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Rosamund Pike hält einen Edelstein hoch in einer Szene des Films "Die Unfassbaren 3"
Auf dem Bild zu Make Love Fake Love Staffel 4 liegt Elena Miras entspannt in einer Hängematte. Sie trägt ein hellblaues, schulterfreies Outfit mit Blumenstickerei, ihr lockiges Haar fällt über die Schultern. Der Hintergrund zeigt eine grüne Wiese mit kleinen roten Blüten.

Death by Lightning: Das Ende des Historiendramas erklärt

Das Ende von „Death by Light­ning” erk­lärt: Die Net­flix-Serie erweckt eine dun­kle Stunde der amerikanis­chen Geschichte wieder zum Leben – das Atten­tat auf US-Präsi­dent James Garfield. Und sie wirft einige Fra­gen auf, auf die es hier Antworten gibt. 

Darum dreht sich Death by Lightning

Die vierteilige Net­flix-Serie „Death by Light­ning” erzählt eine wahre Geschichte, und sie hält sich dabei zum großen Teil an die wesentlichen Fak­ten. Sich­er, der ein oder andere Dia­log oder pri­vate Moment sind ver­mut­lich nachemp­fun­den, erfun­den oder speku­la­tiv. Aber die Serien­hand­lung fol­gt grund­sät­zlich den his­torischen Ereignis­sen.  

„Die Unfass­baren 3”: Das Ende erk­lärt – so kommt es zum finalen Plot-Twist

„Death by Light­ning” basiert dabei auf dem his­torischen Sach­buch „Des­tiny Of The Repub­lic: A Tale of Mad­ness, Med­i­cine and the Mur­der of a Pres­i­dent” von US-Autorin Can­dice Mil­lard. Drehbuchau­tor und Showrun­ner Mike Makowsky („Bad Edu­ca­tion”) entwick­elte daraus für Net­flix den Vierteiler.

„Das The­ma Kor­rup­tion in Poli­tik und Bürokratie ist heute beson­ders rel­e­vant”, erk­lärt Makowsky in einem Inter­view mit dem TUDUM-Mag­a­zin. „Die Idee der Reform des öffentlichen Dien­stes und der Kampf gegen die Machen­schaften in unser­er Regierung – dafür stand Garfield zu sein­er Zeit an vorder­ster Front.” 

Das Ende von Death by Lightning ist schnell erklärt – oder?

Das passiert am Ende von „Death by Light­ning”: US-Präsi­dent James A. Garfield stirbt am 19. Sep­tem­ber 1881 an den Fol­gen eines poli­tis­chen Atten­tats. Er ist nicht der einzige Präsi­dent in der Geschichte der USA, der einem Atten­tat zum Opfer fiel. Doch der Poli­tik­er übte das Amt nur wenige Monate aus, ehe er starb. 

„Death by Light­ning”: Die wahre Geschichte hin­ter dem Präsidentendrama

Daher ste­ht Garfield etwas im Schat­ten ver­meintlich bedeu­ten­der­er Amt­skol­le­gen. Sein Schick­sal ist aber mehr als eine Episode der US-Geschichte – und in mancher­lei Hin­sicht sehr aktuell. 

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So erzählt Death by Lightning die brisante Geschichte

Die Net­flix-Serie „Death by Light­ning” begin­nt mit den Vor­bere­itun­gen zur Präsi­den­ten­wahl: James A. Garfield (gespielt von Michael Shan­non) ist ein bis dahin kaum bekan­nter repub­likanis­ch­er Kon­gress­ab­ge­ord­neter aus Ohio, als er 1880 die große Polit­bühne betritt. Seine Partei ist zu jen­er Zeit ges­pal­ten in eine kor­rupte kon­ser­v­a­tive Frak­tion und ide­al­is­tis­che Reformer. Garfield hält auf dem repub­likanis­chen Nation­alkon­vent, der einen gemein­samen Kan­di­dat­en für die Wahl küren soll, eine mitreißende Rede.  

Statt damit den Weg für einen der vorgeschla­ge­nen Kan­di­dat­en zu ebnen, machen ihn die Delegierten über­raschend selb­st zum Präsi­dentschaft­skan­di­dat­en. Das passiert gegen den Willen des kon­ser­v­a­tiv­en Strip­pen­ziehers sowie Sen­a­tors Roscoe Con­kling (Shea Whigh­am) und seines Mit­stre­it­ers Chester A. Arthur (Nick Offer­man).  

Garfield und sein Ver­bün­de­ter James Blaine (Bradley Whit­ford) überre­den Arthur, als möglich­er Vizepräsi­dent anzutreten. Gemein­sam errin­gen sie wenige Monate später einen knap­pen Sieg, der sie ins Weiße Haus führt. Auf Garfields Agen­da ganz oben ste­hen der Kampf gegen Kor­rup­tion und eine Reform des öffentlichen Dien­stes.  

Nick Offerman als Chester A Arthus in "Death by Lightning".

Nick Offer­man spielt in „Death by Light­ning” die Rolle des Vizepräsi­den­ten Chester A. Arthur. — Bild: LARRY HORRICKS/NETFLIX

Garfields politischer Aufstieg weckt das Interesse von Charles J. Guiteau

Der schnelle Auf­stieg Garfields vom Hin­ter­bän­kler zum Präsi­den­ten erregt auch die Aufmerk­samkeit von Charles J. Gui­teau (Matthew Mac­fadyen). Der mit­tel­lose und als Anwalt gescheit­erte Gui­teau pen­delt in jenen Jahren zwis­chen religiösem Fanatismus und Poli­tik­er-Verehrung. Er ist geschieden, gilt als krim­inell, er ist ein Außen­seit­er.  

