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Madame Claude bei Netflix: Alles zu Handlung und Besetzung des Bordell-Dramas
Ab dem 2. April ist auf Netflix das französische Biopic „Madame Claude“ zu sehen. Hinter der Titelheldin Fernande Grudet verbirgt sich die selbsternannte „Königin der Huren“, die zu Beginn der Sechzigerjahre ein Edelbordell in der französischen Hauptstadt Paris eröffnete. Nach Just Jaeckins gleichnamigem Spielfilm aus den Siebzigern ist Sylvie Verheydes „Madame Claude“ bereits der zweite über diese aufregende Frau.
Madame Claude und viele weitere Porträts berühmter Persönlichkeiten kannst Du ab dem 2. April bei Netflix oder über die entsprechende Option von Vodafones GigaTV sehen.
Die wahre Geschichte der Madame Claude: Fernande Grudet
Madame Claude ist ein Pseudonym – und hat übrigens rein gar nichts mit der französischen Erfolgskomödie Monsieur Claude und seine Töchter zu tun. Stattdessen verbirgt sich hinter besagter Madame Claude die französisch-stämmige Fernande Grudet.
Über die Kindheitsjahre der am 6. Juli 1923 im französischen Angers geborene Bordellbetreiberin sind bis heute nur wenige, zudem widersprüchliche Informationen bekannt. Sie reichen von der Vermutung, dass Fernande Grudet von Nonnen aufgezogen worden sei bis hin zu Geschichten, dass sie mal von einem Artistokraten, dann wiederum einem einfachen Cafébesitzer abstammt. Dann gibt es da noch das bis heute unbestätigte Gerücht, Grudet habe eine Zeitlang als Agentin für den französischen Widerstand gearbeitet.
Die Fragen zu Grudets Herkunft können wir Dir leider auch nicht beantworten. Dafür gelingt es der französischen Regisseurin und Drehbuchautorin Sylvie Verheyde, dieser aufregenden Persönlichkeit ein Stück näherzukommen.
In ihrem Filmporträt Madame Claude zeichnet sie den Werdegang einer jungen, in ihrem Erfolgsgedanken nahezu unerschütterlichen Frau, die die französische Sexarbeit in den Sechzigerjahren maßgeblich prägte.
Die Handlung von Madame Claude: Von den Anfängen eines Callgirl-Netzwerks
Als Fernande Grudet (Karole Rocher) Anfang der Sechzigerjahre das bis dato größte Bordell in der französischen Hauptstadt eröffnet, ahnt sie nicht, dass sie schon bald eine der einflussreichsten Geschäftsfrauen des Landes sein wird.
Da die sich fortan unter dem Pseudonym Madame Claude einen Namen machende Frau selbst jahrelang als Sexarbeiterin gearbeitet hat, kennt sie das Geschäft wie kaum eine andere. Und dieses Wissen zahlt sich aus. Bald soll ihr ein landesweites Callgirl-Netzwerk gehört.
Mit jedem neuen Tag im Luxusviertel Arrondissement von Paris wird ihr Kundenstamm größer, die für sie tätigen Frauen exklusiver und die Auswahl noch abwechslungsreicher. In kürzester Zeit zählen auch Mitglieder der Mafia, einflussreiche Politiker und andere bekannte Persönlichkeiten zu ihren zufriedenen Besuchern. Da bei ihr hin und wieder auch Kriminelle ein- und ausgehen, wird Madame Claude mit der Zeit auch für hohe Würdenträger wie etwa die Polizei interessant.
Und für einen Blick in Madame Claudes streng geheimes Adressbuch würden diese alles tun…
Du stehst auf starke Frauen? Dann check doch mal unser großes Artikel-Special zu den stärksten Superheldinnen. Ist Deine Favoritin mit dabei?
Madame Claude – Der Cast: Diese Schauspieler:innen gehören zur Besetzung
In Madame Claude dreht sich alles um die gleichnamige französische Bordellbetreiberin, die in Sylvie Verheydes Film von Karole Rocher verkörpert wird. Doch das Ensemble der Netflix-Produktion punktet noch mit einigen weiteren, interessanten Schauspieler:innen, die wir Dir im Folgenden einmal genauer vorstellen wollen.
