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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Marvel’s Hit-Monkey in der featured-Serienkritik: Die blutigsten Pfoten der Marvel-Welt

Ein rach­süchtiger Affe mit Maßanzug, Pis­tole und Kurz­schw­ert sucht die Unter­welt Tokios heim. Nein, im bish­eri­gen MCU wirst Du so etwas verge­blich suchen. Das wird sich mit „Marvel’s Hit-Mon­key“ ändern. Die Adap­tion des Comics hat das Poten­tial zu Dein­er neuen Lieblingsserie - wenn sie es nicht schon längst ist.

Hit-Mon­key feierte sein Com­ic-Debüt im Jahr 2010 und ist damit ver­gle­ich­sweise frisch in Mar­vels Welt von Spi­der-Man, Dead­pool und Co. Dadurch wirkt auch die ani­mierte Serie und dessen Charak­tere recht unver­braucht. Es gibt schlichtweg kaum eine Erwartung­shal­tung an die Fig­ur Hit-Mon­key. Vielle­icht hat­ten wir deshalb so viel Spaß an ihr. Und wir sind sich­er, dass auch Du Gefall­en am cool­sten Affen der Serien­welt, der es mit Samu­rais, Geis­tern und der japanis­chen Mafia aufn­immt, findest.

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Hit-Monkey: Die Geschichte vom Affen, der zum Auftragskiller-Killer wurde

Bryce Fowler (Stimme: David Nathan) ist eine Quas­sel­strippe, ein Frauen­held, aber auch ein ver­lässlich­er Auf­tragskiller. Ein­er, der seinen Auftraggeber:innen allerd­ings langsam ein Dorn im Auge ist – das Warum entspin­nt sich im Ver­lauf der Staffel. Nach einem miss­glück­ten Anschlag auf Bryce, schleppt sich ebendieser schw­erver­let­zt in die schneebe­deck­ten Berge Japans und wird dort von einem Stamm Schneemakak­en gesund gepflegt. Das Glück währt nicht lange: Bryce fällt einem erneuten Anschlag zum Opfer, dies­mal mit tödlichem Aus­gang. Ein­er der Makak­en (Stimme: Fred Tatas­ciore) schnappt sich Bryces Waf­fen und ver­fol­gt die Atten­täter. Über­raschen­der­weise gesellt sich plöt­zlich Bryces Geist zu dem Affen und weiß selb­st nicht warum. Die Gründe für seine Geis­tergestalt, wer­den im späteren Ver­lauf ein wichtiger Antrieb des ungewöhn­lichen Duos. Trotz­dem sind sich bei­de einig, dass es sin­nvoll ist, den Anschlag auf Bryce aufzuk­lären. Mit Son­nen­brille, Anzug, Schw­ert und Kleinkaliber zieht der Hit-Mon­key nun eine blutige Schneise durch die neon­far­bene Halb­welt Tokios. Dabei wird er weit­er­hin von Bryces Geist begleit­et, der seine Klappe aber auch so gar nicht hal­ten will.

Konventionell, aber überzeugend: Der Hit-Monkey-Mix

Ein Affe als Auf­tragskiller? Auch nicht absur­der als eine außerirdis­che Ente als Super­held. Darüber hin­aus ver­birgt sich hin­ter der Sto­ry von Hit-Mon­key im Prinzip recht kon­ven­tionelle Bud­dy-Com­e­dy. Unter­schiedliche Moti­va­tio­nen führen oft zu Kon­flik­ten, bevor sich zusam­men­rauft wird, um wieder auf einen grü­nen Zweig zu kom­men. Wir erin­nern uns mal an Ein­träge wie „21 Jump Street“ oder den über­dreht­en „Hot Fuzz“. Ghost-Bryce will in die eine Rich­tung, Affe will in die andere → Stre­it → Action → Prob­lem­lö­sung → Gag → näch­ste Runde.

