Szene aus dem Trailer zu "The Empty Man"
© YouTube/20th Century Studios
Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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The Empty Man: Das Ende des Mystery-Horror-Thrillers erklärt

Ein Ex-Cop sucht nach einem ver­schwun­de­nen Teenag­er – und stößt auf einen mys­ter­iösen Kult, der ein über­natür­lich­es Wesen her­auf­beschwören will. Der Film und seine Hand­lung sind nicht so ein­fach zu durch­schauen. Wir erk­lären hier das Ende von „The Emp­ty Man“ (2020). Achtung, Spoil­er!

Der Hor­ror­film The Emp­ty Man basiert auf der gle­ich­nami­gen Graph­ic-Nov­el-Rei­he von Cullen Bunn. Er sollte eigentlich im Kino laufen, doch die Coro­na-Pan­demie ver­hin­derte das Erscheinen auf der großen Lein­wand. Seit Kurzem kannst Du The Emp­ty Man hierzu­lande bei Dis­ney+ und Sky strea­men. Du hast Dir den Film ange­se­hen? Wir erk­lären das Ende von The Emp­ty Man.

Die Legende von The Empty Man

The Emp­ty Man ist eine schau­rige urbane Leg­ende: Hat man das über­natür­liche Wesen her­auf­beschworen, kann man es am ersten Tag hören, am zweit­en Tag kann man es sehen und am drit­ten Tag wird man von der Gestalt getötet.

Ex-Cop James Lasom­bra ermit­telt nach dem Ver­schwinden ein­er Teenagerin auf eigene Faust. Dabei stößt er in St. Louis auf den Emp­ty Man – und auf einen Wel­tun­ter­gangskult mit Ursprung in Bhutan, der den Dämon verehrt.

Schließlich erfährt James, dass die Anhänger:innen des Kults ein Kranken­haus besuchen, um dort mith­il­fe eines ganz speziellen Patien­ten Nachricht­en zu emp­fan­gen – und zwar vom Emp­ty Man. Dort find­et er Paul.

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The Empty Man: Wer ist Paul?

Paul ist der besessene Wan­der­er, den wir zu Beginn des Films zu Gesicht bekom­men haben. Der junge Mann wurde 1995 in ein­er Höh­le im südostasi­atis­chen Bhutan zum jüng­sten Gefäß von The Emp­ty Man.

Als James im Kranken­haus ankommt, sitzt Aman­da an Pauls Bett – die ange­blich ver­schwun­dene Teenagerin, nach der James gesucht hat. Sie erk­lärt ihm, dass Paul eine Art Träger für den Emp­ty Man ist und der Kult nur durch ihn in der Lage sei, die Botschaften der Krea­tur zu emp­fan­gen.

Doch Pauls Kör­p­er begin­nt zu ver­sagen, weshalb nun Ersatz gefun­den wer­den muss. Denn nur mit einem men­schlichen Kör­p­er ist es dem Emp­ty Man möglich, eine Verbindung zur physis­chen Welt aufzubauen und mit seinen Anhänger:innen zu kom­mu­nizieren.

The Empty Man: Das Ende von James erklärt

James‘ ver­liert am Ende kom­plett den Sinn für die Real­ität: Er erfährt, dass er in Wahrheit gar nicht existiert, son­dern nur eine Man­i­fes­ta­tion des Kults ist. Den Kultanhänger:innen ist es mit vere­in­ten Kräften gelun­gen, James drei Tage vor Pauls Tod zu „erschaf­fen“. Aman­da erk­lärt, dass sie sog­ar ein Drehbuch für sein Leben geschrieben hat­te.

Keine von James’ Erin­nerun­gen an sein Leben sind also echt – von sein­er Ehe mit Alli­son bis hin zu sein­er Affäre mit Nora. James soll jet­zt der neue Kör­p­er für den Emp­ty Man und somit auch zum neuen Propheten wer­den.

Obwohl er ver­sucht, seinem Schick­sal zu entkom­men, gelingt es dem Emp­ty Man, die Kon­trolle über James‘ Kör­p­er zu übernehmen. Das Wesen tötet Paul – und die Mit­glieder des Kults verneigen sich vor James, dem neuen Gefäß für den Emp­ty Man.

Die Philosophie im Film

An vie­len Stellen im Film lässt sich The Emp­ty Man von Philosophen wie Jacques Der­ri­da, Fer­di­nand de Saus­sure und Friedrich Niet­zsche inspiri­eren:

  • Jaques Derrida/Ferdinand Saus­sure: Die High­school in The Emp­ty Man ist nach Jacques Der­ri­da benan­nt, einem franzö­sis­chen Philosophen. Er wiederum wurde von Fer­di­nand Saus­sure bee­in­flusst. Saus­sure war ein Sprach­wis­senschaftler aus der Schweiz, der glaubte, dass Wörter nur in einem sich mehrmals wieder­holen­den Kon­text Bedeu­tung haben. Warum das rel­e­vant ist? In The Emp­ty Man wird die Krea­tur als eine Art Virus dargestellt, der Paul „infiziert“ und sich in seinem Kopf so oft repliziert, bis die Krea­tur die Ober­hand gewin­nt und nichts anderes mehr außer ihr in Pauls Kör­p­er existiert.
  • Friedrich Niet­zsche: Der Leit­er des Pon­tif­ex-Insti­tuts nutzt im Film Niet­zsches ikonis­ches Zitat „Wenn man lange in einen Abgrund schaut, schaut der Abgrund auch in einen“. Das erin­nert an die Darstel­lung des Emp­ty Man: Der Dämon kann als eine Art Abgrund inter­pretiert wer­den, der vom Kult erschaf­fen wurde. Die Anhänger:innen schaut­en so lange in den Abgrund, bis er den Emp­ty Man ausspuck­te.

Die metaphorische Bedeutung von Brücken erklärt

In The Emp­ty Man spie­len Brück­en eine zen­trale Rolle. Paul und seine Freund:innen über­queren während ihrer Wan­derung eine Brücke. Und später sehen wir, wie James über eine Brücke jog­gt. Außer­dem soll man den Emp­ty Man der Sage im Film nach auf ein­er Brücke beschwören.

Auch der Name des Pon­tif­ex-Insti­tuts ist an das Brück­en­bild angelehnt: „Pons“ ist Lateinisch für „Brücke“, „fex“ kommt von „facere“ und bedeutet „machen“ oder „erbauen“. Pon­tif­ex lässt sich also als „Brück­en­bauer“ über­set­zen.

Die Brücke an sich dient als Meta­pher für den Emp­ty Man: eine Verbindung zwis­chen zwei Wel­ten – der realen und der nicht-realen Welt.

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Das Ende von The Empty Man ist ambivalent

In einem Inter­view mit Thril­list hat sich Regis­seur David Pri­or dazu geäußert, wie sich das Ende von The Emp­ty Man erk­lären lässt: Laut Pri­or kön­nen Zuschauer:innen Aman­das Erk­lärung glauben, dass James kom­plett vom Pon­tif­ex-Insti­tut erschaf­fen wurde und somit nie einen freien Willen hat­te. Stattdessen fol­gte er Aman­das Drehbuch und wurde schließlich zum neuen Gefäß für den Emp­ty Man. Das ist laut Pri­or aber nicht die einzige Inter­pre­ta­tion­s­möglichkeit …

Der Film will Dich also zum Nach­denken anre­gen. James‘ Schick­sal und die Erk­lärung des Kults lassen sich auf mehrere Weisen inter­pretieren.

Wir erk­lärst Du Dir das Ende von The Emp­ty Man? Hin­ter­lasse uns gerne einen Kom­men­tar!

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