Szenenbild aus Shiny_Flakes: The Teenage Drug Lord
© Netflix 2021
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Shiny_Flakes – die reale Geschichte hinter How to Sell Drugs Online (Fast)

Bei Net­flix kannst Du die Doku „Shiny_Flakes: The Teenage Drug Lord” strea­men. Der Stream­ing­di­enst wirft darin einen Blick auf einen der spek­takulärsten deutschen Krim­i­nalfälle, der die Erfol­gsserie „How to Sell Drugs Online (Fast)” inspiri­ert hat. Wir deck­en die reale Geschichte hin­ter dem Pseu­do­nym Shiny Flakes auf.

„How to Sell Drugs Online (Fast)” gehört zu den erfol­gre­ich­sten deutschen Net­flix-Orig­i­nals und ging im April 2025 nach langer Pause in die vierte und let­zte Staffel. Was Du vielle­icht nicht weißt: Die Serie hat sich von ein­er realen Geschichte inspiri­eren lassen, in der ein junger Mann unter dem Pseu­do­nym Shiny Flakes in Erschei­n­ung trat – und zum Dro­gen­baron wurde.

Shiny Flakes: Die wahre Geschichte von How to Sell Drugs Online (Fast)

Wir schreiben das Jahr 2015: In Leipzig stürmt ein SEK-Team eine Woh­nung, in der der 19-jährige Max­i­m­il­ian Schmidt bei sein­er Mut­ter wohnt. Aus seinem Kinderz­im­mer her­aus soll der Ex-Kell­ner im Online­dro­gen­han­del tätig gewe­sen sein – und das im großen Stil.

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Die Staat­san­waltschaft wirft ihm vor, zwis­chen Dezem­ber 2013 und Feb­ru­ar 2015 über den Onli­neshop „www.shinyflakes.com” Dro­gen im Wert von 4,1 Mil­lio­nen Euro ver­trieben zu haben. Seine Kund­schaft stammte haupt­säch­lich aus Deutsch­land. Aber auch in ferne Län­der wie Indone­sien gin­gen die Päckchen – manch­mal sog­ar mit Track­ingnum­mer und somit nachver­fol­gbar. In vie­len Fällen lan­dete die Ware in Pack­sta­tio­nen und Paket­de­pots, die als tote Briefkästen dienten.

14 Monate gelingt es Max­i­m­il­ian Schmidt, unter dem Radar zu bleiben. Doch dann wird die Polizei wegen falsch frankiert­er und falsch adressiert­er Päckchen auf sein Imperi­um aufmerksam.

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So flog Maximilian Schmidt alias Shiny Flakes auf

Da war die Ver­wun­derung groß: Im Som­mer 2014 erhal­ten mehrere Bürger:innen falsch adressierte Päckchen, in denen sich ein merk­würdi­ges weißes Pul­ver oder Pillen befind­en. Das Post-Logis­tikzen­trum in Leipzig stellt fest, dass es sich um Dro­gen han­delt – und ihre Beamt:innen in den ver­gan­genen Wochen immer wieder solche Päckchen aufge­spürt hat­ten, die zurück an den Absender gingen.

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Der oder die Täter:innen verkaufen von Leipzig aus anscheinend große Men­gen Koks, Speed und Ecsta­sy. Allerd­ings glaubt die Polizei zunächst an einen gut organ­isierten Ver­brecher­ring – bis sie Anfang 2015 auf die Spur von Max­i­m­il­ian Schmidt kommt.

Im Feb­ru­ar des Jahres wird der Leipziger dabei beobachtet, wie er mehrere Päckchen Dro­gen an einen Kuri­er übergibt – er wird sofort festgenom­men. Die Ermit­tlun­gen ergeben, dass der junge Mann im Allein­gang einen gigan­tis­chen Dro­gen­han­del auf die Beine gestellt hat.

Ausschnitt aus "Shiny_Flakes: The Teenage Drug Lord".

Shiny_Flakes: The Teenage Drug Lord erzählt die reale Geschichte eines der größten Dro­gen­funde der deutschen Geschichte. — Bild: Net­flix 2021

Unter dem Pseu­do­nym „Shiny Flakes” verkaufte er die Ware erst im öffentlichen Inter­net und dann auch im Dark­net an eine inter­na­tionale Kund­schaft. Bis zu 16 Stun­den pro Tag soll Max­i­m­il­ian Schmidt damit ver­bracht haben, die ins­ge­samt knapp 14.000 Bestel­lun­gen abzuwickeln.

