Aileen: Queen of the Serial Killers: Aileen Wuornos schaut lachend nach links, während sie Gefägniskleidung trägt.
© Netflix
Auf dem Gruppenbild zu Promi Big Brother sind die Teilnehmer:innen der neuen Staffel vor grünem Hintergrund mit Augen-Symbolen zu sehen. Abgebildet sind Satansbratan, Doreen Dietel, Paco Herb, Jimi Blue Ochsenknecht, Pinar Sevim, Christina Dimitriou, Achim Petry, Marc Terenzi, Laura Blond, Michael Naseband, Désirée Nick, Harald Glööckler, Sarah-Jane Wollny, Andrej Mangold und Karina2you.
Blick auf einen Weinberg im Sonnenuntergang.

Aileen: Queen of the Serial Killers – die wahre Geschichte von Aileen Wuornos

Aileen Wuornos tötete Ende der 1980er Jahre mehrere Män­ner in Flori­da. Sie behauptete, aus Notwehr gehan­delt zu haben und wurde trotz­dem zu Tode verurteilt. Net­flix zeigt nun in „Aileen: Queen of the Ser­i­al Killers“, wie aus einem schwieri­gen Leben eine Serie tödlich­er Begeg­nun­gen wurde. Doch wie nah ist die Doku an der wahren Geschichte? Das erfährst Du hier.

Die neue Net­flix-Doku­men­ta­tion „Aileen: Queen of the Ser­i­al Killers“ erzählt die wahre Geschichte ein­er Frau, die von Trau­ma, Gewalt und Über­lebensin­stinkt geze­ich­net war. Aileen Wuornos wurde von ein­er obdachlosen Pros­ti­tu­ierten zu ein­er der berüchtigt­sten Serien­mörderin­nen der USA. Später wird ihr Fall sog­ar in dem Film „Mon­ster“ mit Char­l­ize Theron aufgearbeitet. 

Wir haben uns die wahre Geschichte von Aileen Wuornos genauer angeschaut. Hier kannst Du alles nach­le­sen, was Du zu ihrem Leben, ihren Mor­den und ihrer späteren Verurteilung wis­sen musst.

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Queen of the Serial Killers: Wer ist Aileen Wuornos?

Aileen Car­ol Wuornos wird am 29. Feb­ru­ar 1956 in Rochester, Michi­gan, geboren. Ihre Kind­heit ist geprägt von Gewalt, Ver­nach­läs­si­gung und Insta­bil­ität. Die Eltern tren­nen sich vor ihrer Geburt, der Vater sitzt wegen Miss­brauchs im Gefäng­nis und bringt sich später um. Ihre Mut­ter gibt Aileen und ihren Brud­er früh an die Großel­tern ab, die selb­st mit Alko­ho­lab­hängigkeit und Aggres­sion­sprob­le­men kämpfen.

Schon in jun­gen Jahren begin­nt Aileen, sich allein über Wass­er zu hal­ten. Sie tauscht sex­uelle Gefäl­ligkeit­en gegen Geld, Zigaret­ten oder Essen, schläft zeitweise im Wald und trampt durch die Gegend. Mit 14 Jahren wird sie schwanger, gibt das Kind aber kurz nach der Geburt zur Adop­tion frei. Danach ver­lässt sie die Schule und lebt voll­ständig auf der Straße.

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Ihre Jugend ist ein einziger Über­leben­skampf. Sie zieht von Ort zu Ort, bege­ht kleinere Delik­te, fährt ohne Führerschein und arbeit­et als Pros­ti­tu­ierte. In dieser Zeit entwick­elt sie eine tiefe Abnei­gung gegen Autoritäten, aber auch gegen Män­ner, die sie als aus­beu­ter­isch und gefährlich erlebt. Ihre Akte bei der Polizei füllt sich mit Ein­trä­gen wegen Raubes, Kör­per­ver­let­zung und Waffenbesitz.

Die ersten Morde von Aileen Wuornos

Ende der 1980er Jahre lebt Wuornos in Flori­da und arbeit­et weit­er als Pros­ti­tu­ierte an High­ways. 1986 lernt sie in ein­er Bar Tyr­ia Moore ken­nen, eine Hote­langestellte. Die bei­den begin­nen eine Beziehung und leben for­t­an zusam­men. Wuornos ver­di­ent das Geld, Moore küm­mert sich um den Haushalt. Das Ver­hält­nis ist eng, aber auch von finanziellen Sor­gen bestimmt.

