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Die teuersten Grafikkarten der Welt – und was sie für das Geld bieten
Grafikkarten gehören mit Prozessor, Mainboard, Arbeitsspeicher und SSDs zu den wichtigsten Organen eines jeden Computersystems. Was die teuersten und stärksten GPUs drauf haben, erfährst Du hier.
Natürlich gibt es durchaus potente und trotzdem günstige Vertreter der Grafikkarten-Zunft. Für knapp 250 Euro bekommen Sparfüchse schon Modelle, die bei Full-HD-Auflösung massig Leistung bieten. Beispielsweise die GTX 1660 Super von Nvidia oder die RX 5500 XT von AMD. Richtig spektakulär sind sie aber dennoch nicht, denn spätestens bei WQHD geht ihnen in der Regel die Puste aus. Die wahren Monster unter den (Consumer-)Grafikkarten lächeln müde, wenn sie Spiele in Full HD berechnen. Kein Wunder: Sie sind für zum Zocken in WQHD/4K gedacht. Grundsätzlich gilt: Je höher die Auflösung, um so detaillierter die Grafik. Wer da auch noch die Effekte hochdreht, braucht sehr viel Rechenkraft. Grafikkarten, die genug Leistung mitbringen, kosten zwischen 700 Euro und 1.500 Euro.
GeForce RTX 2080 Ti mit WaKü: Die teuerste Grafikkarte für den Consumer-Bereich
Der noch bezahlbare Höhepunkt der Gamer-Gefühle ist eine ab Werk hochgetaktete RTX 2080 Ti mit eingebauter Wasserkühlung. Die Turing-Chips der RTX Grafikkarten beziehungsweise deren sogenannten Tensor- und RT-Kerne beschleunigen die Berechnung von Raytracing-Effekten, die Lichteffekte und Reflexionen deutlich besser aussehen lassen. Das erfordert viel Rechenkraft, und auch wenn schwächere Modelle wie die RTX 2060 Super oder die 2070 Super über Tensor-Kerne verfügen – spätestens bei 4K ist Schluss mit Ultra-Einstellungen. Wer in 4K flüssig und ohne Kompromisse zocken möchte, braucht eine RTX 2080 Ti. Eines der teuersten Modelle ist die MSI RTX 2080 Ti SEA HAWK EK X. Sie ist ein Lamborghini unter den Consumer-Grafikkarten. Die Sea Hawk sieht dank hauseigener Mystic-Lights im Gehäuse schick aus und bietet massig Power.
MSI RTX 2080 Ti SEA HAWK EK X: Die wichtigsten Specs
- Anschlüsse: 1x HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4a, 1x USB-C mit DisplayPort 1.4a
- Grafik: NVIDIA GeForce RTX 2080 Ti (Desktop), 11 GB GDDR6
- Chip: TU102-300X-K1-A1 „Turing”
- Chiptakt: 1350 MHz, Boost: 1.755 MHz
- Speicher: 11 GB GDDR6, 1.750 MHz, 352 bit, 616 GB/s
- Externe Stromversorgung: 2x 8-Pin PCIe, 1x 6-Pin PCIe
- Besonderheiten: Raytracing-Cores (68), Tensor Cores (544), LED-Beleuchtung (RGB)
Gainward GeForce RTX 2080 SUPER Phoenix GS: Die „Budget”-Oberklasse
Die RTX 2080 Super ist eine der jüngsten Modelle aus dem Hause Nvidia. Im Spätsommer 2018 kam der Vorgänger, also die normale RTX 2080 in die Händlerregale. Ein knappes Jahr darauf warf der Hersteller eine verbesserte Version auf den Markt. Wer bereits eine RTX 2080 besitzt, kann auf die Super-Variante verzichten. Diese bietet nur 7 bis 10 Prozent mehr Leistung und ist den Aufpreis nicht wert. Ein gutes Modell ist beispielsweise Gainward GeForce RTX 2080 SUPER Phoenix GS für fast 800 Euro. Mit einer RTX 2080 Ti kann sich aber auch das Modell nicht messen. Zum Vergleich: Ein Ti-Modell bietet bis zu 30 Prozent mehr Power als eine RTX 2080 Super.
