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Ukraine-Hilfe: Die wichtigsten Infos, Kontaktdaten und Anlaufstellen für Geflüchtete

Wie und wo find­en ukrainis­che Geflüchtete jet­zt Unter­stützung? Wir geben einen Überblick zu den wichtig­sten Infor­ma­tio­nen und Anlauf­stellen.

Was müssen geflüchtete Men­schen aus der Ukraine bei ihrer Ein­reise nach Deutsch­land beacht­en? Wo kön­nen sie sich anmelden? Wo find­en sie Unterkün­fte? Und wie erhal­ten sie Unter­stützung bei der medi­zinis­chen Ver­sorgung oder Fam­i­lien­zusam­men­führung? Hier gibt es Antworten auf die wichtig­sten Fra­gen.

+++ Hier gibt es den Artikel auf Ukrainisch +++

Erste Schritte auf einen Blick

Einen ersten Überblick über The­men wie Aufen­thalt­srecht und Asyl, Unterkun­ft, Gesund­heit und Coro­na, Schule, Aus­bil­dung und Arbeit bietet die Web­site des Staatsmin­is­teri­ums für Migra­tion, Flüchtlinge und Inte­gra­tion (auch auf Ukrainisch und Englisch). Hier sind außer­dem die wichtig­sten Kon­tak­t­dat­en, Ansprechpartner:innen sowie Möglichkeit­en für finanzielle Unter­stützung aufge­lis­tet.

Einreise und Aufenthaltserlaubnis

Die Ein­reise nach Deutsch­land ist für ukrainis­che Staat­sange­hörige mit bio­metrischem Pass ohne Visum nur für einen Aufen­thalt bis 90 Tage erlaubt.

Auch das Schen­gen-Visum gilt zunächst für 90 Tage und muss anschließend ver­längert wer­den. Wenn geflüchtete Men­schen länger als drei Monate in Deutsch­land bleiben möcht­en, müssen sie sich also anmelden.

Die Europäis­che Union hat sich auf ein vere­in­facht­es Ver­fahren ver­ständigt, das die Auf­nahme von geflüchteten Men­schen aus der Ukraine erle­ichtern soll. (hier auf Ukrainisch)

Für eine Aufen­thalt­ser­laub­nis genügt deshalb derzeit ein Antrag auf vorüberge­hen­den Schutz bei der Aus­län­der­be­hörde der jew­eili­gen Stadt.

Eine Nav­i­ga­tion­skarte des Bun­de­samts für Migra­tion und Flüchtlinge (BAMF) zeigt, welche Aus­län­der­be­hörde im jew­eili­gen Ort zuständig ist.

Hin­weise und offizielle Infor­ma­tio­nen zur Ein­reise sowie Aufen­thalt­ser­laub­nis gibt es auf den Inter­net­seit­en

Auf Ukrainisch sind weit­ere Infor­ma­tio­nen zur Ein­reise und zum Aufen­thalt auf der Seite Українa zusam­menge­fasst.

Unterkunft, Erstversorgung und Registrierung

Geflüchtete, die nicht bei Freund:innen oder Ver­wandten in Deutsch­land unterkom­men, wen­den sich nach der Ein­reise am besten an eine Erstauf­nahmestelle oder an ein Ankun­ft­szen­trum, die mit­tler­weile in den meis­ten größeren Städten ein­gerichtet wur­den. Hier kön­nen sich Ank­om­mende reg­istri­eren und erhal­ten alle Infor­ma­tio­nen zum Aufen­thaltsver­fahren.

Um Sozial­hil­fe oder Leis­tun­gen für die medi­zinis­che Ver­sorgung erhal­ten zu kön­nen, benöti­gen Geflüchtete einen Ankun­ft­snach­weis oder eine Anlauf­bescheini­gung. Diese wer­den bei der Reg­istrierung in ein­er Auf­nah­meein­rich­tung oder bei der Aus­län­der­be­hörde aus­gestellt.

Viele Pri­vat­per­son bieten an, Geflüchtete bei sich zuhause aufzunehmen. Es gibt eine Rei­he von Web­seit­en, die Suchende und Anbieter:innen zusam­men­brin­gen. Plat­tfor­men wie Unterkun­ft-Ukraine, Host4ukraine oder Warmes-Bett  bieten die Möglichkeit, nach ange­bote­nen Unterkün­ften in der Nähe zu suchen und eben­falls Kon­takt zu möglichen Gastgeber:innen aufzunehmen.

