Vikings: Valhalla Kritk: Poster der Netflix-Serie
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Vikings: Valhalla | Serien-Kritik: Blutige Schlachten, aber kein Ragnar

Blutige Schlacht­en, ruhm­re­iche Krieger und jede Menge Intri­gen: Mit „Vikings: Val­hal­la“ startet endlich die Sequel-Serie zum His­to­rien-Hit „Vikings“. Doch kann das Spin-off trotz Zeit­sprung und neuen Held:innen überzeu­gen? Bekom­men Rag­nar und Lagertha würdi­ge Nachfolger:innen? Wir haben uns die Serie angeschaut und ver­rat­en Dir, wie gut Vikings: Val­hal­la wirk­lich ist.

Die Serie Vikings hat sich inner­halb von sechs Staffeln als Garant für krachende His­to­rien-Action, wal­lende Bärte, Hip­ster­frisuren und epis­che Momente offen­bart. Ins­beson­dere Travis Fim­mel als leg­endär­er Wikinger Rag­nar Loth­brok, Kath­eryn Win­nick als nicht min­der kampf­s­tarke Schild­maid Lagertha und viele weit­ere Fig­uren sind den Fans auf Dauer richtig ans Herz gewach­sen – wenn sie sich nicht ger­ade auf grausam­ste Weise gegen­seit­ig umbracht­en.

Mit dem Finale der sech­sten Staffel ist Vikings nun aber endgültig zu Ende. Zeit für eine neue Gen­er­a­tion von Held:innen! Und die kommt jet­zt auch mit der heißersehn­ten Sequel-Serie „Vikings: Val­hal­la“. Die Net­flix-Pro­duk­tion spielt zwar 100 Jahre nach den Ereignis­sen der Haupt­serie, die Gründe zum Schw­ertziehen sind aber auch hier nicht weniger gewor­den.

Darum geht’s in Vikings: Valhalla

Im Zen­trum ste­ht der Ent­deck­er Leif Eriks­son (Sam Cor­lett), der später als erster Europäer die Ufer von Ameri­ka betreten soll. In der Serie ist er aber noch ein junger Mann, der gemein­sam mit sein­er Schwest­er Frey­dis (Fri­da Gus­tavs­son) und eini­gen Gefährten seine Heimat Grön­land ver­lässt, um Rache zu üben.

Sam Corlett und Frida Gustavsson in Vikings: Valhalla

Leif und Frey­dis wollen Vergel­tung. — Bild: Bernard Walsh/ Net­flix

Sie jagen einen christlichen Wikinger, der Frey­dis vor einiger Zeit über­fall­en, verge­waltigt und ihr ein Kreuz in den Rück­en ger­itzt hat. Dafür soll er mit dem Tod büßen. Ihre Suche führt sie schnell nach Kat­te­gat, einst die Heimat von König Rag­nar und Lagertha und heute ein flo­ri­eren­des Han­del­szen­trum.

Dort stoßen sie auf Har­ald Sig­urds­son (Leo Suter), den kün­fti­gen König von Nor­we­gen, der ger­ade zusam­men mit König Canute (Bradley Free­gard) ein Heer ver­sam­melt, um nach Eng­land zu segeln. Auch sie sind auf Blut aus, seit der englis­che König Æthelred (Bosco Hogan) alle Nachkom­men der Wikinger in seinem Land abschlacht­en lassen hat.

Doch die Wikinger unter einem Ban­ner zu vere­inen, ist längst nicht mehr so ein­fach. Anhänger des alten nordis­chen Glaubens und des neuen Chris­ten­tums kämpfen um die Vorherrschaft. Ein Kon­flikt, der einen tiefen Graben durch das Lager von Canute und Har­ald zieht, und dem sich auch Leif und Frey­dis nicht lange entziehen kön­nen.

Vikings: Valhalla – Brechend volles Wikinger-Epos

Während für Vikings noch Serien­schöpfer Michael Hirst das Rud­er in der Hand hat­te, übern­immt nun „Stirb Langsam“-Drehbuchautor Jeb Stu­art die Kon­trolle über das Sequel-Schiff. Und das merkt man der Serie dur­chaus an. Vikings: Val­hal­la erhöht die Schlagzahl der Schlacht­en, Ereignisse, Twists und Turns um ein gehöriges Maß, lässt dabei aber die oft grüb­lerische Tonart der Mut­terserie weit­ge­hend hin­ter sich.