Das funk­tion­iert im Falle von Hit-Mon­key gut, weil die Drehbuchau­toren Josh Gor­don und Will Speck ern­stzunehmende Fig­uren erschaf­fen, die nachvol­lziehbar und authen­tisch sind – zumin­d­est in ihrer ani­mierten Comicwelt. Hit-Mon­key hat das Gefühl, nir­gends dazuzuge­hören und dro­ht daran zu zer­brechen. Sein eigen­er Stamm sieht ihn als Ver­räter an der eige­nen Art; die meis­ten Men­schen sehen im Hit-Mon­key lediglich ein ver­rück­tes Schoßti­er, beziehungsweise eine tierische Bedro­hung. So bleibt er zunächst in bei­den Wel­ten ein Fremd­kör­p­er. Selb­stver­ständlich ver­steckt sich auch hin­ter Bryces pöbel­nder Art, der Mir-ist-alles-egal-Attitüde und seinem neg­a­tiv­en Welt­bild eine tragis­che Geschichte, die im Ver­lauf der ersten Staffel langsam aufgear­beit­et wird.

Neben­fig­ur und Schurk:innen wer­den im Schat­ten der Haupt­geschichte etwas stiefmüt­ter­lich behan­delt. Etwa die Geschichte der jun­gen japanis­chen Polizistin Haru­ka und ihres desil­lu­sion­ierten Kol­le­gen, die im Fall eines ermorde­ten Polizis­ten ermit­teln. Let­z­tendlich ist das aber Geschmackssache. Dem einen ist es vielle­icht zu viel Affenthe­ater, der anderen zu wenig.

Der Geist von Bryce Fowler mit Hit Monkey auf Mission

Ein Geist, ein wüten­der Affe und eine Rache­mis­sion - geht das gut? — Bild: 2021 Mar­vel

Blutige Pfoten: Pöbelnde Geister und Gewalteskapaden auf Deadpool-Niveau

Hit-Mon­key ist Erwach­se­ne­nun­ter­hal­tung und nimmt es in punc­to Gewalt und der­ber Sprache zweifels­frei mit den Dead­pool-Fil­men auf. Neben zahlre­ichen Mar­tial-Arts-Klop­pereien wer­den unlieb­same Charak­tere erschossen, vergiftet, erstochen – oder hal­biert. Regis­seur Neal Hol­man erge­ht sich glück­licher­weise nicht in Gewal­torgien, son­dern gar­niert mit abstrakt überze­ich­neten Action-Momenten das sowieso schon stim­mige Sto­ry­telling. Zwis­chen Superschurk:innen, Jus­tiz und Assassin:innen geht es nun mal nicht immer san­ft zu. Und ger­ade ab der zweit­en Hälfte der Staffel kommt dank Gas­tauftrit­ten ander­er Mar­vel-Fig­uren auch ein biss­chen Abwech­slung in das Kampfgeschehen.

Hit-Monkey: Frischer Wind abseits üblicher Held:innen-Stangenware

Marvel’s Hit-Mon­key liefert schwarzhu­morige ani­mierte Action mit knack­i­gen Dialo­gen, coolen Fig­uren und scho­nungslosen Gewalt­spitzen. Spätestens am Ende der zehn Episo­den hast Du den zot­teligen Killer von Killern ins Herz geschlossen. Wir wün­schen uns mehr Aben­teuer mit Hit-Mon­key (und Bryce), hof­fen aber, dass Mar­vel dieser Rei­he weit­er­hin die Frei­heit gibt, sich abseits der Avengers, X-Men und Co. auszutoben.

Ein Tipp für Fans von Dead­pool 2 (2018), Samu­rai Jack (seit 2001), Robot Chick­en (seit 2005).

Mehr Details zu Hand­lung und Synchronsprecher:innen find­est Du in unserem Über­sicht­sar­tikel zu Marvel’s Hit-Mon­key.

Marvel’s Hit-Mon­key
Orig­inalti­tel: Marvel’s Hit-Mon­key
Genre: Superheld:innen / Action / Animation
Start: 26.01.2022 (Dis­ney+)
Laufzeit: 10 Episo­den à 25 bis 30 Minuten
Alters­freiga­be: TV-MA (ab 17 Jahren; US-Einstufung)
Regie: Neal Hol­man
Drehbuch: Josh Gor­don, Will Speck
Vor­lage: „Hit-Mon­key“, Comicfigur
von Mar­vel Comics

Welche eher unbekan­nten Marvel-Held:innen würdest Du gerne in ein­er eige­nen Serie sehen? Wir freuen uns auf Deine Geheimtipps in den Kommentaren.

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