Suchdienst für die Familienzusammenführung

Wer auf der Flucht aus der Ukraine von seinen Ange­höri­gen getren­nt wurde, wen­det sich in Deutsch­land am besten direkt an den Such­di­enst vom Deutschen Roten Kreuz (DKR). Ein Such­di­enst in der Nähe wird über die Eingabe der Postleitzahl angezeigt.

Hilfe für alleinreisende Frauen und Kinder

Aktuell tre­f­fen auch viele Frauen und Kinder in Deutsch­land ein, deren männliche Fam­i­lien­ange­hörige in der Ukraine geblieben sind. Eine gute, ver­trauensvolle Anlauf­stelle ist das Hil­fetele­fon Gewalt gegen Frauen. Unter der Num­mer 08000 116 016 erhal­ten Frauen in Not tele­fonisch kosten­lose Beratung. Das geht alter­na­tiv auch per E-Mail oder im Online-Chat in 17 möglichen Sprachen, darunter auch Rus­sisch.

Eine direk­te Anlauf­stelle für Kinder und Jugendliche mit psy­chol­o­gis­ch­er Beratung bietet Krisenchat.de. Hier berat­en Ther­a­peuten rund um die Uhr auf Ukrainisch oder Rus­sisch per Chat über SMS, Telegram oder What­sApp.

Für Kinder aus ukrainis­chen Heimen, die mit ihren Betreuer:innen ein­reisen, ist die Kinder- und Jugend­hil­fe zuständig. Kinder aus der Ukraine, deren Eltern ver­stor­ben sind und für die kein:e Sorgeberechtigte:r zuständig ist, find­en beim Fam­i­lien­gericht die richtige Anlauf­stelle. Bei Fra­gen ist das örtliche Jugen­damt zuständig. Weit­ere Infor­ma­tio­nen sind auf der Web­site des BMI unter Punkt 1.12 aufge­lis­tet.

Medizinische Versorgung von Geflüchteten

Ob Medika­mente, psy­chother­a­peutis­che Behand­lung oder Impf­schutz: Geflüchtete Men­schen haben ein Recht auf medi­zinis­che Ver­sorgung und Gesund­heit­sleis­tun­gen. Bund und Län­der haben dafür eine Rei­he von geset­zlichen Maß­nah­men getrof­fen, um die medi­zinis­che Ver­sorgung von Geflüchteten zu verbessern. Infor­ma­tio­nen und Rat­ge­ber­beiträge bieten zum Beispiel die Bun­desärztekam­mer und das Bun­des­ge­sund­heitsmin­is­teri­um.

Mobilität: Bus und Bahn für geflüchtete Ukrainer:innen kostenlos

Seit dem 3. März 2022 benöti­gen Ukrainer:innen, die aus Polen, Tschechien und Öster­re­ich mit dem Zug nach Deutsch­land ein­reisen, keine Fahrkarte. Die Deutsche Bahn (DB) erle­ichtert außer­dem die Weit­er­reise in Deutsch­land mit dem kosten­losen Tick­et „helpukraine”. Das Tick­et ist in allen DB-Reisezen­tren und DB-Agen­turen in Deutsch­land erhältlich und gilt für Fahrten im Fern- und Nahverkehr. Zudem kön­nen geflüchtete Ukrainer:innen kosten­los Busse und Bah­nen des öffentlichen Per­so­nen­nahverkehrs (ÖPNV) nutzen. Als Fahrausweis dienen entwed­er soge­nan­nte „0-Euro-Tick­ets”, die beispiel­sweise von der Deutschen Bahn im Fer­n­verkehr aus­gestellt wer­den, oder ein gültiges Ausweis­doku­ment.

Auf der Web­site der Deutschen Bahn gibt es weit­ere Infor­ma­tio­nen auf Deutsch und Ukrainisch.

Geldtransfer aus Deutschland in die Ukraine

Per Aus­land­süber­weisung bei ein­er Bank oder per Geld­trans­fer über ver­schiedene Anbi­eter in Deutsch­land kann Geld an Bekan­nte, Fre­unde und Fre­undin­nen oder Ange­hörige in der Ukraine geschickt wer­den.

Bei ein­er Aus­land­süber­weisung muss bei der Bank lediglich ein For­mu­lar aus­ge­füllt wer­den. Wichtig: Die Gebühren für Aus­land­süber­weisun­gen in die Ukraine kön­nen bis zu zehn Prozent der Über­weisungssumme betra­gen. So kön­nen beispiel­sweise bei 1.000 Euro Gebühren von bis zu 100 Euro anfall­en.

