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The Story of Fire Saga auf Netflix: Alles zu Handlung, Cast und Songs der ESC-Komödie
Der Eurovision Song Contest 2020 musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Doch Will Ferrell und Rachel McAdams nahen zur Rettung mit ihrem neuen Film „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga”. Die Netflix-Komödie startet am 26. Juni und bringt den sympathischen Wahnsinn des Gesangswettbewerbs direkt in die Wohnzimmer der Streaming-Nutzer. Wir informieren Dich zu Handlung und Cast des Films und geben Dir einen Überblick zu den witzig-überdrehten Songs, die darin vorkommen.
Der Start von The Story of Fire Saga: Wann ist der Release auf Netflix?
Eigentlich sollte „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga” bereits im Mai starten, also zeitnah zum diesjährigen ESC-Wettbewerb. Da dieser aber ausfiel, wurde der Release der Komödie nun auf den 26. Juni verschoben.
Regisseur des Films, den Du übrigens auf Deinem Netflix-Account auch mit Vodafones GigaTV anschauen kannst, ist der komödienerfahrene David Dobkin („Die Hochzeits-Crasher”). Hauptdarsteller Will Ferrell zeichnete gemeinsam mit Andrew Steele („Saturday Night Live”) für das Drehbuch verantwortlich.
Die Handlung von Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga: Worum geht es?
Lars Erickssong (Will Ferrell) und Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) sind beste Freunde seit Kindestagen, die die gemeinsame Liebe zur Musik vereint. Als Pop-Duo „Fire Saga” träumen sie von dem ganz großen Wurf: Sie wollen ihr Heimatland Island beim Eurovision Song Contest vertreten.
Die Realität sieht allerdings ganz anders aus: Statt der glamourösen Musikwelt erobern sie lediglich die Bühne ihres örtlichen Dorflokals – und werden selbst dort eher belächelt als bejubelt.
Doch durch einen außergewöhnlichen Zufall erhalten Lars und Sigrit tatsächlich auf einmal die Chance, beim ESC teilzunehmen. Daraufhin reisen sie zum Wettbewerb nach Edinburgh in Schottland, um dort gegen internationale Stars wie den Russen Alexander Lemtov (Dan Stevens) anzutreten.
Das so ehrgeizige wie chaotische Duo gilt als klarer Außenseiter, glaubt aber fest an einen Sieg. Wenn da nur nicht der übermotivierte Lars und sein Hang zu spektakulären Bühnenshows wären…
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Der The Story of Fire Saga-Cast: Diese Schauspieler gehören zur Besetzung des Eurovision-Films
Will Ferrell als Lars Erickssong
Für die einen ist er ein alberner Clown, für die anderen eine unverzichtbare Instanz der US-Comedyszene. Will Ferrell vereint vermutlich von beidem etwas in sich, doch Fakt ist: Kaum jemand lebt diese humoristische Leidenschaft so überzeugend, angstfrei und hemmungslos aus wie der 52-jährige Kalifornier.
Eigenschaften, die ihm dabei halfen, die Darstellung von bewusst überzeichneten und skurrilen Charakteren wie in „Old School”, „Anchorman” und „Stiefbrüder” zu perfektionieren. Dass diese Form des lauten und maßlosen Spiels bei Zuschauern und Kritikern hin und wieder Unmut auslöst, nimmt der Schauspieler gerne in Kauf. Wo Ferrell hobelt, fallen eben Späne.
Die „Saturday Night Live”-Ikone kann aber auch anders: In Filmen wie „Schräger als Fiktion” und „Alles muss raus” zeigte sich Ferrell ungewohnt subtil und verlieh seinen Figuren eine tragikomische Note.
In „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga” bewegt er sich als nach Anerkennung strebender Musiknarr Lars aber in gewohnten Bahnen zwischen Klamauk und sympathischer Parodie.
Rachel McAdams als Sigrit Ericksdottir
Die Kanadierin Rachel McAdams kennt sich im Komödiengenre ebenfalls bestens aus, startete sie ihre Karriere doch mit Filmen wie „Hot Chick” und „Girls Club”.
Die darauffolgenden Jahre nutzte sie schließlich, um ihr Portfolio zu erweitern, was ihr mit ausgefeilten Darbietungen im Thriller „Red Eye”, der Fantasy-Romanze „Die Frau des Zeitreisenden” und dem Drama „Spotlight” hervorragend gelang. Für letzteren Film wurde sie 2016 sogar für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert.
Danach wurde es – auch aufgrund ihrer Schwangerschaft – etwas ruhiger um die 41-Jährige, bis sie mit „Game Night” ihr Quasi-Comeback im Komödienfach feierte.
