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Das Leuchten der Rentiere: Das Ende des Netflix-Dramas erklärt
Das neue Netflix-Drama „Das Leuchten der Rentiere“ beleuchtet den Konflikt zwischen dem indigenen skandinavischen Volk der Sámi und der schwedischen Bevölkerung. Dabei folgt der Film einer Vertreterin der Sámi, die nach einem Verbrechen nach Gerechtigkeit sucht. Wenn Du Das Leuchten der Rentiere gesehen und noch Fragen hast, bist Du hier genau richtig. Wir erklären Dir das Ende und alle Aspekte der Handlung genau.
Inhaltswarnung: Der folgende Text enthält Schilderungen von Tierquälerei und Suizid. Wenn Du empfindlich auf diese Themen reagierst, solltest Du nicht weiterlesen.
In Das Leuchten der Rentiere kämpft die Sámi Elsa (Elin Kristina Oskal) gegen einen Rentierkiller, der ihr geliebtes Kalb Nastegallu brutal ermordet hat. Doch die Jagd nach dem Mörder steht nur symbolisch für einen größeren Konflikt zwischen dem Volk der Sámi und dem Rest der schwedischen Bevölkerung.
Das Leuchten der Rentiere wirft einen genauen Blick auf eine europäische Volksgruppe, deren Lebensstil hierzulande kaum bekannt sein dürfte. Doch nicht nur das: Der auf dem gleichnamigen Buch basierende Film von Regisseurin Elle Márjá Eira („Power Play“) zeigt auch, welche Probleme die Sámi mit der übrigen skandinavischen Bevölkerung haben.
Das Netflix-Drama ist also auf mehreren Ebenen interessant. Hier erklären wir Dir das Ende von Das Leuchten der Rentiere und alle wichtigen Aspekte des Films im Detail.
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Das Leuchten der Rentiere: Wer sind die Sámi?
Elsa, ihre Familie und Freund:innen gehören zu den Sámi. Die Sámi sind ein indigenes Volk im Norden Schwedens, Norwegens, Finnlands und teilweise auch Russlands. Sie selbst bezeichnen sich als Sámi. In der deutschen Sprache waren sie vor allem als Lappen bekannt, dieser Begriff gilt heute aber als diffamierend.
Schon früh in der Geschichte der skandinavischen Nationen wurden die Sámi unterdrückt und zeitweise sogar versklavt, um in Minen zu arbeiten. Erst im 20. Jahrhundert änderte sich die Haltung vieler Skandinavier:innen und den Sámi wurden immer mehr Rechte zugestanden. Doch auch heute noch ist das Volk nur in Norwegen geschützt.
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Wer tötet die Rentiere?
Achtung: Ab hier folgen massive Spoiler zur Handlung von Das Leuchten der Rentiere.
Im Film stellt sich schnell heraus, dass Robert Isaksson (Martin Wallström) für die Wilderei der Rentierherden verantwortlich ist. Elsa begegnet ihm zum ersten Mal, als er Nastegallu tötet, und sieht sein Gesicht. Doch Robert macht ihr mit einer Geste unmissverständlich klar, dass er sie töten wird, wenn sie ihn verrät. Als Elsa mit ihrem Vater Nils Johan (Magnus Kuhmunen) die Morde bei der Polizei anzeigen will, muss sie schockiert feststellen, dass Robert als Polizist arbeitet.
Bei seinen Taten geht Robert mit äußerster Brutalität vor. Er tötet die Rentiere nicht nur, sondern quält sie zusätzlich, indem er sie mit seinem Schneemobil verfolgt und unter Stress setzt. Dabei geht es ihm meist nicht einmal um das Fleisch. Seinen Freunden, die teilweise mit ihm auf Rentierjagd gehen und ihn dabei filmen, erklärt er, dass das Fleisch wegen des Stresses der Tiere nicht mehr genießbar sei. Robert will nur ein Zeichen setzen.
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Warum tötet Robert die Rentiere?
Roberts Motiv wird im Laufe des Films immer deutlicher: Er hegt einen tiefen Hass gegen die Sámi, die seiner Meinung nach die Entwicklung der Region aufhalten. Immer wieder verhindern sie den Ausbau von Industrie und Bergbau, weil diese den Lebensraum ihrer Rentierherden einschränken würden. Und die Rentiere sind die einzige Einnahmequelle der Sámi, die nach wie vor sehr traditionell leben.
