Emma Stone als Bella in Poor Things schaut in die Kamera
© 2023 SEARCHLIGHT PICTURES
adam sandler als astronaut in spaceman
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Poor Things | Filmkritik: Frankensteins Tochter erobert die Welt

In der Dra­ma-Komödie „Poor Things“ erweckt ein Franken­stein-artiger Wis­senschaftler eine tote Frau wieder zum Leben. Doch ganz so ein­fach ist das nicht: Bel­la (Emma Stone) hat den Kör­p­er ein­er Erwach­se­nen, aber den Ver­stand eines Kindes. Nun wird sie auf die kon­ser­v­a­tive Welt des 19. Jahrhun­derts los­ge­lassen, um ihren eige­nen Platz zu find­en. Wir haben den Komö­di­en-Gewin­ner­film der Gold­en Globes vor Kinos­tart gese­hen und ver­rat­en Dir in unser­er Kri­tik zu Poor Things, was Dich ab dem 18. Jan­u­ar 2024 auf der Lein­wand erwartet.

Sur­re­al, kurios, anders – hin­ter Poor Things ver­birgt sich der griechis­che Regis­seur Yor­gos Lan­thi­mos, der sich bere­its mit Fil­men wie „The Lob­ster“ (2016) und „The Favorite“ (2019) einen Namen gemacht hat. Für seine Dram­e­dy Poor Things lässt er Emma Stone als Bel­la und Willem Dafoe als Dok­tor God­win Bax­ter aufeinan­dertr­e­f­fen. Dich erwartet Skur­ril­ität, Humor und Fem­i­nis­mus. Ob Lan­thi­mos Streifen ver­di­ent bei den Gold­en Globes absah­nte, erfährst Du in unser­er Kri­tik zu Poor Things.

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Die Handlung von Poor Things mit Emma Stone: Eine schaurige Jugend 

Lon­don, 19. Jahrhun­dert. Der selt­same und fast schon mon­ster­hafte Chirurg God­win Bax­ter pflegt ein selt­sames Dasein. In dem Haus des Arztes laufen nicht nur selt­same Kreatio­nen wie Enten­hunde und Schweine­hüh­n­er herum, son­dern auch Bax­ters neue Ziehtochter Bel­la. Die junge Frau ist eine ehe­ma­lige Selb­st­mörderin, die der Dok­tor von den Toten zurück­ge­holt hat. Sie lernt die Welt nun von Neuem ken­nen und zer­stört dabei pausen­los Dinge wie ein ver­spieltes Kind. God­win Bax­ter bietet schließlich seinem Stu­den­ten Max McCan­dles (Ramy Youssef) einen Job an. Max soll Bel­las Entwick­lung miter­leben und doku­men­tieren – genau­so wie auch Du im Pub­likum.

Mit jedem Tag kommt Bel­la bess­er mit dem Sprechen und dem Bewe­gen zurecht – nur das Benehmen fällt ihr schw­er. Erst recht, sobald sie ihre Sex­u­al­ität ent­deckt und öffentlich auslebt. Der charis­ma­tis­che und manip­u­la­tive Anwalt des Haus­es, Dun­can Wed­der­burn (Mark Ruf­fa­lo), find­et Gefall­en an Bel­la und überre­det sie dazu, mit ihm die Welt zu bereisen. Das schärft ihren Charak­ter zwar weit­er, aber egal wo sie auch auf­taucht, ver­anstal­tet sie ein gesellschaftlich­es Chaos – sehr zum Lei­d­we­sen des Anwalts, der sich diese Affäre ganz anders vorgestellt hat. Bis eines Tages Bel­las Ver­gan­gen­heit an die Türe klopft.

Emma Stone: Die 7 besten Filme mit der Gold­en Globes-Gewin­ner­in für Poor Things

Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) und Bella (Emma Stone)

Dun­can Wed­der­burn (Mark Ruf­fa­lo) und Bel­la (Emma Stone) gehen eine kom­plizierte Beziehung ein. — Bild: © 2023 SEARCHLIGHT PICTURES

Jenseits dieser Welt: Ein etwas anderes Setting

Poor Things ist wahrlich sur­re­al. Die Film­musik spielt ver­rückt, läuft immer wieder aus dem Takt und unter­malt das merk­würdi­ge Geschehen per­fekt. Die Schau­plätze, wie das Haus und das Labor des Dok­tors, sind durch die vie­len exper­i­mentellen Lebe­we­sen ver­störend und erweck­en zugle­ich Deine Neugierde.