Bild aus der Netflix-Serie Vikings: Valhalla

In Vikings: Val­hal­la geht es schnell zur Sache. — Bild: Bernard Walsh/ Net­flix

Das hat mitunter auch sein Gutes. So kommt Vikings: Val­hal­la – ger­ade im Ver­gle­ich zu den let­zten paar Staffeln Vikings – um einiges schneller zum Wesentlichen. Schon allein die schiere Menge an Schau­plätzen sowie Haupt- und Neben­charak­teren sorgt für ein wesentlich höheres Erzähltem­po. Doch hinzu kom­men per­sön­liche Fehden, der Krieg zwis­chen den Englän­dern und Wikingern, religiöse Kon­flik­tlin­ien und inner­poli­tis­che Intri­gen­spiele an sämtlichen Fron­ten, wodurch sich die Hand­lung auf Dauer schlicht über­fracht­en anfühlt.

Schaden tut dies vor allem den Fig­uren, die im besten Fall mit ein­er flachen, im schlecht­esten Fall gar kein­er Charak­ter­isierung auskom­men müssen. Ger­ade bei Neben­fig­uren wie den Gefährten von Leif und Frey­dis, die zusam­men mit ihnen von Grön­land aufge­brochen sind, fehlt es merk­lich an nen­nenswerten Charak­ter­mo­menten. Deshalb ver­fehlen auch einige Schlüs­sel­szenen bis zum Schluss ihre emo­tionale Schlagkraft.

Bradley Freegard in Vikings: Valhalla

Nicht jede der zahlre­ichen Fig­uren bekommt genü­gend Raum. — Bild: Bernard Walsh/ Net­flix

Bei den zen­traleren Fig­uren ist dies schon etwas bess­er gelun­gen, wobei auch diese größ­ten­teils mit der Sub­til­ität ein­er über Kopf geschwun­genen Stre­itaxt daherkom­men. Gut und Böse sind in Vikings: Val­hal­la klar verteilt, weshalb man sich bei dem sym­pa­this­chen Har­ald, dem fiesen Jarl Olaf (Jóhannes Haukur Jóhan­nes­son) oder dem schmieri­gen Earl God­win (David Oakes) nur sel­ten fragt, auf welch­er Seite sie wirk­lich ste­hen. So wird zahlre­ichen Wen­dun­gen schon im Voraus der Wind aus den Segeln genom­men.

Das muss dem Spaß aber auch nicht zwin­gend einen Abbruch tun, denn ger­ade diese pro­to­typ­is­che Darstel­lung hat auch ihren Charme. Und die Schauspieler:innen wis­sen ganz genau, wie sie diesen rüber­brin­gen müssen.

Leif Eriksson ist kein Ragnar Lothbrok

Als größere Schwäche erweist sich da schon Haupt­darsteller Sam Cor­lett als Leif Ericks­son. Der „Chill­ing Adven­tures of Sabrina“-Star bringt zwar die nöti­gen physis­chen Attribute und einen beachtlichen Rauschebart mit, bleibt anson­sten aber erstaunlich blass. Dies wird beson­ders deut­lich durch den Umstand, dass der Erfolg des gesamten Vikings-Fran­chise zu großen Teilen auf der beein­druck­enden Aura von Haupt­darsteller Travis Fim­mel fußt, der seinem Rag­nar eine ger­adezu raubtier­hafte Präsenz ver­lieh.

Sam Cor­lett als Leif Eriks­son. — Bild: Bernard Walsh/ Net­flix

Im direk­ten Ver­gle­ich zieht Cor­letts Leif da – auch im Hin­blick auf die Rag­nar-Nach­fol­ger Ivar (Alex Høgh Ander­sen) und Bjorn (Alexan­der Lud­wig) – deut­lich den Kürz­eren. Etwas bess­er schlägt sich in dieser Hin­sicht schon Fri­da Gus­tavs­son („The Witch­er“), die als Leifs Schwest­er Frey­dis Eriks­dot­ter ein nicht min­der schw­eres Erbe antritt. Immer­hin muss sie sich mit Kath­eryn Win­nick messen, die in der Mut­terserie als ener­gis­che Kriegerköni­gin Lagertha zu den absoluten Fan­lieblin­gen zählte.

