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Auf in die Zukunft

Ein digitaler Schutzschild für alle

Eine Welt ohne Verkehrsunfälle und ohne Stau: unmöglich? Vodafone und Continental haben gemeinsam einen Prototyp für einen digitalen Schutzschild entwickelt, der diese Vision Wirklichkeit werden lässt.

Die Mobilitätsbranche befindet sich im Umbruch: Gegenwärtig erlebt die Industrie ihre wohl radikalste Umstrukturierung seit Einführung des Automobils. Ob Elektroautos, autonome Fahrzeuge, Sharing-Dienste oder fliegende Taxis – alles scheint möglich.

Bemerkenswert dabei: Nur knapp 42 % der Investitionen im Bereich Mobilitätstransformation kamen im vergangenen Jahr von der Automobilindustrie, wie eine Studie von PwC belegt. Ein wachsender Anteil an Ressourcen stammt unter anderem aus dem Finanz-, Tech- und Energiesektor – sowie aus der Telekommunikationsbranche.

Ein bedeutendes Beispiel dafür bekamen die Besucher des diesjährigen Mobile World Congress (MWC) in Barcelona zu sehen. Die mit über 2.000 Austellern und mehr als 100.000 Besuchern wichtigste Mobilfunkmesse Europas gilt als idealer Ort, um einen Blick in unsere digitale Zukunft zu werfen. Die perfekte Bühne für Vodafone und Continental also, um die Ergebnisse ihrer 2018 angekündigten Kooperation vorzustellen.

Ihr gemeinsames Ziel: das Potenzial von Technologien wie 5G und V2X ausschöpfen, um die Sicherheit aller Teilnehmer im Straßenverkehr zu erhöhen.

„Unsere Vision von einer Welt ohne Verkehrsunfälle und ohne Stau wird immer mehr zur Realität.“

Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland

Digitaler Schutzschild für alle

Der Hintergrund: Obwohl die Anzahl der Verkehrstoten seit Jahren durch immer bessere Sicherheits- und Assistenzsysteme sinkt, steigt die Zahl der Verkehrsunfälle. Besonders betroffen sind schwächere Verkehrsteilnehmer: So waren 2017 laut Statistischem Bundesamt etwa ein Viertel der Verkehrstoten Radfahrer und Fußgänger.

Das wollen Vodafone und Continental nun ändern – durch Anwendung modernster Kommunikationstechnologien wie 5G, Cellular Vehicle-to-Everything (C-V2X) und Mobile Edge Computing (MEC), die eine Vernetzung aller Verkehrsteilnehmer in Echtzeit und eine Auswertung enormer Datenmengen durch KI ermöglichen. Sämtliche Fahrzeuge werden dabei mit Sensoren und Kameras ausgestattet, die ihre Umgebung andauernd überwachen und Gefahren in Sekundenbruchteile erfassen können.

C-V2X Technologien, die mit einer Kombination aus direkter und netzbasierter Kommunikation Fahrzeuge, Infrastruktur und schwächere Verkehrsteilnehmer miteinander vernetzen, sind zwar bereits mit dem aktuellen 4G-Standard möglich. Erst die Etablierung des neuen Telekommunikationsstandards 5G, mit dem Latenzzeiten enorm reduziert und Bandbreiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde möglich werden, erlaubt es jedoch, das volle Potenzial digitaler, intelligenter Mobilität auszuschöpfen. 

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Revolutionär: Vodafone und Continental wollen sämtliche Verkehrsteilnehmer miteinander vernetzen.

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Revolutionär: Vodafone und Continental wollen sämtliche Verkehrsteilnehmer miteinander vernetzen.

Das Vodafone Mobility Lab in Aldenhoven

Um die Funktionsweise dieser Technologien zu verstehen, müssen wir uns von Süd- nach Nordeuropa begeben – genauer gesagt nach Aldenhoven, wo das Vodafone Mobility Lab seinen Sitz hat. Hier wurden nicht nur der erste 5G-Mast Deutschlands aufgestellt und das weltweit erste Hologramm-Telefonat in ein fahrendes Auto gesendet, sondern auch der innovative digitale Schutzschild von Vodafone und Continental entwickelt und getestet.

Das Anwendungsszenario sieht dabei vor, alle Verkehrsteilnehmer mit einem Kommunikationsmodul auszustatten. Fahrradfahrer und Fußgänger beispielsweise nutzen ihr Smartphone, Autos ein spezielles V2X-Modul. Gleichzeitig wird das Netz mit entsprechenden MEC-Fähigkeiten (beispielsweise Geo-Messaging-Server und Edge Cloud Computing Environment) aufgerüstet. Über eine Basisstation des Mobilfunknetzes tauschen die Verkehrsteilnehmer ihre Position und Fahrtrichtung aus. Stellt das System fest, dass sich die Wege gefährlich kreuzen, werden die Betroffenen gewarnt. Dieses System ist beispielsweise auch in der Lage, Autofahrer vor anderen Verkehrsteilnehmern zu warnen, die sich im sogenannten „toten Winkel“ befinden, und kann somit gefährliche Unfälle vermeiden.

„Wir arbeiten täglich mit Hochdruck daran, das Gefahrenpotenzial für schwächere Verkehrsteilnehmer zu reduzieren.“

Johann Hiebl, Leiter Body & Security und Infotainment & Connectivity bei Continental

KI für mehr Sicherheit

Ebenfalls für mehr Schutz von Fußgängern und Radfahrern sorgen im Fahrzeug eingebaute Kameras und künstliche Intelligenz auf der Netzwerkseite (Mobile Edge Computing), welche die Intentionen von Fußgängern und Fahrradfahrern erfassen und interpretieren können. So kann ein Fahrzeug beispielsweise ein Kind, das plötzlich einem Ball hinterher auf die Straße läuft, erkennen und entsprechend reagieren.

Damit dies geschehen kann, erfordern die anfallenden Daten neben einer intelligenten Auswertung auch eine blitzschnelle Übertragung im Millisekunden-Bereich. Dies gelingt eben durch den Einsatz von 5G-Technologie und Mobile Edge Computing. 5G-Rechenzentren mit extrem kurzen Zugriffszeiten werden in der Nähe der Mobilfunkmasten positioniert, um nahezu in Echtzeit eine Auswertung der Datenmassen durch künstliche Intelligenz zu ermöglichen.

Handelt es sich tatsächlich um eine gefährliche Situation, werden das erfassende Fahrzeug, aber auch andere Verkehrsteilnehmer in der Nähe gewarnt.

Autostrecke aus der Vogelperspektive
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Visionär: Im Mobility Lab in Aldenhoven werden Technologien für eine Welt ohne Stau oder Unfälle entwickelt.

Autostrecke aus der Vogelperspektive
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Visionär: Im Mobility Lab in Aldenhoven werden Technologien für eine Welt ohne Stau oder Unfälle entwickelt.

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Von heute zu morgen

Viele der von Vodafone und Continental erprobten Funktionen lassen sich bereits mit dem bestehenden LTE-Netz umsetzen, das durch vorgesehene Erweiterungen höhere Datenübertragungsraten erlaubt („5G-Ready“). Zukünftig werden sich LTE- und 5G-Technologien im Straßenverkehr optimal ergänzen, um die zeitkritische Kommunikation zwischen Fahrzeugen zu ermöglichen – und so der Vision von Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter einen bedeutsamen Schritt näherkommen, eine Welt „ohne Verkehrsunfälle und ohne Stau“ zu realisieren. 

Wie 5G, MEC und Co. alle Verkehrsteilnehmer miteinander vernetzen: