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Auf dem Bild in dem Artikel zu den Reality-Shows 2026 ist eine Hand mit einer Fernbedienung im Vordergrund zu sehen, die auf einen großen, leicht verschwommenen Fernseher gerichtet ist. Auf dem Bildschirm erscheinen zahlreiche bunte Vorschaubilder.
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders

Marvel’s Hit-Monkey in der featured-Serienkritik: Die blutigsten Pfoten der Marvel-Welt

Ein rach­süchtiger Affe mit Maßanzug, Pis­tole und Kurz­schw­ert sucht die Unter­welt Tokios heim. Nein, im bish­eri­gen MCU wirst Du so etwas verge­blich suchen. Das wird sich mit „Marvel’s Hit-Mon­key“ ändern. Die Adap­tion des Comics hat das Poten­tial zu Dein­er neuen Lieblingsserie - wenn sie es nicht schon längst ist.

Hit-Mon­key feierte sein Com­ic-Debüt im Jahr 2010 und ist damit ver­gle­ich­sweise frisch in Mar­vels Welt von Spi­der-Man, Dead­pool und Co. Dadurch wirkt auch die ani­mierte Serie und dessen Charak­tere recht unver­braucht. Es gibt schlichtweg kaum eine Erwartung­shal­tung an die Fig­ur Hit-Mon­key. Vielle­icht hat­ten wir deshalb so viel Spaß an ihr. Und wir sind sich­er, dass auch Du Gefall­en am cool­sten Affen der Serien­welt, der es mit Samu­rais, Geis­tern und der japanis­chen Mafia aufn­immt, findest.

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Hit-Monkey: Die Geschichte vom Affen, der zum Auftragskiller-Killer wurde

Bryce Fowler (Stimme: David Nathan) ist eine Quas­sel­strippe, ein Frauen­held, aber auch ein ver­lässlich­er Auf­tragskiller. Ein­er, der seinen Auftraggeber:innen allerd­ings langsam ein Dorn im Auge ist – das Warum entspin­nt sich im Ver­lauf der Staffel. Nach einem miss­glück­ten Anschlag auf Bryce, schleppt sich ebendieser schw­erver­let­zt in die schneebe­deck­ten Berge Japans und wird dort von einem Stamm Schneemakak­en gesund gepflegt. Das Glück währt nicht lange: Bryce fällt einem erneuten Anschlag zum Opfer, dies­mal mit tödlichem Aus­gang. Ein­er der Makak­en (Stimme: Fred Tatas­ciore) schnappt sich Bryces Waf­fen und ver­fol­gt die Atten­täter. Über­raschen­der­weise gesellt sich plöt­zlich Bryces Geist zu dem Affen und weiß selb­st nicht warum. Die Gründe für seine Geis­tergestalt, wer­den im späteren Ver­lauf ein wichtiger Antrieb des ungewöhn­lichen Duos. Trotz­dem sind sich bei­de einig, dass es sin­nvoll ist, den Anschlag auf Bryce aufzuk­lären. Mit Son­nen­brille, Anzug, Schw­ert und Kleinkaliber zieht der Hit-Mon­key nun eine blutige Schneise durch die neon­far­bene Halb­welt Tokios. Dabei wird er weit­er­hin von Bryces Geist begleit­et, der seine Klappe aber auch so gar nicht hal­ten will.

Konventionell, aber überzeugend: Der Hit-Monkey-Mix

Ein Affe als Auf­tragskiller? Auch nicht absur­der als eine außerirdis­che Ente als Super­held. Darüber hin­aus ver­birgt sich hin­ter der Sto­ry von Hit-Mon­key im Prinzip recht kon­ven­tionelle Bud­dy-Com­e­dy. Unter­schiedliche Moti­va­tio­nen führen oft zu Kon­flik­ten, bevor sich zusam­men­rauft wird, um wieder auf einen grü­nen Zweig zu kom­men. Wir erin­nern uns mal an Ein­träge wie „21 Jump Street“ oder den über­dreht­en „Hot Fuzz“. Ghost-Bryce will in die eine Rich­tung, Affe will in die andere → Stre­it → Action → Prob­lem­lö­sung → Gag → näch­ste Runde.

Das funk­tion­iert im Falle von Hit-Mon­key gut, weil die Drehbuchau­toren Josh Gor­don und Will Speck ern­stzunehmende Fig­uren erschaf­fen, die nachvol­lziehbar und authen­tisch sind – zumin­d­est in ihrer ani­mierten Comicwelt. Hit-Mon­key hat das Gefühl, nir­gends dazuzuge­hören und dro­ht daran zu zer­brechen. Sein eigen­er Stamm sieht ihn als Ver­räter an der eige­nen Art; die meis­ten Men­schen sehen im Hit-Mon­key lediglich ein ver­rück­tes Schoßti­er, beziehungsweise eine tierische Bedro­hung. So bleibt er zunächst in bei­den Wel­ten ein Fremd­kör­p­er. Selb­stver­ständlich ver­steckt sich auch hin­ter Bryces pöbel­nder Art, der Mir-ist-alles-egal-Attitüde und seinem neg­a­tiv­en Welt­bild eine tragis­che Geschichte, die im Ver­lauf der ersten Staffel langsam aufgear­beit­et wird.

Neben­fig­ur und Schurk:innen wer­den im Schat­ten der Haupt­geschichte etwas stiefmüt­ter­lich behan­delt. Etwa die Geschichte der jun­gen japanis­chen Polizistin Haru­ka und ihres desil­lu­sion­ierten Kol­le­gen, die im Fall eines ermorde­ten Polizis­ten ermit­teln. Let­z­tendlich ist das aber Geschmackssache. Dem einen ist es vielle­icht zu viel Affenthe­ater, der anderen zu wenig.

Der Geist von Bryce Fowler mit Hit Monkey auf Mission

Ein Geist, ein wüten­der Affe und eine Rache­mis­sion - geht das gut? — Bild: 2021 Mar­vel

Blutige Pfoten: Pöbelnde Geister und Gewalteskapaden auf Deadpool-Niveau

Hit-Mon­key ist Erwach­se­ne­nun­ter­hal­tung und nimmt es in punc­to Gewalt und der­ber Sprache zweifels­frei mit den Dead­pool-Fil­men auf. Neben zahlre­ichen Mar­tial-Arts-Klop­pereien wer­den unlieb­same Charak­tere erschossen, vergiftet, erstochen – oder hal­biert. Regis­seur Neal Hol­man erge­ht sich glück­licher­weise nicht in Gewal­torgien, son­dern gar­niert mit abstrakt überze­ich­neten Action-Momenten das sowieso schon stim­mige Sto­ry­telling. Zwis­chen Superschurk:innen, Jus­tiz und Assassin:innen geht es nun mal nicht immer san­ft zu. Und ger­ade ab der zweit­en Hälfte der Staffel kommt dank Gas­tauftrit­ten ander­er Mar­vel-Fig­uren auch ein biss­chen Abwech­slung in das Kampfgeschehen.

Hit-Monkey: Frischer Wind abseits üblicher Held:innen-Stangenware

Marvel’s Hit-Mon­key liefert schwarzhu­morige ani­mierte Action mit knack­i­gen Dialo­gen, coolen Fig­uren und scho­nungslosen Gewalt­spitzen. Spätestens am Ende der zehn Episo­den hast Du den zot­teligen Killer von Killern ins Herz geschlossen. Wir wün­schen uns mehr Aben­teuer mit Hit-Mon­key (und Bryce), hof­fen aber, dass Mar­vel dieser Rei­he weit­er­hin die Frei­heit gibt, sich abseits der Avengers, X-Men und Co. auszutoben.

Ein Tipp für Fans von Dead­pool 2 (2018), Samu­rai Jack (seit 2001), Robot Chick­en (seit 2005).

Mehr Details zu Hand­lung und Synchronsprecher:innen find­est Du in unserem Über­sicht­sar­tikel zu Marvel’s Hit-Mon­key.

Marvel’s Hit-Mon­key
Orig­inalti­tel: Marvel’s Hit-Mon­key
Genre: Superheld:innen / Action / Animation
Start: 26.01.2022 (Dis­ney+)
Laufzeit: 10 Episo­den à 25 bis 30 Minuten
Alters­freiga­be: TV-MA (ab 17 Jahren; US-Einstufung)
Regie: Neal Hol­man
Drehbuch: Josh Gor­don, Will Speck
Vor­lage: „Hit-Mon­key“, Comicfigur
von Mar­vel Comics

Welche eher unbekan­nten Marvel-Held:innen würdest Du gerne in ein­er eige­nen Serie sehen? Wir freuen uns auf Deine Geheimtipps in den Kommentaren.

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