert, meldest Du Dich am besten erst einmal selbst dort an, um Dir einen Überblick über die Funktionen und Privatsphäre-Einstellungen zu verschaffen. Doch welche Netzwerke für Kids kommen überhaupt in Frage? Und wie sieht es mit den Altersbeschränkungen aus? Wir fassen für Dich das Wichtigste zu den populärsten Social-Media-Apps zusammen.
Snapchat
Snapchat ist eine Mischung aus Instant-Messenger und Multimedia-App. Ähnlich wie bei Facebook kannst Du Nachrichten (sogenannte Snaps) in Form von Fotos, Videos und Texten an Freund:innen senden oder in der Story teilen. Das Besondere: Die Snaps sind nach dem Öffnen nur für eine begrenzte Zeit sichtbar und verschwinden danach wie von Geisterhand. Achtung: Es locken In-App-Käufe, mit denen Du zum Beispiel besondere Filter freischalten oder Bilder erneut ansehen kannst. Auch Snapchat legt das Mindestalter auf 13 Jahre.
TikTok
Mit lustigen oder ausgefallenen Selfmade-Videos hat sich TikTok bei der Generation Z zu einer der beliebtesten Apps gemausert. Mit der Social-Video-Plattform kannst Du kurze Videos aufnehmen, diese mit Musik hinterlegen und öffentlich teilen. User:innen müssen laut TikTok mindestens 13 Jahre alt sein und benötigen bis zur Volljährigkeit das Einverständnis der Eltern.
Es gibt außerdem einen begleiteten Modus, mit dem Du den Account Deines Kindes einschränken kannst. Erst Anfang des Jahres hat TikTok seine Regeln für minderjährige Nutzer:innen verschärft und Konten von Personen unter 16 Jahren auf privat gestellt, sodass diese selbst entscheiden können, wer ihnen folgen, Videos anschauen oder kommentieren kann.
Instagram
Auf kaum einem anderen Netzwerk landen tagtäglich so viele private Fotos und Videos wie auf Instagram. Doch was hier geteilt wird, bildet nicht immer die Realität ab. Bearbeitete Selfies und inszenierte „Schnappschüsse“ können vor allem bei Kindern und Jugendlichen falsche Idealvorstellungen wecken und zum Nacheifern anregen.
Wichtig ist, dass Du mit Deinem Kind darüber sprichst, wem es auf Instagram folgen darf und warum es keine freizügigen Fotos von sich oder anderen hochladen soll – selbst wenn das Konto privat ist. Laut Instagram müssen Nutzer:innen ebenfalls mindestens 13 Jahre alt sein.
Facebook
Chatten, liken, Storys teilen, Gruppen beitreten und auf dem digitalen Marktplatz shoppen: Facebook gewinnt ständig an Funktionen und Möglichkeiten dazu. Da ist es selbst für Erwachsene gar nicht so einfach, auf dem Laufenden zu bleiben. Der Datenschutz und die Inhalte des Netzwerks stehen außerdem immer wieder in der Kritik. Umso wichtiger ist, dass Dein persönliches Profil privat bleibt. Durch diese Einstellung sind alle Inhalte, die Du postest, teilst und likst, nur für Dich und Deine Freund:innen sichtbar. Facebook legt das Mindestalter laut Nutzungsbedingungen auf 13 Jahre.
YouTube
YouTube ist das weltweit größte Videoportal, auf dem Du öffentliche Videos anschauen, teilen und kommentieren kannst. Neben professionellen Produktionen finden sich hier auch jede Menge Amateur-Videos. Unangemessene Inhalte werden zwar von Algorithmen herausgefiltert oder durch eine Altersschranke gesperrt. Dennoch sind Millionen Videos frei zugänglich, die für Kinder absolut ungeeignet sind.
Laut YouTube müssen Nutzer:innen mindestens 16 Jahre alt sein und benötigen unter 18 Jahren die Zustimmung der Eltern. Auf der sicheren Seite bist Du mit der kinderfreundlichen Light-Variante YouTube Kids, auf der ausschließlich geprüfte und altersgerechte Inhalte abrufbar sind.
Was Dich und Deinen Nachwuchs beim kleinen Bruder der Streaming-Plattform erwartet, haben wir uns angeschaut: YouTube Kids: Was läuft auf Googles neuem Videoportal für Kinder?
Pinterest
Pinterest ist eine Art virtuelle Pinnwand, auf der Du Fotos öffentlich teilen und kommentieren kannst. Was als Inspirationsquelle von Bastel-Fans begann, ist mittlerweile ein Ideen-Pool für nahezu jedes Interesse. Obwohl die Altersfreigabe ebenfalls bei 13 Jahren liegt, ist Pinterest im Vergleich zu andern Social-Media-Plattformen ziemlich harmlos.
Empfehlenswert ist die geheime Pinnwand, die andere Nutzer:innen nur mit Einladung sehen können. Mit der Einstellung Datenschutz bei Suchvorgängen verhinderst Du außerdem, dass Inhalte des eigenen Profils in der Bildersuche von Google auftauchen.
Reddit
Auf Reddit sammeln sich vor allem technik-affine Menschen, die teils sehr spezielle Themen diskutieren und Antworten auf außergewöhnliche Fragen finden. Die Website ist anders organisiert als klassische Social-Media-Netzwerke. Sie besteht aus vielen kleinen Foren, sogenannte Subreddits, auf denen jede:r Nutzer:in eigene Inhalte teilen kann.
Eine übergeordnete Redaktion gibt es nicht. Und genau das ist der Knackpunkt: Zwischen lustigen GIFs und informativen Diskussionen finden sich auch Inhalte, die nicht für Minderjährige geeignet sind. Reddit ist deshalb generell keine empfehlenswerte Plattform für Kinder.
Startet gemeinsam in die Social-Media-Welt
Habt Ihr Euch für eine Plattform entschieden, richtet Ihr das Profil Deines Kindes am besten gemeinsam ein und geht noch einmal grundsätzliche Regeln zu Umgangsformen sowie Verhaltensweisen im Netz durch, die wir in Tipp #3 zusammengefasst haben. Weitere praktische Tipps und Antworten rund um Social Media für Kids findest Du in diesem Artikel aus unserem Eltern-Ratgeber.
Mit kinderfreundlichen Webseiten, Apps und Suchmaschinen kannst Du ein altersgerechtes, geschütztes Medienumfeld schaffen, in dem Dein Kind die digitale Welt sicher entdecken kann. Sicherheits- und Schutzprogramme sind eine wertvolle Ergänzung der Medienerziehung, ersetzen aber nicht Deine Initiative und Aufmerksamkeit.
Frag nach, was Dein Kind im Netz gesehen, gemacht oder gelernt hat, damit eventuelle Unsicherheiten direkt geklärt werden können. Dein Interesse schafft Vertrauen und gibt Dir die Möglichkeit, über die Online-Erfahrungen Deines Kindes auf dem Laufenden zu bleiben.
Sind Deine Kinder auch schon online unterwegs? Wie schützt Du sie im Netz? Wir freuen uns auf Deinen Tipp und Deine Erfahrungen in der digitalen Medienerziehung!