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Niemand kommt hier lebend raus: Die Erklärung zum Netflix-Horrorfilm
„Niemand kommt hier lebend raus” heißt der neue Horrorfilm von Netflix, der dort seit dem 29. September zum Streamen zur Verfügung steht. Hält der bedrohliche Titel, was er verspricht? Oder ist am Ende doch alles ganz anders? Hier bekommst Du die Erklärung zu dem blutigen Gruselschocker.
Vier Jahre nach dem mystischen Horror „The Ritual” bringt Netflix nun eine weitere Verfilmung eines Romans von Autor Adam Nevill heraus: Niemand kommt hier lebend raus lautet der so vielsagende und wenig subtile Titel des neuen Films.
Wie auch schon beim Vorgänger steht Gollum-Darsteller und Motion-Capture-Ikone Andy Serkis („Star Wars: Die letzten Jedi”) als Produzent hinter dem Werk. Die Regie zu Niemand kommt hier lebend raus übernahm Santiago Menghini, der damit erstmals einen Spielfilm inszenieren durfte. Für das Drehbuch zeichneten Jon Croker („Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes”) und Fernanda Coppel („How to Get Away with Murder”) verantwortlich.
In Niemand kommt hier lebend raus liefern die Verantwortlichen einen satten Mix aus Okkult-, Spukhaus- und Splatter-Horror ab, der beim Netflix-Publikum vermutlich viele Fragen aufwirft. Wenn auch Du dazugehörst, findest Du im folgenden Artikel unsere Erklärung zum unheimlichen und brutalen Ende des Films.
Niemand kommt hier lebend raus kannst Du übrigens auf Deinem Netflix-Account auch mit Vodafones GigaTV anschauen.
Die Handlung von Niemand kommt hier lebend raus: Amerikanischer (Alb)traum
Die junge Mexikanerin Ambar (Cristina Rodlo) ist illegal in die USA eingewandert und erhofft sich hier ein besseres Leben. Die Wahrheit sieht jedoch ganz anders aus: Der Lohn für ihre Akkordarbeit als Näherin im tristen Cleveland reicht hinten und vorne nicht, weshalb sie sich nur gerade so über Wasser halten kann.
Um Geld zu sparen, mietet sie sich ein Zimmer in einer heruntergekommenen Pension. Hier will sie so lange wohnen, bis sie genügend zur Seite gelegt hat, um sich einen gefälschten Pass kaufen zu können, der wiederum ihre Chancen auf einen besseren Job erhöhen würde.
Bald muss sich Ambar allerdings um ganz andere Dinge Sorgen machen: Nicht nur, dass der Vermieter und Hausmeister Red (Marc Menchaca) ein äußerst seltsamer Zeitgenosse ist. Zudem hört die junge Frau immer wieder verstörende Geräusche im Haus und scheint auch noch an unheimlichen Halluzinationen zu leiden.
Ambar merkt, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Warum ist der Keller des Gebäudes tabu? Wo kommen die nächtlichen Schreie her? Und warum werden nur migrierte Frauen, die am Existenzminimum leben, in der Unterkunft aufgenommen?
Die Antworten auf diese Fragen bekommt Ambar viel schneller, als es ihr lieb ist…
Achtung, hier folgen Spoiler zum Film!
Niemand kommt hier lebend raus – Die Erklärung: Red, Becker und die Steinkiste
Im letzten Drittel des Films muss Ambar am eigenen Leib erfahren, welch grausame Absichten Vermieter Red und sein Bruder Becker (David Figlioli) haben. Sie opfern ihre ausschließlich weiblichen Mieterinnen einer altertümlichen und blutrünstigen Gottheit, die in einer mystischen Steinkiste haust und deren Köpfe verspeist.
Das böse Brüderpaar nimmt also ganz bewusst nur Einwanderinnen auf, da deren Verschwinden für gewöhnlich seltener oder gar nicht auffällt. Nachdem sie bereits zahlreiche Frauen auf diese Weise getötet haben, soll nun auch Ambar dem dämonischen Wesen geopfert werden. Während Red die junge Mexikanerin für das tödliche Ritual vorbereitet, erklärt er ihr auch den Grund für seine und Beckers Taten:
Die beiden führen das Werk ihres toten Vaters Arthur Welles (Phil Robertson) fort, der 1963 bei archäologischen Ausgrabungen in Mexiko besagte Steinkiste entdeckte und mit in die USA brachte. Zurück in der Heimat wurde der Professor besessen von der mystischen Box sowie der in ihr lebenden Gottheit. Um dieser zu gefallen, fing er an, ihr hilflose Frauen zu opfern. Dafür nötigte er sogar seine Frau Mary (Victoria Alcock), ihm bei seinen grausamen Handlungen behilflich zu sein
Red und Becker mussten als Kinder zusehen, wie ihr Vater dem Wahnsinn verfiel und schließlich auch ihre Mutter opferte. Als Reaktion darauf töteten sie Arthur, was das Blutvergießen jedoch nicht beendete. Nun war es Becker, der eine Obsession für die Kiste entwickelte und die Opferungen fortführte, was anscheinend auch seinen eigenen Gesundheitszustand verbesserte.