In „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga” legt sie humortechnisch noch eine Schippe drauf und schlüpft in die Rolle der gutherzigen und leicht unbedarften Sigrit, die als isländische Musikerin mit Engelsstimme und Elfen-Faible zugleich amüsiert und verzaubert.
Dan Stevens als Alexander Lemtov
Wie es sich für einen britischen Schauspieler gehört, begann Dan Stevens seine Karriere beim Theater in mehreren Shakespeare-Stücken. Dies prädestinierte ihn geradezu für einen Part in der beliebten englischen Serie „Downton Abbey”, wo ihm mit der Hauptrolle des Matthew Crawley sein Durchbruch vor der Kamera gelang.
Es folgten unter anderem Auftritte in dem Indie-Geheimtipp „The Guest”, dem Disney-Blockbuster „Die Schöne und das Biest”, der Netflix-Produktion „Apostle” und der gefeierten Serie „Legion”, mit denen er seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen konnte.
Die kommt ihm auch in der Netflix-Komödie „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga” zugute, in der er den überaus extrovertierten und unverschämt reichen russischen Superstar Alexander Lemtov verkörpert. Stevens genießt das herrlich überkandidelte Overacting in seiner Rolle sichtlich und dürfte damit die meisten Lacher auf seiner Seite haben.
Pierce Brosnan als Erick Erickssong
Pierce Brosnan wird wohl auf ewig mit der Figur des James Bond assoziiert werden, die er in vier Filmen der populären Agentenreihe spielte. Dabei wird ihm die Reduzierung auf die 007-Rolle keinesfalls gerecht. Denn dafür glänzt der irische Mime zu gerne in verschiedensten Genres und Filmen, die schauspielerisch weitaus mehr von ihm abverlangen.
Ob als psychisch labiler Auftragskiller in „Mord und Margaritas”, als innerlich leidender Vater in „Zeit der Trauer” oder als undurchschaubarer Politiker in „Der Ghostwriter” – Brosnan überzeugt oft mit Spielfreude und emotionaler Bandbreite.
Der engagierte Umweltschutzaktivist und einstige „Sexiest Man Alive” beweist aber auch jede Menge Selbstironie. Die starke Kritik an seiner Gesangsleistung im Filmmusical „Mamma Mia!” nahm er beispielsweise mit viel Humor auf. Diese Gelassenheit ist sicher auch ein Grund dafür, dass sich Brosnan seit nunmehr vierzig Jahren im Schauspielgeschäft halten kann.
In „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga” singt der 67-Jährige allerdings nicht. Als Lars’ Vater Erick, der sich für die Ambitionen seines Sohnes schämt und diesen lieber als Fischer sehen würde, muss Brosnan hauptsächlich grimmig gucken und dabei trotzdem charismatisch wirken. Spoiler: Das kann er!
„Mamma Mia!” gehört übrigens zu den besten Musicalfilmen, die auch Musikmuffeln Spaß machen.
Von Volcano Man bis Jaja Ding Dong: Die Songs in The Story of Fire Saga
Die Highlights in „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga” sind ohne Frage die witzig-eingängigen Lieder, die größtenteils eigens für den Netflix-Film geschrieben wurden. Unter diesen kristallisieren sich jedoch fünf Stücke heraus, die besondere Aufmerksamkeit verdient haben. Wir liefern Dir hier einen kleinen Überblick:
Volcano Man: Epischer Ohrwurm mit Game of Thrones-Flair
Das rhythmische und geheimnisvolle Hauchen Will Ferrells alias Lars Erickssongs lässt bereits erahnen, dass gleich etwas Großes passieren wird. Und „Volcano Man” hält dieses Versprechen fraglos ein.
Adlergekreische aus der Ferne, an majestätischen Felsen brechende Wellen und ein einsamer Wasserfall, eingehüllt in Eislandschaft: „Volcano Man” bietet wirklich alles, was eine pathetische Mystic-Pop-Hymne beziehungsweise das dazugehörige Musikvideo braucht.
Auch textlich hinterlässt der Song mit seiner Liebeserklärung an einen verborgenen Helden seine Spuren. Man weiß nicht, wer dieser „Volcanic Protector Man” ist, aber man will ihn unbedingt kennenlernen.
Weiterer Pluspunkt: Will Ferrell und Rachel McAdams beim simultanen Schneeengelmachen ist ein Bild für die („Game of Thrones”-)Götter und brennt sich genauso ins Gedächtnis wie der epische Refrain dieses Musikstücks.