Karole Rocher als Fernande Grudet aka Madame Claude
Die im französischen Bezons geborene Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin Karole Rocher ist in unserem Nachbarland Frankreich längst ein großer Star. 1995 startete sie ihre Schauspielkarriere im Musikvideo zu Princess Erikas Faut qu’j’travaille. Es dauerte gerade einmal zwei Jahre (und eine Handvoll weiterer Videoclip-Auftritte), eh sie für die Filmemacherin Sylvie Verheyde ihre erste große Filmrolle spielen durfte.
In ihrem Drama Ein Bruder… schlüpfte sie 1997 in die Rolle der Virginie – und zwischen ihr und Verheyde entwickelte sich eine tiefe Freund- und Kollegschaft. Verheyde besetzte Rocher – einschließlich Madame Claude – anschließend noch in fünf weiteren ihrer Spielfilme. Damit ist die Netflix-Produktion die bereits sechste Zusammenarbeit der beiden Frauen.
Darüber hinaus inszenierte Rocher im Jahr 2019 die Comedy Black Snake: La légende du serpent noir, zu der sie auch das Drehbuch beisteuerte. Zu ihren auch hierzulande bekanntesten Filmen zählen Maïwenns vielfach ausgezeichnetes Drama Poliezei sowie Robert Guédiguians Schnee am Kilimandscharo.
Roshdy Zem als Jo Attia
Genauso wie seine Kollegin Karole Rocher ist auch Schauspieler Roshdy Zem vorwiegend in seinem Geburtsland Frankreich bekannt. Als Sohn marokkanischer Einwanderer begann er in den späten Achtzigerjahren seine Arbeit als Schauspieler und ist bis heute in über 90 verschiedenen Film- und Serienrollen zu sehen gewesen.
Bevor er im Jahr 2000 seine erste von vielen weiteren Nominierungen für den renommierten Filmpreis César – das französische Pendant zu den Oscars – erhielt, war er in zahlreichen französischen Produktionen und an der Seite namhafter Kolleg:innen zu sehen. So spielte er unter anderem mit Catherine Deneuve in Meine liebste Jahreszeit und ergänzte den Cast von Alice & Martin rund um Schauspielikone Juliette Binoche.
2006 gewann er an der Côte d’Azur den Preis als Bester Darsteller bei den Filmfestspielen von Cannes für seine Darbietung im Kriegsdrama Tage des Ruhms. Noch im selben Jahr gab er mit Mauvaise foi sein Debüt als Regisseur.
Bei Netflix ist er aktuell auch in Le Jeu – Nichts zu verbergen zu sehen – dem französischen Vorbild von Bora Dagtekins Erfolgskomödie Das perfekte Geheimnis.
Grance Marillier als Sidonie
Anders als Karole Rocher und Roshdy Zen ist Schauspielerin Grance Marillier noch nicht ganz so lang im Filmgeschäft tätig. Trotzdem kann die 23-jährige Pariserin bereits ein beachtliches Portfolio vorweisen, das mit dem 2016 veröffentlichten Horrordrama Raw einen der besten Genrefilme der vergangenen Jahre beinhaltet. Darin spielte die Mimin eine junge Studentin, die eines Tages plötzlich Gelüste auf Menschenfleisch entwickelt. Kannibalismus trifft auf Coming-of-Age – ein echter Geheimtipp!
Bevor die Newcomerin sich jedoch mit Raw einen Namen unter Horrorliebhaber:innen machen konnte, führte sie der steinige Weg in Richtung Schauspielkarriere über zahlreiche kleinere Rollen in Kurzfilmen und TV-Produktionen. Erst mit ihrer gefeierte Raw-Performance wurde Grance Marillier unter anderem vom französischen Fernsehen entdeckt und für eine Rolle in der Miniserie Ad Vitam – Bis in alle Ewigkeit verpflichtet, in der sie in allen sechs Folgen zu sehen war.
Darüber hinaus war Marillier 2019 in einer Hauptrolle in Anna Falguères‘ und John Shanks hochgelobtem Drama Pompei zu sehen.
Du hast Madame Claude schon durch? Dann check doch mal die anderen April-Neuheiten bei Netflix.
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