Da Becker ihn in der Vergangenheit vor ihrem gewalttätigen Vater beschützte, fühlte sich Red verpflichtet, seinem kranken Bruder nun ebenso zu helfen, weshalb er ihm seitdem bei den blutigen Ritualen assistiert.
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Ambar vs. Monster: Was passiert im Keller?
Aller Verteidigungsversuche zum Trotz muss sich Ambar dem deutlich kräftigeren Becker zunächst geschlagen geben. Er schleppt sie in den Keller der Pension und kettet sie dort auf dem Opfertisch fest, auf dem bereits kurz zuvor eine andere Bewohnerin geköpft wurde. Dann öffnet er die Steinkiste und verlässt den Raum in dem Glauben, dass Ambar ebenfalls von der Gottheit getötet wird.
Und tatsächlich erscheint die groteske Kreatur, um Ambars Kopf zu fressen. Doch dann passiert etwas Unerwartetes: Als sich das Wesen über ihr positioniert, hat Ambar eine Art Vision vom letzten gemeinsamen Moment mit ihrer todkranken Mutter (Claudia Coulter), der auch schon zuvor mehrmals im Film gezeigt wurde.
Dies scheint eine Form der Hypnose zu sein, mit der das altertümliche Monster Ambar ruhig stellen will, um sie problemlos töten zu können. Anstatt sich ihrem Unterbewusstsein hinzugeben und „bei ihrer Mutter zu bleiben”, erkennt Ambar jedoch, dass sie manipuliert wird und erstickt ihre Mutter innerhalb der Vision mit einem Kissen. Daraufhin lässt das Wesen von ihr ab und verkriecht sich wieder in der Steinkiste. Doch warum eigentlich?
Eine Interpretationsmöglichkeit wäre, dass es schlicht und einfach nicht mit der Widerspenstigkeit Ambars gerechnet hat und von ihrem Überlebenswillen sogar ein wenig verängstigt wurde. So zieht sich die Kreatur verunsichert zurück, da es diese ungewohnte Reaktion von ihren bisherigen Opfern nicht kannte.
Noch wahrscheinlicher ist hingegen ein anderer Grund: Demnach deutet vieles darauf hin, dass Ambar ihre Mutter damals tatsächlich tötete, um sie von ihrem Leiden zu erlösen und sich selbst wieder frei fühlen zu können. Ihre Aussage gegenüber ihrer Kollegin Kinsi (Moronke Akinola) zu Beginn des Films unterstützt diese These:
Ich war erleichtert, als alles vorbei war. Ich konnte endlich weggehen und neu anfangen.
Aufgrund ihrer Tat wird Ambar also von der monströsen Gottheit verschont und zu Beckers Nachfolgerin auserkoren. Genau wie er hat auch sie nämlich ein Elternteil getötet, weshalb sie von dem Wesen wohl als würdig erachtet wird.
Das Ende von Niemand kommt hier lebend raus erklärt: Was geschieht mit Ambar?
Was ebenso für letztere Theorie spricht, ist das Ende von Niemand kommt hier lebend raus. Nachdem Ambar Becker mit einem Obsidianschwert getötet hat, rächt sie sich anschließend an Red. Diesen opfert sie der Kreatur aus der Steinkiste auf dieselbe Weise, wie er und sein Bruder es zuvor mit den zahlreichen Frauen taten.
Als sie danach schwer verletzt das Haus verlassen will, renkt sich plötzlich ihr gebrochener Knöchel wie von Geisterhand wieder ein. Zudem wirkt es so, als wird sie von einer fremdartigen Energie durchströmt, die sie sogar zum Lächeln bringt. Dies ist ziemlich offensichtlich der „Dank” des Wesens für die menschliche Opfergabe (Red).
Ambars Mimik und letzter Blick suggerieren schließlich, dass sie nicht nach draußen gehen wird, sondern stattdessen in der Pension und damit in der Nähe der Steinkiste sowie des altertümlichen Monsters bleiben will.
Dieses Ende lässt den Schluss zu, dass sie ab sofort die neue Dienerin der bestialischen Gottheit ist und diese mit neuen Opfern versorgen wird: Ein Abhängigkeitsverhältnis, das auch Becker mit der Kreatur eingegangen war. Der Filmtitel Niemand kommt hier lebend raus kann damit also wörtlich genommen werden, denn auch Ambar wird vermutlich bis zu ihrem Tod an das Geschöpf aus der Steinkiste gebunden sein.
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