Als die Stadtbevölkerung zusammenkommt, um den Konflikt zu diskutieren, werden die Fronten deutlich. Robert betont, dass schon sein Vater nie etwas vom Staat bekommen habe, die Sámi aber schon. Hier zeigt sich, dass auch viele andere Menschen in der Stadt Vorurteile gegenüber den Sámi haben und ebenfalls der Meinung sind, dass die Sámi das mögliche Wachstum der Industrie in der Region behindern.
Dass Robert die Sámi als Feinde ansieht, wird auch bei der Tötung der Rentiere deutlich: Er schneidet ihnen die Ohren ab. Dadurch können die toten Tiere nicht den Sámi zugeordnet werden, denn die Ureinwohner:innen markieren ihre Herden durch das Abschneiden der oberen Ohrränder. Ohne den Nachweis, dass die getöteten Rentiere den Sámi gehören, bekommen sie auch keine Entschädigung vom Staat. Damit schadet Robert den Sámi doppelt.
Was passiert am Ende von Das Leuchten der Rentiere mit Robert?
Nachdem Robert im Laufe des Films immer wieder versucht hat, Elsa einzuschüchtern und vielleicht sogar zu töten, kommt es am Ende von Das Leuchten der Rentiere zur finalen Konfrontation. Elsa bricht in Roberts Haus ein und macht Beweisfotos von den toten Rentieren. Doch Robert hat Überwachungskameras installiert und beobachtet Elsa dabei.
Elsa flieht mit einem Schneemobil, wird aber von Robert verfolgt. Schließlich fährt Robert aus Versehen über eine Kuppe und landet unter seinem Schneemobil auf einem zugefrorenen See. Elsa bedroht ihn zunächst mit einer Waffe und gibt einen Warnschuss ab, doch dann beginnt das Eis zu brechen. Sie versucht Robert mit einem Seil zu retten, kommt aber zu spät. Der Rentiermörder versinkt mit seinem Schneemobil im See und kann wegen seines gebrochenen Beins auch nicht mehr schwimmen.
Die Polizei findet schließlich in Roberts Haus zahlreiche Beweise für seine Taten. Elsa erzählt alles den Ermittler:innen und kann ihren Frieden finden. Endlich sind die Morde an den Rentieren und ihrem Kalb Nastegallu aufgeklärt.
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Warum hat Lasse Selbstmord begangen?
Nach einem eigentlich schönen Abend mit Elsa wird Lasse (Pávva Pittja) am nächsten Morgen tot aufgefunden. Offenbar hat er sich in der Nacht an der Schaufel eines Baufahrzeugs in einem Bergwerksschacht erhängt. „Er wusste nicht, wo er hingehört“, mutmaßt Elsa über die Gründe für seinen Suizid.
Damit dürfte sie den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Lasse hatte wie Elsas Bruder Mattias (Lars-Ánte Wasara) mit Identitätsprobleme zu kämpfen. In der Rentierzucht sah er keine Zukunft, aber auch mit der Schwerindustrie im Ort konnte er nichts anfangen. „Die Minen zerstören einfach alles“, hatte Lasse zu Elsa an seinem letzten Abend gesagt. Offenbar sah er für sich den einzigen Ausweg im Selbstmord.
Das Leuchten der Rentiere: Was hat das Ende zu bedeuten?
In der letzten Szene von Das Leuchten der Rentiere zeigt Elsa einem kleinen samischen Jungen, wie er das Lasso richtig werfen muss, um Rentiere zu fangen. Der Junge hatte Elsa zuvor beschuldigt, durch ihre Äußerungen gegenüber der Presse den Hass auf die Sámi weiter befeuert zu haben. In der letzten Szene sagt er, dass er nun auch endlich sein erstes Kalb bekommen wird.
Elsa zeigt ihm daraufhin das abgeschnittene Ohrstück von Nastegallu und erklärt ihm, dass er das Kalb nicht bekommt, sondern es ihm nur anvertraut wird. Damit schließt sich der Kreis zum Anfang des Films, denn dort hatte Elsas Vater ihr genau das Gleiche gesagt. Die Szene zeigt, dass Elsa nun in die Rolle ihres Vaters geschlüpft ist und mit den traumatischen Erlebnissen ihrer Kindheit abgeschlossen hat.
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