Jaja Ding Dong: Mitgröl-Hymne zum Feiern und Hirn ausschalten
„Fire Saga“ hat mit „Jaja Ding Dong” gewissermaßen sein eigenes „We Will Rock You” geschaffen, das bei den Veranstaltungen seines isländischen Heimatdorfes für ausgelassene Stimmung sorgt. Allerdings scheint dies auch das einzige Lied zu sein, das sein überschaubares Publikum hören will, weshalb das Duo es immer und immer wieder spielen muss.
Der Titel dieses Songs ist Programm: „Jaja Ding Dong” besitzt so viel Tiefgang wie ein Lotto-Werbespot, aber das ist auch vollkommen okay. Spätestens nach dem ersten „Ding Dong” hat man ohnehin all seine Bedenken vergessen und gibt sich dieser ballermannesk-volkstümlichen Gehörgang-Attacke bereitwillig hin.
An dieser Stelle sei deshalb ein Warnhinweis angebracht: Wer keine Lust auf das Ich-habe-gute-Laune-und-weiß-nicht-warum-Gefühl hat, der sollte sich die Ohren zuhalten. Einmal gehört, lässt einen „Jaja Ding Dong” nämlich nicht mehr los.
Double Trouble: Mainstream-Gedudel in der Gefahrenzone
Das von Disco-Beat unterlegte Liebeslied könnte sich ohne Weiteres in einem realen ESC-Wettbewerb finden lassen, da es textlich und musikalisch kaum Risiken eingeht und eher langweilig daherkommt.
Zum Glück handelt es sich aber um einen fiktiven Song in einer Will Ferrell-Komödie, was den Unterhaltungswert von „Double Trouble” erheblich ansteigen lässt. Mit dieser Nummer wollen „Fire Saga” den Eurovision Song Contest für Island gewinnen, was vielleicht sogar klappen könnte, wenn ihr Auftritt nicht derart von Chaos und Unfällen gespickt wäre.
So nimmt das Duo den Titel des Stücks etwas zu wörtlich und produziert bei seiner Darbietung eher Verletzte statt Applaus. Solchen Mut zur Destruktivität würde man sich doch mal bei einem echten ESC wünschen.
Lion of Love: Musikalische Maßlosigkeit in Camp-Ästhetik
Wenn Dan Stevens in seiner Rolle des Alexander Lemtov den „Lion of Love” loslässt, verschwimmen die Grenzen von Parodie und Hommage. Der eingängige Song vereint nämlich all das Schräge, Bunte und Theatralische, das den traditionellen Gesangswettbewerb ausmacht. Der Hang zum Pomp gehört hier schließlich schon seit jeher zum guten Ton.
Vom opernhaften Gesang bis hin zur sexuell aufgeladenen Inszenierung des Auftritts ist das Stück dementsprechend nichts weiter als eine einzige Übertreibung – und gerade deshalb ein humoristischer Volltreffer.
Dass zwischen den Textzeilen des Liedes ein heimliches Outing des Russen (!) Lemtov steckt, verleiht „Lion of Love” zudem sogar eine politische Komponente.
Húsavík (Hometown): Berührende Ode an Island
Überraschenderweise bietet „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga” nicht nur Lieder parodistischer Natur. „Húsavík (Hometown)” präsentiert sich etwa als emotionale Ballade und musikalische Würdigung des titelgebenden (und real existierenden) isländischen Örtchens und dessen Einwohner.
Das uneheliche Kind der „A Star is Born”- und „Greatest Showman”-Tracklisten ist zwar hoffnungslos kitschig, aber dennoch ein sympathischer und durchaus zuverlässiger Gänsehaut-Lieferant.
Am Ende sehnt man sich förmlich danach, Seite an Seite mit all den im Lied erwähnten Walen und Möwen Islands friedlich zu koexistieren. Wem das nicht zur glückvollen Ekstase reicht, erfährt immerhin, wie sich ein „Sphärenton” anhört.
Übrigens: Die wohlig klingende und sanfte Stimme im Lied gehört nicht Rachel McAdams, sondern der schwedischen Sängerin und ehemaligen ESC-Teilnehmerin Molly Sandén, die im gesamten Film die Gesangsparts der Schauspielerin übernahm. Für Dan Stevens’ musikalische Einlagen war in Wirklichkeit der Schwede Erik Mjönes verantwortlich.
Und eine weitere Randnotiz sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben: Wenn man die offiziellen Votings zu Rate zieht, hätte Island den diesjährigen Eurovision Song Contest eventuell sogar gewonnen. Ob das auch ein gutes Omen für „Fire Saga“ ist?
Welches Lied aus „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga” hat Dir am besten gefallen? Sag es uns in den Kommentaren!