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Ein Mann auf einem Pferd vor dem Brandenburger Tor
Logo und Hauptdarsteller der ARD-Serie "Testo".
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Lover, Stalker, Killer: Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku

Ein Mann, zwei Frauen und ein bizarrer Fall von tödlich­er Eifer­sucht: Auto­mechaniker Dave sucht auf ein­er Online-Plat­tform nur ein biss­chen Spaß und gerät an die Falsche. Wir erzählen die wahre Geschichte hin­ter der Crime-Doku “Lover, Stalk­er, Killer” (Net­flix-Start: 9. Feb­ru­ar).  

Die verhängnisvolle Begegnung im Hausflur

Nach ein­er gescheit­erten Beziehung zieht der 35-jährige Dave Kroupa 2012 nach Oma­ha, Nebras­ka. Er braucht einen Neustart. Dave nimmt einen Job in ein­er Autow­erk­statt an, will wieder Schwung in sein Liebesleben brin­gen.  

Über eine Dat­ing-Plat­tform lernt er die allein­erziehende Liz Gol­yar ken­nen. Die bei­den tre­f­fen sich, lan­den nach ein paar Dates im Bett. Sex, Fre­und­schaft, keine feste Beziehung, das ist alles, was Dave will. Liz scheint mit diesem Arrange­ment ein­ver­standen zu sein, jeden­falls behauptet sie das ihm gegenüber.  

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Nach etwa einem hal­ben Jahr tritt eine weit­ere Frau in Dav­es Leben. Es ist die 37-jährige Cari Farv­er, attrak­tiv, unge­bun­den, ein Sohn, erfol­gre­ich als IT-Exper­tin. Sie will ihren Wagen in der Werk­statt repari­eren lassen.  

Zwis­chen den bei­den sprühen sofort die Funken, wie Dave später erzählt. Sie verabre­den sich zum Essen, gehen anschließend in Dav­es Woh­nung. Sie begin­nen eine Affäre, aber Cari macht sofort klar, dass sie nichts Festes sucht. Dave ist das nur recht.  

Aber dann kommt es zu ein­er ver­häng­nisvollen Begeg­nung. Als Cari die Woh­nung ihres neuen Lovers ver­lässt, trifft sie Liz Gol­yar im Trep­pen­haus. Liz will ein paar Sachen bei Dave abholen, hat ihren Besuch nicht angekündigt. Die bei­den Frauen begeg­nen sich nur für ein paar Sekun­den, doch von diesem Moment an ändert sich alles.  

Es sind Sekun­den, die buch­stäblich über Leben und Tod entschei­den. Das wird Dave aber erst Jahre später klar. Einige Wochen nach dieser Begeg­nung zieht Cari für ein paar Tage zu Dave. Sie arbeit­et an einem neuen Pro­jekt und der Job ist näher an sein­er als an ihrer Woh­nung.  

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Am Mor­gen des 13. Novem­ber 2012 ver­ab­schiedet Dave seine Fre­undin mit einem Kuss, als sie sich auf den Weg zur Arbeit macht. Es ist das let­zte Mal, dass er sie sieht. Einige Stun­den später erhält Dave eine SMS von Cari. Sie wolle endgültig bei ihm einziehen.  

Dave ist ver­wun­dert, denn bei­de hat­ten kurz zuvor besprochen, ihre Beziehung weit­er ungezwun­gen zu hal­ten. Dave lehnt ihren Wun­sch ab. Und erhält als Antwort eine verärg­erte Nachricht. Viele weit­ere SMS fol­gen. “Ich will dich nie wieder sehen” oder “Ich has­se dich” sind nur einige der bösen Sätze, die Dave lesen muss.  

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Auch Cari Farvers Fam­i­lie bekommt selt­same Nachricht­en. Sie sei wegen eines neuen Jobs nach Kansas gezo­gen, würde ihren Sohn Max später nach­holen, schreibt Cari ihrer Mut­ter Nan­cy Raney. Als Cari auch nicht bei der Hochzeit ihres Halb­brud­ers erscheint, ist Nan­cy ern­sthaft beun­ruhigt und geht zur Polizei.  

Sie macht sich große Sor­gen, denn ihre Tochter hat eine schwierige Vorgeschichte: Sie ist depres­siv und hat eine bipo­lare Störung. Nan­cy fürchtet, dass Cari ihre Medika­mente abge­set­zt haben kön­nte und nun in ern­sten gesund­heitlichen Schwierigkeit­en steckt.  

Die Polizei geht der Sache halb­herzig nach und legt den Fall nach weni­gen Wochen zu den Akten. Aber Cari bleibt wie vom Erd­bo­den ver­schluckt.  

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SMS- und Mail-Terror in Lover, Stalker, Killer

Dave erhält auch Wochen nach ihrem Ver­schwinden noch Hun­derte SMS und E-Mails von Cari. Mal sind es Dro­hun­gen, mal behauptet sie, sie bei­de gehörten zusam­men. Auch Liz bekommt haufen­weise Nachricht­en von Cari, Belei­di­gun­gen, Dro­hun­gen und der­gle­ichen.  

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Im Jan­u­ar 2013 ent­deckt Dave Cari Farvers Auto in der Nähe sein­er Woh­nung, zwei Monate nach ihrem Ver­schwinden. Die Polizei find­et zunächst keine verdächti­gen Spuren an dem Fahrzeug. Dave und Liz kom­men sich in dieser anstren­gen­den Zeit wieder etwas näher.  