1989 macht Wuornos Bekan­ntschaft mit Richard Mal­lo­ry, einem Elek­tron­ikgeschäftbe­sitzer aus Clear­wa­ter. Er nimmt sie in seinem Auto mit. In ihrer späteren Aus­sage schildert sie, er habe sie ange­grif­f­en und verge­walti­gen wollen. Wuornos greift zur Waffe, schießt mehrfach und tötet ihn. Anschließend nimmt sie sein Auto und einige sein­er Hab­seligkeit­en mit.

Aileen: Queen of the Serial Killers: Fotos von verschiedenen älteren Männern, die Opfer von Wuornos wurden.

Aileen Wuornos tötet mehrere Män­ner ent­lang ein­er Land­straße. — Bild: Net­flix

In den fol­gen­den Monat­en ster­ben weit­ere Män­ner auf ähn­liche Weise. Zwis­chen Dezem­ber 1989 und Novem­ber 1990 find­en Ermit­tler sieben Leichen ent­lang von Land­straßen in Zen­tralflori­da. Allen Opfern gemein­sam: Sie sind männlich, zwis­chen 40 und 65 Jahre alt, reisen allein und wur­den durch Schüsse aus kurz­er Dis­tanz getötet.

Wuornos fährt mit den Autos der Män­ner weit­er, verkauft Wert­ge­gen­stände ihrer Opfer in Pfand­häusern und ver­wen­det falsche Namen. Einige Spuren führen die Polizei jedoch zu ihr: Fin­ger­ab­drücke auf Verkauf­squit­tun­gen, per­sön­liche Gegen­stände in Motels und Zeu­ge­naus­sagen von Men­schen, die sie mit den gestohle­nen Autos gese­hen haben.

Motiv und Muster: Zwischen Notwehr und Berechnung

Aileen Wuornos behauptet, sie han­dele aus Notwehr. Ihrer Darstel­lung zufolge greifen sie die Män­ner an, zwin­gen oder bedro­hen sie, und sie wird panisch. Gle­ichzeit­ig zeigen sich in ihren Hand­lun­gen räu­berische Muster. Sie nimmt Geld, Kred­itkarten, Klei­dung und Wert­ge­gen­stände ihrer Opfer an sich, verkauft sie weit­er oder nutzt sie selbst.

Die Ermit­tler sehen darin ein klares Zeichen für Raub­morde. Doch ihr Ver­hal­ten bleibt wider­sprüch­lich. Ein­er­seits betont sie, sie sei in Lebens­ge­fahr gewe­sen, ander­er­seits gibt sie später offen zu, auch aus Wut und Verzwei­flung geschossen zu haben. Sie lebt in ständi­ger Angst, traut nie­man­dem und glaubt, die Män­ner hät­ten ihr ohne­hin etwas antun wollen.

Die Beziehung zu Tyr­ia Moore spielt dabei eine entschei­dende Rolle. Wuornos sorgt für bei­de, trägt die gesamte finanzielle Last. Um die Miete zu bezahlen, geht sie fast täglich auf die Straße. Die Verbindung zwis­chen emo­tionaler Abhängigkeit und finanzieller Not lässt sie weit­er­ma­chen – auch als das Risiko steigt.

Verhaftung und Geständnis von Aileen Wuornos

Im Jan­u­ar 1991 wird Aileen Wuornos in einem Motor­rad-Tre­ff­punkt in Flori­da festgenom­men. Der Haft­be­fehl bezieht sich zunächst auf einen älteren, ver­gle­ich­sweise ger­ingfügi­gen Vor­fall, doch bald wird klar, dass sie die Hauptverdächtige in mehreren Mord­fällen ist.

Die Polizei kon­tak­tiert Tyr­ia Moore, die inzwis­chen in Penn­syl­va­nia lebt, und bringt sie dazu, mit den Ermittler:innen zusam­men­zuar­beit­en. In mehreren Tele­fonat­en, die aufgeze­ich­net wer­den, ver­sucht Moore, Wuornos zu einem Geständ­nis zu bewe­gen. Sie sagt ihr, sie müsse die Wahrheit sagen, um Moore zu schützen.

Aileen: Queen of the Serial Killers: Mehrere Menschen in einem Gerichtssaal, darunter Polizisten, Zeugen und Anwälte.

