Laurie Metcalf als Augusta Gein und Charlie Hunnam als Ed Gein in einer Szene von "Monster: Die Geschichte von Ed Gein".
© 2025 Netflix, Inc.
Yerin Ha als Sophie Beckett in Staffel 4, Folge 1 von Bridgerton.
Der goldene Pokal der Fußball-WM 2022.

Monster Staffel 3: Die wahre (und verstörende) Geschichte des berüchtigten Killers Ed Gein

Er war ein skru­pel­los­er Mörder, stahl Leichen und fer­tigte makabre Objek­te aus ihrer Haut: Die wahre Geschichte von Ed Gein inspiri­erte Filme wie „Psy­cho” und „Das Schweigen der Läm­mer”. Jet­zt wurde sie von Net­flix ver­filmt. Hier erfährst Du alles zu den realen Hin­ter­grün­den von „Mon­ster: Die Geschichte von Ed Gein”.

Ed Gein gilt als ein­er der berüchtigt­sten Serien­mörder der Geschichte. Umge­bracht hat er min­destens zwei Frauen. Bekan­nt wurde er aber vor allem durch andere Gräueltat­en: In den 1950er-Jahren raubte er weib­liche Leichen aus Gräbern. Anschließend fer­tigt er aus Haut und Schädeln grausige Objekte.

Um seine Biogra­phie dreht sich Staffel 3 der „Monster”-Anthologie von Ryan Mur­phy, die den Titel „Die Geschichte von Ed Gein” trägt. Du kannst sie seit dem 3. Okto­ber 2025 bei Net­flix streamen.

Strenge Mutter, gewalttätiger Vater: Die Kindheit von Ed Gein

Edward „Ed” Theodore Gein kommt im August 1906 in der Kle­in­stadt La Crosse im US-Bun­desstaat Wis­con­sin zur Welt. Er wächst mit Vater George, Mut­ter Augus­ta und dem älteren Brud­er Hen­ry George auf. Die Ehe der Eltern ste­ht von Beginn an unter keinem guten Stern. Der Vater arbeit­et zeitweise als Tis­chler oder Ver­sicherungsvertreter, doch keinen sein­er Jobs behält er lange.

Er ist alko­holkrank und gewalt­tätig. Die Mut­ter hinge­gen stammt aus einem streng religiösen Eltern­haus. Während der Vater das Geld der Fam­i­lie ver­trinkt, hat die Mut­ter eine dom­i­nante Rolle inne: Sie ist extrem kon­trol­lierend und nutzt kör­per­liche Gewalt, um die Kinder zu maßregeln. Wider­spruch duldet sie nicht.

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Ihren Söh­nen liest Augus­ta jeden Nach­mit­tag beson­ders fin­stere Pas­sagen aus dem Alten Tes­ta­ment der Bibel vor. Beliebte The­men: Tod, Mord und göt­tliche Vergel­tung. Außer­dem predigt sie ihnen, die Welt sei ein Sün­denpfuhl. Alle Frauen seien Huren und Werkzeuge des Teufels. Sie hät­ten nichts anderes im Sinn, als Män­ner zu ver­führen. Sex­u­al­ität sei schmutzig und dürfe nur der Fortpflanzung dienen.

1914 zieht die Fam­i­lie auf eine abgele­gene Farm in ein­er ver­lasse­nen Gegend, fernab von Nachbar:innen. Augus­ta will ihre Söhne vor schädlichen Ein­flüssen schützen. Ed und sein Brud­er dür­fen das Far­mgelände nur ver­lassen, um zur Schule zu gehen. Der schüchterne Junge ist ein Einzel­gänger. Seine Mut­ter erlaubt ihm nicht, Fre­und­schaften zu schließen. Die anderen Kinder mei­den ihn.

Obwohl seine Mut­ter ihn mis­shan­delt und kon­trol­liert, vergöt­tert der junge Ed sie und ist krankhaft besessen von ihr. Sein Brud­er und seine Mitschüler:innen machen sich über ihn lustig und nen­nen ihn Muttersöhnchen.

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Der Tod der ganzen Familie: Die wahre Geschichte von Ed Gein

Geins Vater stirbt 1940 an Herz­schwäche. 1944 kommt Brud­er Hen­ry bei einem Feuer auf dem Gelände ums Leben. Die Umstände sind merk­würdig: Hen­ry ist nicht ver­bran­nt, son­dern weist Prel­lun­gen am Kopf auf. Die Polizei unter­sucht den Fall nicht, eine Autop­sie bleibt eben­falls aus. Später ver­muten Ermittler:innen, dass Hen­ry das erste Opfer des Serien­mörders gewe­sen sein könnte.

Gein lebt nun allein mit sein­er geliebten Mut­ter auf der Farm in der Nähe von Plain­field. Nach einem Schla­gan­fall wid­met er sich ihrer Pflege und liest ihr aus der Bibel vor. Ein­mal sind die bei­den bei einem Nach­barn namens Smith, um Stroh zu kaufen.

Dort ereignet sich etwas Grauen­volles: Smith prügelt auf einen Hund ein. Eine Frau ren­nt aus dem Haus und schre­it ihn an, dass er aufhören soll. Doch Smith erschlägt das Tier. Augus­ta ist von dem Vor­fall geschockt – aber nicht etwa über das grausame Ver­hal­ten von Smith. Sie ist empört darüber, dass die Frau aus Smith’ Haus kommt, aber nicht mit ihm ver­heiratet ist. Gegenüber Ed Gein nen­nt die Mut­ter sie eine Hure.

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Nach einem zweit­en Schla­gan­fall stirbt Augus­ta Ende 1945. Gein ist am Boden zer­stört und bleibt allein auf dem Fam­i­lien­an­we­sen zurück. Der Mann ver­di­ent seinen Leben­sun­ter­halt mit Gele­gen­heit­sar­beit­en für die Stadt.

Er begin­nt Aben­teuer­ro­mane und soge­nan­nte Pulp-Mag­a­zine zu lesen – bil­lige Heftchen mit Sci-Fi-, Fan­ta­sy- und Hor­rorgeschicht­en. Beson­ders inter­essiert er sich für grausame Geschicht­en über Nazis und Kan­ni­bal­is­mus. So wird er auf die Geschichte der sadis­tis­chen „Hexe von Buchen­wald” aufmerk­sam, Ilse Koch. Deren Ehe­mann war Kom­man­dant des Konzen­tra­tionslagers. Sie soll tätowierte Haut­stücke von Lagerinsass:innen benutzt haben, um daraus Etu­is und Lam­p­en­schirme anfer­ti­gen zu lassen.

Nach und nach tren­nt Ed Gein Bere­iche des Haus­es ab, in denen sich seine Mut­ter beson­ders oft aufge­hal­ten hat. Er belässt alles im ursprünglichen Zus­tand und ver­wan­delt die Zim­mer in eine Art Schrein.

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Morde und Objekte aus Menschenhaut: Die furchtbaren Taten von Ed Gein

1957 wird die Polizei auf Ed Gein aufmerk­sam. Die Ladenbe­sitzerin Ber­nice Wor­den wird ver­misst und er war kurz vorher in ihrem Geschäft. Die Ermittler:innen kom­men zur Farm, wo sie eine entset­zliche Ent­deck­ung machen: Die Leiche der 58-Jähri­gen hängt an ihren Füßen in ein­er Sche­une. Gein hat­te die Frau in ihrem Geschäft erschossen. Dann nimmt er die Leiche mit, köpft sie und wei­det sie aus wie ein Tier. Den Kopf legt er in einen Sack, das Herz in einen Plastikbeutel.

Die Polizei durch­sucht das Haus und macht weit­ere makabre Ent­deck­un­gen. Im ganzen Haus find­en die Ermittler:innen Über­reste von min­destens 15 weit­eren Leichen. Gein hat­te daraus Gebrauchs­ge­gen­stände und Möbel gefer­tigt. Darunter ist ein „Fraue­nanzug” aus Haut, in den er schlüpfen kann.