In diesem Fall ist es eher ihre etwas über­hastete Charak­ter­en­twick­lung und das sim­pler gestrick­te Drehbuch, die ver­hin­dern, dass Frey­dis an das Fig­uren­niveau von Lagartha her­an­re­icht. Trotz­dem sorgt Darstel­lerin Gus­tavs­son mit wil­dem Blick und unter der Ober­fläche brodel­nder Wut für einige der inten­sivsten Szenen von Vikings: Val­hal­la.

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Valhalla: Schlachten so blutig wie eh und je

In den Schlacht­en weiß die Spin-off-Serie dafür wieder richtig zu protzen. Schild­wälle wer­den aufgestellt, Schw­ert­er, Äxte und Leiber prallen aufeinan­der, während Män­ner und Frauen in bluti­gen Getüm­meln aufeinan­der ein­hack­en. Wer befürchtet hat, dass Vikings: Val­hal­la in Sachen Bru­tal­ität auf die Bremse drückt, kann sich get­rost zurück­lehnen.

Bild aus der Netflix-Serie Vikings: Valhalla

Knall­hart und blutig: Die Schlacht­en sind wieder ein Höhep­unkt. — Bild: Bernard Walsh/ Net­flix

Die Action entwick­elt auch in der neuen Serie eine bar­barische Wucht und Fasz­i­na­tion und braucht sich inszena­torisch keines­falls vor Vikings ver­steck­en. Vom nächtlichen Schar­mützeln in einem klaus­tro­pho­bis­chen Moor bis hin zu großan­gelegten Belagerungss­chlacht­en mit hun­derten Beteiligten: Hier fährt die Serie alle Geschütze auf.

Beson­ders hier prof­i­tiert Vikings: Val­hal­la von der Action-Exper­tise des Showrun­ners Jeb Stu­art, der die gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen gekon­nt auf ner­ven­z­er­reißende Einzel­mo­mente und Wen­dun­gen des Schlacht­englücks zus­pitzt. Während zum Beispiel bei der Belagerung ein­er englis­chen Stadt auf der einzi­gen Zugangs­brücke gekämpft wird, ver­suchen einige waghal­sige Wikinger unter dem Über­gang, ihren Fein­den sprich­wörtlich den Boden unter den Füßen wegzuziehen.

In diesen Szenen kom­men Fans voll auf ihre Kosten.

Fazit zu Vikings: Valhalla – Kann man sich auf eine 2. Staffel freuen?

Noch ver­liert Vikings: Val­hal­la das direk­te Duell mit der Mut­terserie. Eine etwas mehr auf Tem­po fokussierte Erzählweise ist zwar grund­sät­zlich kein Fehler, doch die Fülle an Fig­uren, Schau­plätzen und The­men, ver­bun­den mit den zwis­chen diesen Punk­ten hin- und her­sprin­gen­den Hand­lungssträn­gen, ver­lei­hen der Serie einen zer­faserten, oft­mals sog­ar ober­fläch­lichen Charak­ter.

Etwas weniger wäre hier wohl mehr gewe­sen, um einige der wichti­gen Akteure und ihre Moti­va­tio­nen, aber eben auch die zen­tralen Kon­flik­te stärk­er her­auszuar­beit­en. Denn ger­ade Aspek­te wie der Über­leben­skampf des nordis­chen Glaubens kom­men in ihrer Trag­weite doch etwas kurz.

Frida Gustavsson in Vikings: Valhalla

Vikings: Val­hal­la nutzt sein Poten­tial nicht aus. — Bild: Bernard Walsh/ Net­flix

Der neue Held Leif Eriks­son ist in dieser ersten Staffel zu unschein­bar, um einen bleiben­den Ein­druck zu hin­ter­lassen. Ganz im Gegen­satz zu sein­er Schwest­er Frey­dis, die eher von äußeren Umstän­den gebremst wird. Punk­ten kann Vikings: Val­hal­la dafür wieder mit ein­er her­vor­ra­gen­den Ausstat­tung und Atmo­sphäre, während die Schlacht­en genau das liefern, was Fans in Sachen Axt-auf-Kör­p­er-Action so erwarten.

Ist bei all diesen Kri­tikpunk­ten eine 2. Staffel eine schlechte Idee? Keineswegs! Auch wenn Vikings: Val­hal­la noch an so eini­gen Eck­en und Enden an sich arbeit­en muss, steckt in dem Spin-off und seinen Fig­uren genug Poten­tial, um eine richtig gute Serie zu wer­den. Und wer weiß? Vielle­icht kann Leif ja wirk­lich noch in Rag­nars Stiefel wach­sen.

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