1880 entwick­elt Gui­teau eine Obses­sion für Garfield: Er taucht im Wahlkampf­büro der Partei auf, schle­icht sich im Umfeld des Kan­di­dat­en ein. Nach der Wahl ist er überzeugt, Garfield habe nur dank sein­er Unter­stützung gewon­nen. Dafür fordert er eine Art Beloh­nung.  

Gui­teau wird sog­ar per­sön­lich im Weißen Haus vorstel­lig und ver­langt einen Posten als US-Kon­sul in Paris. Er wird abgewiesen. Schließlich schlägt die Besessen­heit des Mannes in Gewalt um: Er schießt auf einem Bahn­hof in Wash­ing­ton zweimal auf den Präsi­den­ten. 

Woran genau stirbt James A. Garfield? 

James A. Garfield wird von zwei Kugeln aus Gui­teaus Revolver getrof­fen: Die erste streift seine Schul­ter, die zweite durch­bohrt den ersten Lenden­wirbel, trifft aber nicht das Rück­en­mark oder andere wichtige Organe. Daher über­lebt der Präsi­dent zunächst das Atten­tat.  

Sein Arzt Dr. Willard Bliss (Zeljko Ivanek) ver­sucht in den fol­gen­den Stun­den, Tagen und Wochen, die Kugel aus dem Kör­p­er des Präsi­den­ten zu ent­fer­nen, denn er ist überzeugt, dass sie das Rück­grat getrof­fen hat. Es gelingt ihm nicht. Der Zus­tand des Präsi­den­ten ver­schlechtert sich.  

James A. Garfield stirbt schließlich – ver­mut­lich an ein­er Sep­sis, her­beige­führt durch man­gel­nde Hygiene bei den Behand­lungsver­suchen und die in jen­er Zeit unver­mei­dliche Infek­tion durch eine Schuss­wunde. Mit den Meth­o­d­en und Mit­teln der mod­er­nen Medi­zin hätte Garfield höchst­wahrschein­lich gerettet wer­den kön­nen.  

Das Ende von Death by Lightning erinnert an die Gegenwart

Die zahlre­ichen Verbindun­gen der his­torischen Serie zur aktuellen poli­tis­chen Sit­u­a­tion in den USA sind nicht zu überse­hen: Tiefe Zer­strit­ten­heit der poli­tis­chen Elite, Kor­rup­tion, Amtsmiss­brauch und Gewal­taus­brüche sind nicht beschränkt auf das Ende des 19. Jahrhunderts. 

Ein Aspekt der Garfield-Geschichte ste­ht dabei über allen anderen: wie die Radikalisierung einzel­ner oder ganz­er Grup­pen das gesellschaftliche Kli­ma vergiften und in die Katas­tro­phe führen kann.  

Dafür ste­ht die Per­son des Atten­täters. Aus heutiger Sicht mag Gui­teau unter schw­er­wiegen­den men­tal­en Prob­le­men gelit­ten haben und als unzurech­nungs­fähig eingestuft wer­den. Er hat­te möglicher­weise Neu­rosyphilis, eine Krankheit, die zu phys­i­ol­o­gis­chen geisti­gen Beein­träch­ti­gun­gen führt.  

Unab­hängig davon zeigt sein Weg vom Bürg­er zum Atten­täter in der Serie typ­is­che Merk­male poli­tis­ch­er Radikalisierung, wie wir sie auch heute noch aus vie­len Gesellschaften ken­nen, unter anderem aus den USA. Gui­teau erscheint in „Death by Light­ning” zunächst als Krim­ineller, gilt als „Belas­tung für die Gesellschaft”.  

Seine schwierige Kind­heit ist ein Grund für sein abwe­ichen­des Ver­hal­ten. Zugle­ich ist er aber ein­fach ein Mann, der seinen Platz in der Gesellschaft sucht. 

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Warum tötet Guiteau den US-Präsidenten?

Gui­teau neigt zu Größen­wahn, der ihn zum Lügen, Betrü­gen und Täuschen treibt. Er scheint seine Lügen allerd­ings selb­st zu glauben. Er ist, um es mit einem Begriff aus der Gegen­wart zu beze­ich­nen, Opfer seines eige­nen Fakes. Gui­teau ver­fängt sich schlussendlich in einem Gebäude aus Ein­bil­dung und Schwindel.  

Als er im Weißen Haus mit seinem irren Anliegen abgewiesen wird, ver­wan­delt sich seine Schwärmerei in Wahn. Er ist überzeugt, dem Land einen Dienst zu erweisen, wenn er Garfield tötet. Vizepräsi­dent Arthur würde an seine Stelle treten (was er auch tat) und das kon­ser­v­a­tive Estab­lish­ment an der Macht hal­ten. Diesen Auf­trag habe ihm Gott mit­geteilt, offen­bart Gui­teau nach der Tat. 

Psy­chis­che Lei­den, man­gel­nde Per­spek­tiv­en, naive Begeis­terung, Poli­tik­er, die Unver­söhn­lichkeit vor­leben, und religiös­er Fanatismus – das alles sind die Zutat­en, die Gui­teau zum Mörder macht­en. Nichts davon ist 150 Jahre später ver­schwun­den.  

Apro­pos: Nicht nur „Death by Light­ning” wartet bei Net­flix mit ein­er drama­tis­chen Geschichte auf. Kennst Du bere­its „A House of Dyna­mite”? Hier bekommst Du das umstrit­tene Ende erklärt:

Das umstrit­tene Ende von „A House of Dyna­mite” erk­lärt: Trifft die Rakete Chicago?

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