Geld­trans­fer­an­bi­eter wie West­ern Union, Mon­ey­gram oder Wise sind meist eine gün­stigere Alter­na­tive. Allerd­ings sind auch hier Gebühren für den Trans­fer möglich, die je nach Wech­selkurs und Anbi­eter vari­ieren. Aber aufgepasst: Durch das Kriegs­geschehen kön­nen einige Banken ihren reg­ulären Betrieb nicht durchge­hend aufrechtzuer­hal­ten und Prob­leme haben, das über­wiesene Geld in ukrainis­chen Hryv­nia (UAH) auszuzahlen.

Kontoeröffnung in Deutschland

Ist ein län­ger­er Aufen­thalt in Deutsch­land abse­hbar, brauchen geflüchtete Men­schen ein Kon­to, um Rech­nun­gen bezahlen zu kön­nen, aber auch um Sozialleis­tun­gen zu emp­fan­gen und all­ge­mein am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dafür muss jede Bank ein Basiskon­to anbi­eten, das Geflüchteten mit einem gülti­gen Aufen­thalts­bescheid zur Ver­fü­gung ste­ht.

Antworten auf viele Fra­gen des alltäglichen Lebens stellt die Ver­braucherzen­trale bere­it, die es deutsch­landweit in jedem Bun­des­land gibt. Die Organ­i­sa­tion berät kosten­los zum Beispiel bei rechtlichen Fra­gen zu Rech­nun­gen, Verträ­gen, Bankkon­ten und Ver­sicherun­gen.

#EveryoneConnected: Kostenfreie Services und Soforthilfe von Vodafone

Die meis­ten Net­z­be­treiber und Kom­mu­nika­tions­di­en­stleis­ter ermöglichen derzeit kosten­lose Tele­fonate und SMS aus dem deutschen Fest- und Mobil­funknetz in die Ukraine. Auch Roam­ing inner­halb der Ukraine ist kosten­frei. Darüber hin­aus hat Voda­fone in den ver­gan­genen Wochen eine Rei­he weit­er­er Maß­nah­men für die Soforthil­fe umge­set­zt. Geflüchtete Erwach­sene und Jugendliche ab 14 Jahren kön­nen zum Beispiel deutsch­landweit an vie­len Bahn­höfen und in den Voda­fone-Shops kosten­freie SIM-Karten erhal­ten und unbe­gren­ztes Daten­vol­u­men nutzen. Hier gilt zu beacht­en, dass die Gratis-SIM mit der Lan­de­sein­wahl 0049 begin­nt. Bei einem Anruf in die Ukraine ist die Vor­wahl 0038 vor die Tele­fon­num­mer einzugeben.

Organ­i­sa­tio­nen, die ukrainis­che Geflüchtete aufnehmen, stellt Voda­fone außer­dem kosten­lose GigaCubes zur Ver­fü­gung. die mehrere hun­dert Men­schen in den Ein­rich­tun­gen mit WLAN ver­sor­gen.

Alle Infor­ma­tio­nen und Updates zur Ukraine-Hil­fe von Voda­fone sind in unserem News-Tick­er gelis­tet.

Voda­fone stellt Ukrainer:innen außer­dem ver­schiedene interne Beschäf­ti­gungsmöglichkeit­en zu Ver­fü­gung. Ein beschle­u­nigter Bewer­bung­sprozess ist unter diesem Voda­fone-Bewer­bungsange­bot in den Bere­ichen Tech­nolo­gie, Unternehmensfunk­tio­nen, Mar­ket­ing uvm. möglich.

Weitere Anlaufstellen und Kontaktdaten für Geflüchtete

Neben der ukrainis­chen Botschaft in Berlin gibt es in weit­eren deutschen Städten Vertre­tun­gen der Ukraine. Gen­er­al- und Hon­o­rarkon­sulate sind in Düs­sel­dorf, Frank­furt am Main, Ham­burg, München, Mainz und Stuttgart ansäs­sig. Eine Über­sicht der Adressen, Kon­tak­t­dat­en und Öff­nungszeit­en hat das Auswär­tige Amt aufge­lis­tet.

Viele wichtige Antworten zur Hil­fe für Geflüchtete aus der Ukraine fasst das Min­is­teri­um für Migra­tion, Flüchtlinge und Inte­gra­tion in einem PDF zusam­men (Down­load). Diese Infor­ma­tio­nen gibt es auch online auf Ukrainisch.

Und nicht vergessen:

  • Polizei: 110
  • Feuer­wehr und Ret­tungs­di­enst: 112

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