Auf sein­er Fest­plat­te find­et die Polizei sog­ar die Adress­dat­en der Großabnehmer:innen – ordentlich aufge­lis­tet in ein­er Excel-Tabelle. Daraufhin ver­an­lassen die Ermittler:innen in 38 Orten Haus­durch­suchun­gen, bei denen fünf weit­ere Per­so­n­en festgenom­men wer­den. Am 11. März 2015 geben die Behör­den schließlich ihren Fah­n­dungser­folg bekan­nt. Und damit das Ende von Shiny Flakes.

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Das Shiny-Flakes-Urteil: Sieben Jahre Haft und drei Millionen Euro Strafe

Die Geschichte sorgt auch inter­na­tion­al für Schlagzeilen. Noch im sel­ben Jahr kommt es in Deutsch­land zu einem auf­se­hen­erre­gen­den Prozess, der im Novem­ber 2015 mit einem Schuld­spruch endet: Max­i­m­il­ian Schmidt wird zu sieben Jahren Haft verurteilt. Dass es trotz der Größe seines Ver­brechens nicht mehr ist, liegt daran, dass er nach Jugend­strafrecht verurteilt wird.

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Shiny Flakes wird darüber hin­aus vom Staat zur Kasse gebeten: Mehr als drei Mil­lio­nen Euro soll er abbezahlen. Das sollte für einen so erfol­gre­ichen Dro­gen­händler doch eigentlich kein Prob­lem sein, oder? Tat­säch­lich hat­te der Ex-Kell­ner seine Ein­nah­men größ­ten­teils in seinen Online­han­del investiert – und sich ange­blich kaum etwas selb­st geleistet.

Laut Zeu­ge­naus­sagen soll er beschei­den gelebt und vor sein­er Fes­t­nahme lediglich neue Sneak­er gekauft haben. Und in seinem Kinderz­im­mer wur­den „nur“ 320 Kilo­gramm Dro­gen und 48.000 Euro Bargeld gefun­den – nicht genug, um seine Schulden abzuzahlen.

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Neues Urteil gegen Maximilian Schmidt: Wo ist Shiny Flakes heute?

Shiny Flakes alias Max­i­m­il­ian Schmidt sitzt zunächst in der JVA Reg­is-Bre­itin­gen und dann in Wald­heim ein. Immer wieder wird er für Gericht­sprozesse gegen seine Kund:innen als Zeuge vorge­laden. Im Feb­ru­ar 2019 kommt er auf Bewährung vorzeit­ig aus der Haft frei. Die drei Mil­lio­nen Euro Schulden muss er natür­lich trotz­dem abbezahlen.

Nach sein­er Haf­tent­las­sung soll Schmidt an ein­er neuen Online-Dro­gen­han­del­splat­tform mit dem Namen Candylove.to beteiligt gewe­sen sein. Darauf wer­den die Behör­den aufmerk­sam und begin­nen 2021, wieder gegen Max­i­m­il­ian Schmidt zu ermitteln.

2022 wird er erneut angeklagt und am 17. Mai 2023 vom Landgerichts Leipzig zu vier Jahren und sechs Monat­en Frei­heitsstrafe verurteilt. Im Novem­ber 2024 hebt der Bun­des­gericht­shof das Urteil auf, der Fall soll erneut vor das Landgericht Leipzig kom­men. Ein Ende der Geschichte ist noch nicht in Sicht.

Die wahre Geschichte hinter How to Sell Drugs Online (Fast)

Du möcht­est mehr über Shiny Flakes und den krim­inellen Onli­neshop von Max­i­m­il­ian Schmidt erfahren? Dann soll­test Du bei Net­flix ein­schal­ten: Dort ste­ht „Shiny_Flakes: The Teenage Drug Lord” zur Verfügung.

Für den Film haben die Produzent:innen das Kinderz­im­mer von Max­i­m­il­ian Schmidt eins zu eins nachge­baut. Der Täter erk­lärt in einem exk­lu­siv­en Inter­view, wie er inner­halb von 14 Monat­en unbe­merkt knapp eine Tonne Dro­gen verkaufen konnte.

Auch Ermittler:innen wie Ricar­do Schulz (Leipziger Ober­staat­san­walt) und Pet­ric Kleine (Präsi­dent des LKA Sach­sen) bericht­en in der True-Crime-Doku über den Krim­i­nal­fall und seine Auflösung.


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