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Halston bei Netflix: Die wahre Geschichte hinter der Serie
Fashion-Fans aufgepasst: Ab dem 14. Mai fährt Netflix mit der biografischen Serie „Halston“ über das Leben des ikonischen Modedesigners Roy Halston Frowick auf. Wenn Du wissen willst, wie der eigensinnige Exzentriker vom unbekannten Hut-Designer zum internationalen Modemythos avancierte, erfährst Du hier alles über die wahre Lebensgeschichte des Roy Halston Frowick.
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Roy Halston Frowick: Die wahre Geschichte einer Stilikone
„Ich glaube, dass Menschen dazu geboren werden, ihrem Schicksal zu folgen. Bestimmte Menschen sind mit Talenten gesegnet, die sie dazu bewegen sollen, ihre Hände, Stimmen oder Ideen effektiv zu nutzen. Ich habe großes Glück, einer von diesen Menschen sein zu dürfen“. Mit genau dieser Überzeugung in seinem Rucksack begab sich 1958 ein junger Mann auf eine Reise in die damalige Fashion-Metropole New York.
Niemand in der Stadt kannte seinen Namen. Niemand hätte je gedacht, dass dieser 26-jährige Hutmacher aus dem Nordosten der USA sie schon bald zu seinem ganz persönlichen Laufsteg machen würde. Und niemand hätte vermutet, dass seine Kreationen eines Tages den Kopf einer First-Lady-Legende zieren und ihn geradewegs in den ewigen Fashion-Olymp katapultieren würden.
Das Licht des Lebens erblickte Roy Halston Frowick am 23. April 1932 in der Versicherungs-Hauptstadt Des Moines im US-Bundesstaat Illinois. Nach seinem Highschool-Abschluss und einem abgebrochenen Studium jobbte das kreative Talent vorerst als Schaufensterdekorateur im Herzen Chicagos. Sein angeborenes Interesse für Design ließ Halston schließlich erste Hutkreationen entwickeln, die er mangels größerer Reputation vorerst vor allem im Friseursalon seines damaligen Liebhabers an aufgeschlossene Kundinnen verkaufte.
Die begeisterten sich vor allem für Halstons klare Linien, moderne Ästhetik und inhärente Coolness, die schon damals in starkem Kontrast zu der Mode der Fünfziger- und Sechzigerjahre stand. Nach ersten Verkaufserfolgen eröffnete der aufstrebende Designer sein erstes kleines Hutgeschäft, den Boulevard Salon in Chicago, bevor er sich wenig später aufmachte, die US-Großstadt New York zu erobern.
Alle wichtigen Infos zu Start, Handlung und Cast von Halston findest Du hier.
Halstons Aufstieg in New York: Von Lilly Daché zu Bergdorf Goodman
Nach einer Anstellung und Lehrzeit bei der angesagten Hutdesignerin Lilly Daché machte Halston Bekanntschaft mit seiner ganz persönlichen Modeikone schlechthin: Star-Designer Charles James. Bis heute gilt James als größter Einfluss auf Halstons Lebenswerk, nicht nur auf schöpferischer, sondern durchaus auch auf sozialer Ebene.
Der damals 50-jährige Top-Designer – gebürtiger Engländer, perfektionistisch, egomanisch, genial – erkannte das Potenzial des visionären Hutmachers aus der Windy City rasch und verschaffte ihm zahlreiche wegbereitende Kontakte in der High Society New Yorks. „Halston lernte unglaublich viel von James über Stil, Design und die Gesellschaft … und wahrscheinlich auch noch andere Dinge“, zitiert das Fashion-Magazin Vanity Fair Halstons erste Arbeitgeberin Lilly Daché vielsagend.
Seine nächste Wirkungsstätte fand Halston Anfang der Sechzigerjahre in den berühmten Hallen des renommierten New Yorker Luxuskaufhauses Bergdorf Goodman. Auch hier fand er schnell prominente Bewunderer. Fashion-Ikone und Chefredakteurin der US-amerikanischen Vogue Diana Vreeland erinnerte sich laut Vanity Fair an das Ausnahmetalent mit folgendem Satz: „Er war der wahrscheinlich legendärste Hutmacher der Welt. In seinen Händen lag echte Magie.“
Bis dahin hatte Halston allerdings in der Szene noch eher als Underdog, als Insidertipp, gegolten. Doch das sollte sich bald ändern, als sich sein Lebensweg mit einer der wohl populärsten First Ladies der US-amerikanischen Geschichte kreuzen sollte. So wie laut Halstons innerem Glaubenssatz es wohl Jacqueline Kennedys Schicksal sein sollte, zu einer zeitlosen und unumstrittenen Modeikone zu werden, so dürfte Halston es selbst zu seiner Schicksalsmission gemacht haben, sie einzukleiden und damit revolutionäre Fashion-Statements in die Welt hinauszutragen.
