Rubi Health
Women in Tech
Frau zeigt Stop-Zeichen

Rubi Health bringt therapeutische Sprechstunden per Videochat aufs Land

Eine medi­zinis­che Grund­ver­sorgung ist in vie­len ländlichen Regio­nen der Welt noch keine Selb­stver­ständlichkeit. Das gilt vor allem für die Behand­lung psy­chis­ch­er Erkrankun­gen. Das Start-up Rubi Health möchte diese Ver­sorgungslücke mit ein­er dig­i­tal­en Lösung schließen und bringt psy­chother­a­peutis­che Ange­bote für Frauen aufs Land. In unser­er Porträt-Rei­he stellen Dir den F-LANE-Final­is­ten vor. 

In beson­deren Belas­tungs- und Stress­si­t­u­a­tio­nen wie ein­er Schwanger­schaft sind psy­chis­che Prob­leme keine Sel­tenheit. Nach Angaben des Start-ups Rubi Health lei­den über 10 Prozent aller Müt­ter nach ein­er Geburt unter Angstzustän­den unter ein­er soge­nan­nten post­par­tal­en Depres­sion. Auch während der Schwanger­schaft kämpfen viele wer­dende Müt­ter mit psy­chis­chen Belas­tun­gen. Abi­gail Alabi-Michael hat das nicht nur durch ihre Arbeit als Kranken­schwest­er häu­fig erlebt, son­dern auch während ihrer eige­nen Schwanger­schaft. Diese Erfahrung motivierte sie dazu, afrikanis­chen Frauen in ähn­lichen Sit­u­a­tio­nen helfen zu wollen und Rubi Health zu gründen.

Am 21. November ist Demo Day. Der Livestream startet um 11:30 Uhr:

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Unterstützung für Frauen in psychischen Ausnahmesituationen 

„Die Idee von Rubi Health ist, die psy­chis­che Gesund­heit von Frauen in Afri­ka während und nach der Schwanger­schaft zu verbessern“, fasst die Grün­derin zusam­men. Die junge Frau aus Nige­ria weiß, warum (wer­dende) Müt­ter oft keinen Zugang zu ein­er entsprechen­den Betreu­ung find­en. „Wir haben in ganz Nige­ria nur 240 qual­i­fizierte Ther­a­peuten, die sich um mehr als 200 Mil­lio­nen Men­schen küm­mern. […] 99 Prozent von ihnen arbeit­en in städtis­chen Gemein­schaften und sind nicht bere­it, in ländliche Regio­nen zu kom­men“, fasst sie zusam­men. Als Abi­gail während ihrer Schwanger­schaft selb­st psy­chother­a­peutis­che Unter­stützung brauchte, suchte sie monate­lang verge­blich. Deshalb möchte sie jet­zt mit ein­er inno­v­a­tiv­en Lösung anderen Frauen eine Anlauf­stelle bieten.

GigaCube

Rubi Health kombiniert virtuelle Sprechstunden mit Aufklärung vor Ort

Rubi Health ermöglicht per Videochat über eine sichere Verbindung Gespräche mit Ther­a­peuten, die the­o­retisch von jedem Kranken­haus der Welt aus zugeschal­tet wer­den kön­nen. So bringt das Start-up ein virtuelles Sprechz­im­mer direkt zu den Frauen aufs Land und bietet ihnen die Gele­gen­heit, sich unkom­pliziert an pro­fes­sionelle Ansprech­part­ner zu wen­den, die Rat geben und Medika­mente ver­schreiben kön­nen. Für die gesund­heitliche Vor­sorge leis­tet Rubi Health außer­dem Aufk­lärungsar­beit vor Ort. Dafür organ­isiert das Start-up regelmäßige „Gesund­heitscamps” in den Dör­fern, bei denen sich die Frauen unter­suchen lassen kön­nen. Wer­den Früh­warnsignale für eine psy­chis­che Erkrankung erkan­nt, kön­nen Betrof­fene sofort die kostengün­sti­gen Ther­a­pi­es­tun­den per Videochat buchen.

Die nächsten Schritte: Social Media-Kampagnen und eine Mobile App

Abi­gail möchte kün­ftig auch über die sozialen Net­zw­erke weit­ere Aufk­lärungs-Kam­pag­nen starten, um für das The­ma psy­chis­che Gesund­heit zu sen­si­bil­isieren und die Chan­cen ein­er Ther­a­pie in schwieri­gen Leben­sphasen aufzuzeigen. Außer­dem ist eine Mobile-App geplant, mit der Rubi Health noch mehr Frauen erre­ichen kann. Langfristig möchte Abi­gail ihre Idee auch in andere afrikanis­che Län­der brin­gen, wobei die Ver­sorgungsange­bote an die jew­eili­gen Bedürfnisse der Stan­dorte angepasst wer­den sollen. In Nige­ria hat Rubi Health bere­its ein solides Net­zw­erk aufge­baut und pflegt Koop­er­a­tio­nen mit mehreren Kranken­häusern. „Wir haben gut 10.000 Sitzun­gen durchge­führt und betreuen jeden Monat etwa 2.500 Frauen“, erzählt Abigail.

F-LANE gibt Anschubhilfe: Rubi Health beim Demo Day in Berlin 

Neben der Suche nach weit­eren Part­ner-Kranken­häusern und Ther­a­peuten bleibt die Finanzierung für die junge Grün­derin eine der größten Her­aus­forderun­gen. Das Startkap­i­tal lieh sie sich damals von Fre­un­den und ihrer Fam­i­lie. Für die kün­fti­gen Wach­s­tum­spläne braucht es allerd­ings mehr. „Es ist sehr schwierig, Finanzmit­tel zu beschaf­fen. Förder­pro­gramme wie F-LANE sind eine tolle Aus­nahme. Hier hat man die Möglichkeit, mit Inve­storen zu sprechen oder mit jeglich­er Per­son, die zum Erfolg eines Unternehmens beitra­gen kann.“

Als Final­ist des diesjähri­gen F-LANE-Accel­er­a­tors des Voda­fone Insti­tuts hat Rubi Health jet­zt gute Chan­cen, finanzielle Unter­stützung zu find­en. Am 21. Novem­ber wird Abi­gail ihre Geschäft­sidee beim Demo Day in Berlin vorstellen, um weit­ere Part­ner und Weg­bere­it­er von ihrer Idee zu überzeugen.

Mit welchen dig­i­tal­en und tech­nol­o­gis­chen Ideen die anderen vier F-LANE-Final­is­ten soziale Her­aus­forderun­gen lösen möcht­en, erfährst Du in unseren Start-ups-Porträts:

Warum würdest Du Rubi Health unter­stützen? Schreib uns, was Du von der Idee des Start-ups hältst!

Titel­bild: Voda­fone Institut

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