Im Prozess zeigt sich Aileen Wuornos von ver­schiede­nen Seit­en. — Bild: Net­flix

Nach weni­gen Tagen bricht Wuornos zusam­men. Sie geste­ht, mehrere Män­ner getötet zu haben und beschreibt die Abläufe im Detail. Ihre Aus­sagen rang­ieren zwis­chen Vertei­di­gung und Schuld­beken­nt­nis: Sie betont wieder­holt, sie sei bedro­ht wor­den, doch gle­ichzeit­ig erk­lärt sie, sie sich ihrer Tat­en bewusst sei und wieder tun würde.

Der Gerichtsprozess gegen Wuornos

Der Prozess gegen Aileen Wuornos begin­nt 1992. Die Anklage konzen­tri­ert sich zunächst auf den Mord an Richard Mal­lo­ry, da Beweis­ma­te­r­i­al und Zeu­ge­naus­sagen ein­deutig sind. Die Staat­san­waltschaft zeich­net das Bild ein­er kalt­blüti­gen Täterin, die bewusst Män­ner auswählt, sie an abgele­gene Orte lockt und tötet, um sie auszurauben.

Die Vertei­di­gung stellt Wuornos als Opfer von Gewalt und Miss­brauch dar. Sie argu­men­tiert, dass Aileen aus Selb­stschutz gehan­delt habe, nach­dem sie jahre­lang Über­griffe in ihrer Arbeit als Pros­ti­tu­ierte erlebt hat. Die Jury glaubt ihr jedoch nicht. Wuornos wird des Mordes schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt.

In den fol­gen­den Monat­en geste­ht sie sechs weit­ere Morde. Sie verzichtet auf weit­ere Ver­fahren und bit­tet darum, das Urteil akzep­tieren zu dür­fen. Später sagt sie, sie wolle endlich Frieden haben. Ihre Hal­tung wirkt während des Prozess­es laut Zeu­ge­naus­sagen resig­niert und zugle­ich her­aus­fordernd. Immer wieder wech­selt sie zwis­chen Reue, Wut und Gleichgültigkeit.

Zeit im Todestrakt

Während ihrer Haft in der Todeszelle spricht Wuornos mit Journalist:innen, Geistlichen und Psycholog:innen. Sie schwankt zwis­chen Koop­er­a­tion und Rück­zug. Bis zu ihrem Tod zeigt sie Mis­strauen gegenüber fast allen Beteiligten. Mitunter behauptet sie, die Gefängnisbeamt:innen hät­ten es auf sie abge­se­hen, oder die Regierung wolle Exper­i­mente an ihr durchführen.

Gle­ichzeit­ig entwick­elt sich die öffentliche Debat­te um ihren Fall. Einige sehen in ihr eine Frau, die durch ein Leben voller Miss­brauch und Armut zu ihren Gewalt­tat­en getrieben wurde. Andere betra­cht­en sie als kalkulierende Mörderin, die Notwehr nur vorschiebt.

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2002 wird sie in Flori­da durch eine tödliche Injek­tion hin­gerichtet. Sie verzichtet auf eine let­zte Mahlzeit und sagt kurz vor der Voll­streck­ung, sie werde „mit Jesus zurückkommen“.

Der Fall von Aileen Wuornos heute

Bis heute beschäftigt der Fall Aileen Wuornos Kriminolog:innen, Jurist:innen und Filmemacher:innen. Sie gilt als eine der ersten bekan­nten Serien­mörderin­nen der USA. Diskus­sio­nen über ihr Motiv, ihre psy­chis­che Ver­fas­sung und ihr Ver­hält­nis zu Tyr­ia Moore führen immer wieder zu neuen Deutungen.

Doku­men­ta­tio­nen und Spielfilme zeigen ver­schiedene Facetten: die gewalt­tätige Täterin, die miss­brauchte Frau, die gebroch­ene Per­sön­lichkeit. 2003 schlüpft Char­l­ize Theron im Film „Mon­ster“ in die Rolle von Aileen Wuornos. Der Hol­ly­wood-Film machte ihren Fall weltweit bekan­nt und löste erneut großes Inter­esse aus.

Mit GigaTV greif­st Du auf Free-TV, Pay-TV und sog­ar Stream­ing­di­en­ste wie Net­flix oder Ama­zon Prime Video zu. Falls Du von diesem Ange­bot noch nicht gehört hast, schau am besten hier bei unser­er Über­sicht vor­bei – dort find­est Du alle Infos.

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