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Halstons Durchbruch: Jackie Kennedys Pillbox
Doch das fand nicht ohne Hindernisse und soziale Ränkespiele statt: Ihr Ehemann, der künftige US-Präsident John F. Kennedy, hatte zuvor nämlich angeordnet, dass nicht Halston und Bergdorf Goodman zu Jacqueline Kennedys Hauptausstattern erklärt werden sollten, sondern der Designer Oleg Cassini, mit dem der künftige Präsident eine Freundschaft pflegte. Letztlich konnte sich die spätere First Lady angesichts der Entwürfe und Arbeiten der beiden Designer aber doch durchsetzen.
Sie trug Halstons berühmtesten Hutentwurf, den sogenannten Pillbox, schließlich bei der Amtseinführung ihres Gatten im Jahr 1961 und stürmte damit die Seiten nationaler und internationaler Modepublikationen. Jacqueline Kennedy wurde zum Aushängeschild der Marke Halston und soll den damals 29-jährigen Designer einmal mit den Worten bedacht haben, er sei im Grunde viel zu jung, um schon so erfolgreich zu sein. Dem schloss sich offenbar auch Halstons Konkurrent und Designer-Kollege Oleg Cassini an, der noch Jahre später behauptete, Halston habe den Hutentwurf von ihm kopiert. Beweise für die Behauptung tauchten allerdings nie auf.
Halston tummelte sich währenddessen vor allem in High-Society-Kreisen, genoss den teuersten Champagner, den frischesten Kaviar und die leidenschaftlichsten Liebhaber. Seinem Ruf als Lebemann kam er auf so manch wilder Party nach. Halston wurde außerdem während der Siebziger- und Achtzigerjahre zum prominenten Vorbild als offen lebender Homosexueller, damals alles andere als selbstverständlich.
Neben dem Glitz und Glamour, der ihm stets überall vorauseilte, sagte man dem Kreativtalent vor allem einen hemmungslosen Missbrauch von Drogen unterschiedlichster Art nach. Seine drei liebsten Schwächen: Orchideen, Moët & Chandon und Kokain. Außerdem umgab sich der Designer gern mit einem Reigen aus angesagten Models, die er nach Strich und Faden zu verwöhnen pflegte. „Er hüllte uns in Diamanten, Seide und Chiffon und schenkte uns Geschenkboxen mit Geld darin“, zitiert die Zeitung The Sun das damals berühmte Model Pat Cleveland.
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Halston Limited: Das Fashion-Mekka der High Society
Im Dezember 1968 eröffnete Halston schließlich seinen ersten Salon mit dem Namen Halston Limited in New York, der vor allem mit einer Reihe ausgewählter Stücke in cleanem, elegantem Design auf sich aufmerksam machte.
Mittlerweile hatte Halston sich außerdem von Hutentwürfen in die Welt der Damenkleidung gewagt und mit simplen Silhouetten und klaren Schnitten eine begeisterte Stammkundschaft angezogen. Prominente Damen wie Liza Minelli, Lauren Bacall, Anjelica Houston und Elizabeth Taylor zeigten sich auf den Roten Teppichen dieser Welt stolz in den neuesten Halston-Kollektionen. Auch Haute Couture und Parfum ließ für Halston in diesen Jahren die Kassen gehörig klingeln.
Im Jahr 1973 traf der Designer eine weitreichende Entscheidung: Er verkaufte sein Unternehmen an die Firma Norton Simon, um aber dennoch als Chefdesigner sein Lebenswerk im selben Hause fortzusetzen. Hier weitete Halston sein Imperium noch auf Herrenmode und Accessoires aus. Doch bald kam es wegen Halstons Party-Exzessen zu Problemen in der Zusammenarbeit. Der Designer erlag zunehmend seinem Drogenkonsum, schwänzte Fashion-Deadlines.
Halstons Fall: Die AIDS-Diagnose und der Niedergang seines Imperiums
1986 wurde die Marke dann schließlich von dem Unternehmen Revlon gekauft. 1988 folgte ein schwerer persönlicher Schock für den weltbekannten Designer: Er wurde als HIV-positiv diagnostiziert. Bald darauf zog er nach San Francisco, um seine Familie um sich zu haben und sich aus dem Modegeschäft zurückzuziehen.
1990 erlag der berühmte Modedesigner dann schließlich seiner Krankheit. Sein Modeimperium begann nach dem Tod seines Schöpfers hartnäckig zu stagnieren. Einige Geschäfte wurden im Jahr 2011 mit mäßigem Erfolg unter neuer Führung zwar ein wenig wiederbelebt, doch dies konnte an den Erfolg der Marke niemals wieder recht anknüpfen.
Die Zeitung The Sun zitiert über das Leben des Roy Halston Frowick eine Pressemeldung und fasst sein Leben vielsagend wie folgt zusammen: „Seine Geschichte erzählt vom Aufstieg durch den Amerikanischen Traum und vom Niedergang durch den Amerikanischen Traum. Er war wie Cary Grant einer der größten Talente seines Fachs, ganz oben zusammen mit Saint Laurent. Er kleidete Jackie Kennedy, Lee Radziwill und Lauren Bacall ein. Dann flog er zu nah an die Sonne heran. Ein Ikarus-Mythos.“
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