Gefun­den wer­den auch ein Mülleimer und Stuhlbezüge aus Men­schen­haut, Masken, ein Lam­p­en­schirm aus Gesichtern sowie Leg­gings aus Haut­stück­en von Beinen. Aus den Schädeln machte er Schüs­seln und Näpfe für seine Hunde und Katzen. Die Polizei find­et außer­dem einen Gür­tel aus Brust­warzen sowie Samm­lun­gen von Nasen, Fin­gernägeln und weib­lichen Geschlecht­steilen. Auf den Bettp­fos­ten ste­hen Schädel.

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Gein hat­te die Leichen von drei Fried­höfen in der Umge­bung gestohlen – auss­chließlich von Frauen, meist im mit­tleren Alter. Sie hät­ten ihn an seine Mut­ter erin­nert, sagt er später. 40-mal will er sich inner­halb von fünf Jahren zu Fried­höfen begeben haben. Aber er gibt nur den Leichen­raub aus neun Gräbern zu.

Der Killer geste­ht außer­dem einen weit­eren Mord: 1954 hat­te er die Barbe­sitzerin Mary Hogan erschossen, die seit­dem ver­misst wird. Ihren Schädel spüren die Ermittler:innen in ein­er Box auf.

1958 wird das Hor­rorhaus von Ed Gein bei einem Feuer zer­stört. Die Ursache ist bis heute ungeklärt.

Verurteilung und Tod von Ed Gein: Die wahre Geschichte

Im Novem­ber 1957 kla­gen die Behör­den Ed Gein wegen Mordes an. Psy­chi­ater diag­nos­tizieren jedoch eine Schiz­o­phre­nie und hal­ten ihn für unzurech­nungs­fähig. Die Polizei unter­sucht weit­ere Fälle von ver­mis­sten Men­schen in der Gegend, kann Gein aber nichts nachweisen.

1968 wird er als ver­hand­lungs­fähig eingestuft und wegen eines Mordes angeklagt, dem an Ber­nice Wor­den. Dass der Fall Mary Hogan nicht mit aufgenom­men wird, hat offen­bar Kosten­gründe. Das Gericht hält Gein für schuldig.

In einem zweit­en Prozess geht es um seinen Geis­teszu­s­tand: Dort wird er für „nicht schuldig auf­grund von Unzurech­nungs­fähigkeit” erk­lärt. Gein wird in eine psy­chi­a­trische Klinik in Wis­con­sin eingewiesen, wo er den Rest seines Lebens ver­bringt. 1984 stirbt er im Alter von 77 Jahren an den Fol­gen von Lungenkrebs.

Ed Gein sitzt allein am Tisch der Verteidigung bei seiner Gerichtsverhandlung im Jahr 1968.

Nach der Gerichtsver­hand­lung im Jahr 1968 kehrt Ed Gein ins Men­do­ta Men­tal Health Insti­tute zurück, wo er 1984 auch stirbt. — Bild: pic­ture alliance / ASSOCIATED PRESS | Paul Shane

Die grauenvollen Taten von Ed Gein in der Popkultur

Die makabren Machen­schaften des Killers inspiri­erten mehrere Autor:innen und Filmmacher:innen. Schon 1959 wid­mete sich Robert Bloch der wahren Geschichte von Ed Gein – vor allem der Beziehung zu sein­er Mut­ter. Das ver­ar­beit­ete er im Thriller „Psy­cho”, der 1960 von Alfred Hitch­cock ver­filmt wurde.

Auch die Fig­ur „Leather­face” im Hor­ror­film „The Texas Chain­saw Mas­sacre” (1974) basiert auf Gein. Der Roman „Das Schweigen der Läm­mer” (1988) und die Ver­fil­mung von 1991 the­ma­tisieren unter anderem den Umgang des Ver­brech­ers mit men­schlich­er Haut. Ed Geins Tat­en liefer­ten offen­bar die Idee zum Serien­mörder Buf­fa­lo Bill (Ted Levine) in Film und Buch. In dem Block­buster bril­lieren Jodie Fos­ter und Sir Antho­ny Hop­kins.

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Für Staffel 3 sein­er „Monster”-Anthologie hat sich nun Ryan Mur­phy der wahren Geschichte von Ed Gein angenom­men. Damit endet die Serie aber nicht, denn eine vierte Staffel ist bere­its bestätigt – und dreht sich um einen bru­tal­en Doppelmord:

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