Im August 2013 aber eskaliert die Sit­u­a­tion: Im Haus von Liz Gol­yar bricht ein Feuer aus – Brand­s­tiftung. Dem Feuer fall­en ihre Haustiere zum Opfer. In ein­er SMS an Dave reklamiert Cari die Tat für sich. In den fol­gen­den Monat­en reißt die Flut an SMS und E-Mails nicht ab. Auch Men­schen aus Dav­es Umfeld wer­den mit Nachricht­en über­flutet, etwa seine Ex-Fre­undin Amy Flo­ra, die Mut­ter ihrer bei­den Kinder.  

Zwei Detectives rollen den Fall neu auf

Im Früh­jahr 2015, fast zweiein­halb Jahre nach Caris Ver­schwinden, rollen die Detec­tives Ryan Avis und Jim Doty den Fall neu auf. Sie stoßen auf neue Spuren. Auf Caris Bankkon­to gibt es seit ihrem Ver­schwinden kein­er­lei Bewe­gun­gen.  

Avis und Doty ver­muten eine andere Per­son als Absenderin der mit­tler­weile Tausenden Textnachricht­en und E-Mails. Die bekommt Dave auch noch, nach­dem er Num­mer und Adressen wech­selt. Und damit gerät seine On-/Off-Fre­undin Liz Gol­yar in den Fokus der Ermit­tlun­gen.  

In den Akten taucht unter anderem ein Foto von Caris Wagen auf, aufgenom­men kurz nach ihrem Ver­schwinden mit dem Smart­phone von Liz. Die Ermit­tler iden­ti­fizieren einen Fin­ger­ab­druck, der in Farvers Wagen gefun­den wurde: Er stammt von Liz.  

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Bei ein­er Vernehmung lenkt Liz den Ver­dacht auf Amy Flo­ra. Sie habe Cari getötet und die Nachricht­en ver­schickt. Dann kommt es zu einem erneuten Zwis­chen­fall: Liz behauptet, Amy habe sie über­fall­en und ihr ins Bein geschossen. Liz hat tat­säch­lich eine Schuss­wunde, aber Amy ein Ali­bi.  

Gol­yar ver­strickt sich in wider­sprüch­liche Aus­sagen über die Tat­waffe, eine Smith and Wes­son, die ihrem mit­tler­weile Ex-Lover Dave Kroupa gehört. Die Ermit­tler kom­men schnell dahin­ter, dass Liz sich die Schuss­wunde selb­st beige­bracht haben muss.  

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Eine Falle für Liz Golyar

Auf ihrem Smart­phone sich­ern sie weit­ere Indizien, etwa gefälschte E-Mail-Kon­ten und eine App, mit der sich Nachricht­en zeit­ges­teuert ver­schick­en lassen. Aber noch haben sie nicht genug gegen die Verdächtige in der Hand. Avis und Doty stellen Liz Gol­yar eine Falle.  

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Sie lassen sie im Glauben, Amy ste­he weit­er­hin unter Ver­dacht und ermuntern sie, der ange­blichen Stalk­erin und Mörderin weit­ere Details zum Mord an Farv­er zu ent­lock­en. Wenige Tage später schildert Liz alias “Amy” tat­säch­lich detail­liert den Tat­ablauf.  

Daraufhin unter­suchen die Detec­tives erneut Farvers Wagen und find­en unter dem Beifahrersitz eine Blut­spur: Das Blut stammt vom Opfer. Bei ein­er Haus­durch­suchung find­en Avis und Doty schließlich diverse Gegen­stände aus Cari Farvers Besitz.  

Lover, Stalker, Killer: So endet die wahre Geschichte

Am 22. Dezem­ber 2016 wird Liz Gol­yar ver­haftet. Die Anklage lautet auf Mord ersten Grades, also vorsät­zliche Tötung, und Brand­s­tiftung. Einige Monate später wird Liz Gol­yar für den Mord zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf Bewährung und zu weit­eren 18 bis 20 Monat­en für die Brand­s­tiftung verurteilt. Wed­er Cari Farvers Leiche noch die Mord­waffe wer­den je gefun­den.  

Der Tather­gang lässt sich nur aus der gefak­ten Textnachricht und den Indizien rekon­stru­ieren. Liz muss Cari noch am 13. Novem­ber 2012 getötet haben – mit mehreren Messer­stichen in ihrem Wagen und rund zwei Wochen nach ihrer Zufalls­begeg­nung im Haus­flur.  

Die Leiche hat sie ver­mut­lich zerteilt, die Über­reste ver­bran­nt und ver­schwinden lassen. Davon zeugt lediglich ein Foto, das die Ermit­tler auf Gol­yars Smart­phone ent­deck­ten. Es zeigt einen abge­tren­nten Fuß mit einem Tat­too, wie Cari es trug.  

Liz Gol­yar stre­it­et die Tat bis heute ab. Das Motiv lautet schlicht: Eifer­sucht. Der anschließende Ver­such, die Tat mit­tels dig­i­tal­en Stalk­ings zu ver­schleiern, ist fast so mon­strös wie die Tat selb­st. Die Ermit­tler schätzen, dass Liz Gol­yar über Jahre rund 40 bis 50 Stun­den pro Woche damit zuge­bracht haben muss, die ange­blich von Cari beziehungsweise Amy stam­menden Nachricht­en zu ver­schick­en. 

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