Zuerst ist der Film in Schwarz-Weiß und spielt nur im tris­ten Lon­don, dann ist er plöt­zlich bunt und macht einen Sprung in eine Welt voller Steam­punk-Städte, Kreuz­fahrtschiffe, Bur­gen und Bor­delle. Ein Feuer­w­erk der Kon­traste!

Willem Dafoe in schwarz weiß-Teil von Poor Things

Zunächst ist Poor Things in schwarz-weiß gehal­ten. — Bild: © 2023 SEARCHLIGHT PICTURES

Emma Stone brilliert im Poor Things-Ensemble  

Neben dem skur­rilen Set­ting ist es Bel­la, die dem ganzen Chaos eine wun­der­volle Seele ver­lei­ht. Emma Stone spielt in Poor Things eine Frau, die mit ihrer Kindlichkeit abseits dieser Welt ste­ht, keine Scham ken­nt und neugierige Fra­gen über das Leben stellt, die sich son­st nie­mand anderes traut – erst recht nicht im 19. Jahrhun­dert. Uns wun­dert es nicht, dass sie Anfang Jan­u­ar 2024 für ihre Darstel­lung einen Gold­en Globe als beste Haupt­darstel­lerin in ein­er Komödie/Musical gewann.

Aber auch wenn Emma Stone das ganze Spek­takel trägt, liefern die anderen Mitwirk­enden eben­falls hohe Schaus­pielleis­tun­gen. Willem Dafoe kön­nte nicht unheim­lich­er und exzen­trisch­er sein, Mark Ruf­fa­lo blüht in sein­er Rolle als sprung­hafter Dandy richtig auf.

Emma Stone schaut in Poor Things hoch

Der Film bril­liert durch Emma Stones Schaus­pielleis­tung. — Bild: © 2023 SEARCHLIGHT PICTURES

Tim Burton trifft auf Barbie

Die Dialoge sind jedes Mal aufs Neue ein geistre­ich­es Fest, ein bunter Schuss­wech­sel an kuriosen, char­man­ten und ver­stören­den Aus­sagen. Auf der Ober­fläche ist Poor Things eine unter­halt­same und schwarzhu­morige Gruselgeschichte, wie sie auch Tim Bur­ton zu präsen­tieren weiß. Unter der ersten Schicht offen­bart der Film allerd­ings auch einen ehrlichen und erfrischen­den Fem­i­nis­mus wie „Bar­bie“. Bel­la hin­ter­fragt die Welt der Män­ner und Frauen, bes­timmt über ihren eige­nen Kör­p­er und find­et ihren eige­nen Weg im Leben.

Wenn Du zu anfangs noch bei ihren Aktio­nen – sei es jet­zt, öffentlich mas­tur­bieren oder Essen ausspuck­en – schmer­zlichen Fremd­scham empfind­est, erwis­chst Du Dich irgend­wann dabei, sie immer weit­er bei ihrer Rebel­lion anzufeuern. Wir ver­sprechen Dir, dass Du „Zeig es dieser verklemmten Welt“ laut aus­rufen willst.

Poor Things in der Kritik: Unser Fazit

Poor Things hat uns unvor­bere­it­et erwis­cht: Mehrfach dacht­en wir, dass wir im falschen Film seien, weil wir nicht wussten, worauf das Ganze jet­zt hin­aus­läuft. Ein Dra­ma, eine Komödie, ein Road­trip? Bis wir ver­standen haben, dass es all das zusam­men ist und wir genau im richti­gen Film sind. Char­mant, ungewöhn­lich, befreiend – die Welt braucht mehr „Mon­ster“ wie Bel­la. Die zwei Gold­en Globes hat Poor Things unser­er Mei­n­ung nach abso­lut ver­di­ent.

Poor Things

Genre: Dramödie
Bun­desstart: 18. Jan­u­ar 2024
Laufzeit: 141 Minuten
FSK: Ab 16 Jahren
Regie: Yor­gos Lan­thi­mos
Drehbuch: Tony McNa­ma­ra

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