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Auf dem symbolischen Bild zum Thema „Was ist Mixed Reality“ steht ein Mann mit Mixed-Reality-Brille in einem leeren Raum und interagiert mit einem digital eingeblendeten Schreibtisch samt Monitor, Stuhl und Kaffeetasse. Die Szene zeigt beispielhaft, wie virtuelle Objekte nahtlos in die reale Umgebung projiziert werden und veranschaulicht das Potenzial von Mixed Reality im Arbeitsalltag.
Eine junge Frau mit Virtual-Reality-Brille und zwei Controllern streckt den rechten Arm energisch nach vorne. Sie trägt ein rotes Oberteil mit Leopardenmuster vor knallrotem Hintergrund. Der Ausdruck wirkt fokussiert und spielerisch. Das Bild veranschaulicht auf moderne Weise die zentrale Frage: Was ist Virtual Reality?

So hilft VR-Rekonstruktion und Eye-Tracking uns die römische Architektur besser zu verstehen

Via Vir­tu­al Real­i­ty knapp 2.000 Jahre in die Ver­gan­gen­heit reisen. Was klingt wie eine Zukun­ftsvi­sion, ist jet­zt schon Real­ität. Mit Hil­fe von Vir­tu­al Real­i­ty (VR) haben Wissenschaftler:innen ein Haus aus der römis­chen Stadt Pom­pe­ji nachge­baut. Welche Erken­nt­nis diese VR-Rekon­struk­tion gebracht hat, fassen wir hier für Dich zusammen.

Das Ziel der Studie war es, die Moti­va­tion hin­ter der Bauart und dem Design römis­ch­er Gebäude bess­er zu ver­ste­hen. Dafür spielte die Eye-Track­ing-Tech­nolo­gie eine entschei­dende Rolle und bot in Kom­bi­na­tion mit Vir­tu­al Real­i­ty bish­er noch nie da gewe­sene Analy­semöglichkeit­en. Wie die VR-Rekon­struk­tion auf die Bedeu­tung des Blick­winkels in der römis­chen Wohnar­chitek­tur hin­weist, liest Du jetzt.

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Blickfixierung: ein Hauptmotiv der römischen Hausarchitektur 

Ein Haus sagt viel über die Men­schen aus, die darin wohnen. Das dachte sich wohl auch das Forschung­steam um Dani­lo Mar­co Cam­pa­naro und Dr. Gia­co­mo Lan­deschi von der schwedis­chen Uni­ver­sität Lund. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Antiq­ui­ty veröf­fentlicht. Die Grund­lage ihrer Arbeit bilden his­torische Aufze­ich­nun­gen, die darauf hin­weisen, dass die römis­che Architek­tur viel Wert darauf legte, Blicke auf sich zu ziehen. Das soll beispiel­sweise Macht demon­stri­ert haben. In virtuellen Rundgän­gen beobachteten die Forschen­den, welche Bere­iche der antiken Räume für Besucher:innen beson­ders ins Auge stechen. So soll die optis­che Axi­al­ität bei der Wahrnehmung römis­ch­er Gebäude von entschei­den­der Bedeu­tung sein. Das bedeutet, dass die Baulin­ien alle ent­lang ein­er Achse aus­gerichtet waren.

Außer­dem sollen auch abgewinkelte Wände und erhöhte Böden absichtlich einge­baut wor­den sein. Denn diese wür­den den Ein­druck eines größeren Innen­raums erweck­en, wenn Gäste oder Vor­beilaufende durch die Ein­gangstür sahen. Durch solche Design­tricks kon­nten bes­timmte Merk­male betont und andere ver­bor­gen wer­den, um die poli­tis­che Macht und den Sta­tus des Besitzers oder der Besitzerin zu untermauern.

VR-Rekonstruiert: The House of the Greek Epigrams

Das Gebäude, dass das Forschung­steam via VR rekon­stru­iert hat, ist das berühmte und beein­druck­ende „Haus der griechis­chen Epi­gramme“. Es stand in Pom­pe­ji und wurde mit­samt der Stadt beim ver­heeren­den Vulka­naus­bruch des Vesu­vs im Jahr 79 n. Chr. zerstört.

Forschun­gleit­er Cam­pa­naro und Lan­deschi erweck­ten das Gebäude mit Hil­fe der 3D-Mod­el­ling-Soft­ware „3D Stu­dio Max“ zu neuem Leben. Sie rekon­stru­ierten das Gebäude samt der Fresken und Gemälde und importierten dieses dig­i­tale Mod­ell für die VR-Brille in die Spiele-Engine „Uni­ty“. Danach erkun­de­ten fünf Versuchsteilnehmer:innen die VR-Rekonstruktion.

Blickfänge wurden mit Eye-Tracking eingefangen

Um den Ein­druck, den das Gebäude auf Besucher:innen macht, detail­liert einz­u­fan­gen, haben die Wissenschaftler:innen Eye-Track­ing-Tech­nik genutzt. Dabei wird die Bewe­gung der Augen aufgeze­ich­net und auch ver­merkt, wie inten­siv etwas angeschaut wird. Durch die erfassten Eye-Track­ing-Dat­en kon­nte die Inter­ak­tion zwis­chen Men­sch und Umge­bung auf völ­lig neue Weise analysiert werden.

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Doch damit gibt sich das Team noch nicht zufrieden. Um die virtuelle Erfahrung noch real­er zu machen, kön­nte der näch­ste Stu­di­en­schritt darin beste­hen, den Geruchssinn und das Gehör mit einzubeziehen. Du darf­st also ges­pan­nt sein, wie es weitergeht.

Mit Hil­fe von VR-Mundzube­hör sollen schon bald Berührun­gen auf Lip­pen, Zäh­nen und Zunge in der Vir­tu­al Real­i­ty spür­bar sein. Wie das geht, liest Du hier:

Mit VR-Mundzube­hör virtuelle Küsse und Regen­tropfen fühlen: Das ist alles möglich

Welche VR-Rekon­struk­tion würde Dich begeis­tern? Hin­ter­lass uns Deinen Kommentar!

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