Gainward GeForce RTX 2080 SUPER Phoenix GS: Die wichtigsten Specs
- Anschlüsse: 1x HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4a
- Grafik: NVIDIA GeForce RTX 2080 SUPER (Desktop), 8 GB GDDR6
- Chip: TU104-450-A1 „Turing”
- Chiptakt: 1650 MHz, Boost: 1845 MHz
- Speicher: 8 GB GDDR6, 1938 MHz, 256 bit, 496 GB/s
- Externe Stromversorgung: 1x 8-Pin PCIe, 1x 6-Pin PCIe
- Besonderheiten: Raytracing-Cores (48), Tensor Cores (384), LED-Beleuchtung (RGB)
PNY Quadro GV100: Diese Grafikkarte kostet so viel wie ein Gebrauchtwagen
Wer beispielsweise 8K-Videos schneidet oder vom Rendern nie genug kriegt und massig Special-Effects einbaut, kann nie genug Rechenpower haben. Viel GDDR-Grafikspeicher, Tensor-Kerne ohne Ende und schnelle Taktraten bieten Modelle ab 7.000 Euro. Den Vogel schießt aktuell eine bockstarke GPU für 10.000 Euro ab und zwar die Quadro GV100 von PNY. Natürlich verwendet diese Grafikkarte niemand im Desktop-PC – glauben wir zumindest. Solche GPUs dienen der Berechnung synthetischer Funktionen oder als Nachhilfe-Lehrer künstlicher Intelligenzen. Mit anderen Worten: Professionelle Softwareentwickler, Architekten, Cutter oder Wissenschaftler benutzen solche Grafikkarten.
PNY Quadro GV100: Die wichtigsten Specs
- Anschlüsse: 4x DisplayPort 1.4
- Grafik: NVIDIA Quadro GV100 (Desktop), 32 GB HBM2
- Chip: GV100 „Volta”
- Chiptakt: 1.200 MHz, Boost: 1.447 MHz
- Speicher: 32 GB HBM2, ECC-Modus, 850 MHz, 4.096bit, 870 GB/s
- Externe Stromversorgung: 1x 8-Pin PCIe
- Besonderheiten: Tensor Cores (640) , Speicher erweiterbar (64 GB)
Nvidia: Ampere kommt bald
Die genannten Grafikkarten dürften aber sehr bald zum „alten Eisen” gehören, denn Nvidias neuste GPU-Generation steht vor der Tür. Und diese hat es in sich, um es mal milde zu formulieren.
Für Forscher ist besonders interessant: Als erstes Ampere-System kündigte Nvidia auch einen neuen Deep-Learning-Server mit acht A100-GPUs an. Einzeln bekommt man diese Grafikkarte nicht, sondern im Verbund als Serversyteme. Ein Baustein ist in der Lage zwischen 5 und 10 Petaflops zu verarbeiten. Zum Vergleich: Eine PS5 soll 11 Teraflops schaffen. Nvidia verlangt für die DGX-A100-Serversysteme einen Preis von 199.000 US-Dollar. Wer Interesse hat, kann hier einen bestellen. Crysis könnte möglicherweise auch darauf laufen.
Die gängigsten Auflösungen erklärt
FullHD, WQHD, 4K – sagen Dir nichts? Es handelt sich dabei um die Auflösung, die angibt aus wie vielen Pixeln die Bilddarstellung besteht. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, dann schau doch bei unserem Ratgeber zu Auflösungen, HDR und Co. rein. Je höher die Auflösung, umso besser muss die Grafikkarte sein.
- Full HD: 1.920 x 1.080 Pixel oder 1080p
- WQHD: 2.560 x 1.440 Pixel oder 1440p
- 4K: Eigentlich 4.096 × 2.160 Pixel, in der Regel aber 3840 x 2160 Pixel oder 2160p
Welche Grafikkarte Arbeitet in Deinem PC? Schreib uns gerne einen Kommentar.